Boetticher:Veit, Philipp

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Veit, Johannes Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Veit, Philipp
Veith, Eduard
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[917] Veit, Philipp, jüngerer Bruder des Johannes, geb. zu Berlin am 13. Febr. 1793, gest. zu Mainz am 18. Dec. 1877, begann seine Ausbildung in Berlin, Paris, Jena, Dresden u. Wien unter Leitung seiner Eltern, der Tochter Moses Mendelssohn’s, u. seines Stiefvaters Friedrich v. Schlegel, u. beteiligte sich als Freiwilliger 1813 u. 1814 an den Schlachten von Dresden, Culm u. Leipzig. 1815 ging er nach Rom, wo er sich den Nazarenern der Richtung des Cornelius, Overbeck’s u. W. Schadow’s anschloss u. mit ihnen an den Fresken in der Casa Bartholdi u. der Villa Massimi arbeitete. Seine ferneren Arbeiten in Rom waren der „Triumph der Religion“ für die vatikanische Galerie u. ein Altarbild „Maria in Gloria“ für „Sta. Trinità de Monti“. Er blieb bis 1830 in Italien u. wurde darauf Director des Städel’schen Instituts in Frankfurt a. M., wo er neben seiner amtlichen Tätigkeit eine grosse Schaffensfreudigkeit bewies, namentlich einen „Heiligen Georg“ für die Kirche zu Bensheim (Hessen), „Die Marien am Grabe“ für die Königin Elisabeth v. Preussen u. die später auf Leinwand übertragenen Fresken „Triumph des Christentums“, „Einführung der Kunst durch das Christentum in Deutschland“ u. die „Italia“ u. „Germania“ für das Städel’sche Museum malte. Um 1833 entstand auch seine der Beschreibung der Ilias folgende Federzeichnung des Achilleus-Schildes zu der an der Decke des zweiten Antikensaales angebrachten Verzierung im alten Bau des Städel’schen Instituts. 1843 zog Veit sich nach Sachsenhausen zurück, wo 1846 die „Himmelfahrt Maria’s“ für den Frankfurter Dom u. 1847 die Aquarell-Skizze zur Chornische des Berliner Doms, die „Erwartung des Weltgerichts“, entstanden. Nach seiner Uebersiedelung nach Mainz 1853 wurde ihm die Direction der dortigen Galerie übertragen. Hier componirte er den von den Malern Settegast, Lasinsky u. Hermann 1868 ausgeführten Fresken-Cyclus für den Chor des Mainzer Domes, eine seiner letzten grossen Arbeiten. Zu seinen namhaftesten Schülern gehörten Ed. Steinle u. Alfred Rethel. Er war seit 1845 Mitglied der Akad. zu München.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Die Gestalt der Religion. Wiederholung des Fresco im Braccio nuovo des Vaticans mit Weglassung der Nebenfiguren. – 1819 auf der zu Ehren des Kaisers Franz in Rom im Palast Cafarelli veranstalteten Kunstausstellung.
2. Der heil. Sebastian. – Röm. Ausstellung im Palaste Cafarelli 1819; Berl. ak. KA. 20.
3. Portrait einer Tochter des Barons Stein. (1821).
4. Der Kopf der allegor. Figur der Religion aus dem Fresco im Museo Chiaramonti. Abb. im Werk Raczynski.
5. Ecce homo. Dieser Ecce homo mit Dornenkrone u. Rohrscepter, Brustbild, h. 0,45, br. 0,36, befand sich als Gastgeschenk des Künstlers 1829 in der Wohnung der Luise Seidler in Weimar, welche das Bild an Frau Prof. Strack in Bremen vermachte mit dem Wunsch, es ihrerseits dem Bremer Kunstverein zu hinterlassen, wodurch es im August 1870 Eigentum desselben wurde.

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4 u. 5 Röm. Ausstell. von Werken preuss. Künstler gelegentlich der Anwesenheit des Königs v. Preussen 1822.
6. Das Gebet Christi am Oelberge, an dem Veit noch 1823 malte. Im Auftrage des Domherrn von Ampach für den Dom zu Naumburg. – Leipz. ak. KA. 26.
