Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ludwig Thoma
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Die Zeichnungen sind von Eduard Thöny (1866-1950).
2. Buch siehe: Jozef Filsers Briefwexel
Text auch als E-Book (EPUB, MobiPocket) erhältlich
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
Editionsrichtlinien:


[3]

Ludwig Thoma
Briefwechsel eines bayrischen
Landtagsabgeordneten


Mit zwanzig Zeichnungen
von
Eduard Thöny


Erstes bis zwanzigstes Tausend


Albert Langen
Verlag für Litteratur und Kunst
München 1909
[5]
Gelibte Leser

Ich bin der Jozef Filser, kgl. Abgeorneter im Barlamend.

Ich bin gebohren am 16. Sedember 1856 in Mingharding, Bosd daselbst, als der Sohn des Silfester und der Ursuhla Filser. Ich bin fon meinen Beruf Oegonohm und durch das Ferdrauen [6] des Folkes barlamendarrischer Abgeorneter. Ich habe die Schule in Mingharting besucht und auch zu meiner Follkomenheid das Mäzgerhandwerg erlehrnt bis ich das elderliche Anwesen iebernahm und es noch besieze.

Die Milidärzeid habe ich Gozeidank in Minken zugebracht bein 2. Regament und [7] ohne Schtrafe und bin ferheirated mit Maria Billmoser aus Sinzing wodurch man jez meinen Lebenslauf kent.

Ich habe als Man des Folkes nichd gewißt das ich zur Regirung beruhfen bin sontern inser hochwirninger her Bfarrer hat es entdekt. Seit 1899 gehere ich zum Barlamend [8] und ist es mein Bemiehen gerechd zun regihren.

Ich bin bei dem Zendrum und mus bemergen das ich meinen Bardeischwuhr immer drei gehalden hawe.

Kelobt sei Jessas Kristo in ahler ewikeid.

Ahmen.

Disses beschtetigt mit eigenhentiger Underschrift

Jozef Filser.

[9] An Wollgeborn

Frau Mari Filser
kenigl. Abgeornetensgathin
in Mingharding
Bosd daselbst
Liebe Mari

Ich mus Dir schreiben, das ich gud ankomen bin und die fard war ser schön in der erschden Klaß. [10] Es war noch einer drin und ein Weibsbild und sie haben aber gschaut, wie ich hinein bin, und es war umadum lauter Samt und ich hab mir gar nicht ausschbeiben traut, weil es so fornehm war. Ich wär liber in der dritten Klaß gfarren, weil der Wagner Sepp drin war, aber leider ich mus erschder Klaß farren, weil ich im Barlamend bin. Libe Mari, gib obacht auf die Schallmoser Kuh, obst nichts am Eider findst und wenn Zau fett is, gibs dem Mezger Haimerl aber nicht dem Lechner Kaschbar, weil er mich beschiesen hat.

Libe Mari, ich hab aber doch ausgschbieben, weil ich müssen hab und der anderne Herr hat es dem Kondukdär gesagt, ob es vileicht erlaubt is, aber der Kondukdär hat sich nicht traut, weil mir regiren.

Dan sin mir nach Minchen komen und ich bin zum Bögnerwirth im Thal, wo mir den Bardeischwur leisten müssen.

Es sind viele geischtlinge Herren dagewesen, die wo gesagt haben, mir brauchen blos das Maul halden und sie machen es schon.

Libe Mari, ich bin froh, das ich keine Rede nicht halden brauch, sondern das Maul.

Darnach haben wir taroggt und ich hab dem bresidenten Orterer eine March siebsich abgewonen, denn das kan ich besser, wie die Großkopfeten.

Der Orterer is aber wild worn, und der Pichler hat gesagt, mir solen ihn gewinnen lasen, weil er sonst morgen nicht so gut regiren kan for lauder Wut.

[11] Ich mag aber nicht.

Von mir aus könen sie uns mit der Bolidik alles anschaffen, das wir folgen missen, aber beim Taroggen versteh ich keinen Spas.

