Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg/Kapitel B 9
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Die Pfarrkirche wurde nach einer über dem südlichen Eingang angebrachten Jahreszahl im Jahr 1487 erbaut; ihre ursprüngliche einfache germanische Bauweise ist im Lauf der Zeit theilweise geändert worden und nur an dem dreiseitig schließenden, mit Streben versehenen Chor, haben sich noch zwei spitzbogige, gefüllte Fenster unverändert erhalten. Der an der Westseite stehende viereckige Thurm besteht aus vier Stockwerken, von denen das oberste aus Holz erbaute, erst später aufgesetzt und mit einem einfachen Zeltdache versehen wurde; das dritte Stockwerk (Glockenhaus) enthält gut erhaltene germanische Fenster, im untersten Stockwerk befindet sich ein spitzbogiger Durchgang, von dem man durch einen ebenfalls spitzen Eingang in die Kirche gelangt. Von den 3 Glocken trägt die größte und älteste folgende Umschrift: Osanna heis ich Lachman von Esling. gos mich im 1495 Jar im Namen Jesus und Maria. Das Innere der Kirche hat außer einem gut gearbeiteten Kanzelstock nichts Bemerkenswerthes, derselbe stellt einen knieenden Mann, vermuthlich den Baumeister der Kirche, vor, der sich mit der rechten Hand auf den Boden stützt, während er auf der linken Schulter den Kanzelstock trägt; um den Leib schlingt sich ein Strick, in den ein Hufeisen auf den Rücken des Mannes eingehängt ist. Der Chor ist mit einem Kappengewölbe gedeckt, auf dessen einem Schlußstein Maria mit dem Kinde, auf den andern die Apostel Matthäus und Simon dargestellt sind. Chor und Schiff waren früher mit Wandmalereien geziert, die im Laufe dieses Jahrhunderts einer weißen Tünche weichen mußten. Die Sacristei deckt ein schönes Netzgewölbe, auf dessen Schlußstein ein Steinmetzzeichen angebracht ist.
Um die Kirche liegt der mit einer Mauer umfriedigte Begräbnißplatz, an dessen nördlicher Seite im Jahr 1841 ein neuer angelegt wurde, übrigens beerdigt man auch noch auf dem ursprünglichen Kirchhof, nur müssen die Gräber wenigstens 15′ von der Kirche entfernt bleiben. Auf dem alten Begräbnißplatz befindet sich an der Südseite der Kirche ein besonderer, mit einem geschmackvollen eisernen Geländer umfriedigter Begräbnißplatz der früheren Gutsherrschaft| v. Kniestädt; derselbe enthält die Grabdenkmale des Levin v. Kniestädt † 1719 und dessen Gemahlin, geb. v. Wachenheim, † 1697, des Louis v. Kniestädt Schaubeck, Kammerherr, † 1840, und dessen Gemahlin Christiane, geb. v. Gaisberg, † 1837, des Karl Franz Eberhard v. Kniestädt Schaubeck, Kammerherr, † 1834, und des Karl Heinrich Friedrich v. Kniestädt Schaubeck, † 1853.Das gut erhaltene Pfarrhaus, an dessen Südseite eine reiche Kammerz rankt, während sich im Rücken desselben ein über 1 Morgen großer Garten anlehnt, liegt frei und angenehm zunächst der Kirche, und wird wie die Kirche von der Gutsherrschaft unterhalten.
Das ansehnliche Schulhaus, welches im Jahr 1840/41 mit einem Gemeindeaufwand von 7000 fl. erbaut wurde, enthält im unteren Stockwerk Stallungen, im mittleren die Wohnung des Lehrers und im oberen zwei geräumige Lehrzimmer und ein Wohngelaß für den Lehrgehilfen. Eine Industrieschule, zu der die Centralstelle des Wohlthätigkeitsvereins jährlich 5 fl. reicht, besteht schon längst.
