Balzender Auerhahn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: *
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Balzender Auerhahn
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 257, 260
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[257]

Photographie im Verlage von Franz Hanfstaengl in München.
Balzender Auerhahn.
Nach dem Gemälde von O. Recknagel.

[260] Balzender Auerhahn. (Zu dem Bilde S. 257.) Noch ist es still im Walde. Der milde Frühling hat die Herrschaft des Winters noch nicht abgelöst. Auf dem Gebirge liegt der Schnee und an den vorübergehend einbrechenden schönen sonnigen Tagen, den ersten Vorboten des Lenzes, schallt höchstens das frühe Lied der Drossel durch den dunklen Forst. Um diese Zeit lockt es aber den Weidmann hinaus in das tiefste Dickicht, in dunkler Nacht bricht er bereits auf, um mit Morgengrauen auf dem Platze zu sein, wo der Auerhahn balzt und wo die schwarzen, am Ende weiß gesprenkelten Schaufelfedern als Jagdtrophäe sich erbeuten lassen. Frühzeitig im Jahre, im April, oder wenn das Wetter günstig ist, schon im März, regt sich im Auerhahn die Liebe, und er drückt seine Leidenschaft in sonderbaren Tönen, Stellungen und Sprüngen aus. O. Recknagel hat eine dieser charakteristischen Stellungen des balzenden Auerhahnes in dem Bilde, das wir wiedergeben, meisterhaft festgehalten. Da steht der Erregte auf einem vorspringenden Baumaste und stößt seine schnalzenden Töne hervor. Seinen Kopf hat er vorgestreckt, den Schwanz gehoben und fächerförmig ausgebreitet, während die etwas gesenkten Flügel sich vom Leibe abheben. Aber nicht lange wird er so ruhig dastehen; schon hebt er ein wenig den rechten Ständer; er wird auf dem Aste hin und her trippeln, sich hin und her wenden und einen Vers nach dem andern herunterschnalzen und -schleifen, bis er den hohen Standort verläßt und zu den Hennen auf den Boden fliegt, um dicht vor ihnen dasselbe Spiel aufzuführen. *