Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 29
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Der Ort liegt anmuthig zwischen Obstbäumen am Zusammenfluß des Wachbaches und Althäuser Baches, und hat eine 1822 bis 1823 an der Stelle der frühern im modernen Rundbogenstil erbaute Kirche, in der sich einige nicht unwichtige Grabmäler befinden.
Ein Ritter kniet vor dem Gekreuzigten; die Inschrift lautet: Anno 1565 den 23. Martii Ist verschieden der Edel und Ernvest Hans Dietterich Geyer von und zu gibelstat. Der selen Gott genedig und barmhertzig seyn woll. Amen.
Auf dem andern Grabmal sind 4 Wappenschilde und ein großer Krucifixus, dahinter ein Spruchband:
„O Her auf dich hof ich. o Her erlus mich von dem grausamen Feindt.“ Die Inschrift lautet: Anno domini 1563 Dinstag nach Lucyä ist in Got verschiden der edel und ernfest Sebastian Geier von und zu Gibelstat. Regirt . . . Der sel Got der almechtig genedig sei. Amen.
Auf dem Altar sieht man das h. Abendmahl in Öl gemalt. Der im Osten stehende Thurm ist noch alt und hat zwei Glocken. Auf der größeren liest man in altgothischen Majuskeln die Namen der vier Evangelisten, auf der kleinern, mit schönem Lilienfries verzierten, in gothischen Minuskeln: Ave maria gracia plena dominus tecum. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Stiftung, vom Thurm auf der Gemeinde.
Der friedlich schöne Kirchhof mit eigenthümlichen hölzernen Grabkreuzen liegt um die Kirche, dabei das zwischen 1770 und 80 erbaute hübsche Pfarrhaus, dasselbe ist vom Staat zu unterhalten.
Das vereinigte Schul- und Rathhaus ist ein altes, 1820 von der Gemeinde angekauftes Herrschaftshaus und trägt das Wappen der Geier von Gibelstat über dem rundbogigen Eingang. Noch vier kleinere Wappenschilde sieht man am Rathhaus, darunter wieder das der Geier v. G. und das Berlichingen’sche. – Winters besteht auch eine Mädchenarbeitsschule. Ein Armenhaus und ein Schafhaus bestehen.
| Sehr gutes Trinkwasser liefern stets reichlich 3 Pump- und 2 Schöpfbrunnen; im Pfarrgarten eine Quelle, der Pfarrbrunnen, im „weißen Rain“ das „Brünnlein“, dann der im Sommer versiegende Mönchsbrunnen im Mainzer Winkel. Im Pfarrgarten sei früher ein Weiher gewesen. Der Wachbach und der Althäuser Bach vereinigen sich unterhalb des Orts.Die Vicinalstraße von Mergentheim nach Althausen führt durch den Ort, die Staatsstraße, mit neuer großer steinerner Brücke über den Wachbach, von Mergentheim nach Künzelsau östlich vom Ort, auf dem anderen Ufer, vorbei. Außerdem gehen über den Wachbach eine Brücke von Stein und eine von Eisen, und ein steinerner Steg.
Die Einwohner sind zum größeren Theil nicht vermöglich, Reiche sind keine vorhanden; die Mittel des Auskommens bestehen in Feldbau und Taglohnarbeiten. Der größte Grundbesitzer hat 55 Morgen Feld und 5 Morgen Wald, der Mittelmann 20–25, die ärmere Klasse 1–3 Morgen Feld. Die Ortsbürger haben auf angrenzenden Markungen etwa 50 Morgen Feld und 40–50 Morgen Wald.
Von Gewerbetreibenden sind die gewöhnlichen Handwerker vertreten, die theilweise auch nach Mergentheim arbeiten.
Eine Getreidemühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, eine Sägmühle und eine Lohmühle mit Hanfreibe bestehen außen am Ort. Zwei Schildwirthschaften, darunter eine Bierbrauerei, und ein Kramladen sind vorhanden.
Der Boden ist im allgemeinen mittelfruchtbar, theils leicht theils schwer; Dinkel, Gerste, Roggen und Haber gedeihen gut, die übrigen Getreidearten etwas weniger. Das Klima ist mild, doch sind schädliche Frühlingsfröste häufig. Hagelschlag ist selten; Gewitter kommen nur zuweilen in unmittelbare Nähe. Drei Steinbrüche mit harten Kornsteinen bestehen.
Der Zustand der Landwirthschaft ist befriedigend, Gips und Kompost dient neben der fleißig gesammelten Jauche als Düngungsmittel; verbesserte Ackergeräthe, eine Dreschmaschine, Futterschneidmaschinen u. s. w. fanden Eingang.