Das in der Mitte des Orts stehende Rathhaus, in dessen unteren Räumen die Feuerlöschgeräthschaften aufbewahrt werden, ist schon ziemlich alt, jedoch in gutem Zustande.
Im Jahr 1825 ließ die Gemeinde ein Backhaus mit einem Aufwand von 250 fl. erbauen und im Jahr 1855 erkaufte sie um 240 fl. ein Armenhaus.
Das gutsherrliche Schloß ist ein einfaches zweistockiges Gebäude, über dessen Eingang die Wappen der Familien von Kniestädt und von Wachenheim mit der Überschrift: „Wer Gott vertraut hat woll gebaut“ angebracht sind; unter demselben steht auf einem Spruchband, Anno 1696 Levin von Kniestädt, Anna Eleonora von Wachenheim. Das Schloß schließt im Verein mit großartigen Ökonomiegebäuden und einer an die Hauptstraße des Orts sich anlehnenden Mauer einen sehr geräumigen Hofraum ein; überdieß stehen in der Nähe des Schlosses noch einige Ökonomiegebäude, unter denen sich eine Kelter mit drei Bäumen und Fruchtboden, ein Schafhaus und Schafstall befinden. Dem Schloß gegenüber steht ein Gebäude, das der gutsherrschaftliche Verwalter bewohnt. An das Schloß stößt ein etwa 10 Morgen großer Garten, von dem der innere, zunächst am Schloß liegende Theil ganz mit einer Mauer umfriedigt ist, während an dem äußeren nur auf zwei Seiten Mauern vorhanden sind; über dem Eingang in den Schloßgarten befindet sich das Kniestädtsche Wappen und die Jahrszahl 1754.
Zu Heutingsheim ist geboren den 29. Dec. 1771 Karl Wilh. Fried. Breyer, außerordentlicher Prof. der Philosophie zu Jena 1803,| bairischer Hofrath und ordentl. öff. Professor der Geschichte zu Landshut 1804, ordentl. Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München, in welcher Eigenschaft er den 25. April 1818 starb. Er machte sich als Geschichtschreiber verdient. (Fried. Thiersch Lobschrift auf K. Wilh. Fr. v. Breyer. München. 1818. 8.)Die im Allgemeinen wohlgewachsenen Einwohner sind fleißig und befinden sich in ziemlich befriedigenden Vermögensumständen. Die Gutsherrschaft besitzt auf der Markung 286 Morgen zerstreut liegende Güter, von denen sie 2/3 unter Aufsicht eines eigenen Verwalters selbst bewirthschaftet, 1/3 aber an Ortsbürger verpachtet. Der begütertste Bürger besitzt gegen 40 Morgen Grundeigenthum, die Mittelbegüterten 15–24 Morgen, die Minderbemittelten 1–3 Morgen, etwa 10 Familien haben gar keinen Grundbesitz und erhalten dermalen etwa 25 Unterstützung von Seiten der Gemeinde. Hauptnahrungsquellen bestehen in Feldbau und Viehzucht; viele Einwohner sichern sich ihr Auskommen durch Taglohnarbeiten, wozu das nahe gelegene Seegut und der Betrieb der gutsherrlichen Güter viele Gelegenheiten bieten.
Die mittelgroße Markung, an deren nördlicher Grenze der Ort liegt, dehnt sich hauptsächlich gegen Westen und Süden aus und hat, mit Ausnahme der Gehänge des Mühlbachthälchens, eine ziemlich ebene Lage.
Der meist in Stücke von 1/4–1 Morgen parcellirte Boden ist beinahe durchgängig fruchtbar und besteht größtentheils aus einem leichten, tiefgründigen Diluviallehm, dem die Mergel der Lettenkohlengruppe und die Muschelkalkdolomite als Unterlagen dienen. Südlich vom Ort treten in den ehemaligen Weinbergen die unteren Keupermergel auf, deren Verwitterung einen etwas schweren, gebundenen, jedoch nicht unfruchtbaren Boden liefert. Steinbrüche sind keine vorhanden, daher die Straßen- und Bausteine von Hoheneck – die Werksteine aber meist von Pleidelsheim bezogen werden müssen.
