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Beschreibung des Oberamts Spaichingen/Kapitel A 5

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« Kapitel A 4 Beschreibung des Oberamts Spaichingen Kapitel A 6 »
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Nahrungsstand.


Hauptnahrungsquellen.

Die Haupterwerbsquellen der Bezirkseinwohner bilden Feldbau, Viehzucht und Gewerbe; letztere hauptsächlich in der Oberamtsstadt. Von namhafter Bedeutung ist, daß Hunderte von den Bewohnern der Heubergorte im Frühjahr als Maurer, Steinhauer und Zimmerleute alljährlich in das Ausland (Schweiz, Elsaß, Frankreich) ausziehen, dort lohnende Arbeit nehmen und im Spätherbst wieder heimkehren. Manchen Verdienst gewähren auch die Waldarbeiten und der Hausirhandel mit Schwarzwälder Uhren.

Vermögen.
A. Geldwerth des steuerbaren Grundeigenthums.

Derselbe berechnet sich nach den bei der provisorischen Steuerkataster-Aufnahme vom Jahr 1823 zu Grund gelegten Schäzungen des Reinertrags, wie folgt:

Stand vom 1. Juli 1876.
Morgen. Viert. Reinertrag. Kapitalwerth im
25fachen Betrag.
fl. kr. fl. kr.
Zelglich gebaute Äcker 22.858 21/2 99.215 2 2.480.375 50
nicht zelgl. geb. Äcker 7886 30/0 10.298 53 257.472 5
einmähdige Wiesen 2192 20/0 1914 55 47.872 55
zweimähdige Wiesen 4660 11/2 31.897 39 797.441 15
Baumäcker, Küchengärten und Länder 300 1/4 2802 28 70.061 40
Gras- und Baumgärten, Baumwiesen 348 31/2 3818 4 95.451 40
Waldungen 16.247 11/2 11.012 13 275.305 25
Weiden mit bestimmter Fläche 8339 1/4 5997 19 149.932 55
Schafweiden mit unbestimmter Fläche
bei geschätzten 5510 Stück
1364 30 34.112 30
Steinbrüche, Fischwasser, Lehmgruben 11 12 280
Zusammen       62.860 21/2 168.332 15 4.208.306 15
| Unter dieser Summe ist jedoch der Grundbesitz des Staats und anderer steuerfreier Institute nicht begriffen. Ersterer besteht laut der im Jahr 1851 gefertigten Übersicht in nachstehenden nuzbaren Flächen:
Morgen. Ruthen.
Gemüse- und Blumengärten 10/0 35,8
Gras- und Baumgärten 7/8 15,5
Länder 5/8 24,6
Hopfengärten 0/0
Lustgärten-Anlagen 0/0
Flürlich gebaute Äcker ohne Bäume 193/8 15,6
Flürlich gebaute Äcker mit Bäumen 0/0
Willkürlich gebaute Äcker ohne Bäume 40/0 25,2
Willkürlich gebaute Äcker mit Bäumen 0/0
Zweimähdige Wiesen mit Obstbäumen 0/0
Zweimähdige Wiesen ohne Obstbäume 97/8 3,8
Einmähdige Wiesen mit Waldbäumen u. Gebüsch 1/8 4,0
Einmähdige Wiesen ohne Bäume u. Gebüsch 0/0 44,0
Laubwaldungen 0/0
Nadelwaldungen 5253/8 46,8
Gemischte Waldungen 2717/8 4,0
Waiden, blos mit Gras bewachsen 0/0 37,0
Öden 21/8 17,7
Steinbrüche 0/0
Flüsse und Bäche, Seen und Weiher 122/8 42,9
Straßen und Wege 555/8 47,8
Zusammen       9064/8 14,7
B. Geldwerth des Viehstandes.
Nach der neuesten Aufnahme des Viehstandes vom 10. Jan. 1873 und den früher diesfalls angenommenen Säzen für den Werth der verschiedenen Viehgattungen beträgt der Werth der [s 1]|
Pferde von 3 Jahren und darüber 559
unter 3 Jahren 62
621 Stück à 50 fl. = 31.050 fl.
Maulthiere und Esel 0
      Rindvieh und zwar:
Zuchtstiere 49
Ochsen, Stiere über 2 Jahre 800
Kühe und Kalbeln 5383
Schmalvieh u. Kälber 3631
9863 Stück à 25 fl. = 246.575 fl.
Schafe spanische 0
Bastard 1506
Landschafe 120
1626 Stück à 6 fl. = 9756 fl.
Schweine 5015 Stück à 8 fl. = 40.120 fl.
Ziegen 1569 Stück à 5 fl. = 7845 fl.
Bienenstöcke 1090 Stück à 5 fl. = 5450 fl.
Zusammen       340.796 fl.

Es beträgt hienach der Gesamtwerth des unbeweglichen Vermögens nach dem Steuer-Anschlag und des Viehstandes 5.837.652 fl. 15 kr. und zwar der Werth:

A. des steuerbaren Grundbesizes 4.208.306 fl. 15 kr.
B. der steuerbaren Gebäude nach dem
     Gebäude-Kataster vom Jahr 1867
1.288.550 fl. – kr.
C. des Viehstandes 340.796 fl. – kr.
5.837.652 fl. 15 kr.
Wirthschaft.
A. Urproduktion (Landbau).
a) Gewinnung von Mineralien.
Die Gewinnung von Mineralien beschränkt sich auf den Abbau von Werk- und Bausteinen, Straßenmaterial, Torf, Lehm, Töpferthon, Sand und Kies (weißer Juraschutt). Nach den Ergebnissen der Landesvermessung nehmen die Steinbrüche, Lehm- und andere Gruben 631/8 Morgen ein. Der grobkörnige Keupersandstein (Stubensandstein) wird nur auf der Markung Aixheim mit Vortheil zu Bau- und Werksteinen abgebaut. Liaskalkstein zu Straßenmaterial gewinnt man auf den Markungen Aixheim und Aldingen, Liasschiefer auf den Markungen Spaichingen und Frittlingen; auf lezterer liefert er gesuchte Platten. Im braunen Jura wird auf Spaichinger Markung der gelbe Sandstein, auf den Markungen Rathshausen, Schörzingen und Weilen u. d. R. der blaue Kalk aus dem braunen Jura abgebaut. Der| weiße Jurakalk wird hauptsächlich zu Straßenmaterial, zum Kalkbrennen, zuweilen auch zu Bausteinen gewonnen und zwar auf den Markungen: Spaichingen, Balgheim, Böttingen, Bubsheim, Deilingen, Denkingen, Dürbheim, Egesheim, Gosheim, Königsheim, Mahlstetten, Nusplingen, wo nebenbei der zu Platten sehr gesuchte Plattenjurakalk gebrochen wird, Obernheim, Rathshausen, Reichenbach und Wehingen. Ein jedoch beinahe ausgebeuteter Steinbruch in jüngerem Süßwasserkalk (Kalktuff) befindet sich auf der Markung Bubsheim. Lehm gräbt man auf den Markungen: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Bubsheim (unbedeutend), Deilingen, Gosheim, Königsheim, Obernheim, Rathshausen, Reichenbach und Wehingen; Töpferthon auf den Markungen: Aldingen, Obernheim, Rathshausen und Reichenbach; Sand, (meist Juradolomit) auf den Markungen: Spaichingen, Aixheim, Böttingen, Obernheim und Reichenbach; Kies (Trümmerschutt des weißen Jura) auf den Markungen: Spaichingen, Balgheim, Bubsheim, Deilingen, Mahlstetten, Obernheim, Rathshausen und Wehingen. Torf wird in ziemlicher Ausdehnung auf der Markung Dürbheim gewonnen (s. hier. auch die Ortsbeschreibungen).

Früher wurden auf mehreren Stellen Versuche auf Bohnerz angestellt, die theils ziemlich gute, theils minder gute, oder gar keine Erfolge hatten; Ausbeute lieferten die Abbaue auf den Markungen: Obernheim, Reichenbach und Wehingen; während auf den Markungen Balgheim, Dürbheim und Nusplingen mit wenig Erfolg gebaut wurde. Das gewonnene Erz wurde auf dem nun abgegangenen Eisenwerk Harras verhüttet (s. auch die betreffenden Ortsbeschreibungen.

b) Pflanzenbau.
1. Verhältniß des Feldbaus im allgemeinen.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beläuft sich die Grundfläche des Oberamtsbezirks auf 72.8346/8 Morgen. Betrachtet man Äcker, Gärten, Wiesen und Waldungen als gebautes, das Übrige als ungebautes Land, so sind 78314/8 Morgen der ganzen Fläche unkultivirt. Rechnet man dagegen die Waldungen zu der unkultivirten Fläche, so nimmt das nicht angebaute Land 29.659 Morgen oder 41 % des Areals ein.

Von der ganzen Bodenfläche kommen auf einen Einwohner 4 Morgen, auf ein Pferd 117 Morgen und auf ein Stück Rindvieh 7 Morgen.

| Das Verhältniß sämtlicher Kulturarten unter sich, Gärten und Länder als Einheit genommen, ist folgendes:
Gärten und Länder auf 01,00
Äcker 37,46
Wiesen 08,15
Waldungen 23,56.

Von 100 Morgen der ganzen Grundfläche kommen also:

auf Gärten und Länder 01,3
auf Äcker 47,6
auf Wiesen 10,4
auf Waldungen 30,0.

Der Rest von 78314/8 Morgen ist eingenommen:

durch das Areal der Ortschaften 2992/8 Morgen
durch Weiden 48434/8 Morgen
durch Öden 9944/8 Morgen
durch Steinbrüche, Thon- u. andere Gruben 631/8 Morgen
durch Seen, Bäche und Gewässer 1012/8 Morgen
durch Straßen und Wege 15297/8 Morgen

Vertheilung und Grundeigenthum. Das Grundeigenthum war zur Zeit der Landesvermessung in 92.985 Parzellen vertheilt, wonach durchschnittlich 0,78 Morgen auf eine Parzelle kommen.

