Boetticher:Rosenthal, Toby Edward

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Rosenthal, August Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Rosenthal, Toby Edward
Rosenthal, Bernhard Wilhelm
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[469] Rosenthal, Toby Edward, Deutsch-Amerikaner, Sohn eines eingewanderten Schlesiers, Genremaler, geb. zu Newhaven (Connecticut) am 15. März 1848, besuchte eine Zeichnenschule in San Francisco u. begab sich 1865 nach München, wo er auf der Akad. studierte u. Schüler Raupp’s u. K. v. Piloty’s wurde. Liess sich in München nieder. Med. II. Münch. int. KA. 83.

1. Letzte Liebesgabe. Ein totes Kind wird von Kindern mit Blumen geschmückt. – Münch. KV. 68.
2. Frühlings Lust u. Leid. 1869.
3. In Verlegenheit. 1871.
4. Sebastian Bach mit seiner Familie bei der Morgenandacht Bez: Toby E. Rosenthal Munich 1870. h. 1,12, br. 1,70. E: Städt. Museum Leipzig, angek. aus dem Vermächtniss Ferd. Thilo 1872. Gest. von C. Geyer, imp. qu. fol.; Holzschnitt von Th. Knesing; Abb. in J. Vogel „Das Städt. Museum zu Leipzig“, gr. 4.
5. Auf der Toteninsel. Bez: Toby E. Rosenthal München 73. h. 0,49, br. 0,60. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 21. März 93.
6. Elaine. Die Verstorbene wird von einem Klosterbruder über das Wasser gerudert. Nach Tennyson’s gleichnam. Gedicht (Auf Rosenthal’s Wanderung durch Amerika wurde das Bild aus dem Rahmen geschnitten, doch nach 40 Stunden sonst unverletzt wieder auf gefunden.) Holzschnitt „Illustr. Frauen-Z.“ 1876. – Wiener WA. 73; Münch. KV., Sommer 74.
7. Apfeldieb. – Wiener WA. 73.
8. Eine Tanzstunde unserer Grossmütter. Tanzstunde zur Zeit des Empire. (1875). Bez: Toby E. Rosenthal. Munich 1887. Das erste Bild wurde noch vor seiner Vollendung, die Anfang 1887 erfolgte, verkauft. E: G. Mannheimer, New-York. Radirt von Doris Raab. gr. qu. fol; Abb. „Gartenlaube“ 1891. – Arnold’s Dresd. Kunstsalon, Frühj. 87; Berl. ak. KA. 87.
9. 10. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Schusterjunge, der dem Kameraden den Bierkrug entführt u. – selbst die Treppe herabstürzt. Pendants. – Oesterr. KV., Ende 76; Berl. ak. KA. 77.
11. „Mahnt mich nicht, dass ich alleine bin vom Frühling ausgeschlossen“. (Lenau). Junger Mönch im Refectorium dem Gaukeln zweier Schmetterlinge, die hereingeflogen, zuschauend. Abb. „Gartenlaube“ 1877.
12. Das allarmirte Mädchen-Pensionat. – Berl. ak. KA. 77.
13. Mutterliebe. „O Mutterliebe, Sorg’ u. Treu!“ (Immermann). Abb. „Universum“ VI. – Münch. KV. 81.
14. Ein leerer Platz. Durch den Tod der Mutter am Mittagstisch einer Arbeiterfamilie leergeblieben. Abb. „Meisterw.“ VIII. u. in Pecht’s „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“ – Münch. KV. 81.

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15. Das geistliche Gericht über Constanze de Beverley, die, dem schott. Kloster entwichen, in Pagenkleidnng bei ihrem Geliebten Marmion lebte u., von ihm verlassen, zur Einmauerung verurtheilt wird. (Nach W. Scott’s „Marmion“). Abb. „Deutsche illustr. Z.“ 1885; „Moderne Kunst“ I. – Münch. int. KA. 83.
16. Mutter ist ausgegangen. Zwei Kinder allein in einer Bauernstube. Abb. „Illustr. Z.“ 1886.
17. Abschied vom Elternhause. Der Sohn, der in die Fremde zieht, empfingt den Rat u. Segen der alten Eltern. Bez: Toby E. Rosenthal. München 1884. Abb. „Illustr. Z.“ 1887 und „Meisterw.“ X.
16 u. 17 Berl. ak. KA. 84.
18. Selbstbildniss des Künstlers. – Berl. ak. KA. 87; Münch. Jub.-A. 88.
19. Genesung. Ein blasser Knabe, auf seiner Bettstatt sitzend, erfreut sich wieder am Geigenspiel. Eine Alte mit gefalteten Händen lauscht demselben. Bez: Toby E. Rosenthal. München 1888. Abb. „Kunst f. Alle“ III. (1888); „Meisterw.“ XIII. – Münch. Jub.-A. 88.
20. Morgenstunde hat Gold im Munde. Ein Schüler auf dem Bettrande sitzend, gähnt bei der Morgenlection. Abb. „Gartenlaube“ 1889.
21. Zum Ausgehen bereit. h. 0,29, br. 0,20. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 1. April 90.
22. Heimkehr nach erster Fahrt. Schiffsjunge im Elternhause, von der Reise erzählend. E: J. Glazier, Frankf. a. M. Abb. „Gartenlaube“ 1892. – Münch. JA. 90, Abb. im Kat.; Frankf. A. a. Privatbesitz 91.
23. Märchen. Die Leiche einer Prinzessin wird im Kahn von einem Zwerge den Stufen eines Schlosses zugerudert, auf dessen Balcon die Gestalt eines Mannes. h. 0,49, br. 0,61. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 2. Mai 93.
24. Sein erstes Werk. Ein alter tiroler Bildschnitzer an seiner Werkbank betrachtet mit Teilnahme ein von seinem Schüler ihm überbrachtes Crucifix. Bez: Toby E. Rosenthal. Münich 1891. Abb. „Kunst unserer Zeit“ II. (1891). – Münch. JA. 91, Abb. im Kat.
25. Vater u. Mutter zugleich. Ein Arbeiter bei Pflege seines mutterlosen kranken Töchterleins. Abb. „Daheim“, Nov. 1895.
26. Münchener Kindl. Ein Knabe, der das Spiel mit seinem Räderpferdchen durch einen Trunk aus dem Bierkruge unterbricht. Abb. „Daheim“ 1897.

Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Begräbnissfeier der Chinesen in San Francisco. Nach der Natur. Bleiz., weiss gehöht. E: Samml. Maillinger, München. gr. qu. fol.
2. Guter Appetit. Bleiz. mit weissen Lichtern. Bez. mit Monogr. TR. h. 0,235, br. 0,16. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 30. März 97.