BLKÖ:Wassmuth, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wassler, Joseph
Band: 53 (1886), ab Seite: 143. (Quelle)
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Wassmuth, Anton (Naturforscher, geb. im Stifte Tepel in Böhmen am 5. Mai 1844). Nachdem er das Gymnasium in Pilsen beendet und daselbst auch die Maturitätsprüfung bestanden, ging er nach Prag und besuchte durch drei Jahre – bis zum Sommer 1866 – die philosophische Facultät der dortigen Hochschule, vorzugsweise Mathematik und Naturwissenschaften betreibend. Anfangs November 1866 erhielt er die Stelle eines Assistenten und durch ein Semester auch die eines Supplenten für Physik am königlichen deutschen Landespolytechnikum in Prag; wurde auch zur selben Zeit für die Universität in Gratz vorgeschlagen. Am 5. Juli 1869 legte er die Lehramtsprüfung für Oberrealschulen mit ausgezeichnetem Erfolge ab[WS 1]. Im Studienjahre 1870 auf 1871 war er als Assistent für Physik am k. k. polytechnischen Institute in Wien thätig. habilitirte sich an der Hochschule daselbst unterm 2. März 1871 als Privatdocent für Elektricität und Magnetismus und hielt als solcher Vorlesungen darüber bis zu seinem Abgange nach Czernowitz im Herbst 1876. Seit 25. September 1871 wirkte er als Professor am Gymnasium[WS 2] auf der Landstraße in Wien durch fünf Jahre, worauf mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Juli 1876 seine Ernennung zum außerordentlichen und am 27. Februar 1882 zum ordentlichen Professor der mathematischen Physik an der neugegründeten Universität in Czernowitz erfolgte, in welcher Eigenschaft er über alle Theile seines Faches, sowie über Mathematik vorgetragen und jüngere Kräfte, theils in dem daselbst befindlichen Seminar, theils in seinem Laboratorium herangebildet hat. In diese Periode fällt seine Ernennung zum Mitgliede der Prüfungscommission für das Lehramt an Gymnasien und Realschulen, seine Wahl zum Mitgliede der elektrischen Ausstellungscommission in Wien, sowie eine Reihe wissenschaftlicher Reisen, z. B. 1878 nach Paris, 1879 nach Berlin, 1882–1883 nach München, Nürnberg und Darmstadt, 1885 erfolgte seine Wahl zum wirklichen Mitgliede der kaiserlichen Leopold. Carol. Akademie. In seinem Fache schriftstellerisch thätig, hat Wassmuth bisher Folgendes herausgegeben: „Lehrbuch der Physik für die unteren Classen der Mittelschulen“ (Wien 1882); – „Die Elektricität und ihre Anwendungen“. Mit 117 Fig. (Prag 1885); außerdem in Fachblättern in chronologischer Folge: „Zur Lehre von der Integration linearer Differenzialgleichungen“ [Grunert’s „Archiv“ 1866, 45. Theil]; – „Ueber die Ströme in Nebenschließungen zusammengesetzter Ketten“ [Sitzungsberichte der math.-physikalischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, [144] 57. Bd.; Carl’s „Repertorium“, Bd. IV, 1868]; – „Ueber die Abhängigkeit des erregten Magnetismus von den Dimensionen der Magnetisirungsspirale“ [Sitzungsberichte der kais. Akad., 57. Bd.; Fortschritte der Physik, 24. Bd., S. 564]; – „Ueber ein neues Pachytrop“ [Carl’s „Repertorium“, Bd. IV; Dingler’s Polytechnisches Journal „Polytechnisches Journal“, Bd. 188; Poggendorff’s „Annalen“, Bd. 133]; – „Ueber ein neues Verfahren, den Reductionsfactor einer Tangentenboussole zu bestimmen“ [Carl’s „Repertorium“, Bd. VI; Sitzungsberichte der kais. Akad., 1870; Poggendorff’s „Annalen“, Ergänzungsband V]; – „Ueber die Arbeit, die beim Magnetisiren eines Eisenstabes durch den elektrischen Strom geleistet wird“ [Sitzungsberichte der kais. Akad., Bd. 63, 1871]; – „Ueber eine Ableitung des Biot-Savar’schen Gesetzes“ [Sitzungsberichte der kais. Akad., Bd. 71, 1875]; – „Ueber das Potential elektrischer Ströme und Stromsysteme“ [Wiener Gymnasialprogramm, 1875]; – „Ueber ebene Stromcurven von demselben elektromagnetischen Potential“ [Hoppe’s „Archiv“, Bd. 62]; – „Note über den Ausdruck für das Potential eines homogenen Ellipsoids“ [Hoppe’s „Archiv“, Bd. 62]; – „Ueber das Maximum der Stromstärke“ [Carl’s „Repertorium“, Bd. XIV]; – „Zur Theorie des Flächenpotentials“ [Carl’s „Repertorium“, Bd. XIV; Bacharach „Geschichte der Potentialtheorie“, Bd. 17]; – „Ueber die Magnetisirbarkeit des Eisens bei höheren Temperaturen“ [Sitzungsber. der kaiserl. Akad., Bd. 82, 1880 und Bd. 83,1881]; – „Ueber die Tragkraft von ringförmigen Elektromagneten“ [Sitzungsberichte der kais. Akad., Bd. 85, 1882]; – „Ueber die specifische Wärme des starkmagnetisirten Eisens und das mechanische Aequivalent einer Verbindung des Magnetismus durch die Wärme“ [Sitzungsb. d. kais. Akad., Bd. 85, 1882]; – „Ueber eine Anwendung der mechanischen Wärmetheorie auf den Vorgang der Magnetisirung“ [Sitzungsb. der kais. Akad., Bd. 86, 1882]; – „Ueber den inneren aus der mechanischen Wärmetheorie sich ergebenden Zusammenhang einer Anzahl von elektromagnetischen Erscheinungen“ [Sitzungsb. d. kais. Akad., Bd. 87, 1883]; – „Zur Theorie der elektrodynamischen Maschinen“ [Zeitschrift des elektrotechnischen Vereines in Wien, I. Jahrgang 1883, S. 162 u. f.] – „Ueber die beim Magnetisiren erzeugte Wärme“ [Sitzungsberichte der kais. Akad., Bd. 89, 1884]; – „Ueber die Anordnung der magnetische n Schirmwirkung zur Astasirung von Galvanometern“ [Zeitschrift des elektrischen Vereines in Wien, Bd. II., S. 514 u. f.]; – „Ueber eine Methode der hohen Astasirung von Galvanometern, bei welcher der Einfluß der Aenderungen des Erdmagnetismus grösstentheils eliminirt ist“ [Sitzungsberichte der kais. Akad. vom 2. Juli 1885]. Die in den Sitzungsberichten mathematisch-naturwissenschaftlicher Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien enthaltenen Abhandlungen sind auch in Sonderabdrücken ausgegeben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ob.
  2. Vorlage: Gymasium.