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Boetticher:Schadow, Johann Gottfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Schadow, Felix Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schadow, Johann Gottfried
Schadow, Hans
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[525] Schadow, Johann Gottfried, der Bildhauer, geb. zu Berlin am 20. Mai 1764, gest. daselbst am 27. Januar 1850, als Director der Akad. der Künste. Mitgl. der Akademien Berlin, Wien, München, Stockholm u. A., Ehrendoctor der Berl. Universität, Inhaber des Ordens pour le mérite.

Zeichnungen.

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1. Sokrates im Gefängniss. Sepiaz., weiss gehöht. 16 Figuren. Bez: G. Schadow. h. 20″, br. 27″. E: Familie Friedländer, Berlin. – Berl. ak. KA. 1800; Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
2. Portrait eines j. Mädchens, als Mignon im „Wilhelm Meister“.
3. Sechs Blatt Studien zu den drei Musen auf dem Vorhange des k. Nationaltheaters.
2 u. 3 Berl. ak. KA. 1802.
4. Bildniss der Königin Luise. Profilkopf. Bez: La Regina. 1802. d’al vero a Potsdam. Im Besitz des Kaisers. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
5. Christian Rauch, Bildhauer. Zeichnung 1812. Rad. von Ed. Mandel 1872. gr. fol.
6. Sechs Blätter russischer Soldaten. 5 derselben sind von Buchhorn, eines von Jügel gestochen.
7. Theseus, als Ueberwinder des Minotaur, empfängt den Dank der von ihm befreiten athenischen Jünglinge u. Jungfrauen. Nach dem herkulanischen Gemälde von Schadow als Basrelief in’s Grosse auf Leinwand gezeichnet. Von Dähling ausgeführt. Das Bild, in Helldunkel, befindet sich in einem Saale der Berl. Akad. der Künste.
8. Bruder Martin Luther, Augustinermönch, lässt an die Kirchtüre zu Wittenberg seine 95 Thesen heften wider den päpstlichen Ablass. Oben sieht man die Engel des Lichts mit dem Evangelium, die päpstliche Hierarchie, das Mönchtum u. den Bösen. Zeichnung mit Gold gehöht – Berl. ak. KA. 1832.
9. Der Apostel Paulus vor Festus. Sepiazeichnung. E: Bibl. der Berl. Akademie. Ausgestellt 1841 im wissenschaftlichen u. Kunst-Verein.
10. Zwei alte Weiber aus dem Volke im Streit. (Carricatur). Bez: Gottfried Schadow fecit. In Wasserfarben auf grau. Papier, h. 0,265, br. 0,205. E: Raczynski’sche Samml., Berl. Nat.-Gal. Ein Geschenk G. Schadow’s an den Grafen A. Raczynski 1841. Holzschnitt in Raczynski „Gesch. der neuem d. Kunst“. III.
11. Lustwandelnde Familie im Costüm aus dem Anfang unsere Jahrhunderts. Skizze in Kreide. Aus J. G. v. Quandt’s Samml., versteigert zu Dresden, Aug. 1860.
12. Selbstbildniss G. Schadow’s, Bleistiftz., angekauft für die Berl. Nat-Gal. 1887.

53 Radirungen G. Schadow’s u. einige Stein- u. Zinkdrucke von ihm sind aufgeführt in Jul. Friedländer „Gottfried Schadow. Aufsätze u. Briefe, nebst einem Verzeichniss seiner Werke“. Düsseldorf 1864. 8. Vgl. auch „Handzeichnungen von Gottfried Schadow, herausgegeben von der k. Akademie der Künste in Berlin. Text von E. Dobbert.“ Vierzig Tafeln Farbenlichtdruck von Albert Frisch. Berlin, Paul Bette.

G. Schadow’s grosse Werke „Lehre von den Knochen u. Muskeln“ in 30 Tafeln, Berlin 1830, gr. fol. u. sein „Polyclet oder von den Maassen des Menschen“, Berl. 1834. 8. mit Atlas von 29, von Schadow selbst auf Zink gezeichneten Tafeln sind in den letzten Jahren bei Ernst Wasmuth in Berlin in neuer Ausgabe erschienen.