Boetticher:Schmid, Julius

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Schmelzer, Johann Bernhard Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schmid, Julius
Schmid, Karl
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[587] Schmid, Julius, Historien- u. Portraitmaler, geb. zu Wien am 3. Febr. 1854, trat mit 18 Jahren in die Wiener Akademie, wo er unter Prof. Eisenmenger studirte u. 1878 den Rompreis erwarb. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in Rom beschickte er die Wiener KA. mit einem kleinen Genrebilde aus der römischen Verfallzeit. Einen dritten Preis erhielt der Künstler für zwei friesartige Compositionen, welche die Zeit Rudolf’s des Stifters u. Maria Theresia darstellten, Entwürfe, deren Ausführung indess unterblieb. Zur Ausführung in Mineralmalerei gelangte dagegen eine Anzahl monumentaler Compositionen (5 grössere u. 2 kleinere Deckenbilder) in der Schottenkirche zu Wien. Nach dem Besuch der Pariser WA. 1889 entstanden eine schwebende Frauengestalt als Allegorie des „Morgens“ u. das grosse figurenreiche Bild „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“, das 1891 den Reichel-Preis erhielt. Einen zweiten Preis brachten ihm seine Concurrenz-Compositionen „Das Kunstleben in Böhmen in seiner Entwickelung“. Es folgte dann sein „Vorhang zum Raimund-Theater“, neben welchem eine Anzahl Portraits entstanden. Jul. Schmid schafft in seiner Vaterstadt Wien. Ausser den erwähnten Auszeichnungen erhielt er eine ehrenv. Erwähnung der Berl. int. KA. 91, den Oesterr. Kaiserpreis 92, die Med. II. der Münch. JA. 92, die Oesterr. kl. gold. Staatsmed. 94.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Hagen u. die Donau-Nixen. – Berl. ak. KA. 78; Münch. int. KA. 79.
2. 3. Madonna. Gemalt im Auftrage des Justizministeriums für das Strafhaus in Graz; Siesta. – Wiener JA. 78.
4. Sittenbild aus der römischen Antike. – Wiener JA. 81.
5. Frühlingstraum. h. 1,60, br. 2,19. – Wiener int. KA. 82, Abb. im Kat.
6. Traumversunken. – Wiener JA. 84.
7. Kreuzabnahme. Deckenbild. Keim’sche Mineralmalerei auf Lwd. E: Stift Schotten in Wien. – Wiener Jub.-A. 88.
8. Der Morgen. – Wiener JA. 90.
9. Portr. des Dombaumeisters Friedrich v. Schmidt.
10. „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ Bez: J. Schmid. Abb. „Illustr. Z.“ 94. – Berl. int. KA. 91.
9 u. 10 Wiener JA. 91.
11. Portr. der Frau des Bildh. Benk. Fast profil nach links, in Schwarz mit weissem Federfächer, Kniest., sitzend. – Berl. int. KA. 91.
12. 13. Portraits des Grafen u. der Gräfin Schaumburg. Letzteres: Wiener JA. 93.
14. Portr. der Frau des Künstlers.
15. Portr. des Bürgermeisters Dr. Prix. E: Stadt Wien. – Wiener int. KA. 94.
16. Portr. der Frau Marie v. Ebner-Eschenbach, am Schreibtisch in nachsinnender Haltung, das Gesicht dem Beschauer zugewandt, Kniest, nach links. Heliogr. von J. Blechinger in Wien, fol., Abb. in „Zeitschr. f. bild. K.“ Neue Folge. VI. (1895). – Wiener int. KA. 94.
17. Vorhang zum Raimundtheater in Wien. Im Mittelfelde eine Vision Raimund’s (Gestalten aus dem „Verschwender“), rechts u. links die als Statuen gedachten Figuren der Schönheit u. der Wahrheit, als Predella ein Lebensfries.
18. Caritas. Eine im Park unter Bäumen sitzende j. Mutter, an der drei blühende nackte Kinder emporklettern. Lebensgr. Bez: Schmid. Holzschnittbeilage zur Weihnachtsnummer der „Illustr. Z.“, Dec. 1896; Abb. in „Reclam’s Universum“ 1898. – Wiener JA. 95; Berl. int. KA. 96.
19. Sommerszeit. – Wiener JA. 95; Stuttg. int. KA. 96.
20. Ein Schubert- Abend beim Grosshändler u. Nationalbank-Director v. Bruchmann in Wien, im Augenblick, wo Schubert eben ein Duett des Hofopernsängers Vogl u. des Frln. Josephine Fröhlich begleitet hatte. – Wiener Schubert- Ausstellung im Künstlerhause 1897. Von der Ges. f. verv. Kunst 1898 in gr. Photogravure herausgegeben.
21. Frühling. – Wiener Jub.-A. 98.