Die Luft ist rein und mild, so daß alle in wärmeren Gegenden des Landes fortkommenden Gewächse hier gedeihen; Frühlingsfröste sind nicht häufig und die Ernte tritt um 4–5 Tage früher ein als in Eglosheim. Hagelschlag kommt selten vor, indem der Asperg eine Wetterscheide bilden soll.
Die Landwirthschaft wird mit Anwendung verbesserter Ackergeräthschaften (Flanderpflüge, Walzen etc.) sehr fleißig betrieben und dem Boden durch kräftige Düngung bedeutend nachgeholfen, indem man nicht nur den Dünger und die Jauche fleißig sammelt, sondern| auch noch vielen Stalldünger in Ludwigsburg aufkauft; auch der Gyps wird besonders auf Kleefeldern häufig angewendet.In der üblichen Dreifelderwirthschaft baut man hauptsächlich Dinkel, weniger Hafer, Gerste und ganz wenig Roggen und Waizen; Wicken, Erbsen und Linsen werden meist im Haferfeld gezogen. Hirsen baut beinahe jeder Bürger für den eigenen Bedarf. In der zu 2/3 angeblümten Brache pflanzt man hauptsächlich Kartoffeln, Futterkräuter, Ackerbohnen, Angersen, etwas Mohn, Reps, Zuckerrüben und Hanf; letzteren für den eigenen Bedarf. Bei einer Aussaat von 7–8 Sri. Dinkel, 31/2 Sri. Hafer und 2 Sri. Gerste beträgt der durchschnittliche Ertrag eines Morgens 8–9 Scheffel Dinkel, 6–7 Scheffel Hafer und 5–6 Scheffel Gerste; letztere gedeiht sehr gerne. Die höchsten Preise eines Morgens Acker betragen 500 fl., die mittleren 250 fl. und die geringsten 150 fl. Von den Felderzeugnissen werden jährlich 900–1000 Scheffel Dinkel und überdieß eine namhafte Menge Kartoffeln nach Außen, besonders nach Ludwigsburg verkauft. Die ergiebigsten Felder liegen hinter der Mauer, im Kirchfeld und am Stürzweg.
Der in mittelmäßiger Ausdehnung betriebene Wiesenbau liefert in günstigen Jahren 25–30 Centner Heu und 10–15 Centner Öhmd pr. Morgen; in sehr trockenen Jahrgängen aber erlauben viele Wiesen keinen zweiten Schnitt. Wässerung findet nicht statt. Die Wiesenpreise bewegen sich zwischen 250 und 400 fl. pr. Morgen.
Der Weinbau ist in neuerer Zeit beinahe ganz abgegangen und wird nur noch auf sechs Morgen betrieben; man pflegt hauptsächlich Silvaner und Affenthaler. Der Wein kostete in den Jahren 1857 88–111 fl. und 1858 60–80 fl. pr. Eimer.
Die Obstbaumzucht wird sehr ausgedehnt betrieben und bildet eine besondere Einnahmsquelle, so daß mehrere Ortsbürger in günstigen Jahren für 100–150 fl. Obst nach Außen verkaufen; neben den gewöhnlichen Mostsorten wird sehr viel Tafelobst (Rosenäpfel, Reinetten, Fleiner, Goldparmin, Muskatellerbirnen, Gaishirtlen, Schnabelsbirnen, Frankfurter Birnen etc.) gezogen. Von Steinobst pflanzt man viele Kirschen und Zwetschgen.
