Benutzer:Methodios/Friedrich Schlegel/Lucinde (1799)/S. 19
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wider mich auf. In den geſchwollnen
Adern tobt das wilde Blut, der
Mund durſtet nach Vereinigung und
unter den vielen Geſtalten der Freude
wählt und wechſelt die Fantaſie und
findet keine, in der die Begierde ſich
endlich erfüllen und endlich Ruhe
finden könnte. Und dann gedenke
ich wieder plötzlich und rührend der
dunkeln Zeit, da ich immer wartete,
ohne zu hoffen, und heftig liebte,
ohne daß ich es wußte; da mein
innerſtes Weſen ſich ganz in unbe-
ſtimmte Sehnſucht ergoß und ſie
nur ſelten in halb unterdrückten Seuf-
zern aushauchte.
- Ja! ich würde es für ein Mähr-
chen gehalten haben, daß es ſolche
Freude gebe und ſolche Liebe, wie
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