BLKÖ:Zittmann, Johann Friedrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 187. (Quelle) | |||
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[188] durch glückliche Curen Ruf erlangt hatte, königlich polnischer und kursächsischer Hofrath und Leibarzt. Seit 1696 bis an seinen im Alter von 86 Jahren erfolgten Tod, also durch 61 Jahre, wirkte er als Brunnenarzt in dem berühmten böhmischen Bade Teplitz. Im Druck erschien von ihm: „Medicina forensis, hoc est Responsa facultatis medicae Lipsiensis ad quaestiones et casus medicinales ab anno MDCL usque MDCC in usum communem evulgata“ (Lipsiae 1706, 4°.), eine Sammlung, welche aus dem Nachlasse des Leipziger Professors Chr. Joh. Sänge herrührte; – „Praktische Anmerkungen von dem Teplitzer Bade, dem böhmischen Bitter- und Biliner Wasser u. s. w.“ (Dresden 1743, n. A. 1752); neue Auflage nebst dem Berichte einer merkwürdigen Begebenheit dieser Bäder den 1. November 1755 (Dresden 1756, 8°.). In Fachkreisen hat sich sein Andenken durch das nach ihm benannte, aber bereits lange vor ihm angewendete Decoctum Zittmanni, welches in einer stärkeren und schwächeren Dosis verabreicht und meist noch von Aerzten der Prager Schule verordnet wird, erhalten. Die Hauptbestandtheile dieses Decocts bilden radix sassaparilla und calomel.
Zittmann, Johann Friedrich (Arzt, geb. wahrscheinlich in Sachsen 1671, gest. zu Teplitz in Böhmen am 15. Mai 1757). Nach beendeten Vorbereitungsstudien wendete er sich der Arzeneiwissenschaft zu, erlangte daraus die Doctorwürde und wurde, nachdem er- Meusel (J. G.). Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1815, Fleischmann jun., 8°.) Bd. XV, S. 440.