Die mit einem tüchtigen Neckarschlag sich beschäftigende Rindviehzucht ist in gutem Zustande; zwei Farren hält ein Ortsbürger gegen jährlich 140 fl. von der Gemeinde und die Nutznießung von 21/2 Morgen Güter. Mit Rindvieh, namentlich mit Stieren und Kühen, wird auf benachbarten Märkten ein lebhafter Handel getrieben; auch bringen etwa 20 Personen Milch nach Ludwigsburg zum Verkauf, was im Ganzen gegen 2500 fl. jährlich einträgt.
| Die Schafzucht wird von der Gutsherrschaft in mäßiger Ausdehnung (etwa 150 Stück spanische Bastarde) betrieben; die Schafe finden im Ort Überwinterung und die Wolle kommt nach Kirchheim zum Verkauf.Die Schweinezucht ist unbedeutend, so daß die meisten Ferkel (englische Bastarde) von Außen aufgekauft und größtentheils für den eigenen Bedarf gemästet werden.
Die Bienenzucht wird besonders von dem gegenwärtigen Schulmeister des Orts, der vor einigen Jahren einen Preis erhielt, mit großem Eifer betrieben.
Was die Gewerbe betrifft, so sind die gewöhnlichen Handwerker vorhanden, von denen einzelne Schneider und Schuster auch nach Ludwigsburg arbeiten; überdieß bestehen zwei Schildwirthschaften, zwei Kramläden und fünf Branntweinbrennereien.
Die frequente Vicinalstraße von Ludwigsburg nach Geisingen, Pleidelsheim etc. führt durch den Ort und überdieß ist eine auf die Ludwigsburg–Benninger Landstraße führende Vicinalstraße angelegt. Die Entfernung bis zu der südlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt eine Stunde und bis auf den Bahnhof daselbst 5/4 Stunden. Über den Mühlbach bestehen zwei steinerne Brücken.
Die Gemeindepflege besitzt Activ-Kapitalien, dagegen ist die Stiftungspflege ziemlich unbemittelt (s. Tab. III.). Die vorhandenen Armenstiftungen, welche größtentheils von der Freiherrlichen Familie v. Kniestädt herrühren, tragen jährlich 20–21 fl. Zinse, die zu Brod für Arme verwendet werden. Von den Gemeindegütern erhält jeder Ortsbürger etwa 15 Ruthen zur Benützung, dagegen fließt der Ertrag der auf diesen Gütern stehenden Obstbäume in die Gemeindekasse, was derselben im Durchschnitt eine jährliche Rente von etwa 100 fl. sichert.
Der zur Pfarrei, wie zur Gemeinde gehörige Gestütshof hat 1/2 Stunde westlich von dem Mutterort im untern Park eine abgeschiedene stille Lage und besteht aus einem einfachen Wohngebäude und mehreren Schafställen (s. die Ortsbeschr. von Eglosheim).
Östlich von Heutingsheim stand oben an dem Abhange gegen das Mühlbachthal die Burg Kasteneck, auf der die Kastner von Heutingsheim ihren Sitz hatten; die letzten Reste derselben (ein mit Wassergraben umgebener Hügel) wurden im Jahr 1835 eingeebnet, so daß nun die Burg beinahe spurlos verschwunden ist. Die früher auf dem Burghügel gestandene Kapelle wurde im Jahr 1806 abgebrochen. Zunächst (westlich) der Burgstelle führt eine Flur die Benennung „Schelmengraben.“
| Nur einige 100 Schritte nordwestlich vom Dorf, auf einem zwischen zwei Thälchen hinziehenden Flachrücken, die Steig genannt, hat man öfters Mauerreste, Bruchstücke römischer Ziegel etc. ausgegraben und nimmt zur Zeit der Fruchtreife unter der Oberfläche hinziehende Mauern etc. wahr.Das Dorf kommt im Jahr 978 als Hutingesheim (so ist ohne Zweifel zu lesen) erstmal vor, als das Hochstift Speier hiesige Besitzungen erwarb (Wirt. Urk. Buch 1, 223).
