Boetticher:Echter, Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Echena, José Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1891) von Friedrich von Boetticher
Echter, Michael
Echtler, Adolf
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

[251] Echter, Michael, Historienmaler, geb. zu München am 5. März 1812, gest. daselbst am 4. Febr. 1879. Schüler der Münch. Akademie. Unterstützte J. Schnorr bei Ausführung der Wandgemälde im Festsaalbau der Residenz zu München u. in Gemeinschaft mit Muhr seit 1846 Kaulbach bei den Wandbildern im Treppenhause des Neuen Mus. zu Berlin. Hier malte er auch das Treppenhaus im Pal. des Grafen Raczynski. Für das Maximilianeum zu München hatte er drei Gemälde auszuführen und die Aussenseite desselben mit einer Darstellung des Vertrags von Pavia stereochromisch zu schmücken, welchen Arbeiten viele andere folgten. Er war seit 1862 Ehrenmitgl. der Akademie zu München und seit 1868 Prof. der Kunstgewerbeschule daselbst.

1. St. Georg. Altarbild für die Dorfkirche zu Oberhaching bei München. 1835 gem.
2. Heil. Elisabeth von Thüringen.
3. Rettung des Grafen Eberhard des Greiners von Württemberg – Halberst. KA 36.
4. Befreiung des h. Petrus aus dem Kerker. – Karlsr. KA. 37; KV. Magdeb., Halberst., Halle u. Braunschw. 38.
5. Der Gang der Jünger nach Emaus.
6. St. Georg. Für die Kapelle auf dem Schlossberge bei Rosenheim. Zu gross für den Arbeitsraum Echter’s, wurde es mit Erlaubnis Kaulbach’s in dessen Atelier ausgeführt.
7. Ein Altarbild für die Garnisonkirche zu Kronstadt bei Petersburg. Durch Klenze’s Vermittelung bestellt.
8–10. Die Portraits Kepler’s, Merz’ und Steinheil’s. Für die Sternwarte zu Pulkowa bei Petersburg. Durch Klenze’s Vermittelung.
11. Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. Als Wandgem. im Münch. Maximilianeum. 1860 vollendet.
12. Friedrich Barbarossa’s Vermählung mit Beatrix von Burgund. Farbenskizze 1860. Wandgem. im Maximilianeum 1865.
13. Begräbniss Walter’s v. d Vogelweide. Farbenskizze 1860. Wandgem im Maximilianeum.
14. Der Vertrag von Pavia. Farbenskizze 1860. Wandgem. an der Aussenseite des Maximilianeums.
15. Die Verbindung der Volksstämme und Nationen durch Telegraph und Eisenbahn. Freskenfries, ausgeführt in der Bahnhofshalle zu München. – Carton auf d. 2. allg. d. u. hist. KA. zu Köln 61.
16. Die Telegraphie. Bez: M. Echter 1862.
17. Die Dampfkraft. Bez: M. Echter 1862.
16 u. 17 Fresken im Staatsbahnhof München. Abb. „Illustr. Z.“ 62.
18. Idealisirte Darstellung des Tapeziergewerbes. Kindergestalten. (1863). Uebertürbild im Verkaufslocale des Tapeziers Steinmetz, Maximilianstr. München.
19. Die vier Elemente. Vier Uebertürbilder. Kindergestalten. Für den Fabrikbes. Reichsrat v. Cramer-Klett, Nürnberg. (1865).
20. Gruppe kosender Kinder. Wandgem. für Kaufm. Thiery, München.
21. Die zwölf Monate in Kindergestalten. Deckengem. in Tempera im Kustermann’schen Hause, München.
22. Dreissig Scenen aus der Sage vom Ringe der Nibelungen, nach Wagner’s Tetralogie. Wandgem. in einem Corridor im Festsaalbau der Residenz zu München. Ausgef. im Auftrage K. Ludwig’s II. Die Entwürfe befanden sich auf d. Richard Wagner-A. des österr. KV., Dec. 76.
23. Scenen aus den Wagnerschen Musikdramen, Dreissig Aquarelle, u. zwar je 6 zu: „Der fliegende Holländer“, „Tannhäuser“, „Lohengrin“, „Meistersinger“ und „Tristan[WS 1] und Isolde“. Im Auftrage K. Ludwig’s II, seit 1866.
24. Cartons zn zwei überlebensgrossen Gestalten der „Kunst“ und der „Technik“ nebst Kindergruppen. Für Sgraffitto-Ausführung am Hause des Civil-Ingenieurs Beeck, Schätzlerstr., Augsburg. – Wien. WA. 73.
25. Deckengemälde in Oelfarben für ein Damenboudoir im Schwab’schen Hause an der Ringstrasse zu Wien. Um ein gr. Mittelbild „Phantasie“ und „Poesie“, als ideale Frauengestalten, die Medaillons Raffael’s, Beethoven’s, Thorwaldsen’s u. Schiller’s, mit den entsprechenden Genien der Malerei, Musik, Plastik und Poesie. 1873 vollendet.
26. „Aurora“ und „Venus“, von Genien umgaukelt. Zwei in Oelfarben ausgeführte Deckengem. für das Haus eines Frankfurter Kaufherrn.
27. Kinderfries, die Folgen der Erfindung der Photographie humoristisch darstellend. Um 1876 entstanden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehlerberichtigung siehe Druckfehler: S. 251 b, Z. 22 v. u. lies Tristan statt Tristau.