Von Dinkel können jährlich 200, von Gerste 200, von Haber 30 Scheffel nach außen verkauft werden. Der Futterkräuterbau ist nicht von Bedeutung, man pflanzt Blauklee, Wiesenklee, Esper und Pferdemais. – Auch Hopfen wird gebaut und dieser nach auswärts verkauft.
| Der nicht sehr ausgedehnte Wiesenbau liefert, einige saure Wiesen abgerechnet, ein gutes Futter, das jedoch den Verbrauch im Orte nicht deckt; die Wiesen sind größerentheils zwei-, kleinerentheils dreimähdig, 50 Morgen bewässerbar.Der Weinbau liefert einen guten, angenehmen meist weißen Wein (Gutedel, Sylvaner, theilweise auch Weißroth und Grobschwarz); die beste Lage ist die „Klinge im Wolfenthal.“ Der höchste Preis eines Eimers beträgt 90, der niederste 24 Gulden. Vor den fünfziger Jahren trieb man hier viel mehr Weinbau.
Die Obstzucht, besonders Mostobst und Zwetschgen, dagegen nimmt zu; ein Baumwart ist aufgestellt.
Die Gemeinde besitzt 20 Morgen Nadelwald und 19 Morgen guter Weide, die sammt der Brach- und Stoppelweide der Gemeindekasse jährlich 630 M. Pachtgeld einbringt, die Pferchnutzung 400 M. Die Allmanden, zum Ackerbau benutzt und gegen eine kleine Entschädigung an die ältesten Bürger verliehen, tragen jährlich 70 M. ein, und die der Gemeinde gehörigen drei Güterstücke 60 M. –
Die Rindviehzucht (Simmenthaler) ist in gutem Zustand; drei Farren sind aufgestellt. Milch und Vieh wird nach Mergentheim verkauft. –
Ein Pachtschäfer läßt Sommers 160, Winters 180 deutsche Schafe auf der Markung laufen. Schweine werden zum Verkauf und für den eigenen Bedarf gemästet, die Ferkel von außen bezogen. –
Der Wachbach führt Forellen, das Fischrecht hat Hohenlohe-Langenburg.
Der Ort soll früher größer gewesen sein, im Thal gegen Süden auf den dem Staat gehörigen Herrschaftswiesen stand ein Nonnenkloster. Südwestlich vom Ort erhebt sich der Kirchberg, und bei der Schelmenklinge, eine halbe Stunde östlich vom Ort, der Osterberg. – Das jetzige Schul- und Rathhaus war Krankenhaus für die Russen, die hier am Nervenfieber in Menge starben und in ein Massengrab im Kirchhof geworfen wurden, das bei Vergrößerung der Kirche wieder aufgegraben wurde; die Gebeine brachte man an einen andern Ort. – In dem 1848 ausgestockten Gemeindewald „Hölzle“, wobei viele kleine Hufeisen gefunden wurden, sei früher oftmals ein mit grünem Rock bekleideter Mann ohne Kopf, zuweilen zu Pferd, gesehen worden.
Kirchlich war Neunkirchen von jeher bis heute der Mutterort des nahen Althausen (s. d.). Die um 1342–1352 gestiftete Frühmeßpfründe war für beide Kirchen, in Neunkirchen und Althausen, ausgestattet. Seit der durch die Geyer eingeführten Reformation war Althausen wieder, mit Ausnahme weniger Jahre während des dreißigjährigen Kriegs, (s. Althausen) Filial von Neunkirchen.
Pfarrer: Heinr. Hase 14 . . Erhard Faber 1477. (St.A.) Joh. Engelfried (noch katholisch) 1537. Jakob Schleyer, verließ 1556 die Pfarrei, weil er Jemand erschossen hatte. Andr. Knauer vor 1636. Lor. Bernh. Knorzer vor 1650. Joh. Konr. Donner 1652. Thom. Gebhardt von Nürnberg 1690. Joh. Christof Wernher von Rothenburg 1696. (Dessen Sohn, Gottfried Wernher, war Professor der Rechtswissenschaft in Wittenberg 1739–1746.) Joh. Fried. Lipsius 1721. Christi. Paul Billing 1735. Joh. Mich. Weichsenfelder 1747. M. Joh. Dav. Frank 1750. Jak. Lud. Rudolf 1768. Wilh. Fried. Bomhard 1779. Joh. Erh. Beer 1777 . . Christi. Heinr. Wengert 1809. M. Joh. Dan. Fried. Cranz 1821. Christi. | Lud. Fried. Braun 1834. Christi. Bürklin von Creglingen 1854. Fried. Gruner 1869. Mor. Hartmann 1874.