Glieder des hiesigen Ortsadels treten im 13. Jahrhundert mit dem Taufnamen Burkhard auf (1231. 1280 Mai 27.). Später machen sich bekannt die Kastner von Heutingsheim, nach welchen die bereits erwähnte Burg „Kasteneck“ genannt wurde. Im Jahr 1305 verpfändete Albrecht Kastner von Heutingsheim dem Kloster Bebenhausen für 10 Pf. die Vogtei nebst andern Rechten; Albrecht Hummel von Lichtenberg aber löste sie wieder ein und veräußerte sie 1343 an Walther von Urbach auf Wiederkauf. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde von der Herrschaft Württemberg belehnt „Hochschlitz von Pfawhusen, der zu Grüningen sitzet,“ mit „dem zehend Teil des Zehenden ze Hütingsheim, clein und groß, das rürt von Liechtenberg.“ (Sattler Grafen 4. Beil. Nr. 61 S. 270).
Im Jahr 1372 ging das in festen Besitz derer von Urbach gekommene hiesige Lehen unter württembergischer Oberherrlichkeit an die von Stammheim über, da Hans von Urbach Edelknecht gesessen zu Besigheim solches an die Kinder Konrads von Stammheim sel. verkaufte. Sofort, namentlich den 19. Mai 1392 und den 16. Mai 1407 wurden die von Stammheim mit einem Theil der Vogtei nebst Zugehörungen belehnt und machten noch später Erwerbungen.
Nach dem Aussterben der von Stammheim im Jahr 1588 kam Heutingsheim mit benachbarten Besitzungen an die von Schertlin, zunächst an Hans Sebastian Schertlin (vergl. Geisingen und S. 322).
Am 23. Juli 1695 verkaufte Philipp Konrad Schertlin von Burtenbach all sein Eigenthum mit Zehnten, Gefällen etc. und am 29. Apr. 1700 auch alle seine (nicht bedeutenden) württemb. Lehen zu Heutingsheim an Levin von und auf Kniestädt (aus einer ursprünglich unweit Hildesheim ansäßigen Adelsfamilie, gest. im J. 1719 als württemb. Oberststallmeister), welcher im Jahr 1705 noch weitere hiesige Gülten und Gefälle von der Herrschaft Württemberg ertauschte. Auf dessen Familie vererbte sich das Lehen bis zum Aussterben des schwäbischen Zweiges derselben mit Karl Ludwig Christoph von Kniestädt, badischem Geheimenrath, gest. 1815 zu Carlsruhe, worauf einem| Vertrage von 1700 zu Folge der lehnbare Theil an die von Schertlin, denen er 1853–55 allodificirt wurde, zurückfiel.Die allodialen Kniestädtischen Besitzungen kamen von Eberhard von Kniestädt, württ. Kammerpräsidenten, gest. 1794, durch Erbschaft auf den Sohn seiner Tochter, Franz Karl Eberhard, Freiherrn von Schacht, königl. württ. Geh.Rath und Oberceremonienmeister, welcher zufolge eines mit seinen mütterlichen Oheimen (welche sämmtlich unvermählt starben) am 11. Nov. 1784 errichteten Familienvertrags den Namen und das Wappen „v. Kniestädt“ annahm.
Am Schluß des vorigen Jahrh. zählte man 25 württemb., 456 v. Kniestädtische Unterthanen (Binder 932). Im Jahr 1806 kam das Hoheitsrecht über den ganzen Ort an Württemberg, welchem im Jahr 1769 im Vergleich mit der Ritterschaft Cantons Kocher die Collectation cum omnibus juribus annexis auf ewig überlassen worden war. Das hiesige Patrimonialamt wurde 1809 aufgehoben.
Nach dem Ableben Karls v. Kniestädt, Enkels obigen Freiherrn von Schacht, im Jahr 1853 kamen die Güter mit dem Kirchenpatronat an seine nächsten Verwandten, seine mütterlichen Oheime, die Freiherrn Joseph und Felix von Brussele, welcher letztere im Jahr 1856 dem erstern dessen hälftigen Antheil abkaufte und jetzt der alleinige Besitzer ist.
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