7. Judith, Hüftbild. Im Auftrage des Herrn v. Quandt 1820 in Rom gemalt. Gest. von Aug. Semmler. fol. – Dresd. ak. KA. 24. Das Original ging 1868 in andern Besitz über.
8. Siehe ich stehe an der Tür u. klopfe an. Kleines Bild. Christus in violettem Mantel mit der Fahne steht anpochend vor der geschlossenen Tür. – Münch. ak. KA. 26, gest von Gottfr. Rist, dem Bruder des Landschaftsmalers.
9. Der heil. Georg, über dem erlegten Drachen schwebend. Altarbild f. die Kirche zu Bensheim im Grossh. Hessen. Ausgestellt in Frankf. a. M. 33. Lith. von J. B. Bauer, fol.
10. Die drei Marien. E: v. Bernus, Stift Neuburg, der sich auch im Besitz des ersten Entwurfs befindet. (Eine als erster Entwurf geltende ausgeführte Zeichnung bewahrt das Darmstädter Museum; soll aber zweiter Entwurf sein.) Eine Federz. „Die Marien am Grabe“ aus dem J. 1834 befand sich auf der Braunschw. KA. 38, auf der Münch. deutschen allg. u. histor. KA. 58, auf der Dresd. A. von Aquarellen u. Handz. 77, u. auf der Frankf. Veit-A. 78. Gest. ist das Bild von Ed. Schuler qu. fol.; Ludw. Friedrich qu. 4; Lith. von Franz Hanfstaengl u. Chr. Becker.
11. Die Marien am Grabe. Maria und Maria Magdalena vor dem geschlossenen Felsengrabe harrend. h. 1,72, br. 2,34. E: Nat.-Gal. Berlin, aus dem Nachlass der Königin Elisabeth überwiesen. Lith. von C. Becker. – Berl. ak. KA. 50 oder 52.
Das Bild „Die beiden Marien am Grabe“ wurde 1851 mit einigen Abänderungen in lebensgrossen Figuren für Lord Ellesmere ausgeführt.
12. Portrait des Abbé Noirlieu. h. 0,46, br. 0,39. Ausgestellt im Städel’schen Museum 1837, angekauft für dasselbe vom Sohn des Künstlers 1876.
13. Karl der Grosse (768–814). E: Frankf. a. M., Römer, gestiftet vom Frankf. Kunstverein.
14. Ludwig das Kind (887–899). Carton zu dem von J. J. Jung ausgeführtem Bilde im Römer.
15. Otto der Grosse (936–973). E: Frankf. a. M., Römer, gestiftet vom Könige von Preussen.
16. Friedrich II. (1215–1250). 1840 vollendet. E: Frankf. a. M., Römer. Gestiftet von Alex. Bernus u. Bernus du Fay.
17. Heinrich VII. (1308–1313). E: Frankf. a. M., Römer, gestiftet von Wilhelm I., Könige der Niederlande. Die Skizze hierzu, h. 0,51, br. 0,18, befindet sich im Städel’schen Institut, Verm. des Insp. J. D. Passavant 1861.
18. Germania. Kolossalfigur unter einer Eiche sitzend mit einem Eichenkranz geschmückt, Schwert u. Rechtsbuch auf ihrem Schos. Die Linke stützt sich auf den Schild mit dem Doppeladler, zu ihren Füssen liegt die Kaiserkrone. h. 2,85, br. 2,00. E: Städt. Museum Leipzig, angek. aus dem Legat Dr. F. Plattner 1843. Gest. von E. Schäffer.
19. 20. Selbstbildniss (Jugendzeit); Selbstbildniss (im 80. Lebensjahre). E: Städt. Galerie Mainz.