1214. Gottfried und Konrad v. Hohenlohe entschädigen den Bischof v. Würzburg für die Abtretung des Zehnten von Mergentheim an den DO. durch Lehenbarmachung anderer Güter, darunter solcher, welche Konrad in Althausen und Nunchirchen besessen und die 5 Pfd. tragen. U.B. 3, 158.
1256. Eine Elisabeth (wie es scheint in Hall) gibt ihre Güter in Hastolzvelt, (Haßfelden) für sich und ihre Töchter, Klausnerinnen in Nuwenkirchen, in den Schutz des DO.s, und vermacht dieselben für den Fall ihres und der Töchter Ablebens der cella in Neunkirchen. W. F. 4, 118.
1267. Dominae in Nuwenkirchen erhalten von Konrad von Schweinsberg und Frau Güter in Hohebach (OA. Künzelsau) und Assamstadt (BA. Tauberbischofsheim). St. 2, 746.
1270. Derselbe gibt beim Eintritt seiner Tochter Agnes in die Klause zu Neunkirchen den Frauen einen Hof zu Neunstetten (BA. Tauberbischofsheim). W. F. 10, 171.
1272. Albertus decanus in Nuenkirchen vermacht dem Johanniterhaus in Mergentheim einen Weinberg in Tungersheim und einen im Wolfenthal. W. F. 8, 271. 361.
1281. Bei einer Schenkung an das Johanniterhaus in Mergentheim ist Zeuge Frater C. de Nuenkirchen. Ebend.
1291. Bertold genannt Sützel miles v. Mergentheim und Heinrich genannt Lesche sein Bruder übergeben den Klosterfrauen zu Neunkirchen, damit sie Gott besser dienen können, ihre Burg gegen die Klause gelegen und zwei Höfe daselbst, sowie zwei Huben in Laubolzbronn. (B.)
1293. Albertus decanus in Nunkirchen leitet mit dem DO.s- und dem Johanniter-Komthur in Mergentheim ein Schiedsgericht. W. F. 5, 109. OR. 9, 317.
1295. Pabst Bonifazius VIII. erläßt ein Mandat in einem Güterstreit zwischen dem Kanonikus Burkard in Öhringen und den geistlichen Frauen in Neunkirchen. St.A.
1299. In demselben Streit ergehen verschiedene Würzburger Mandate. St.A.
1300. Würzburg entscheidet für die Klausnerinnen. St.A.
1300. Adelheid v. Brauneck gibt mit der übrigen Herrschaft Neuhaus auch Neunkirchen dem Bisthum Würzburg zu Lehen auf. W. F. 1881, S. 16.
1301. s. Bronn (Honsbronn.)
c. 1303 (s. auch Althausen) Wipert v. Zimmern trägt eine Hellergilt in Neunkirchen von Würzburg zu Lehen. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XXIV, 1, 79.
1312. Mertin v. Mergentheim verzichtet entsprechend einem Urtheilsspruch des geistlichen Gerichts in Würzburg auf alle Ansprüche an ein Vogthuhn von der Hofstatt der Klosterfrauen zu Neunkirchen. St.A.
1318. Ulrich, Pleban in Neunkirchen, spricht den Deutschorden der Bezahlung von 3 Pfd. Hlr. für einen Zehnten daselbst ledig. St.A.
| 1318. Wortwin und Dietrich von Zimmern (Herrenzimmern) schenken mit Einwilligung des Bischofs v. Würzburg, welchen sie dafür mit einem Hof in Krense entschädigen, den Nonnen in Neunkirchen [1] für die Aufnahme ihrer Schwester einen Hof und eine Hofstatt in Neunkirchen. Reg. bo. 5, 396.1329. Susanna v. Aschhausen schenkt für ihre Tochter Margarethe der Klause zu Neunkirchen ein Gut zu Niederginsbach (OA. Künzelsau) das giltet 17 Schilling, 17 Heller und 1 Huhn. (B.)
1337. Die Klosterfrauen zu Neunkirchen kaufen in Neunkirchen, Althausen etc. und verkaufen dem DO.shaus in Mergentheim 2 Malter Korngilt auf dem Hofe Oesfeld. (B.)
1338. Bischof Otto v. Würzburg hebt – wie es scheint nur auf dem Papier – das inclusorium S. Laurentii zu Neunkirchen auf und vereinigt die noch vorhandenen Güter und Einkünfte desselben, besonders den von Wortwin und Dietrich v. Zimmern gestifteten Hof, mit dem Benediktinerinnenkloster Paradies in Heidingsfeld bei Würzburg, wobei er den zwei in Neunkirchen noch übrigen Frauen Hedwig und Elisabeth, genannt Eglofin, Schwestern, für ihre Lebenszeit die Nutzung der Klause läßt. Arch. d. hist. V. f. d. Untermainkreis II, 2, 50.
