Boetticher:Seibertz, Engelbert

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Seibels, Carl Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Seibertz, Engelbert
Seidel, August
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[726] Seibertz, Engelbert, Portrait- und Historienmaler, Zeichner, geb. zu Brilon in Westfalen am 21. April 1813, bezog 1830 die Ddorfer Akad., ging aber bereits 1831 zu Götzenberger nach Bonn, der gerade an den Fresken in der Aula arbeitete, u. 1832 zur Fortsetzung seiner Studien nach München. 1835 besuchte er Tirol u. Italien. 1836, nach Zurücklegung seiner Militairdienstzeit, lebte er wiederum in München, 1842–48 aber in Oesterreich u., nach einem längem Besuch seiner westfälischen Heimat, seit 1852 endlich dauernd in München. In den Jahren 1848–52 entstanden seine Zeichnungen zur Cotta’schen Prachtausgabe v. Goethe’s „Faust“. Als Freskenmaler betätigte er sich im Maximilianeum zu München u. in den Arkaden des Münch. nördlichen Friedhofs. Er zeichnete ferner Cartons zu Glasmalereien für den Dom in Glasgow. Seit 1860 Professor.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Ein Mädchen schickt sich zum Baden an. – Leipz. KA. 41.
2. Bildniss des Kunstfreundes Grafen Franz Thun.
3. Bildn. des Architekten Bernhard Grueber.
4. Bildn. des Landschaftsmalers Max Haushofer.
5. Bildn. des Historienmalers Chr. Ruben.
3–5 Anfang 1847 in der Werkstatt des Künstlers zu Prag.
6. Joh. Suidbert Seibertz, Prof. in Arnsberg, Westfalen, der Vater des Künstlers, Brustb. Lith. von J. Reson. kl. fol.
7. Bildn. des Prof. Ludw. Arndts im Universitätstalar.
8. Mephisto lässt dem Faust die schöne Helena erscheinen.
7 u. 8 Münch. allg. d. KA. 54.
9. Die Kapuzinerpredigt aus „Wallenstein’s Lager“. Figurenreiches Bild. In Berlin vollendet.
10. „Der König in Thule“, nach Goethe.

II. Wandgemälde.[Bearbeiten]

1. Sgraffitomalereien im Vestibül des Maximilianeums zu München. In allegorischen Figuren: Unterricht, Freude, Fleiss; Erziehung, Frömmigkeit, Recht u. Gesetzmässigkeit; Gefahr, Tapferkeit, Vaterlandsliebe.
2. Fresken im Saal des nördl. Vorbaues des Maximilianeums zu München: Versammlung von Notabilitäten der Wissenschaft u. Kunst u. Die Stiftung des Maximiliansordens durch König Maximilian II. (Portraitbild der damaligen Ritter des Ordens).
3. Fresco im Saal des südl. Vorbaues des Maximilianeums zu München: Conferenz berühmter Staatsmänner der Restaurationsperiode. Darüber: die Genien des Friedens, der Geschichte, Geographie u. Altertumskunde, u. die Furie des Krieges.

III. Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. „Faust. Eine Tragödie von Goethe. Mit Zeichnungen von Engelbert Seibertz“. 13 grössere Bll. in Stahl gestochen von A. Schleich u. 17 Bll. Holzschnitte nebst Initialen etc. im Text. Stuttg. 1852. 1853. fol.
2. Die vier Jahreszeiten, durch Knaben auf Arabesken stehend, dargestellt. Entwürfe zum sogen. Hirschberghause in der Arcostrasse zu München. Bleiz., leicht getuscht, qu. fol.
3. Mephisto in der Hexenküche lässt dem Faust die Helena erscheinen. Ausgeführte Bleiz. München 1854. fol.
2 u. 3 E: Maillinger-Samml., München.