Benutzer:Methodios/Friedrich Schlegel/Lucinde (1799)/S. 20
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ich nun fühle, und eine ſolche Frau,
die mir zugleich die zärtlichſte Ge-
liebte und die beſte Geſellſchaft wäre
und auch eine vollkommene Freun-
din. Denn in der Freundſchaft be-
ſonders ſuchte ich alles, was ich ent-
behrte und was ich in keinem weib-
lichen Weſen zu finden hoffte. In
dir habe ich es alles gefunden und
mehr als ich zu wünſchen vermochte:
aber du biſt auch nicht wie die an-
dern. Was Gewohnheit oder Ei-
genſinn weiblich nennen, davon
weißt du nichts. Außer den kleinen
Eigenheiten beſteht die Weiblichkeit
deiner Seele bloß darin, daß Leben
und Lieben für ſie gleich viel bedeu-
tet; du fühlſt alles ganz und un-
endlich, du weißt von keinen Ab-
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