21. Himmelfahrt der Maria. Hauptbild für den Chor des Frankfurter Domes über dem Altar, wo sich früher eine Copie von Rubens’ Himmelfahrt der Maria befand. 1851 vollendet u. aufgestellt. Beim Dombrande unbedeutend beschädigt, befand sich das Gemälde bis zur Domrestauration im Frankfurter Atelier des Meisters, dem ehemal. Deutschordenshause der Vorstadt Sachsenhausen. Der obere Teil des Bildes stellt die zum Himmel emporschwebende Jungfrau dar, die der thronende Christus empfängt. Zwei Engel halten Krone u. Scepter. Auf dem untern Teil umstehen die Apostel das Grab.
22. Ruhe der heil Familie auf der Flucht nach Aegypten. Holz. h. 0,79, br. 0,62. E: Städel’sches Kunst-Institut, Verm. Phil. Passavant 1856.
23. Portrait der Gemahlin des Senators Franz Bernus, Kniest. in Lebensgr. E: Gem.-Samml. Bernus. – Münch. deutsche allg. u. histor. KA. 58.
24. Erste Farbenskizze zum Fresco: Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum. Zu beiden Seiten die allegor. Figuren der Italia u. Germania. Mittelbild h. 0,29, br. 0,63, die Seitenbilder je h. 0,29, br. 0,19. E: Städel’sches Kunst-Institut, angek. vom Frankf. Kunstverein 1860. Lith. von C. Hahn. gr. fol.; Gest. von E. E. Schäffer; Ine „Germania“ in Gemeinschaft mit Goebel, die „Italia“ mit Siedentopf. gr. fol.
25. Kaiser Heinrich VII. Skizze zum Bilde im Römer. h. 0,51, br. 0,18. E: Städel’sches Kunst-Institut, Verm. von Inspector J. D. Passavant 1861.
26. Maria u. Elisabeth. h. 1,49, br. 0,91, oben rund. E: Städel’sches Kunst-Institut, 1868 vom Künstler selbst erworben. Radirt von J. Eissenhardt.
27. Selbstportrait. (Erstes Bildniss des Meisters). h. 0,38, br. 0,27.
28. Selbstportrait (Letztes Bildniss des Meisters). h. 0,23, br. 0,19.
29. Maria lehrt das Jesuskind auf einer Balustrade gehen. h. 0,97, br. 0,71.
27–29 E: Frau Dir. Veit, Ausstell. aus Mainzer Privatbesitz 87.
30. Heilige Anna. h. 2,17, br. 1,45. Entwurf, von Settegast in Farben ausgeführt. E: Frau Dir. Veit, Mainzer A. a. Privatbesitz. Gez. von F. Ludy. gr. 8.
31. Flügelaltar. Mittelbild: Opfer Melchisedech’s. Linker Flügel: Opfer Abel’s, Aussenseite: heil. Catharina; rechter Flügel: Opfer Abraham’s, Aussenseite: S. Sebastian. Holz. h. 0,53, br. 0,33. E: Kaplan Gödecker.

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32. Johannes u. der Jüngling. Bez. 1869. h. 1,37, br. 1,03. E: N. Racke.
33. Mariae Verkündigung. Skizze zum Wandgemälde im Mainzer Dom. h. 0,30, br. 0,26. E: Otto Herrmann.
34. Flucht nach Aegypten. h. 0,36, br. 0,26. E: Frau El. Hermann.
35. Madonna. Copie des Altarbildes von Veit in St. Stephan. (Letztes Bild des Meisters). Bez. 1877. h. 0,40, br. 0,26. E: Otto Herrmann.
27–35 Mainzer A. a. Privatbesitz 1887.
36. Die Taufe Christi. E: KV. Frankf. a. M.
37. Maria lehrt das Christkind laufen. E: Frau Const. Du Fay-Lutteroth.
38. Kaiser Friedrich II. E: Ferd. Günther.
39. Vorbedeutung des heil. Messopfers, Triptychon. E: E. S. Gödecker in Mainz.
40. Skizze zum Altarbilde des Doms in Frankfurt a. M.
41. Maria mit dem Jesuskinde. E: Senator v. Bernus auf Stift Neuburg.
36–41 Frankf. histor. KA. 81.

