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BLKÖ:Zahradniczek, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 95. (Quelle)
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Zahradniczek, Joseph (Maler, geb. in Wien 1822, gest. daselbst 1844, nach Anderen 1845). Der Sohn eines Gardefouriers bei der vormaligen ungarischen Leibgarde in Wien, kam Joseph, welcher Lust und Talent zur Kunst zeigte, 1838, im Alter von 16 Jahren, in die k. k. Akademie der bildenden Künste, in welcher er sich für das Landschaftsfach ausbildete. Schon die Jahresausstellung in der Akademie 1838 brachte ein Aquarell seiner Hand, „eine Eule“ darstellend, dann folgten daselbst 1841: „Gegend bei Altaussee“, Oelbild; 1842: „Mühle im Pinzgau“, Oelbild; 1843 Lithographien verschiedener Ansichten von [96] Städten, Kirchen, Schlössern, Ruinen, Denkmälern, Landschaften und Volkstrachten aus der österreichischen Monarchie nach mehreren Künstlern, gemeinschaftlich mit seinem Vater; 1844: „Wasserfall bei Lend im Pinzgau“, Aquarell, von Seiner Majestät dem Kaiser angekauft; 1845: „Frohnleiten im Fuscher Thale“: – „Partie aus dem Ennsthale bei Schladming“; – „Vogelalpe im Fuscher Thale“; – „Kaprun mit dem Kitzsteinhorn“; – Baumpartie im Salzburgischen mit der Ansicht des Watzmann“. Das Album der Künstler Wiens 1844 enthielt von seiner Hand eine Originallithographie in gr. Fol., „Zell am See“ darstellend. Auch lieferte er zu dem von F. C. Weidmann im Jahre 1844 bei Müller in Wien in gr. Lex. 8°. herausgegebenen Werke „Wiens malerische Umgebungen“ die Zeichnungen. Zahradniczek starb sehr jung. Seine Bilder, aus denen eine innige Anschauung der Natur spricht, und welche warme Empfindung athmen, wurden mehrere Jahre nach seinem Tode für nach den damaligen Verhältnissen ziemlich hohe Preise verkauft, so seine „Mühle im Gebirge“ und eine „Partie aus dem Ennsthale“ um je 130 fl. Die Kunst verlor an ihm ein treffliches Talent, das zu großen Hoffnungen berechtigte.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839. E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXII, S. 183. – Die Kataloge der Jahresausstellungen bei St. Anna in Wien 1841, 1842, 1843, 1844, 1845.