Beschreibung des Oberamts Weinsberg/Kapitel A 4
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Der Bezirk zählt im Ganzen 119 Wohnplätze, nämlich 2 Städte, 18 Pfarrdörfer, worunter 4 mit Marktrecht, 16 Dörfer, 1 Pfarrweiler, 46 Weiler, 14 Höfe, 22 einzelne Mühlen und einzeln stehende Wohnhäuser. Der Flächenraum, welchen sämmtliche Gebäude mit Hofstätten einnehmen, beträgt 3882/8 Morgen. (Nach der angebog. Tab. II. v. 1850).
Es ist hier bemerkenswerth, daß mehrere Orte, die noch den ursprünglichen Namen Hof führen, mit der Zeit zu Weilern angewachsen sind, wie Dennhof, Greuthof, Hasenhof, Kühhof, Lauxenhof, Rittelhof, Schmellenhof, Spatzenhof, Stollenhof, Vorhof, Wiedhof.
Nach dem neuesten Brandversicherungskataster zählt der Bezirk:
Haupt- und Wohngebäude | 3925 |
Nebengebäude | 2469 |
6404 |
Auf 1 Wohnhaus kommen im Durchschnitt 6,9 Personen. Am dichtesten wohnte die Bevölkerung in Waldbach, wo 9,1 Angehörige auf 1 Hauptgebäude kommen; die geringste kommt auf Geddelsbach mit 4,5 Einwohnern per Wohngebäude. (S. Tab. I.) Der Gebäudewerth ist in der unter Abschn. V. folgenden Vermögensberechnung angegeben.
Die Wohnungen in den Dörfern und nicht wenige in den beiden Städten sind niedrig und eng. Doch trifft man auch manche stattliche, ansehnliche Häuser und Höfe, welche von der Wohlhäbigkeit der Bewohner zeugen, ansehnliche Amtswohnungen in der Stadt und auf dem Lande, stattliche neuere Rathhäuser, wie in Willsbach und Eberstadt, oder ältere, wie in Weinsberg und Löwenstein, ansehnliche neuere Schulhäuser, wie in Bitzfeld, Lehrensteinsfeld, Willsbach, Löwenstein (nur 1stockig) und stattliche Gasthöfe, wie in Weinsberg, Affaltrach, Bitzfeld, Eberstadt, Ellhofen, Mainhardt, Unter-Heinrieth, Waldbach, Willsbach.
Die Bedachung der Gebäude besteht meist aus Ziegelplatten. Nur das Städtchen Löwenstein hat noch eine Menge Dächer von Hohlziegeln, deren weiße Streifen, von der Burgruine aus gesehen, einen eigenthümlichen Anblick gewähren.
Als größere ansehnliche Gebäude zeichnen sich aus die oben berührten Schlösser zu Löwenstein, Steinsfeld, Eschenau und Weiler, in der Amtsstadt das Rathhaus, das neue Oberamtsgerichtsgebäude etc. In architektonischer Beziehung verdient die alte Kirche zu Weinsberg mit ihrem Thurm, die Burgruine daselbst, die Burgruine von Löwenstein, die Schloßruine von Böhringsweiler, die neue Kirche von Mainhardt genannt zu werden.
Es beträgt der Werth an Gebäuden:
- a) an steuerbaren nach dem Gebäudesteuerkataster vom 1. Juli 1860 2.212.325 fl.,
- b) an versicherten nach dem Brandversicherungs-Anschlag 4.336.925 fl.
(oder 345 fl., beziehungsweise 677 fl. für ein Gebäude.)
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