II. Aquarelle, Zeichnungen, Cartons.[Bearbeiten]

1. Der anklopfende Heiland. In einer vom Oelgem. abweichenden Zeichnung ohne die Fahne. Gest. von Ferd. Ruscheweyh 1830. 8.
2. Die Allegorie der sieben fetten Jahre. Carton im Städel’schen Museum. Lunette. h. 1,50, br. 4,80. (Die Freske wurde 1887 durch den Florentiner Maler Bardini von der Wand abgelöst). Der Carton 1831 vom Künstler selbst erworben. Gest. von C. Müller im Werk Raczynski.
3. Der Achilleusschild, nach Ilias XVIII, 478–608. Federz. mit Gold gehöht auf bräunl. Papier zur Deckenverzierung im zweiten Antikensaal des alten Baues des Städel’schen Instituts. Rund, Durchm. 0,87, 1833 vom Künstler selbst erworben.
4. S. Thomas legt die Hand auf die Seitenwunde des Herrn. Aquarell. h. 0,39, br. 0,33. Cartonstich von E. Schäffer. gr. fol. Frankf. KV. 1842.
5. Madonna in der Glorie mit Scepter u. Oelzweig, das Jesuskind auf dem Arm haltend. Aquarell. h. 0,91, br. 0,55.
6. Entwurf für die Façade von Ara Coeli. Madonna mit dem Kinde von Engeln umgeben, rechts die h. Elisabeth, Hieronymus, Paulus; links der h. Joseph, die h. Helena. Antonius u. d. h. Papst Sylvester. Aquarell. h. 0,24, br. 0,61.
7. Die drei Schwesterkünste: Architektur,Malerei u. Bildhauerkunst. Aquarell. h. 0,35, br. 0,30. Lith. von Hahn. gr. fol.
8. Darstellung im Tempel u. der zwölfjährige Jesus im Tempel. Aquarell. h. 0,21, br. 0,69.
9. Die Wiedererweckung der Künste. Aquarell. h. 0,35, br. 0,39.
10. Die Erwartung des letzten Gerichts. Aquarell. h. 0,47, br. 0,65. – Brüsseler Carton-A. 1864.
4–10 E: Frau Dir. Veit. – Mainzer A. a. Privatbesitz 1887.
11. Anbetung der Könige. Aquarell, mit der Feder nachgezeichnet. E: Dompräbendat Dr. Raich.
12. 13. Abendmahl; Anbetung der Könige. Aquarelle, je h. 0,38, br. 0,28. Skizzen zu den Wandgemälden im Dom. E: Prof. Dr. Brück.
14. Original-Skizze zur „Bergpredigt“ im Mainzer Dom. Aquarell. h. 0,33, br. 0,26. E: Dr. Eichhorn.
15. Auferstehung Christi. In der Mitte Christus von einem Engel verehrt, rechts Petrus u. Johannes, links die heil. Frauen, im Vordergr. die Wächter. Aquarell. h. 0,35, br. 0,39. E: Domcapitular Thoms.
11–15 Mainzer A. a. Privatbesitz.
16.–23. Acht Cartons (Engel mit Attributen) zu den Fresken im Dom zu Mainz.
24.–46. Dreiundzwanzig Cartons mit 20 Darstellungen aus dem Leben Jesu u. 3 Darstellungen der Opfer (Abraham’s, Noah’s u. Melchisedech’s). Elf dieser Cartons befanden sich auf der 3. allg. d. KA. zu Wien 1868.
16-46 E: Städt. Galerie Mainz.
47. Christus erscheint der Maria Magdalena als Gärtner. Sepiaz., bez. 1818.
48. Wettlauf griechischer Jünglinge. Skizze.
49. Adam u. Eva. Bleistiftzeichnung.
47–49 E: Herm. Mumm v. Schwarzenstein sen.
50. Einführung des Christentums. Erster Entwurf zum Fresco im Städel’schen Museum. Federz., leicht sepirt.
51. Carton zum projectirten Dombilde für Berlin: Die Erwartung des jüngsten Gerichts.
50 u. 51 E: Museum Darmstadt.