1340. Sifrid v. Bartenstein vermacht der Klause zu Neunkirchen je 1/2 Malter Korn und Haber, und ein Sommerhuhn von einem Gut zu Sichertshausen (OA. Gerabronn). W. F. 10, 171.
1342. Rüdiger Reich v. Wachbach, Patron, und Hugo v. Sulz, Pfarrherr, bestätigen die Stiftung einer Frühmesse zum hl. Georg und der hl. Dorothea in der Kirche zu Neunkirchen. Württ. Jahrb. II. S. 84.
1342. Ulrich v. Mulfingen und seine Ehefrau Lutrat verkaufen an Katharina v. Tief, Meisterin der Klause zu Neunkirchen, und seine Schwester Gerhus v. Mulfingen[2] 18 Morgen Weinberg zu Althausen. W. F. 10, 172.
1350. Die Klause zu Neunkirchen kauft von der zu Markelsheim deren Gut und Gilt zu Elpersheim um 10 Pfd. St.A.
1350. Wiprecht Mertin v. Mergentheim verkauft der Klause in Neunkirchen eine Hofstatt daselbst. St.A.
1351. Adelheid, Siegfrieds v. Bartenstein Witwe, stiftet je hälftig zur Frühmesse in Neunkirchen und zum Johanniterhaus in Mergentheim, mit Willen ihres Bruders, Goltstein v. Krense, 3 Pfd. jährliche Gilt auf der Lehenmühle zu Neunkirchen. Die vergabte Neunkircher Mühle ersetzte der genannte Goltstein dem Bisthum Würzburg durch Auftragung seiner zwei eigenen Mühlen in Oberbalbach. W. F. 6, 11. 149. 8, 274.
1352. Der Bischof von Würzburg, Albrecht v. Hohenlohe, genehmigt die Stiftung der Frühmesse in Neunkirchen und Althausen s. 1342 und Althausen 1352. Wib. 4, 107.
1352. Die Klause zu Neunkirchen kauft für 12 Gulden Gut und Gilt in Nieder-Tanbach. (B.)
| 1354. Der Deutschordens-Komthur in Mergentheim erlaubt der Els Munschelerin, Bürgerin zu Mergentheim, sich der Klause in Neunkirchen einzuverleiben, doch so, daß sie ihre Güter verbeden und versteuern muß. (B.)1355. Die Frauen verkaufen ihre Güter zu Berolzheim an Hans v. Rosenberg von Neideck. St.A.
1357. Frau Guta Mertinin, Meisterin, und die Frauen der Klause zu Neunkirchen kaufen vom DO. ein Haus und eine Hofreite in Mergentheim mit dem Gärtlein am Stadtgraben, bisher Leibgeding der Frau Agnes v. Hertenstein, zu einer sichern Wohnung und Zuflucht in Kriegszeiten, um 150 Pfd., doch ohne Steuer und Bede zu geben, ohne Wachen und Harnisch etc. Dabei übergeben sie zugleich sich und ihre Klause mit aller Zugehör in des DO.s Schirm. (B.)
1358. Elisabeth v. Aschhausen und ihre Kinder erhalten von der Klause jährlich 1 Fuder Wein von den 18 Morgen zu Althausen. St.A.
1359. Die Klause kauft vom DO. für 150 Pfd. Hllr. das Haus deren v. Hertenstein (in Mergentheim?) St.A.
1361. Die Klausenfrauen zu Neunkirchen kaufen einen Hof zu Berolzheim. (B.)
1378. Der Hof der Frauen zu Neunkirchen soll frei sein, ihr Hofmann aber, wenn er eigen Gut besitzt, mit der Kommun gemeinschaftlich tragen. St.A.
1414. Frau Anna v. Seldeneck, Anna v. Seldeneck und die Sammnung zu Neunkirchen verkaufen an den Spital zu Mergentheim 3 Wiesen für 74 fl. W. F. 10, 172.
1418. Frau Agnes Goltsteinin, Meisterin der Klause zu Neunkirchen, verkauft an Götz v. Berlichingen ein Gütlein zu Neunstetten. (B.)
1420. Katharina v. Morstein, Meisterin zu Neunkirchen, und Margaretha und Anna v. Seldeneck, Klausenfrauen daselbst, verkaufen, mit Rath des DO.skomthurs, Herrn Konrad, dem Frühmesser zu Künzelsau an seine Frühmesse ihre Gilt zu Niederginsbach, welche jährlich giltet 17 Schill. und 17 Hllr. etc., um 12 Gulden. (B.)
