Beschreibung des Oberamts Saulgau/Kapitel B 37

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37. Ölkofen; 504 G.E.

1) Ölkofen, auch Elkofen geschrieben, ein kath. Dorf, 21/2 St. westlich von Saulgau, mit 479 Einw., Filial von Hohen-Tengen. Den großen Zehnten beziehen der Fürst von Hohenz.-Sigmaringen, einen Theil die Pfarrey Hohen-Tengen, den kleinen ebendieselbe und die Procuratorie Scheer. Die Sigmaringischen Zehnten und Gefälle rühren von dem Kloster Inzighofen her, dem i. J. 1703 2/3 des großen und 1/3 des kleinen Zehnten von der Herrschaft Friedberg überlassen wurden, wogegen das Kloster der letztern seinen Hof und 2/3 der Zehnten zu Altensweiler überließ. Früher hatte auch das Kloster Ennetach 2 Höfe zu Ölkofen. Bedeutende Gefälle hat dermalen auch noch die Spitalpflege Pfullendorf. S. 91. Der Ort liegt am Saume des großen Menger Rieds, und wird von dem Friedberger Bache bewässert; er hat eine eigene Schule, 1 Mahlmühle und 1 Schildwirthschaft und gehörte vormals zum Amt Hohen-Tengen.

2) Hagelsburg, ein kleiner Weiler, 1/2 St. nordöstlich von Ölkofen, bestehend aus einem Lehenhofe und einer Kleemeisterey, mit 25 kath. Einw. Sämmtliche Verhältnisse wie bey Ölkofen. I. J. 1526 erhielten die Erbtruchseßen von Waldburg die Fischenz in der Ablach und den Hof Hagelsburg von Östreich zu Lehen. Beyde Theile laufen auch jetzt noch als besondere Bestandtheile des Friedbergischen Lehens.| Übrigens wurde der Hof schon 1484 von einem Privatbesitzer an Friedberg verkauft.