52. Die heil. Genoveva. Bleiz., bez. 1845.
53. Die beiden Marien. Erster Entwurf in Kreide auf blauem Papier.
54. Des Meisters Bildniss. Studie mit Kreide gewischt.
55. Elias fährt mit feurigem Wagen zum Himmel. Federz. auf blauem Papier.
52–55 E : Senator v. Bernus.
56. Verkündigung der Hirten. Aquarell. E: Friedrich Metz.
57.–60. Ikaros u. Daedalos; Prometheus formt Menschen; Pallas lehrt Penelope; Hephaistos erscheint Thetis. Cartons zu Deckengemälden im alten Städel’schen Institut. E: Peter Hessemer.
47–60 Frankf. histor. KA. 81.
61. Skizze zur Erwartung des Weltgerichtes. Entwurf zum Berliner Dombilde. Aquarell, oben rund. h. 1,18, br. 1,95. E: National-Galerie Berlin, aus dem K. Museum überwiesen 1875.
62. Rückkehr des verlorenen Sohnes. Bleizeichnung. Bez: P. V. S. 1868. E: Cab. der Handzeichnungen Dresden, Dr. Müller’s Stiftung.
63. Die sieben fetten Jahre. Aquarell.
64. Die sieben mageren Jahre. Aquarell. (Fresco von Overbeck).
65. Die Einführung der Künste durch die Religion in Deutschland. Aquarell.
63–65 E: F. A. Sarg in Frankf. a. M. – Münch. KA. (Glasp.) 76. Aquarelle der „sieben fetten“ u. der „sieben mageren Jahre“ wurden 1886 für die Berliner National-Gal. erworben.
66. Der Sündenfall. Blei u. Tusche. h. 0,30, br. 0,33.
67. Die sieben fetten Jahre. Aquarell. h. 0,30, br. 0,55.

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68. Die beiden Marien am Grabe. Federz. h. 0,33, br. 0,44.
69. St. Sebastian. Bleiz. h. 0,35, br. 0,45.
70. Aus der Villa Massimi. Aquarell. h. 0,35, br. 0,20.
71. Dante geprüft in Glaube, Hoffnung u. Liebe. Aquarell. h. 0,40, br. 0,61.
66–71 E: Arn. Otto Meyer in Hamburg. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
72. Der barmherzige Samariter. Christus rettet einen am Abgrunde liegenden Verwundeten, dem Moses u. Aron, die Repräsentanten des Gesetzes, vorüber gegangen sind. Zeichnung 1846 bereits vollendet.
73. Die Aussetzung Moses’. Zeichnung. Gest. von C. Deucker. gr. fol.
74. Krönung der Maria. Bleiz. h. 0,335, br. 0,21. – Helbing’s Münch. K.-Auct, 2. April 94 u. ff. Tage.
75. Die Architektur, Plastik u. Malerei, durch drei allegorische weibliche Figuren versinnbildlicht. Colorirter Carton. h. 1,40, br. 1,56. E: Kunsthalle Karlsruhe.
76. Die Einführung des Christentums in Deutschland durch den heil. Bonifacius. Colorirter Carton. h. 2,83, br. 6,10. E: Kunsthalle Karlsruhe.
77. 78. Die Germania; Die Italia. Gegenstücke, Seitenbilder zu Nr. 76, je h. 2,50, br. 1,80. (al fresco ausgeführt im Städel’schen Institut zu Frankf. a. M.).
79. Die sieben fetten Jahre Aegypten’s unter dem Bilde einer Mutter mit sieben im Ueberfluss lebenden Kindern. Carton in schwarzer Kreide zum Fresco in der Casa Bartholdi. Lünette. h. 1,55, br. 4,76. E: Städel’sches Museum, Frankf. a. M., 1831 vom Künstler selbst erworben. In Kupfer gest. von C. Müller.
80. Germania. Brustbild der allegor. Figur rechts neben Veit’s Fresco, die Einführung der Kunst durch das Christentum. Orig.-Zeichn. in schwarzer Kreide. h. 0,61, br. 0,47. Vermächtn. des Prof. Dr. Kestner aus Frankfurt an das Städel’sche Institut 1847.