Die größten Markungen haben Spaichingen und Nusplingen, die kleinsten Königsheim und Weilen u. d. R. Größere, ganz oder zum größten Theil arrondirte Güter sind: das Rittergut Hohenberg, der Steighof (Gem. Deilingen) und der Berghof (Gem. Spaichingen). Auf den Markungen zerstreut liegende Güter von 50–100 Morgen gehören gerade nicht zu den Seltenheiten. Nach den Württembergischen Jahrbüchern, Jahrg. 1857, Heft I, Seite 98 waren im Jahr 1857 im Bezirk Grundeigenthümer von über 200 Morgen 18, von 100–200 Morgen 3, von 50–100 Morgen 28, von 30–50 Morgen 158, von 10–30 Morgen 979, von 5–10 Morgen 1301, von weniger als 5 Morgen 4071; im Ganzen 6558.

Von den vorhandenen 72.8346/8 Morgen besitzen der Staat 9064/8 Morgen oder 1,24 %, die Grundherrschaften 12592/8 M. oder 1,77 %, die Gemeinden 27.8542/8 Morgen oder 38,22 % und die Stiftungen 25973/8 Morgen oder 3,57 %; im Eigenthum der Privaten sind demnach 40.2173/8 Morg. oder 55,20 % der Gesamtfläche des Bezirks.

| Anbau. In Folge der verschiedenen Boden- und klimatischen Verhältnisse ist auch der landwirthschaftliche Betrieb ein sehr verschiedener, im allgemeinen aber ein guter, den natürlichen Verhältnissen angemessener. In den Thalweitungen der Prim und theilweise des Faulenbachs, wie auch auf den flachen Terrainausläufern gegen diese Thäler wird der Feldbau mit gutem Erfolg umsichtig betrieben. Auf dem Heuberg und dessen zunächst anliegenden Terrainausläufern wird dagegen mit Ausnahme der Thäler bei gleichem Fleiß und gleicher Umsicht in Folge des rauheren Klimas und minder ergiebigen Bodens ein namhaft geringerer Ertrag erzielt als in dem Flachlande, und überdies ist wegen des unebenen Terrains der Anbau häufig ein sehr beschwerlicher. Von Seiten der Gemeinden wird durch Überlassung von Allmandstücken an Gemeindeangehörige und wo es thunlich ist durch Anpflanzung von Obstbäumen manches Stück Land nutzbringender gemacht. Einen sehr wohlthätigen Einfluß auf die Landwirthschaft übt der landwirthschaftliche Bezirksverein (s. hier. unten) und das Beispiel der rationellen Bewirthschaftung einzelner im Bezirke liegender geschlossener Güter.

Das für die Landwirthschaft benützte Land hat, mit Ausnahme des flachwelligen Landes am Fuß des Heubergs und der Markungen Aldingen und Aixheim, eine theils sehr bergige, theils hügelige Lage; letzteres gilt hauptsächlich für die zunächst an den dem Fuß des Heuberg-Steilrandes sich anlehnenden, vielfältig getheilten Partieen des braunen Jura und dem der Hochebene des Heubergs, mit Ausnahme der Markung Mahlstetten, auf der die Hügel etwas weniger zahlreich sind (s. auch den Abschnitt „Beschaffenheit der Oberfläche“). Die Thalebenen und muldenförmigen Vertiefungen, insbesondere auf dem Heuberg, werden hauptsächlich für den Wiesenbau benützt. Die Waldungen verbreiten sich vorzugsweise über die Steilgehänge des Heubergs und haben sich theilweise auf der Hochfläche desselben eingebürgert, während sie auf dem Flachlande nur wenig vorkommen.

Das Erzeugniß an Getreidefrüchten ist ziemlich beträchtlich und läßt in den meisten Orten über den eigenen Bedarf einen mehr oder minder namhaften Verkauf nach außen zu. Am beträchtlichsten ist der Getreidefrüchteverkauf in den Orten: Denkingen, Dürbheim, Aixheim, Aldingen, Frittlingen, Obernheim und Böttingen; dagegen müssen die Orte: Egesheim, Rathshausen, Reichenbach, Schörzingen und Wehingen einen Theil ihrer Brotfrüchte von außen beziehen. Die Orte Königsheim und| Nusplingen verkaufen zwar Getreidefrüchte, müssen aber im gleichen Verhältniß noch solche zukaufen. Der Absatz der Getreidefrüchte geschieht hauptsächlich auf den Fruchtmärkten in Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen und Villingen (Stadt). Die Brach- und Handelsgewächse werden größtentheils in den Orten selbst verbraucht mit Ausnahme der Orte Bubsheim, das etwas Flachs verkauft; Frittlingen verkauft wenig Reps und Hanf, Denkingen, Königsheim und Mahlstetten setzen einen Theil ihres Repserzeugnisses nach außen ab. Der Ertrag an Wiesenfutter wird meist in den Orten selbst verbraucht; er reicht indessen in den meisten Orten zur Erhaltung des nöthigen Viehstandes nicht hin, daher man durch Futterkräuterbau und Futterzukauf den Abmangel zu ersetzen sucht. Futter verkaufen nach außen die Orte: Deilingen, Denkingen, Gosheim (wenig), Nusplingen (wird jedoch nebenbei zugekauft) und Schörzingen.

Die Obstzucht ist im allgemeinen nicht von Bedeutung, in manchen Heubergorten kaum nennenswerth, so daß, mit Ausnahme weniger Orte, das Obsterzeugniß das örtliche Bedürfniß weit nicht befriedigt. Nur die Orte Spaichingen, Aldingen, Deilingen, Denkingen, Gosheim und Weilen u. d. R. können in ganz günstigen Jahren von ihrem Obstertrag einen kleinen Theil nach außen verkaufen. Das Obst wird theils gedörrt oder grün verspeist, theils gemostet.

Im ganzen Bezirk ist die Stallfütterung eingeführt und nur in wenigen Orten findet im Spätjahr noch einiger Viehaustrieb statt. Zweckmäßige landwirthschaftliche Neuerungen, wie vortheilhaft angelegte Düngerstätten, verbesserte Ackergeräthe etc. haben beinahe durchgängig Eingang gefunden; von verbesserten Pflügen findet man den Brabanter-, den Hohenheimer-, den Suppinger- und den amerikanischen Pflug; neben diesen ist jedoch der verbesserte deutsche Wendepflug immer noch der allgemeinste und in einzelnen Orten sogar der einfache deutsche Wendepflug noch der ausschließlich übliche, indem er wegen des bergigen Terrains und des steinigen Bodens namentlich auf dem Heuberg sich nicht wohl verdrängen läßt. Eiserne Eggen trifft man mehr oder weniger in allen Orten; auch die Felderwalze ist beinahe allgemein, jedoch nicht selten in geringer Anzahl, oder sie fehlt gänzlich. Repssämaschinen haben die Orte Deilingen und Gosheim; in ersterem Ort sind auch theilweise Getreidesämaschinen im Gebrauch. Dreschmaschinen haben die Orte Aldingen, Böttingen, Deilingen, Frittlingen und Gosheim; auch die| Dreschwalze hat in mehreren Orten Eingang gefunden. Die Getreideernte geschieht mit der Sichel und die Bespannung des Pflugs theils mit Pferden, theils mit Stieren oder Kühen. Die Düngerstätten sind in manchen Orten beinahe durchgängig, in anderen nur theilweise gut angelegt. Zur Bodenverbesserung wird neben dem gewöhnlichen Stalldünger und dem Pferch Gyps, Asche, Kompost und besonders viel Jauche angewendet.

Werth und Ertrag. Der Werth des Bodens ist wie dessen Ertrag sehr verschieden; eine übersichtliche Zusammenstellung nach den Angaben der Ortsvorstände über die Aussaat, den Ertrag und die Preise der Güter liefert nachstehende Tabelle, in der auch die den Boden bedingenden Gebirgsarten angegeben sind.

(Siehe Tabelle Seite 124 und 125.)

Nach dieser tabellarischen Zusammenstellung ergibt sich nun, daß die Güter der Gemeindemarkungen, welche auf dem Flachlande und am Fuß des Heubergs liegen, die höchsten, die auf der Hochebene des Heubergs gelegenen, mit Ausnahme von Mahlstetten, die geringsten Erträge liefern.

Der nach den Schätzungen für das Steuerprovisorium angenommene Reinertrag und der hienach berechnete Kapitalwerth der Bodenfläche des Bezirks, ist schon bei der Berechnung des Vermögens angegeben.

2. Einzelne Kulturen.

a. Ackerbau. Derselbe wird nach dem Ergebniß der Landesvermessung auf 34.6996/8 Morgen getrieben, von welchen dem Staat 234/8 Morgen, den Grundherrschaften 4083/8 Morgen, den Gemeinden 6815 Morgen und den Stiftungen 10402/8 Morgen gehören. Das beinahe allgemein übliche Wirthschaftssystem ist die reine Dreifelderwirthschaft; nur Rathshausen und theilweise Dürbheim (Güter auf der Hochfläche des Heubergs) treiben Wechselwirthschaft. In Frittlingen, wo die Feldregulirung eingeführt ist, besteht willkürliche Bewirthschaftung.