Libe Mari, ich glaub, das die Blaßlkuh bald stierig werd und du darfst es nicht verseimen.

Den beriemten Doktor Heim hab ich auch gesehen aber er is mit dem Daller zerhackelt und der Orterer macht eine anderne fozen, wenn er ihn siecht.

Libe Mari, ich mus jetzt mein Schreiben beschlüssen, denn mir missen morgen früh ins barlamend zum Regiren. Griese den Kleiber Wastl recht schön und der Huber sol den Kunstdunger bald schiggen, das mir ihn haben und lebe woll von deinen Dreien

Jozef Filser     

Gib Zau nichd dem Lechner Kaschbar.

[12] An den wohlgebornen Herrn

               Jakob Absreiter, Oekonom

                              in Mingharting, Bosd daselbst


          Lieber Freind

Indem du mich aufgevodert hast, wil ich mich hinsetzen und Dir unsere Bolidik beschreiben.

Sie get immer sehr spät an, weil mir erst um zehn Uhr anfangen, aber ich steh schon um siebn Uhr [13] auf, das ich gar nicht weiß, was ich anfangen sol und ich geh in der Schtadt herum und schau die Leute zum arbeiten zu, aber um acht Uhr geh ich zum Donisl, wo es am fidöllsten ist und es gibt gute Weiswürschte.

Dan fergeht die Zeit bis ich langsam ins Barlamend gehe und die Auslagen anschaue mit ihre Bildeln. Da tätst schaugn alter Schpezi, was man da alles siecht, das einem gleich das Wasser im Maul zsammlauft, so fiele nackerte Weibsbilder. D’ Hauptsach siecht man nicht, liber Freind und Schpezi, aber das Milchzeug siecht man schon ganz frei oder ein Hinderkwartier, das nicht schlecht ist.

Gestern wie ich dortgestanden bin und schauge durch das Fenster auf ein blizsauberes Madel, das die eine Hand vorhald, du weist schon wo, und die anderne Hand for ihrem Milchzeug, komt auf einmal der Lerno und schaugt auch hinein und schbeibt for lauter Entriestung aus. Er hat gesagt, fui!

Liber Schpezi, das Madel war gans sauber, aber leider ist es unmorallisch.

Um zehn Uhr get die Bolidik an und mir gehen in das Barlamend hinein in den Sahl. Auf der einen Seit und in der Mitt sizen mir und machen beinah alles voll, denn mir sind die Mehreren, dan komen die lüberalen freimaurer und dan komen die Sozi. Oben auf siezt der Orterer und giebt Obacht auf ins, das nichts bassiert und bal einer die fotzen recht aufreist, schwengelt er mit seiner Glocken.

[14] Es gibt sogenante Generalredner und Schpezialredner. Die Generalredner sind der Daller und der Pichler, weil sie es am besten wiesen und immer dran komen.

Liber Freind, Du hast mir geschriben, ich soll es im Barlamend forbringen, das Dich der Schandarm aufgeschrieben hat, weils Du an einen öffendlichen Weg Deine Notdurft gemacht hast.

Liber Freind, ich bringe es schon for, aber der Pichler hat gesagt, das gehört ins Minisderium des Innern, aber jetzt hamm wir die Justits in der Arbeit. Ich glaube schon, das mir dem Schandarm eine Suppen einbrocken und das ihm der Minisder einen Deuter gibt, denn sie ziddern schon, wenn mir blos mit die Augn blinseln.

Es ist schad, das die Notdurft nicht zum Kuldusbidschö geheert, denn er ist inser bester Freind und zidderd noch mehrer, wie die andern.

Überhaupts, liber Schpezi, wen Du wiesen thetest, was fir einen Reschpekt die Großkobfeden for uns haben, mechtest Du schaugn und keine Angst nicht mer haben zwegn Deiner Notdurft. Jetzt missen wir bald gegen den Blazed kembfen.