81. Dante von drei Aposteln geprüft. Aquarell 1870. – Dresd. Aquarell-A. 1877.
82. Dante führt Beatrice in den Kreis heiliger Männer u. Frauen ein. Federz. h. 0,22, br. 0,42. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 28. März 99.
83. Ein beflügelter Engel in weitem Gewande trägt ein kleines Kind in den Himmel. Sepiaz. h. 0,27, br. 0,18.
84. Entwurf zu einem Bilde: Maria mit dem Kinde u. Elisabeth mit dem kleinen Johannes. Bleiskizze, h. 0,19, br. 0,12.
83 u. 84 aus der Samml. Anton Brück, ehemal. Bibliothekar des Städel’schen Kunst-Instituts in Frankf. a. M.

III. Fresken.[Bearbeiten]

1. Fresken in der Casa Bartholdi in Rom.
a) Die Versuchung Joseph’s durch Potiphar’s Weib (über einer der Türen). h. 1,60. br. 1,54. Vor längerer Zeit versuchsweise von der Wand abgelöst, des damals angewandten unvollkommenen Verfahrens wegen jedoch mit schlechtem Erfolge.
b) Die sieben fetten Jahre, dargestellt durch eine Mutter mit sieben blühenden Kindern (in einer Lünette über einer Tür). h. 1,50, br. 1.80. Durch den Florentiner Stefano Bardini 1887 abgelöst. Gest. von C. Müller 1836. Abb. „Kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 267.
1a) u. b) E: National-Galerie Berlin.
2. Deckengemälde aus der Divina Comedia im Dantezimmer der Villa Massimi in Rom. Darstellungen aus dem Paradiese Dante’s nach Anordnung des Cornelius, doch nicht nach den Compositionen desselben. „Auf Wolken in der Mitte am Spiegel der Decke die Vision des Dichters, wie dieser nebst dem heil. Bernhard die Maria u. mit ihr die Gottheit verehrt. An der Senkung der Kappen die acht Gruppen der Seligen in stehenden Figuren“. Zwei dieser Gruppen im Umrissstich von F. Ruscheweyh zu Schorn’s „Frescomalereien deutscher Künstler in Rom“ (im Cotta’schen Kunstbl. 1825). Nach Beendigung der Decke zog Veit sich von dem Werke zurück, das J. G. Koch durch Ausführung von Wandmalereien fortsetzte.
3. Die triumphirende christliche Religion auf den Trümmern des Colosseums, einer wieder geweihten Stätte, zu der fromme Pilger wallen, für die Märtyrer zu beten, die um des Glaubens willen den Tod erlitten. Zur Seite der „Religion“ ein Engel u. ein kniender Pilger. Lünettenbild al fresco im Museo Chiaramonti des Braccio nuovo im Vatican.
Die Einzelfigur der „Religion“ aus diesem Bilde als Oelgemälde für die Fürstin v. Hohenzollern ausgeführt.
4. Gemälde-Cyclus für den Mess-Chor des Doms zu Mainz, al fresco ausgeführt von seinen Schülern u. Freunden Settegast, Lasinsky u. Hermann, vollendet 1868.
5. Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum. Bereits im Nov. 1836 im frühern Gebäude des Städel’schen Instituts vollendet, von der Wand abgelöst u. im neuen Museumsgebäude aufgestellt durch Antonio Zanchi aus Bergamo 1877. (Vgl. die Farbenskizze Nr. 24). Grösse des Fresco: h. 2,85, br. 6,10, der Nebenbilder je h. 2,85, br. 1,92.

Vgl. Veit Valentin „Cornelius, Schnorr, Veit, Führich“ in Dohme „Kunst u. Künstler der ersten Hälfte des 19. Jahrh.“ Leipzig 1886.

Eine Veit-Ausstellung von 150 Nummern, wovon 82 Handzeichnungen, 42 Cartons (vorzugsweise Originalentwürfe zu den Bildern im Mainzer Dom) u. 26 Oelgemälde, fand im Mai 1878 in Frankf. a. M. statt.