Die Brache wird entweder ganz oder theilweise angebaut; vollständigen Bracheinbau haben Reichenbach, beinahe vollständigen Spaichingen und Dürbheim, den geringsten Böttingen mit 1/5 und Obernheim mit 1/4. Die übrigen Orte bauen die Brache von 1/23/4 ein. Zum Anbau kommen, außer den schon in der Tabelle angeführten Getreidefrüchten, häufig Mengfrüchte, Kartoffeln, Futterkräuter (dreiblättriger Klee, Luzerne, Esparsette,|
Namen
der
Gemeinden.
Aussaat auf den Morgen Acker. Durchschnittlicher Ertrag eines Morgens Acker.
Dinkel. Haber. Gerste. Weizen. Roggen. Dinkel. Haber. Gerste. Weizen. Roggen.
Sri. Sri. Sri. Sri. Sri. Schfl. Schfl. Schfl. Sch. Sch.
Spaichingen 8 6 4 4 4 7 51/2 41/2–5 4 21/2
Aixheim 9 7 4 8 6 3
Aldingen 8 8 4 4 4 8 6 4 4 3
Balgheim 8 6 4 4 8 5 4 3
Böttingen 7 5 31/2 3 6 31/2 3 21/2
Bubsheim 8 6 31/2–4 31/2 6 41/2 4 3
Deilingen 10 6 4 8 6 4
Denkingen 8 6 4 4 3 8 4 4 4 3
Dürbheim
      Heuberg:
8 5 4 31/2 31/2 8 6 5 3 3
4 21/2 3 2 2
Egesheim 8–9 6–8 4–5 Mengfrucht 4 6 5 4 Mengfrucht 4
Frittlingen 8–9 6 5 31/2 7 5 4 3
Gosheim 8 7 4 6 4 2
Königsheim 9 5–6 4 6 5 4
Mahlstetten 10 6 4 4 8 6 7 5
Nusplingen 12 6 4 51/2 4 3
Obernheim 10 6 4 5 4 3
Rathshausen 9–10 8 4–5 8 4–5 4
Reichenbach 9 7 5 8 6 4
Schörzingen 10 7–8 4 4 8 3–4 5 4
Wehingen 10 6 5 5–6 31/2–4 3–4
Weilen u. d. R. 8 8 4 7 6 4
1 Simri = 22,1533 Liter, 1 Scheffel = 1,77226 Hektoliter.
|
Namen
der
Gemeinden.
Preise eines Morgens Acker. Durchschn.
Ertrag eines
Morgens Wiese.
Preise eines Morgens Wiese. Gebirgs-
und
Bodenarten.
Höchster. Mittlerer. Geringster. Heu. Öhmd. Höchster. Mittlerer. Geringster.
fl. fl. fl. Ctr. Ctr. fl. fl. fl.
Spaichingen 1000 500 300 20–24 10–12 1000 500 300 Brauner und weißer Jura
und fruchtbarer sandiger Lehm.
Aixheim 800 500 200 20 8 800 400 200 Die oberen Keuperschichten, schwarzer Jura
u. vorherrschend schwerer Lehm.
Aldingen 800 500 200 25 15 1200 600 400 Desgleichen.
Balgheim 1000 500 120 20 10 1400 600 400 Brauner u. weißer Jura
u. vorherrschend ein etwas schwerer Lehm.
Böttingen 400 150 10 10 4 400 120 14 Weißer Jura, Gesteinstrümmer,
in den Mulden u. Einsenkungen Humus.
800 d. zun. a. Ort gelegenen W.
Bubsheim 700 400 50 20–25 6–8 800 400 100 Desgleichen.
Deilingen 800 300 100 24 10 1000 600 300 Brauner u. weißer Jura,
an mehreren Stellen tiefgründiger Lehm.
Denkingen 600 400 120 25 15 680 500 250 Schwarzer, brauner u. weißer Jura
u. etwas naßkalter Lehm.
Dürbheim
      Heuberg:
1100 500 200 25 15 1200 800 600 Weißer Jura, im Thal fruchtbare Alluvial-
u. Diluvialgebilde, Torf u. Moor.
400 100 10 12 0 viel weniger
Egesheim 1000 500 50 24 12 1000 600 200 Weißer Jura, Gesteinstrümmer, etwas Lehm.
Frittlingen 600 350 150 18 10 700 400 200 Obere Keuperschichten, schw. u. br. Jura,
theilweise Lehm u. fruchtbarer Humus.
Gosheim 600 300 100 20 10 600 400 200 Brauner u. weißer Jura, viel Lehm.
Königsheim 500 200 50 18 6 700 300 100 Weißer Jura, Gesteinstrümmer.
Mahlstetten 600 300 60 25–30 10–15 800 600 50 Weißer Jura, humusreich,
jedoch mit Gesteinstrümmern.
Nusplingen 1000 500 25–50 25 10[1] 800 500 200[2] Weißer Jura, Gesteinstr. mit Lehm gemengt,
im Thal fruchtbare Alluvionen.
Obernheim 800 500 60 16 10 1000 600 100 Weißer Jura, Gesteinstr., in den Mulden
u. Vertiefungen Lehm u. Humus.
Rathshausen 600 400 100 25 12 600 400 200 Brauner u. weißer Jura,
schwerer naßkalter Thon.
Reichenbach 900 500 100 25–30 15 1000 800 500 Weißer Jura, Gesteinstrümmer,
im Thal fruchtbare Alluvialböden.
Schörzingen 450 300 50 18–20 6–8 600 380 150 Schwarzer und brauner Jura,
theilweise Lehm.
Wehingen 700 400 80 20 10 1000 600 300 Brauner u. weißer Jura,
Gesteinstrümmer, im Thal Alluvionen.
Weilen u. d. R. 500 300 150 20 10 500 350 200 Brauner Jura.
1 Centner = 50 Kilogramm.
| Zetterklee, Futterwicken), weniger Kopfkohl, weiße Rüben, Ackerbohnen und Linsen; letztere werden hauptsächlich in Dürbheim und Nusplingen viel gebaut. Von Handelsgewächsen zieht man, jedoch nur für den eigenen Bedarf: Flachs, Hanf, Reps, sehr wenig Mohn, und neuerer Zeit hat Spaichingen den Hopfenbau mit gutem Erfolg auf 5 Morgen eingeführt. Hanf verkaufen theilweise die Orte: Bubsheim, Deilingen und Frittlingen; Reps verkaufen, jedoch in geringer Menge: Deilingen, Frittlingen, Königsheim und Mahlstetten.

b. Gartenbau. Der Gartenbau beschränkt sich, mit Ausnahme einiger zum Vergnügen angelegter Gärten, auf das eigene Bedürfniß. Die Gemüse- und Blumengärten nehmen samt den Ländern und Gartenanlagen im ganzen Bezirk 4106/8 Morgen ein, wobei jedoch die Gras- und Baumgärten mit 5155/8 Morgen nicht gerechnet sind.

c. Wiesenbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung besitzt der Bezirk 59593/8 Morgen zweimähdige und 15902/8 Morgen einmähdige, zusammen 75495/8 Morgen Wiesen, von denen dem Staat 101/8 Morgen, den Grundherrschaften 2002/8 Morgen, den Gemeinden 7435/8 Morgen und den Stiftungen 5372/8 Morgen gehören. Das erzeugte Futter ist größtentheils gut, theils mittelmäßig und zuweilen sauer; die geringsten Wiesen haben die Orte Egesheim und Rathshausen. Wässerungseinrichtungen haben 5 Orte, jedoch meist nur in geringer Ausdehnung; die bedeutendsten Wässerungen haben Mahlstetten mit 50 Morgen, Dürbheim und Gosheim mit je 30 Morgen.

d. Die Obstzucht ist, wie oben angeführt wurde, von keiner namhaften Bedeutung und beschränkt sich hauptsächlich auf die um die Ortschaften gelegenen Baumgärten und die an den Straßen gepflanzten Obstbäume; auf dem Heuberg, wo die Obstzucht überhaupt ganz unbedeutend ist, wollen die Obstbäume an den Straßen nicht mehr gedeihen und werden daselbst meist durch Waldbäume (Eschen, Mehl- und Vogelbeerbäume, Birken etc.) vertreten. Die verhältnißmäßig bessern Obstorte sind: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Deilingen, Denkingen, Dürbheim und Gosheim. Man zieht hauptsächlich späte Obstsorten, ziemlich viel Zwetschgen und nur wenig Kirschen, letztere zuweilen auch an den Straßen. In den günstig gelegenen Orten, wie z. B. in Spaichingen, pflanzt man an Kernobst: Luiken, Goldparmänen, Reinetten, Lederäpfel, Taffetäpfel, Brat-, Knaus-, Palmisch-, Junkers- und Schweizerbirnen. Außer diesen in anderen für den| Obstbau geeigneteren Orten: Schlotteräpfel, Schafnasen, Winter- und Jakobiäpfel, Osteräpfel, Johannisäpfel etc., ferner Kugel-, Langstieler-, Heu-, Roth-, Einsiedler-, Wanzen- und Fäßlesbirnen. Auf dem Heuberg werden vorherrschend nur spät blühende Mostsorten, jedoch mit sehr mäßigem Ertrag, gepflanzt. Die Jungstämme werden größtentheils aus den örtlichen Baumschulen, zuweilen auch von Spaichingen, Dotternhausen, Donaueschingen, Balingen und Reutlingen bezogen. Gemeindebaumschulen haben sämtliche Orte; zur Beaufsichtigung und Pflege der Obstbäume sind, mit Ausnahme der Orte: Böttingen, Deilingen, Egesheim, Königsheim, Mahlstetten, Reichenbach und Schörzingen, in sämtlichen Orten Baumwarte aufgestellt; Spaichingen hat einen Obstgärtner.

