Boetticher:Nahl, Johann August

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Nagel, Ludwig von Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Nahl, Johann August
Nahl, Johann Wilhelm
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[123] Nahl, Johann August, Historienmaler, geb. zu Clanne bei Bern am 7. Januar 1752, als zweiter Sohn des Bildhauers Joh. Aug. N., gest zu Cassel in der Nacht zum 31. Januar 1825, war Schüler Tischbein’s in Cassel, später Lesueur’s in Paris u. ging 1774 nach Rom, wo er während eines siebenjährigen Aufenthalts zuerst nach der Antike, dann nach den grossen italienischen Malern studirte. Nachdem er 1781 den sterbenden Vater in Cassel wiedergesehen, dann England u. Holland besucht hatte, war er 1788 nach Rom zurückgekehrt. Hier malte er während der nächsten Jahre ausser historischen Bildern wiederholt auch Landschaften mit histor. oder mytholog. Staffage u. führte mehrere Compositionen in brauner Tusche aus. Seit 1792 wieder in Cassel heimisch, wurde er Professor der dortigen Akademie u. 1816 Director der Malerclasse derselben.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Ariadne auf Naxos. Bes: A. Nahl. Romae 1788. Holz. h. 0,34, br. 0,53.
2. Narcissus im Anschaun seines Bildes im Wasserspiegel. Holz. h. 0,35, br. 0,54. Pendant zum Vor.
3. Jupiter u. Antiope. h. 0,32, br. 0,41.
4. Thisbe an der Leiche des Pyramus. h. 0,93, br. 0,71.
5. Mercur Dianen im Würfelspiel überlistend. h. 0,91, br. 0,70.
4 u. 5 E: Galerie Cassel, seit 1881.
6. Orpheus geleitet Eurydice aus der Unterwelt. Lebensgr. Kniest Bez: J. A. Nahl pinx. 1807.
7. Venus u. Amor. Amor bemüht der an einem Weiher auf Rasen ruhenden Venus einen Dorn aus dem Fuss zu ziehen. h. 0,73, br. 1,00. 1815 als Wiederholung des 1790 zu Rom gemalten Originals.
8. Venus u. Adonis. Venus bestrebt, den mit Speer u. Hund forteilenden zurückzuhalten. h. 0,61, br. 0,47.
1–8 im Besitz Joh. Wilh. Nahl’s bis zu dessen am 30. Juni 1880 zu Cassel erfolgten Tode.
9.–11. Oelcopien von J. A. Nahl nach Raffael’s „Schule von Athen“ u. „Erzengel Michael stürzt den Satan“, sowie nach Guido Reni’s „Aurora“ bewahrt das Museum zu Weimar.

II. Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Hektor’s Abschied. Die „braune Zeichnung“ mit der J. A Nahl im J. 1800 den Preis der Weimar’schen Kunstfreunde errang.
2. Achill am Hofe des Lykomedes. Sepiazeichn., welche den Weimar’schen Preis 1801 erhielt.
3. Der Raub der Helena. Sepiazeichnung.
1–3 E: Museum Weimar (Kunstblättersammlung).
4. Odysseus, von seinen Gefährten unterstützt, im Begriff, den trunkenen Polyphem zu blenden. Sepiaz. auf Papier, Geschenk des Malers Arthur Nahl in San Francisco. E: Galerie Cassel. (Depôt).