Boetticher:Plattner, Franz

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Plato, Johannes Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Plattner, Franz
Platz, Ernst
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[285] Plattner, Franz, Historienmaler, geb. zu Zirl in Tirol 1826 oder 1827, gest. zu Innsbruck am 18. März 1887, war Schüler der Wiener Akad. u. Führich’s, später auch Schüler des Cornelius in Rom. Er ist vorzugsweise Freskenmaler u. die meisten seiner Werke schmücken seine Heimat Tirol.

1. Die Mutter Gottes mit dem Jesuskinde, umgeben von Heiligen. Oelgemälde. – Dresd. ak. 51.
2. Entwurf zu einem Fenstergemälde für die Kirche zu Lana in Tirol: Johannes auf Patmos, dem die apokalyptische Jungfrau erscheint. Ausgeführt 1868 in der Glasmalerei Neuhauser’s zu Innsbruck.
3. Fresken am Ottenthal’schen Hause zu Innsbruck: Bildnisse berühmter Tiroler, als des Baumeisters Wilhelm v. Innsbruck, des Mathematikers Peter Anich, des Minnesängers Oswalt von Wolkenstein, des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche, Andreas Hofer’s. Ueber ihnen die Mutter Gottes. Unter der Brüstung der Chorfenster die Genien der Astronomie, des Friedens, des Krieges, der Poesie, des Ackerbaues u. der Malerei. Im Herbst 1869 vollendet. (Vgl. Lützow’s „Kunstchronik“ 1869 u. 1870).
4. Entwurf eines Fresken-Cyclus für die Totenkapelle zu Girlan, Südtirol.
5. Die Fresken in der Vorhalle der Totenkapelle u. der Arkade des Innsbrucker Friedhofs: Das jüngste Gericht u. die mit demselben zusammenhängenden Ereignisse. Die Skizze der ganzen Composition wurde 1867 zu Innsbruck ausgestellt, das grosse Freskenwerk, eine fast zehnjährige Arbeit, Ende 1873 vollendet.
6. Fresken-Cyclus in der Pfarrkirche zu Zirl in Tirol. Das letzte Bild stellt die Ausgiessung des heil. Geistes dar in ihrer Wirkung auf die Apostel u. das Volk.
Die Auferstehung Christi“, Aquarellskizze zu einem Deckengemälde in Zirl, war auf der Wiener Jub.-A. 88, histor. Abt.
Die langjährige Arbeit des ganzen Cyclus wurde im Herbst 1874 vollendet.
7. Die Fresken in der Dorfkirche zu Jenesien bei Bozen in Tirol nach Motiven des Ambrosianischen Hymnus. 1879 begonnen. „Das zu erwartende Gericht“, Aquarellskizze zu einem Deckengemälde in Jenesien, war auf der Wiener Jub.-A. 88, histor. Abt.
8. Ausmalung der Kirche zu Dornbirn in Vorarlberg mit Darstellung aus der Legende des heil. Martin.
9. Fresco über dem Hochaltar der Kirche des Priesterseminars zu Würzburg. Die Mitte des Bildes ist eine Darstellung der vom Papst gefeierten Messe. Ueber dem Altar die Dreifaltigkeit, welcher der Erzengel Michael die Opfergaben darbringt; unterhalb des Altars das Fegefeuer, aus welchem eine Seele durch einen Engel erlöst wird. Ausgeführt im Sommer 1884.
10. Veleda, die deutsche Seherin im Lande der Bructerer zur Zeit der römisch-germanischen Kriege. Eines der wenigen Oelgemälde Plattner’s. h. 2,09, br. 1,59. E: Landes-Museum (Ferdinandeum) zu Innsbruck.