Der Hopfenbau hat bis jetzt nur in Spaichingen Eingang gefunden.

e. Waldbau.[3] Die Waldungen des Oberamtsbezirks nehmen bei einer Gesamtgrundfläche desselben von 22.958,14 Hektar (72.843 Morgen) eine Fläche von 6882 Hektar (21.835 Morgen), somit 30 % der ersteren ein, und es trifft hienach bei einer Bevölkerung des Bezirks von 18.521 Einwohnern auf einen Einwohner 0,37 Hektar (1,18 Morgen) Wald und 0,87 Hektare (2,77 Morgen) landwirthschaftliche Fläche incl. Weidboden. Der Bezirk ist daher schon zu den waldreichen zu zählen.

Diese Waldungen zerfallen in 2 wesentlich verschiedene Theile, in die sogenannten Heubergswaldungen und die Waldungen des Hügel- und Flachlandes im Westen und im Süden des Bezirks bis zur Baar (Aldingen), wovon jedoch erstere die bei Weitem größte Fläche, 86 % der Gesamtfläche, und letztere nur 14 % einnehmen. Während diese auf dem Gebiete des braunen und schwarzen Jura und des Keupers meist guten, kräftigen und wenigstens der Mehrzahl nach bedingten, auch zur Landwirthschaft tauglichen Boden einnehmen, und ausschließlich mit Nadelholz, vorzugsweise mit Weißtannen und Fichten bestockt sind, gehören jene, obwohl sie auch da und dort in den dann in der Regel mit Jura-Schutt und Geröll bedeckten braunen Jura hereinreichen, in der Hauptsache dem weißen Jura an, sind etwa je hälftig mit Laubholz (Buchen) und Nadelholz (Fichten, Tannen und Forchen) bestanden und bedecken – man kann fast sagen – ausschließlich unbedingten Waldboden. Denn bei dem oben| angegebenen prozentualischen Verhältniß der Bevölkerung zur Wald- und landwirthschaftlichen Fläche und bei dem Umstande, daß auf dem Heuberge zu letzterer eine große Fläche von landwirthschaftlich nicht weiter benützbarem Weidboden gehört, ist es leicht erklärlich, daß von der Bevölkerung aller nur halbwegs noch ergiebige Boden für die landwirthschaftliche Benützung in Anspruch genommen ist.

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Von der ganzen Waldfläche können überhaupt nur etwa 5 % oder 350 Hektar als auf bedingtem Waldboden stockend angenommen werden. Dieselbe ist zwar über den ganzen Oberamtsbezirk vertheilt, doch kommt dem Heuberge und von diesem wieder dem nördlichen Heuberge der weitaus größte Theil zu, während das Plateau des südlichen Heubergs und das dem südwestlichen Theile des Bezirks angehörige Hügel- und Flachland am meisten frei von Waldungen sind. Außer drei größeren und einigen kleineren Waldcomplexen mit ungefähr 3000 Morgen, = 945 Hektar, welche diesem Hügel- und Flachlande angehören, liegen alle übrigen Waldungen auf dem Heuberg, und zwar zum Theil auf den Plateaus desselben, bald eben, bald größere oder kleinere Erhöhungen (Bühle, Bohle etc.) bedeckend; zum weitaus größten Theil aber nehmen sie die bald mehr bald weniger steilen Einhänge gegen die Hauptthäler der Prim bezhw. des Faulenbachs (Spaichinger Thal), der obern und untern Beera, der Schlichem, der Lippach und des trockenen Ursenthales, sowie der vielen Seitenthäler und Thälchen, und der sonstigen häufig trockenen, bald mehr bald weniger tiefen und engen Einschnitte ein. An den Abhängen bedecken die Waldungen in den weiteren Hauptthälern in der Regel nur die meist sehr steilen Halden des weißen Jura und theilweise auch des mit Juraschutt und Geröll überdeckten braunen Jura, und gehen nur selten bis zur Thalsohle herab, während sie in den engern Seitenthälern und Thälchen und thalartigen Einschnitten häufig bis zur Thalsohle und, wenn diese aufwärts verschwindend klein wird, bis zu den Ufern des sie durchfließenden Bachs, in den Trockenthälern bis zu der oft nur einen Weg oder eine Wasserrinne bildenden Thalscheide herab sich ausdehnen. Daher kommt es, daß die Waldungen des dem OA.-Bezirk angehörigen Heubergs unter sich und im Zusammenhang mit den Waldungen der angrenzenden Oberämter Balingen und Tuttlingen oft sehr große und langgestreckte, den Abhängen der Plateaus, beziehungsweise den Einhängen der Thäler und Thälchen folgende Complexe bilden, denen sich dann noch oft| ansehnliche Waldflächen auf dem Plateau selbst anschließen, wie dies namentlich auf dem nördlichen Heuberg der Fall ist. Die beiden größten im Bezirk selbst liegenden, je ungefähr den 3ten Theil der ganzen Waldfläche umfassenden Waldcomplexe sind der das Plateau des südlichen Heubergs umrahmende, da und dort dieses selbst bedeckende, von der Markung Dürbheim über die Markungen Balgheim, Spaichingen, Denkingen, Gosheim, Wehingen, Reichenbach, Bubsheim, Egesheim und Königsheim bis zur Landesgrenze sich erstreckende, nur einmal bei Bubsheim ganz kurz unterbrochene Complex und dann die zusammenhängenden Waldungen des nördlichen Heubergs auf den Markungen Rathshausen, Deilingen, Delkhofen, Wehingen, Reichenbach, Obernheim und Nusplingen, wozu insbesondere die waldbedeckten Gehänge der Schlichem, des Mühlbachs, des oberen und unteren Beera-Thales gehören, und wovon der Thann bei Rathshausen und die Waldungen nordöstlich von Wehingen die größte Ausdehnung haben.

Von der Gesamtwaldfläche des Bezirks sind annähernd 21.000 Morgen oder 6619 Hektar oder 96 % produktive und der Rest etwa 4 % der ganzen Fläche nicht ertragfähige Fläche (Wege, Felsen, Wasser etc.). Von ersterer Fläche sind 1865 Ha. (5912 Mrg.) oder 28 % mit Laubholz, 2788 Ha. (8845 Mrg.) oder 42 % mit Nadelholz und 1993 Ha. (6383 Mrg.) oder 30 % gemischt mit Laub- und Nadelholz bestockt; die Mischung von Laubholz und Nadelholz ist je hälftig, so daß im Ganzen das Nadelholz ziemlich vorherrscht.

Sämtliche Waldungen des Bezirks, wovon 337 Ha. (1070 Mrg.) dem Staat, 4954 Ha. (15.718 Mrg.) den Gemeinden und Stiftungen, 113 Ha. (358 Mrg.) den Gutsherrschaften (Fürst v. Hohenzollern und Freiherr v. Ow) und 1478 Ha. (4689 Mrg.) Privaten angehören, sind dem Forstamt Rottweil zugetheilt, und es entfallen davon wieder auf das Revier Harras 4971 Ha. (15.772 Mrg.), auf das Revier Spaichingen 1535 Ha. (4871 Mrg.) und auf das Revier Rottenmünster 376 Ha. (1192 Mrg.). Das Revier Harras mit 214 Ha. (678 Mrg.) Staatswaldungen hat im OA. Spaichingen 16 waldbesitzende Gemeinden und 4 Stiftungen, worunter die bedeutendsten die Gemeinden Nusplingen mit 613 Ha. (1945 Mrg.), Wehingen mit 464 Ha. (1471 Mrg.), Mahlstetten mit 407 Ha. (1291 Mrg.) und Obernheim mit 361 Ha. (1146 Mrg.). Das Revier Spaichingen mit 27 Ha. (85 Mrg.) Staatswald hat nur 4 Gemeinden und 1 Stiftung, wovon nur die Gemeinde Dürbheim von| bedeutenderem Waldbesitz, nämlich 529 Ha. (1677 Mrg.). Zum Revier Rottenmünster gehören nur die 2 Gemeinden Aixheim und Frittlingen mit unbedeutendem Waldbesitze, und 97 Ha. (307 Mrg.) Staatswaldungen (Eichhoferwald) auf ersterer Markung.

Die Lage der Waldungen nach Meereshöhe ist im ganzen Oberamtsbezirk zwischen 2100–3100 par. Fuß, die der Heubergswaldungen zwischen 2500–3100 par. Fuß, so daß eine durchschnittliche Höhe von 2800 par. Fuß angenommen werden kann.

Die Waldungen des Heubergs und diejenigen der Baaralb (Zundelberg bei Spaichingen) gehören fast ausschließlich dem weißen Jura an, nur verhältnißmäßig wenige reichen an den Thaleinhängen in den braunen Jura herein; wenige auf den Plateaus stehen auf Diluviallehm. Alle übrigen Waldungen am Fuße der Alb und in dem südwestlichen Mittelland (zum Theil noch Baar) stehen auf braunem und schwarzem Jura und zum Theil noch auf Keuper.

Entsprechend den vorhandenen Gebirgsarten ist der Boden in der Hauptsache (Heuberg) ein aus der Verwitterung thonhaltiger Mergel hervorgegangener, bald mehr bald weniger schwerer, wasserhaltender und steiniger, kalkreicher und im allgemeinen flachgründiger Thonboden mit meist zerklüftetem, da und dort auch massigem Untergrund des Juragesteins.

Das Klima gehört, was den Heuberg betrifft, zu den rauhesten des Landes. Der Winter tritt sehr frühe ein, dauert sehr lange, ist hart und meist auch schneereich, so daß in den höheren und weniger geschützten Lagen Winterfrüchte nicht mehr gedeihen. Spätfröste sind so regelmäßig, daß Samenjahre von Buchen und Nadelholz selten sind. Schnee und Duft schaden nicht minder als Winde. Im Flachlande und in den Vorbergen der Alp ist das Klima etwas günstiger, dagegen werden hier die Winde um so gefährlicher.