1422. Margaretha v. Seldeneck, Meisterin der Klause zu Neunkirchen, verkauft in Althausen (s. d.)
1443–55. Bischof Gottfried v. Würzburg übergibt die Klause zu Neunkirchen, die sich nicht mehr ernähren konnte, sammt den Zugehörungen an DO. (?) W. F. 10, 172.
1444. Eitel Mertin v. Mergentheim verkauft seinem Vetter Rüdiger Sützel v. Mergentheim alle seine Rechte in Neunkirchen und Althausen (s. Althausen).
1479. Die Güter der Klause zu Neunkirchen kommen an das Frauenkloster Heidingsfeld. (B.)
1491. Melchior Sützel v. Mergentheim wird von Würzburg mit dem halben Zehnten in Neunkirchen und Althausen, sowie dem Kirchensatz, Gericht, Vogtei, Widdum, auch etlichen Gütern und Gilten zu Neunkirchen belehnt. St.A.
1519. Michael Hasenbarth stiftet dem Predigerorden in Mergentheim einen Weinberg zu Neunkirchen. (B.)
1522. Martin Sützel und die Gemeinde zu Neunkirchen verpflichtet sich gegen den DO., gleich andern Centgenossen der Cent Neuhaus zu den Centkosten beizutragen. (B.)
| 1534. Die von der Klause zu Neunkirchen an das Kloster Heidingsfeld gekommenen Güter etc. (s. 1479) werden vom Spital Mergentheim um 2250 fl. erworben. Schönh. Merg. 36.1550. Wilhelm Sützel v. Mergentheim zu Unterbalbach verkauft außer Besitzungen in Althausen halb Neunkirchen mit allen Eingehörungen um 3330 fl. rhein. an Sebastian Geyer v. Giebelstatt, Würzburgischen Amtmann zu Bütthard. W. F. 6, 12.
1558. Christof Sützel zu Oberbalbach verkauft einen halben Theil an Neunkirchen mit Eingehörungen und Herrlichkeiten an Gottfried (Götz) v. Berlichingen zu Hornberg als Würzburgisch Lehen um 3520 fl. Ebend.
1559. Götz v. Berlichingen wird von Würzburg mit halb Neunkirchen belehnt. Ebend.
1560 ff. Hans Jakob v. Berlichingen besitzt halb Neunkirchen. Ebend.
1563. Sebastian Geyer stirbt und wird in Neunkirchen begraben. Ebend.
1565. Hans Dietrich Geyer ebenso. Ebend.
1573. Johann Gottfried v. Berlichingen besitzt halb Neunkirchen. Ebend.
1578. Hans Konrad Geyer und Joh. Gottfried v. Berlichingen als Inhaber von Neunkirchen vertragen sich mit DO. in Mergentheim über die Mergentheimer Hospitalgüter auf der Markung von Neuhaus. Ebend.
1591. Hans Pleikard v. Berlichingen zu Neustetten verkauft mit Einwilligung seiner Brüder Philipp Ernst zu Hornberg und Reinhard zu Jagsthausen an Hans Konrad Geyer v. Giebelstatt zu Goldbach seinen halben Theil an Neunkirchen. Ebend.
1618. Hans Heinrich Geyer ertheilt der Gemeinde Neuhaus eine Dorf- und Gerichtsordnung. Ebend.
1628 ff. Kirchliche Wirren s. Althausen.
1631. Hans Heinrich Geyer prozessirt gegen DO. wegen dessen Eingriffs in sein Patronatrecht zu Neunkirchen. W. F. 6, 13.
1665. Heinrich Wolfgang Geyer revidirt die Dorf- und Gerichtsordnung von Neunkirchen. Ebend. 12.
1708. Nach dem Aussterben des Geyerschen Geschlechtes nimmt Preußen mit den übrigen Besitzungen desselben auch Neunkirchen in Besitz, während Würzburg den Ort als heimgefallenes Lehen in Anspruch nimmt. In Folge Vergleichs theilen sich beide in den Ort und lassen das Patronatsrecht alterniren. Ebend. 13.
1729. Markgraf Karl Wilhelm Friedrich v. Brandenburg-Ansbach erhält halb Neunkirchen unter der Mitgift seiner Gemahlin. W. F. 8, 457.
1792. Halb Neunkirchen wird wieder Preußisch. Ebend.
1797. Es wird bei einer Grenz- und Gebiets-Ausgleichung an Hohenlohe-Weikersheim abgetreten. W. F. 6, 13.
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