Boetticher:Nilson, Friedrich Christoph

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Nikutowski, Johann Arthur Severin Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Nilson, Friedrich Christoph
Nisbet, R. B.
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[153] Nilson, Friedrich Christoph, Historienmaler u. Zeichner, geb. zu Augsburg am 9. März 1811, gest. zu München in der Nacht zum 19. Dec. 1879, erhielt den frühesten Unterricht von seinem Vater, trat darauf 1820 in die Augsburger Kunstschule u. 1829 in die Münchener Akademie, wo er sich unter Clemens Zimmermann ausbildete. Seine Arbeiten bestehen in Zeichnungen, Oelgemälden u. Fresken u. malte er letztere nicht nur nach eigenen Compositionen, sondern wiederholt auch nach Entwürfen anderer Künstler München’s. Grosses Verdienst erwarb er sich um den Münchener Künstler-Unterstützungsverein sowie den Frauenverein zur Unterstützung von Künstlerwittwen u. -Waisen.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. 2. Scene aus Schiller’s „Ritter Toggenburg“; Scene aus dem „Gang nach dem Eisenhammer“. Mit Arabeskeneinfassungen. In Kupfer gestochen von H. Loedel. gr. fol. Hannov. KA. 1839/40.
3. 4. Mutter u. Sohn; Aufnahme eines Verwundeten. Beide in Kupfer von A. Spiess. kl. 4.

II. Wandgemälde.[Bearbeiten]

1. Darstellungen aus dem griechischen Befreiungskampfe nach den von Peter v. Hess entworfenen Oelskizzen in der neuen Pinakothek. 39 Gemälde al fresco, ausgeführt in den nördlichen Hofgarten-Arkaden zu München von Chr. Nilson 1841–44.
2. Fresken im Treppenhause der nach den Plänen Gärtner’s erbauten Bibliothek. Decken- u. Wandbilder mit zahlreichen Portraitmedaillons u. Portraitfiguren, worunter die von Gärtner, Graf Pocci, Martius, Kobell u. A., u. zwar nach eigenen Entwürfen.
3. Fresken in den Giebelfeldern des Hof- und Nationaltheaters zu München: „Apollo und die Musen“, darüber „Pegasus u. die Horen“, nach Cartons Schwanthaler’s ausgeführt von Nilson u. Hiltensperger. (Die durch die Witterung zerstörten Malereien werden durch Glasmosaik ersetzt).
4. Wandbilder aus der neuern deutschen Kunstgeschichte, nach W. v. Kaulbach’s 19 kleinen Oelskizzen in der neuen Pinakothek in grösstem Massstabe anf der Aussenseite des Gebäudes ausgeführt von Ch. Nilson unter Mithilfe Muhr’s, Palme’s u. A. Dem Münchner Klima erliegend, jetzt nur wenig sichtbar.
5. Darstellungen aus der Wilkina-Saga nach Compositionen von M. v. Schwind, al fresco ausgeführt im Verein mit Albr. Adam, M. Neher, F. X. Glinck u. A. im Heldensaal der Burg Hohenschwangau.
6. Scenen aus dem Ritterleben, nach M. v. Schwind’s Compositionen, al fresco ausgeführt im Verein mit Glinck u. Neher im Ritterzimmer auf Hohenschwangau.

III. Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Compositionen zu Schiller’s „Lied von der Glocke“. Mit Randbildern. Zeichnung. In Kupfer gestochen von Adrian Schleich, dem Vetter Nilson’s. roy. fol. Münch. KV.-Bl. 1848.
2. Schiller’s „Lied von der Glocke“, gest. von W. Witthoeft. (Aus den ausgef. Radirungen etc.) gr. qu. fol. Vgl. Weigel’s Kunstcatalog V. Seite 194.
3. Aquarell: Die dramatische u. die lyrische Muse. Lith. von A. Arnst. Halbfarbendruck, gr. fol. (K. Ludwigs-Album).

Nekrolog Friedrich Christoph Nilson’s von C. A. Regnet in Lützow’s „Kunstchronik“ vom 18. März 1880.