Gleichwohl ist der Waldbau überall noch lohnend. Sogar an den südlichen, südwestlichen und westlichen steilen Einhängen des weißen Jura können noch annehmbare Erträge erzielt werden, wenn nur für genügende Bestockung des Waldes gesorgt ist, wogegen auf den nördlichen, nordöstlichen und östlichen Hängen und auf den bessern Böden des Plateaus, des Jura insbesondere, aber auch auf den kräftigen Böden des braunen und schwarzen Juras und des Keupers häufig ganz schöne Bestände zu finden sind, welche Holländerholz liefern.

| Es ist schon gesagt worden, daß die Waldungen des Bezirks theils Laub-, theils Nadelwaldungen, theils aus Laub- und Nadelholz gemischte Waldungen sind. Was nun die einzelnen Holzarten betrifft, so ist unter den Laubhölzern die Rothbuche so vorherrschend, daß alle andern noch vorkommenden Laubhölzer nur ganz untergeordnet und daher nur als Beimengung zur Buche erscheinen. Am meisten vertreten sind Ahorn und Esche, weniger häufig oder selten dagegen Ulme, Aspe, Saale, Linde, Eiche, Hainbuche, Vogelbeer, Kirsche. Als Seltenheit kommt auch die Bastardeberesche (sorbus hybrida) vor. Bei den Nadelhölzern kommen hauptsächlich Fichten (etwa 60 %) und Tannen (30 %) und in geringerem Grade die Forche (10 %) in Betracht. Untergeordnet kommt die da und dort künstlich angezogene Lärche und als Seltenheit und ohne Bedeutung für den Waldbau die Eibe vor. Fichte und Tanne bilden theils reine, theils unter sich oder mit der Buche gemischte Bestände. Die Forche kommt selten in reinen Beständen, häufiger in der Mischung mit Fichte, Tanne und Buche vor. Die Buche ist auf den Heuberg verwiesen und nimmt dort theils rein, theils in den verschiedensten Graden gemischt mit den andern Laubhölzern und hauptsächlich mit Nadelhölzern, meistens die obern steilen Abhänge des weißen Jura gegen Süd, West und Ost und die Rücken der Plateaus ein, während die Nadelhölzer mehr die nördlichen und nordöstlichen Einhänge und die ebeneren Lagen der Hochebenen bedecken, häufig auch die Buchwaldungen den Thälern entlang gegen unten einsäumen. In den Vorbergen der Alb und im Flachland sind letztere ausschließlich vertreten. Der genügsamen Forche sind in der Regel die geringeren Böden zugewiesen.

Während der Zustand der Waldungen im Gebiete des braunen und schwarzen Juras und des Keupers im Allgemeinen als ein guter bezeichnet werden kann, trifft diese Bezeichnung keineswegs bei den Waldungen des Heubergs zu. Wenn nun hiebei allerdings Boden und Lage und klimatische Verhältnisse ihre ungünstigen Einwirkungen ausüben, so kann doch der geringere Zustand der Heubergswaldungen nicht allein auf ihre Rechnung geschrieben werden, vielmehr nimmt auch die Bewirthschaftungsweise wesentlich Antheil daran.

Die Bevölkerung des Heubergs zeigt im allgemeinen bei der Waldwirthschaft Mangel an Verständniß und Sinn für pfleglichere Behandlung des Waldes, ein Zufriedensein mit dem| jeweiligen Zustande, Abneigung gegen Belehrung von anderer Seite und noch mehr gegen jeden größern Aufwand auf den Wald, ebendeßwegen auch eine gewisse Vorliebe für den Femelbetrieb. Daher kommt es, daß häufig die Holzschläge und die Holzabfuhr nicht mit der nöthigen Schonung für den Wald ausgeführt, Reinigungshiebe und Durchforstungen versäumt, die Culturen nachlässig und mit schlechtem Material oder mit der unrichtigen Holzart und in Folge dessen mit schlechtem Erfolg ausgeführt werden.

Damit will aber nicht gesagt sein, daß alle Heubergswaldungen dieses Bild der Unvollkommenheit an sich tragen, vielmehr fehlt es nicht an schönen und vollkommenen Beständen, namentlich an den Ost- und Nordosteinhängen und theilweise auf dem Plateau, ja selbst an südlichen Halden; auch machen einzelne Gemeinden rühmliche Ausnahmen von dem vorher Geschilderten, so beispielsweise die Gemeinde Dürbheim. In neuerer Zeit ist auch Manches für Verbesserung der hauptsächlich in Betracht kommenden Gemeindewaldungen durch Beispiel, Belehrung und Ermunterung, durch Abgabe guter und billiger Pflanzen aus den Pflanzschulen des Staats, sowie durch die Anlage eigener Pflanzschulen in den Gemeindewaldungen geschehen. Eine richtige und consequente Durchführung des neuen Gesetzes über die Bewirthschaftung und Beaufsichtigung der Waldungen der Gemeinden und übrigen Körperschaftswaldungen läßt aber noch eine bedeutende Vervollkommnung der betreffenden Waldungen erwarten. Geprüfte Forstmänner waren bei Gemeinden bis jetzt nirgends aufgestellt, wohl aber haben viele Gemeinden den betreffenden Revierförster des Staats bei den wichtigeren Waldarbeiten (Holzhauerei, Reinigungshieben, Culturen etc.) gegen besondere Belohnung zu Rathe gezogen.

Die Bewirthschaftung der Staatswaldungen und der Gemeinde- und Stiftungswaldungen findet, soweit die Fläche nicht zu gering ist, auf Grund von Wirthschaftsplanen statt, welche von geprüften Forstmännern nach den vom Staat gegebenen Taxationsvorschriften gefertigt und auf nachhaltig gleiche Nutzung eingerichtet sind. Die Nutzungsregulirung gründet sich auf das combinirte Flächen- und Massenfachwerk, die periodischen Nutzungsplane werden alle 10 Jahre erneuert, und innerhalb einer solchen Nutzungsperiode werden die Materialanfälle – bei den Hauptnutzungen wenigstens – von Jahr zu Jahr gegeneinander ausgeglichen. Neben den periodischen Nutzungsplanen werden| auch periodische Culturplane und für die Corporationswaldungen in der Regel auch Streunutzungsplane aufgestellt. Bei den Staatswaldungen ist die Wirthschaftsführung noch durch besondere Bestandes- und Wirthschaftskarten unterstützt; letztere sind auch bei den meisten Gemeinden in Form von Übersichtskarten eingeführt. In den Staatswaldungen sowohl, als in den Gemeinde- und übrigen Corporationswaldungen und in den gutsherrlichen Waldungen findet ausschließlich Hochwaldbetrieb mit 80–100–120jähriger Umtriebszeit statt, in den Privatwaldungen dagegen wird meist gefemelt.

Wie bisher, so werden auch künftig auf dem Heuberg die Buche, Fichte und Tanne, und im übrigen Theil des OA.-Bezirks Tanne und Fichte ausschließlich den Bestand der Waldungen bilden, weil diese Holzarten den gegebenen Standortsverhältnissen am meisten entsprechen. Die der Buche bisher beigemischten edlen Laubhölzer, Ahorn, Esche, Ulme etc. werden auch künftig als solche willkommen sein und sollten nicht nur erhalten, sondern sogar, namentlich die Esche, noch in größerer Menge angezogen werden. Der Weißtanne sollte auf dem Heuberg gegenüber der Fichte künftig mehr Terrain eingeräumt werden, weil in den meisten Fällen die Standortsverhältnisse dieser Holzart weit mehr entsprechen, als der Fichte. Der Forche werden diejenigen Böden zufallen, wo die andern Nadelhölzer nicht mehr sicher gedeihen oder erst unter ihrem Schutze angezogen werden können, außerdem wird sie, wie die Lärche, auch zu Ausbesserung kleinerer Bestandeslücken als schnellwachsende Holzart verwendet werden.

Die Verjüngung der Buchen-, Fichten- und Weißtannenwaldungen und ihrer Mischungen unter sich und mit andern Holzarten geschieht in der Regel auf natürlichem Wege durch regelmäßige Besamungs- und Abtriebsschläge, wozu sich Buche und Weißtanne ganz besonders eignen. Wo aus irgend welchem Grunde die natürliche Verjüngung nicht mehr angeht, oder unvollständig erfolgt ist, wird zur künstlichen Verjüngung, bei Buche und Weißtanne durch Saat oder Pflanzung womöglich unter Schutzbestand, bei der Fichte nur durch Pflanzung auf Kahlhiebsflächen geschritten. Zu Nachbesserungen der Schläge werden aus dem schon oben angegebenen Grunde, wo es angeht, statt Fichten Weißtannen, sonst aber Fichten, und wo sie nicht passen, Forchen und Lärchen verwendet. In den Privatwaldungen wird, wie schon gesagt, gefemelt, oder kahl abgetrieben, entweder| mit Benützung des Stockausschlags, oder aber um den neuen Bestand künstlich zu begründen.

Der jährliche Ertrag der Waldungen an Holz exclusive Stockholz und Leseholz beträgt derzeit

von den Staatswaldungen 1736 Fm. (739 Klftr.)
von den Gemeinde- u. Stiftungsw. 11.081 Fm. (4712 Klftr.)
von den gutsherrl. Waldungen 501 Fm. (213 Klftr.)

und demnach von einem Hektar:

in den Staatswaldungen 5,15 Fm. (0,69 Klftr. p. 1 Mrg.)
in den Gemeinde u. Stiftungswaldungen 2,24 Fm. (0,30 Klftr. p. 1 Mrg.)
in den gutsh. Waldungen 4,43 Fm. (0,60 Klftr. p. 1 Mrg.)

Die Privatwaldbesitzer binden sich an eine jährlich gleiche Nutzung nicht, sondern nutzen eben nach Bedarf. Der durchschnittliche Jahresertrag steht aber entsprechend ihrem Zustande jedenfalls noch unter dem der Gemeinde- und Stiftungswaldungen.

