Boetticher:Schwerdgeburth, Otto Carl Friedr. Julius

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Schwerdgeburth, Carl August Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schwerdgeburth, Otto Carl Friedr. Julius
Schwerin, Amélie von, geb. Chrysander
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[698] Schwerdgeburth, Otto Carl Friedr. Julius, Historienmaler, geb. zu Weimar an 5. März 1835, gest. daselbst am 22. Dec. 1866, war anfangs Schüler seines Vaters, des Kupferstechers Carl August S., dann Friedr. Preller’s u. seit 1856 der Akad. zu Antwerpen, wo er vier Jahre studirte u. während dieser Zeit von den belgischen Meistern Guffens u. Swerts zur Beteiligung an den Wandmalereien in der Antwerpener Börse u. in der S. Nicolaskirche eingeladen wurde. Es waren die enteren 13 Wandgemälde aus der ältern Handelsgeschichte der Stadt, die mit Unterstützung des deutschen Künstlers ihrer Vollendung entgegengingen, als ein Brand in der Nacht zum 3. August 1858 die berühmte alte Börse vernichtete. 1860 nach Weimar zurtickgekehrt, arbeitete Otto S. in den nächsten zwei Jahren an einigen historischen Compositionen, ging dann aber im Sommer 1862 nach Reichenhall u. in die Salzburger Alpen. Hier fasste er den Plan zum Gemälde „Hofer’s Gang zur Hinrichtung“, der ihn zunächst nach Verona führte, welcher Reise sich eine grössere nach Florenz, Rom u. Neapel anschloss. Während seines letzten Aufenthaltes in Weimar wurde er durch Prof. Ferd. Pauwels beeinflusst.

1. Thomas Münzer als Gefangener vor den Fürsten in Frankenhausen.
2. Hathburg, erste Gemahlin Heinrich’s des Finklers, scheidet von ihrem Kinde, um in’s Kloster zu gehen.
3. Des jungen Goldschmieds Meisterstück.
4. Die Kurfürstin Sibylle mit ihren Söhnen bittet Karl V. um Gnade für ihren Gemahl.
5. Der verfolgten Salzburger Protestanten letzter Blick in die Heimat 1732. Bez: Otto Schwerdgeburth, Weimar 1862. h. 1,02, br. 1,54 E: Kunstverein zu Bremen, angek. 1864. Das Bild entstand 1863 nach dem zweiten Aufenthalt des Künstlers in den Salzburger Alpen. Abb. „Illustr. Z.“ 1865; Lith. von Carl Feederle in München 1868. imp. qu. fol. – Gr. Bremer Gem.-A. 64.
6. Die Spaziergänger vor dem Tor am Osterfest, nach Goethe’s „Faust“. h. 1,81, br. 1,85. E: Museum Wallraf-Richartz in Köln, Geschenk des Museum-Vereins 1864. Abb. „Illustr. Z“ 1867; Gest. von N. Barthelmess. roy. qu. fol. Sächs. KV.-Bl. 1870; Abb. „Daheim“ 1881. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abteil.

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7. 8. Die fröhliche Heimkehr des Hirtenknaben; Lazzaroni mit Weib u. Kind.

Cartons.[Bearbeiten]

1. Faust’s Spaziergang am Ostermorgen. Orig.-Cart. des Gem. im Museum Wallraf-Richartz. Bez: O. Schwerdgeburth pinxit Weimar 1848. h. 0,78, br. 1,84.
2. Hofer auf den Wällen von Mantua. Orig.-Cart. des unbeendet gebliebenen letzten Gemäldes des Künstlers. h. 0,91, br. 1,46.
1 u. 2 E: Museum Weimar, angek. 1879.