Boetticher:Ramboux, Johann Anton

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Ramberg, Johann Heinrich Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Ramboux, Johann Anton
Ramdohr, Friedr. Wilh. Basilius von
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[353] Ramboux, Johann Anton, Maler und Zeichner, geb. zu Trier 1790, gest. zu Köln am 2. Oct. 1866, war drei Jahre eifriger Schüler David’s in Paris, studirte ein Jahr in München, wo er sich wieder der Natur zuwandte, u. zwei Jahre in Rom u. gewann hier eine solche Vertrautheit mit der altchristlichen Malerei in Italien, dass er sich die Aquarell-Copie ihrer Hauptwerke zur Aufgabe stellen durfte. Es entstand so eine grosse Zahl von Blättern, deren 248 in Besitz der Stadt Düsseldorf gelangten, wo sie als unschätzbares Studienmaterial dienen. In Rom war Ramboux dem Overbeck-Veit-Cornelius’schen Kreise näher getreten, doch zur Erkenntniss gelangt, auf kunsthistorischem Gebiete mehr als auf malerischem wirken zu können. Hierzu bot sich ihm 1844 das Amt des Conservators der Wallraf’schen Sammlungen u. seit 1861 das des Museums Wallraf-Richartz zu Köln dar, welches er bis an seinen Tod verwaltete.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Das erste Elternpaar. Adam mit Graben beschäftigt, Eva mit den Kindern. 1818 in Rom gemalt. h. 1,13, br. 1,37. E: Museum Wallraf-Richartz, angek. 1867 aus dem Noël-Fonds. Befand sich 1819 auf der bei Anwesenheit des Kaisers Franz im Palazzo Caffarelli veranstalteten Ausstellung. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
2. Doppelbildniss der Gebrüder Eberhard. Profil. Links das Bildniss des Bildhauers Franz E. (1767–1837), rechts das des Bildhauers auch Malers Conrad E. (1768–1863). 1822 in Rom gemalt. h. 0,32, br. 0,32. E: Museum Wallraf-Richartz, Geschenk des Geh. Reg.-R. D. Oppenheim 1867. Lithographirt in gr. qu. fol.
3. Kapuzinerpredigt im Colosseum zu Rom. Bez: Monogr. dip. Roma 1822. Holz. h. 0,66, br. 0,87. E: Städel’sches Kunstinstitut Frankf. а. M., Geschenk aus dem Nachlass des Bibliothekars Dr. F. Böhmer 1864. – Röm. KA. 1822.
4. Der Tod des Grafen Ugolino von Pisa u. seiner Söhne u. Neffen. Nach Dante’s „Torre della Fame“. – Berl. ak. KA. 1828.
5. Bildniss Simon Schmid’s, geb. München 1760. (Von Einigen als Erfinder der Lithographie angesehen). Holz. h. 0,38, br. 0,38.
6. Bildniss Aloys Senefelder’s, des Erfinders der Lithographie, im 59. Lebensjahre (geb. zu Prag 1771, gest. zu München 1834). Holz. h. 0,38, br. 0,38.
5 u. 6 Gegenstücke, bez: J. A. R. 1831 ad. v. p. E: Museum Wallraf-Richartz, Geschenk des Geh. Reg.-R. D. Oppenheim 1867. – Kölner 2. allg. d. u. histor. KA. 61.

II. Zeichnungen, Cartons.[Bearbeiten]

1. Petrarca u. Laura, der Triumph der Liebe. Grosser Carton, eingefasst von kleineren Darstellungen aus Petrarca’s Dichtung „J. Trionfi“. – Berl. ak. KA. 1832.

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2. Scene aus Boccaccio’s „Decamerone“. Allegorische Darstellung der Pest. Carton auf Papier, 1832 in Rom gezeichnet. h. 2,65, br. 2,22. E: Museum Wallraf-Richartz, aus dem Noël-Fonds 1867.
3. Zehn Darstellungen aus Dante’s Divina Comedia in colorirten Zeichnungen. Titel h. 1,08, br. 0,75, Bilder h. 0,82, br. 1,08. E: Städel’sches Kunst-Institut, Frankf. a. M., 1834 vom Künstler selbst erworben.
4.–6. Der Dom zu Köln: Ansicht von der Südseite, 1844; Ansicht von der Nordseite, 1846; Turm-Ansicht, 1846. E: Reg.-Präsident H. v. Wittgenstein, Köln. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
7. 42 Cartons zu den Stickereien im hohen Chore des Domes zu Köln (Symbol. Darstellung des Tridentinischen Glaubensbekenntnisses u. der Sacramente der kathol. Kirche). Lwd. h. 2,88, br. 0,87.
8. Zehn Cartons zu den Glasmalereien der Kapelle am weissen Hause bei Köln.
9. Engel mit Rauchgefässen (Symbol des Gebetes).
7–9 erworben von der Stadt Köln 1869.