Auch außerhalb der eigentlichen Waldungen wird auf Waidflächen und Allmanden in nicht unbeträchtlicher Menge Holz gezogen. Zwar werden die schönen starken Buchen auf den ausgedehnten Waidflächen des Heubergs immer seltener, dagegen sind Hunderte von Morgen Waide bald mehr bald weniger gut mit Nadelholz (Fichten und Forchen) bedeckt.

Die Ausbeute an Nutzholz im Verhältniß zur oberirdischen Holzmasse betrug in den Staatswaldungen des Reviers Harras

im Jahre 1865 49 %
im Jahre 1870 43 %
im Jahre 1875 64 %

und in den Jahren 1865–1875 durchschnittlich 52 %, während in den Corporationswaldungen höchstens 25 % Nutzholz erzeugt werden. Der Grund dieser geringeren Ausbeute gegenüber der in den Staatswaldungen liegt nicht sowohl in dem schlechtern Zustande der Waldungen der Gemeinden und Stiftungen, als darin, daß in diesen die Buche unverhältnißmäßig mehr vertreten ist, und daß in den meisten Gemeinden noch sog. Bürgergaben gereicht werden, wozu viel Brennholz erforderlich ist.

Der Geldertrag der Staatswaldungen des dem Bezirke ganz angehörigen Reviers Harras war in den letzten 10 Jahren bei einer durchschnittlichen Waldfläche von 660,8 Mrg. (= 208,25| Hektar) und einem durchschnittlichen Nutzungsquantum von 273,2 Klftr. (642,5 Fm.) folgender:
Jahr: Rohertrag: Reinertrag:
1865/66 3805 fl. 33 kr. 2092 fl. 29 kr.
1866/67 6231 fl. 10 kr. 4517 fl. 39 kr.
1867/68 4585 fl. 06 kr. 2920 fl. 56 kr.
1868/69 5105 fl. 21 kr. 2516 fl. 01 kr.
1869/70 3842 fl. 44 kr. 1608 fl. 04 kr.
1870/71 3894 fl. 39 kr. 2563 fl. 56 kr.
1871/72 5364 fl. 11 kr. 3712 fl. 01 kr.
1872/73 6024 fl. 35 kr. 3946 fl. 27 kr.
1873/74 4247 fl. 42 kr. 2449 fl. 49 kr.
1874/75 5007 fl. 30 kr. 3199 fl. 27 kr.
zusammen: 48.208 fl. 31 kr. 29.526 fl. 49 kr.

somit in 1 Jahr der Rohertrag 4820 fl. 51 kr. und der Reinertrag 2952 fl. 41 kr., was pro 1 Morgen 6 fl. 5 kr. Rohertrag und 4 fl. 28 kr. Reinertrag ergibt.

Von dem Verwaltungsaufwande ist derjenige Betrag, der ausschließlich auf die Ausübung der Forstpolizei geht, in Abzug gebracht, dagegen der Werth des Leseholzes, welches von den armen Revierinsassen unentgeltlich gesammelt wird, unter der Einnahme nicht begriffen.

Die Holzpreise desselben Reviers betrugen in den Jahren:

a) vom Nutzholz pro 1 Kubikfuß:

1820. 1840. 1860. 1875.
Buchen 5 kr. 8 kr. 9 kr. 14 kr.
Nadelholz[4] 3–31/2 kr. 51/2–91/2 kr. 5–12 kr. 8–14 kr.

b) vom Brennholz pro Klafter:

1820. 1840. 1860. 1875.
Buchen, Scheiter 4 fl. 30 kr. 10 fl. 0‒ kr. 9 fl. 0‒ kr. 17 fl. 14 kr.
Nadelholz Scheiter 4 fl. 0‒ kr. 7 fl. 30 kr. 6 fl. 48 kr. 12 fl. 50 kr.

Von den Holzerzeugnissen der Waldungen des Oberamts-Bezirks wird das Brennholz zum weitaus größten Theil im Bezirk selbst verbraucht, doch wird auch ein kleiner Theil ausgeführt. Das Nutzholz kommt nach Abzug des eigenen Bedarfs der Insassen des Bezirks in Form von Bau- und Sägholz und zum Theil auch von Floßholz in den Handel nach auswärts.

| In den Staatswaldungen wird sämtliches Holz nach Abzug des Bedarfs für eigene Zwecke (Besoldungen, Abgaben an Beamte etc.) im Aufstreich gegen sogleich baare Bezahlung versteigert; ebenso in den gutsherrlichen Waldungen, jedoch mit Borgfrist. In den Gemeindewaldungen werden nach Abzug des eigenen Bedarfs der Gemeinden zum Theil noch sog. Bürgergaben in Natur gereicht und der Rest zu Gunsten der Gemeindekasse verwerthet, zum Theil wird alles Holz verkauft und fließt der Erlös ganz oder theilweise in die Gemeindekasse, während der andere Theil unter die Bürger vertheilt wird. Das Nutzholz wird bei freier Concurrenz, das Brennholz in der Regel nur an die Ortsangehörigen versteigert.

Aus dem Walde wird das Holz nur auf der Axe und zwar entweder bis zum Verbrauchsorte selbst oder auf die nächstgelegene Eisenbahnstation transportirt, wo es dann auf der Bahn weiter befördert wird. Das Floßholz kommt größtentheils per Achse auf die Floßeinbindstätten am Neckar bei Rottweil. Die Holzabfuhrwege in den Waldungen sind mit Ausnahme der Staatswaldungen, wo überall für gute gesorgt ist, und eines Theils der gutsherrl. Waldungen, in schlechtem Zustand, und geschieht namentlich in den Corporationswaldungen mit wenigen anerkennungswerthen Ausnahmen sehr wenig oder gar nichts für die Anlage zweckmäßiger fester Wege.

Außer den gewöhnlichen holzverarbeitenden und holzverzehrenden Gewerben, der Schreiner, Zimmerleute, Bierbrauer, Branntweinbrenner, Ziegler, Bäcker, Schmiede etc. sind keine besondere im Bezirke zu verzeichnen.

Holz- und andere Gerechtigkeiten in Waldungen bestehen nicht.

Unter den Nebennutzungen im Wald sind besonders das Ernteweidenschneiden an jungen Fichten sowie das Besenreisschneiden an jungen Weißtannen, welche in Gemeinde- und Privatwaldungen noch ziemlich häufig und mit großem Nachtheil für den Wald ausgeübt werden, hervorzuheben. Streunutzung (Laub, Moos etc.) findet in Staatswaldungen gar nicht, in den Corporationswaldungen in der Regel nur in sog. Nothjahren und ohne besonderen Schaden für den Wald statt. Die Grasnutzung wird nur auf unschädlichen Plätzen gestattet, Waldwaide dagegen nirgends ausgeübt. Außerdem werden allenthalben Steine und Kies zum Bauen, und zum Weg-Bau und| Unterhaltung gewonnen. Beeren, Arzneikräuter, Haselnüsse etc. werden unentgeltlich gesammelt.

Während im Revier Harras die Zahl der durch das Forstamt abgerügten Vergehen in Staats- und andern Waldungen

im Jahre 1855 119 Fälle,
im Jahre 1860 111 Fälle,
im Jahre 1865 099 Fälle,
im Jahre 1870 090 Fälle,
im Jahre 1875 041 Fälle

und im Durchschnitt des Zeitabschnitts 1855–1875 89 Fälle beträgt, sind in den letzten 10 Jahren 1866/75 durchschnittlich nur noch 76 Fälle abgerügt worden, und zeigt sich namentlich in den letzten 6 Jahren eine stetige Abnahme, indem im

Jahr 1870 90 Fälle,
Jahr 1871 85 Fälle,
Jahr 1872 64 Fälle,
Jahr 1873 61 Fälle,
Jahr 1874 50 Fälle,
Jahr 1875 41 Fälle

zur Abrügung kamen.

Nach dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre kommen auf die abgerügten Vergehen 5 % Waidexcesse, 12 % Streu- und Grasexcesse, 24 % Grünholz- und 46 % Dürrholzexcesse und 13 % sonstige, insbesondere Forstpolizeivergehen.

Der Forstschutz ist in den Staatswaldungen ein guter und es ist die Abnahme der Zahl der Frevel in den letzten 10 Jahren als eine Folge der Aufhebung der Anbringgebühren und der wesentlich bessern Stellung der Forstschutz-Diener anzusehen. In den Gemeinde- und Stiftungs-, wie auch in den Privatwaldungen war bisher mit wenigen Ausnahmen der Schutz hauptsächlich in Folge allzuschlechter Bezahlung der Schutzdiener schlecht bestellt, daher auch das so schädliche Ernteweiden- und Besenreisschneiden und Waidexcesse noch häufig vorkommen. Grobe Excesse an grünem Holz kommen verhältnißmäßig wenige vor. Mit der Durchführung des Gesetzes über die Bewirthschaftung und Beaufsichtigung der Gemeinde- und übrigen Corporationswaldungen läßt sich für die Zukunft in diesen Waldungen eine wesentliche Besserung erwarten, wenn namentlich Seitens der Corporationen von dem Rechte der Übertragung des Forstschutzes in ihren Waldungen an die Organe der Staatsforstverwaltung umfassender Gebrauch gemacht werden wird.

| f) Waidewirthschaft. Das Areal der eigentlichen Waiden beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 48434/8 Morgen; hievon sind mit Holz bewachsen 17697/8 Morgen, und ausschließlich mit Gras bewachsen 30735/8 Morgen. Die Gemeinden besitzen an Waideflächen 44382/8 Morgen. Die eigentlichen Waiden sind gesund, namentlich auf dem Heuberg, mit Ausnahme von dessen Steilgehängen, wo sie etwas mager vorkommen; sie werden nebst der Brach- und Stoppelwaide ausschließlich mit Schafen befahren und sichern mit dem Erlös aus der Pferchnutzung den meisten Gemeinden eine zum Theil sehr namhafte jährliche Rente. Die ausgedehntesten Waideflächen haben Nusplingen und Obernheim, und die beträchtlichsten Einnahmen aus dem Waidepacht beziehen Obernheim, Böttingen, Denkingen und Nusplingen; die bedeutendsten Pfercherlöse haben Denkingen und Nusplingen je mit 1000 fl. Eigentliche Waiden fehlen den Orten Aixheim, Aldingen, Frittlingen und Weilen u. d. R. (s. auch die Ortsbeschreibungen).

g) Allmanden sind in sämtlichen Orten vorhanden; sie sind größtentheils an die Ortsbürger verpachtet und sichern den Gemeindekassen eine mehr oder minder beträchtliche Einnahme. Die bedeutendste Rente aus den Allmanden mit 1834 fl. bezieht Spaichingen, das neben den Verleihungen an die Bürger noch einen namhaften Theil der Allmanden verpachtet; Wehingen verleiht seine Allmanden an die Bürger um 672 fl. In Nusplingen erhält jeder Bürger einen Morgen unentgeltlich zur Benutzung, und in Weilen u. d. R. sind die Allmanden unter die Bürger vertheilt.

c. Viehzucht.

