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Beschreibung des Oberamts Ehingen/Kapitel B 17

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17. Frankenhofen mit Tiefenhülen.
a. Frankenhofen,

ein kathol. Pfarrdorf auf der Alp, in hoher Lage, 23/4 St. nordw. von Ehingen, mit 191 Einw., F. Taxisches Amt Marchthal. Grund- und Patronatsherr: der Fürst von Thurn und Taxis; die Zehnten werden von der Ortspfarrey bezogen.

Gefälle beziehen: der Grundherr 104 fl. 30 kr. Geld, 64 Sch. 5 Sr. Dinkel, 58 Sch. 5 Sr. Haber, die Pfarrey 3 fl. 33 kr. 7 Sch. 1 V. Dinkel und eben so viel Haber, und die Stiftspflege 19 fl. 26 kr.

Die Jagdpolizey und das Recht Forstfrevel zu bestrafen hat die Krone. Die Baulast von Kirche und Pfarrhaus hat die Stiftspflege und nach ihr der Gutsherr. In die Pfarrey gehört auch Tiefenhülen. S. Quellen.

Frankenhofen wurde 1152 mit Tiefenhülen von Ulrich von Hürningen dem Kl. Salem geschenkt und blieb im Besitze des Klosters bis zu seiner Auflösung 1803, wo es an Taxis kam, das sich jedoch deßwegen 1805 mit dem Badischen Hause vergleichen mußte. Die „Vogtey über Frankenhoven, Tuiffenhülin, Sondernach etc.“ besaßen übrigens nach einer Urkunde die von Freyberg, als Theil des Lehens Neu-Steußlingen, noch i. J. 1533. Aus dem Überschuß einer i. J. 1823 aufgelösten Waisenkasse wurden Orts-Armenkassen gebildet, wovon Frankenhofen 426 fl., Stetten 643 fl., Tiefenhülen 434 fl. erhielt. Auch hat der verstorbene Pfarrer und Decan Hotz eine Stiftung für Lehrjungen von 430 fl. gemacht. Von der aufgehobenen Landschaftskasse fallen im J. 1828, nach Abbezahlung der Schulden, dem Schulfond noch 4474 fl. zu. Die 3 Salmannsweilischen Orte Frankenhofen, Tiefenhülen und Stetten standen nämlich in einem eigenen Amtsverbande, mit einer besondern Landschaftskasse, welche einen Theil der Salmannsweiler Landschaftskasse ausmachte. – Im 30jährigen Krieg, 1631, wurde Frankenhofen von den Schweden und Würtembergern überfallen und mit Kirche und Pfarrhof bis auf 4 Häuser abgebrannt; der Pfarrer wurde gefangen| fortgeschleppt und kam nicht mehr zum Vorschein. Die Pfarrkirche, zum h. Peter, und der Pfarrhof wurden erst 1674 wieder aufgebaut. Die meist verschwundenen Einwohner wurden durch neue Ansiedler, meist Schweizer, ersetzt, Vergl. Alt-Steußlingen.
b. Tiefenhülen,

ein kathol. Weiler, ebenfalls auf der Alp, 1/2 St. nördlich von Frankenhofen, wovon es Filial ist, mit 77 Einw. Grundherrliche und andere Verhältnisse wie bey Frankenhofen; den Zehnten hat der Grundherr.

Gefälle beziehen: der Grundherr 80 fl. 18 kr. Geld, 783/8 Sch. Dinkel, 763/8 Sch. Haber, eine Kleinigkeit auch der Staat und die Stiftspflege W. Steußlingen.

Der Ort hat eine sehr alte Capelle zum h. Nikolaus; die Lage von Tiefenhülen ist sehr hoch, aber der Boden besser, als in der ganzen Umgebung, und trotz seiner hohen Lage hat der Ort Quellwasser. S. 21. Der Name des Orts wird in ältern Urkunden auch Tiofenhulwe, Tiufenhilwe also Tiefenhülben geschrieben gefunden. Die Geschichte von Tiefenhülen ist ganz die von Frankenhofen. Beyde Orte kamen 1806 unter W. Hoheit.