Nach der Aufnahme vom 10. Januar 1873 beträgt die Zahl der Pferde 621, worunter 62 Fohlen unter 3 Jahren. Es kommen auf 100 ortsanwesende Einwohner 3,35 und auf 100 Morgen Fläche 0,85 Pferde; das Landesmittel aber beträgt nach dieser Aufnahme 5,33 Pferde auf 100 Einwohner. Die Pferdezucht ist im allgemeinen ganz unbedeutend, ebenso die Pferdehaltung, eine Ausnahme macht Aldingen, wo die Zucht im Zunehmen begriffen ist und etwa 100 Pferde vorhanden sind; mehrere Orte haben gar keine Pferdezucht. Man züchtet vorzugsweise einen schweren Landschlag und bringt die Stuten zur Bedeckung auf die Beschälplatte nach Spaichingen.

Die Rindviehzucht. Nach der gedachten Aufnahme| vom 10. Januar 1873 zählt der Oberamtsbezirk 49 Zuchtstiere, 800 Ochsen und Stiere über 2 Jahren, 5383 Kühe, 2160 Stück Schmalvieh und 1471 Kälber; sonach kommen auf 100 Einwohner 53,25, und auf 100 Morgen Fläche 13,54 Stücke Rindvieh, während das Landesmittel 52,03 Stück Rindvieh auf 100 Einwohner beträgt. Im allgemeinen ist die Rindviehzucht in gutem, theilweise in sehr gutem Zustande und hat sich in neuerer Zeit wesentlich gebessert. Besonders schöne Viehstände haben Spaichingen, Denkingen und Obernheim.

Was den Rindviehschlag und Zuchtbetrieb anbelangt, so wird in dem Bezirk vorzugsweise ein durch Simmenthaler Farren gekreuzter tüchtiger Landschlag gehalten; reine Simmenthalerrace züchten die Orte: Aixheim, Balgheim, Rathshausen, Schörzingen und Weilen u. d. R. Reinen Landschlag halten die Orte: Königsheim, Nusplingen, Obernheim und zum weit größeren Theil auch Reichenbach. Die übrigen Orte züchten eine Kreuzung von Simmenthaler- und Landrace. Die Haltung der Zuchtstiere geschieht durchgängig von den Gemeinden selbst, welche sie anschaffen und unterhalten. Der Handel mit Vieh beschränkt sich in manchen Orten auf die Ergänzung des Viehstandes und auf den Verkauf des entbehrlich gewordenen Viehs, zuweilen auch des Jungviehs. Mehrere Orte verkaufen ziemlich viel Vieh meist auf benachbarten Märkten, theilweise auch in das Ausland. Namhaften Handel treiben die Orte: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Balgheim, Denkingen, Obernheim (sehr beträchtlich) und Rathshausen. Die Viehmastung ist unbedeutend, und einigen Milchverkauf haben nur Spaichingen und Frittlingen, indem der Milchertrag, soweit er nicht für den eigenen Bedarf nöthig ist, verbuttert und theilweise als Butter oder Schmalz zum Verkauf gebracht wird. Im allgemeinen bildet die Rindviehzucht eine beträchtliche Nahrungsquelle der Bezirkseinwohner.

Die Schafzucht, welche indessen nur wenig von den Bezirksbewohnern, sondern hauptsächlich von Pachtschäfern getrieben wird, ist von namhafter Erheblichkeit; die bedeutendste selbstbetriebene Schafzucht hat die Gutsherrschaft Ober-Hohenberg mit 300 Stück feine Bastarde. Die meisten Pachtschafe laufen auf den Markungen Nusplingen (1600 St.), Obernheim (1200 St.), Böttingen (1000 St.) und Dürbheim (800 St.). Gar keine Schafzucht haben Aixheim, Schörzingen und Weilen u. d. R. Die Wolle wird theils auf inländischen Wollmärkten, theils in der nächsten Umgebung und in das Großherzogthum Baden| abgesezt. Der Abstoß der Schafe geschieht vorzugsweise nach Baden und Frankreich. Der Bezirk besaß am 10. Januar 1873 1506 Bastarde und 120 Landschafe, zusammen 1626 Stück. Auf 100 Einwohner kommen somit 8,78 Schafe, während das Landesmittel 31,74 auf 100 Einwohner beträgt. Bei dieser Aufnahme sind natürlich blos solche Schafe gezählt, welche im Bezirk Überwinterung finden.

Die eigentliche Zucht der Schweine ist nur in folgenden Orten sehr beträchtlich: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Denkingen, Dürbheim, Frittlingen, Gosheim, Schörzingen und Wehingen, welche Orte nicht allein viele Mastschweine, sondern auch viele selbstgezogene Ferkel zum Verkauf bringen. Die übrigen Orte beziehen ihre Ferkel entweder alle oder doch zum größeren Theil von außen und mästen diese theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf. Die verbreitetste Race ist die halbenglische, außer ihr trifft man die ganz englische, die bayerische und die Landrace; Dürbheim züchtet eine Kreuzung von der Land- und Elsässerrace. Die Zahl der am 10. Januar 1873 vorhandenen Schweine betrug 5015 Stück, darunter waren 16 Eber und 951 Mutterschweine.

Die Ziegenzucht ist im allgemeinen unbedeutend und nur in den Orten Spaichingen, Dürbheim, Frittlingen und Wehingen von einiger Bedeutung; gar keine Ziegenzucht haben die Orte Mahlstetten und Rathshausen. Im Januar 1873 waren 1569 Ziegen im Bezirk.

Die Bienenzucht ist nicht bedeutend und überdies beinahe in allen Orten im Abnehmen, mit Ausnahme der Orte Nusplingen und Schörzingen, wo sie im Zunehmen begriffen ist. Im Januar 1873 wurden 1090 Stöcke gezählt.

Die Geflügelzucht (Hühner, junge Hahnen, Gänse, Enten und Tauben) ist nicht unbeträchtlich, wird aber meist für den eigenen Bedarf getrieben. Über den eigenen Verbrauch verkaufen Geflügel die Orte: Böttingen, Deilingen (nebenbei viele tausend Eier in die Schweiz und nach Constanz), Dürbheim (namhafter Eierverkauf), Frittlingen, Königsheim (auch Eierverkauf nach Tuttlingen) und Schörzingen.

d. Jagd und Fischerei.[5]
Wohl nirgends im Lande sind die Jagdverhältnisse trauriger, als im Oberamtsbezirk Spaichingen. Mag auch die Ungunst| des Klimas einiges dazu beitragen, so ist doch die Hauptursache nicht hierin, sondern darin zu suchen, daß die Jagdbezirke zu klein, die Pachtdauer zu kurz sind, daß die Gemeinden (der geringe und zerstreute Staatswaldbesitz kommt hier nicht in Betracht) die Jagd ohne Rücksicht darauf, ob der Pächter für Einhaltung der Pachtbedingungen, namentlich der gesetzlichen Schon- und Hegezeit, Garantie bietet, an den Meistbietenden überlassen, hauptsächlich aber darin, daß überall die Jagd mit hochbeinigen Hunden geübt oder vielmehr geschunden wird. Auch die vielen Raubvögel, die, da ihnen Niemand nachstellt, sich immer mehr vermehren und die vielen Hunde, welche Jedermann zu jeder Jahreszeit ungestraft in Feld und Wald mitnimmt und ohne Aufsicht frei laufen läßt, tragen nicht wenig zur Dezimirung der Jagdthiere bei. Von polizeilicher Aufsicht über die Jagd ist schon gar keine Rede.

Selten bekommt daher der aufmerksame Besucher von Wald und Feld eine Wildfährte und noch viel seltener ein Wild selbst zu Gesicht. Von Edel- und Damwild, welches früher nicht gefehlt haben soll, ist längst keine Spur mehr vorhanden, selbst das früher nicht so seltene Reh ist jetzt eine wirkliche Rarität. Hasen gibt es auf dem Heuberg sehr wenige, etwas mehr am Fuße der Alb. Häufiger sind die Füchse und auch Stein- und Edelmarder, Iltisse sowie Fischottern sind nicht selten. Vor einigen Jahren haben auch einmal Wildschweine den Bezirk besucht, ohne daß jedoch eines erlegt worden wäre.

Von eßbarem Federwild kommen nur das Rebhuhn, Wildtauben, in einzelnen Jahrgängen die Wachtel und da und dort das Haselhuhn in beachtenswerther Menge vor. Schnepfen und Wildenten zeigen sich fast jedes Jahr, es wird ihnen aber, wie auch den nicht seltenen Ziemern und Krametsvögeln wenig nachgestellt.

Von Raubvögeln kommen außer den gewöhnlichen Bussarden Weihen, Falken, Sperbern, Eulen etc. auch der Fischreiher und der Uhu nicht gar selten vor.

Ebenso unergiebig wie die Jagd ist auch die Fischerei; der Bezirk ist überhaupt arm an größeren Fischwassern und in den wenigen kleineren früher fischreichen Wassern, wovon allein die Beera genannt zu werden verdient, wird die Fischerei nicht rationell, ohne Beachtung der gesetzlichen Vorschriften und ohne alle polizeiliche Aufsicht betrieben. Von nutzbaren Fischen ist einzig die Forelle nennen, die früher in der Beera häufig| war, bei der seitherigen Ausübung der Fischerei aber immer seltener werden mußte. Vor einigen Jahren ist in Nusplingen die Fischerei in bessere (des Ortspfarrers) Hände gekommen, welcher dieselbe nicht nur rationell betreibt, sondern alljährlich auch einige Tausend künstlich ausgebrüteter Forelleneier aussetzt, so daß dort eine Besserung des Fischwassers in Aussicht genommen werden kann. Außer der Forelle kommen nur gewöhnliche Weißfische und kleinere Fische und von Krebsen nur der Steinkrebs vor. Die Fischerei wird theils mit Flug- und Legangel, theils mit Reißern, Setznetzen und mit der Hand ausgeübt. Dem Staate steht das Fischereirecht im Harrasbach (Mark. Wehingen), Hagenbach (Mark. Aixheim) und in der Prim, soweit sie die Markung Aldingen durchfließt, zu. Im Übrigen ist es Eigenthum der betreffenden Gemeinden. Der Staat bezieht aus den genannten drei Fischwassern ein jährliches Pachtgeld von zusammen 74 Pfennig.
B. Kunst, Gewerbfleiß und Handel.

Wenn auch Großindustrie und Anstalten, welche die Kunst repräsentiren, im Bezirke keine Vertretung finden, so fehlt es doch nicht an einigen Etablissements, die sich eines nicht unerheblichen Aufschwungs erfreuen.

Auch die Kleingewerbe sind in ausgiebiger Zahl vorhanden. Bemerkenswerth ist, daß alljährlich aus den Heubergorten Hunderte im Frühjahr ausziehen, um bis in Spätherbst hinein als Maurer, Steinhauer, Zimmerleute im Auslande, namentlich in der Schweiz, im Elsaß und in Frankreich lohnende Arbeit zu nehmen.

Zu erwähnen sind an:

1. Fabrikations-Anstalten.

Die Cigarrenfabrik von J. M. Butsch in Spaichingen mit 45 Arbeitern.

Die Teppichfabrikation von A. Honer in Balgheim mit 11 Arbeitern.

Drei Orgelbauwerkstätten, in Spaichingen, wovon die bedeutendste 9 Gehilfen beschäftigt und ihre Fabrikate hauptsächlich nach Baden, in die Schweiz, nach Rußland und Rheinpreußen absetzt.

Eine Pianoforte-Fabrik in der Oberamtsstadt mit 7| Arbeitern und ein weiteres kleineres Geschäft für diesen Artikel auf dem Lande.

Buchdruckereien mit zusammen 7 Arbeitern finden sich hier in der Stadt zwei.

Die Harmonikafabrikation in Spaichingen erfreut sich in 2 Etablissements, insbesondere seit der Wiener Ausstellung, eines großen Aufschwungs.

Die Tonfederfabrikation für Schwarzwälder-Uhren wird in zwei Etablissements schwunghaft mit einer größeren Anzahl Arbeiter betrieben.

Außerdem sind noch drei mechanische Werkstätten, wovon eine in der Oberamtsstadt, die weiteren in Aldingen und Mahlstetten sich befinden, eine Bleicherei, 1 Pottaschensiederei, 1 Zündholzfabrik hervorzuheben.

Die Leineweberei beschäftigt mit 107 Stühlen 108 Arbeiter. Als Nebenbeschäftigung wird die Baumwollweberei mit 406 Stühlen von 458 Arbeitern, worunter 52 Gehilfen, in 14 Orten betrieben. Auch Sammet-, Manchester-, Seide- und Corsett-Weberei ist in einigen Orten zu Hause.

Die Möbelschreinerei wird in der Oberamtsstadt schwunghaft betrieben und hat Stuttgart, wie auch Gegenden des Großherzogthums Baden, zu Absatzgebieten.

Die Fabrikation von Schwarzwälderuhren, deren Vertrieb vornehmlich im Wege des Hausirhandels durch Personen aus dem Bezirk geschieht, beschäftigt gegen 30 Personen; der Absatz geht nach Bayern, in die Schweiz, Preußen und Österreich.

Für eine erhebliche Entwickelung gewerblicher Thätigkeit fehlt es eben in dem dichter besetzten Theile des Bezirks an einer der Hauptbedingungen, der billigeren Wassertriebkraft in genügender Stärke, während in den Heubergthälern Wasserkräfte vorhanden sind, welche zu Fabrikationszwecken verwendet werden könnten.

Wasserwerke zählt der Bezirk im Ganzen 43, meist kleinere Werke, darunter 37 Getreidemühlen mit 110 Gängen und 28 Gehilfen, weiter

16 Sägmühlen,
13 Hanfreiben,
5 Ölmühlen,
6 Gypsstampfen.

Daneben existiren noch vier Pferdegetriebe.

Ziegeleien 7 in Verbindung mit Kalkbrennereien und mit den entsprechenden Arbeitern; die Ziegelei von J. Hagen in| Spaichingen, welche mit einer Dampfmaschine und mehreren Ziegelmaschinen arbeitet, beschäftigt 15 Arbeiter.

Bierbrauereien und Malzfabrikation (worunter zwei mit gutem Namen) mit 65 Arbeitern (Absatz nach außen und zum Theil in das Ausland).

Branntweinbrennereien 59, mit 63 Arbeitern, worunter 3 mit Dampfbrennerei, die erhebliche Quantitäten produciren, besonders eine mit Dampfkessel und Rectificir-Apparat von Ketterer und Sauter in Spaichingen.

Eine Barock-Rahmenfabrikation mit Öldruckbilderhandlung von J. Storz in Spaichingen (namhafter Absatz nach Österreich).

2. Mechanische Künstler und Handwerker.
Meist. Geh.       Meist. Geh.
Bäcker 112 3 Maurer u. Steinhauer 220 12
Barbiere 7 Messerschmiede 6 4
Bildschnitzer 1 Mezger (worunter Lohnmezger) 42 1
Brückenmacher 1 Musiker 24
Büchsenmacher 2 Nagelschmiede 32 4
Bürstenbinder 2 Nätherinnen und Putzmacherinnen 89 1
Buchbinder 8 Posamentiere 1
Drechsler u. Dreher 15 3 Rothgerber 11 3
Färber 2 1 Sattler 16 2
Feilenhauer 3 3 Schafhalter 6 3
Flaschner 4 4 Schlosser 18 4
Gabel- u. Rechenmacher       18 Schmiede: Zeug- u. Hufschmiede 51 8
Glaser 22 4 Schreiner 104 14
Gärtner 2 Schneider 67 5
Gypser 3 Schuster 194 13
Hafner 21 3 Schweineschneider 1
Harmonikamacher 4 7 Seideweber 14 1
Hutmacher 3 Seifensieder 1
Kaminfeger 3 2 Seiler 11
Kleinuhrenmacher 8 1 Siebmacher 5 3
Korbflechter 7 Strickförger 4
Korsettweber 4 Strumpfweber 4 1
Küfer u. Kübler 44 2 Uhrenkettenmacher 1
Kupferschmiede 2 1 Wagner 40 3
Leistschneider 1 3 Weißgerber 4 1
Maler 10 Zuckerbäcker 2 3
Manchesterweber 8 Zimmerleute 116 3
letztere mit namhaftem Betrieb auch nach außen.
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3. Handels-Gewerbe.
Kaufleute (erheblichere Geschäfte) 30 mit 5 Gehilfen.
Buchhandlung 1 mit pädagogischem Verlagsgeschäft und pädagogischer Zeitschrift über ganz Deutschland verbreitet.
Schreibmaterialienhandlung 1.
Krämer, Kleinhändler, Victualienhändler 125 mit 2 Gehilfen.
Hausirer 204 mit 13 Gehilfen.
Frachtfahrer, Lohnkutscher 17.
Wein- und Branntweinhändler 3.
Mit dem Vieh- und Schweinehandel beschäftigen sich 10, mit dem Getreidehandel nach Baden, Frankreich und der Schweiz 20 Personen.
Der Holzhandel wird nur von 8 Personen, als Nebenerwerb, auch überdies von Sägmüllern betrieben.

Es zählt ferner der Bezirk:

2 Apotheken incl. einer Filialapotheke.
73 Mobiliarversicherungsagenten.
79 Gastwirthschaften.
57 Schankwirthe.
2 Buchdruckereien.



  1. Auf dem Heuberg 0.
  2. Holzwiesen 80 fl.
  3. Von Forstmeister Tritschler in Rottweil.
  4. I. Cl. II. Cl. III. Cl. IV. Cl. V. Cl.
    1840 91/2 kr. 8 kr. 7 kr. 6 kr. 51/2 kr.
    1860 12 kr. 9 kr. 7 kr. 5 kr.
    1875 14 kr. 13 kr. 10 kr. 8 kr.
  5. Von Forstmeister Tritschler in Rottweil.
Anmerkungen Wikisource
  1. Die hier beginnende Tabelle wurde auf der Folgeseite zu einer Gesamttabelle vereinigt.


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