Liber Freind, du weist nicht, wer der Blazed ist; ich weis es auch noch nicht, aber der Daller sagt, wir missen ihm den Garaus machen. Es mus Einer sein, den wo die geischtlingen Herrn auf dem Strich haben, den beim Bögnerwirt legen sie oft die Karten hin und schimbfen auf ihm und der Pichler hat vorgestern [15] seine Eichelaß verschunden und gar nicht mehr gewißt, daß der Eichelzehner schon geschmiert war von seinem Freind, weil er bloß auf den Blazed denkt hat. Wir missen ihn mit aller Kraft bekembfen, sahgt der Daller, so geht es nicht mer.

Mir ist es gans wurscht, aber ich kembfe schon gegen ihn.

Die Hauptsach ist, das mir eine Eisenbahn nach Mingharting krigen und ich will schon meinen ganzen Einflus ferwenden und nachschieben, das die Großkopfeden nicht wieder darauf fergessen.

Also brauchst keine Angst nicht haben. Deine Notdurft bring ich schon beim Minisderium des Innern for, und lase überhaupts nicht nach fier die Inderessen meines Wallgreis einzutreten, und lebe woll fon

Deinem lieben Freind

Jozef Filser,     
Landagsabgeorneder


[16] An hochwierden hern

               Bfarrer Emeran Schanderl

                              in Mingharting,

                              Bosd daselbst


     hochwierden Herr Bfarrer,

Gelobt sei Jesses Kristo in aller ewigkeid amen. [17] hofendlich is der her Bfarrer gesund und kreizwollauf und die freilein Köchin, das sie iren Grobf mit schmaltz einschmierbt, bis er fergeht.

Ich bin auch wollauf in der schtadt Minken und regire, wie es der hochwierden Herr Bfarrer angeschapft hat und vergiß auch nicht auf die heulige Rehligion und friehmeß, aber leider den nahmidägigen Rosengrantz kan ich nicht beiwonnen, indem das ich im Barlamend bresent sein mus, wo mir jetzt beraten, wie Deier das Bir sein derf und nicht zwei Fennige mehr kost.

Ins Teeater und die andernen Freidenorte geh ich nicht und lase nicht meine unschterbliche Sele verterben, wo Herr Bfarrer geschriben hat,

Blos einmal bin ich im Koliseum gewest, aber es war keine Gefar nicht dabei, weil auch inser hochwierniger Herr Pichler dabei war und ein Hanswurscht hat auf dem Fotzhobel blast und is auf dem Kobf gestanden dabei, und sind aber keine Unkeischheiten nicht vorgekomen, sinst wär der Pichler nicht dagewesen. Der Hanswurscht war anderst fidöll.

Gestern hab ich mit meinem Bardeibruder Lerno in der Blänarsiezung gesbrochen, und er hat gsagt, wen die Freilein bfarrerköchin fieleicht einen fedden Hund abstiecht und sein Schmaltz auskocht, wen der Mond waxt, und auf ieren Grobf legt, fergeht er, weil er auch einen gehabt hat.

Beträf den abdrinnigen bfarrer Grandinger mus ich inen schreiben, das er sich recht kraudig macht [18] und Reden halt als wen er auch einer wär, aber mir bassen nicht auf und lachen blos. Das is ser draurig, das ein Geistlinger bis auf die Freimaurer herunder komt.

Fieleicht is er eine Heumsuchung Gottes und man mus es mit Seifzen hinnemen, hat der Pichler gsagt, zur Briefung inserer Schtärke. Der fedde Hund fier die Freilein bfarrerköchin derf alles sein, blos kein schwartzer Budel und mus man drei Vaterunser betten, wen man das schmaltz auslast.

Die Oberbfälzer ham alle Gröbf und fertreiben in auf disse Weuse.

Jetzt hab ich noch eine Gewissensfrage, hochwierder herr bfarrer, weil ichs fergessen hab, ob ich fier oder gegen die Beamdenaufbäserung schtimme. In der Bardei is keine Einigkeid nicht forhanden, weil es verschieden ist und die, die wo was kriegen, sind schon dafier, aber die andern wo blos zahlen, sind nicht dafier.

Ich bitt schön, hochwierden herr Bfarrer, schreim sie mir meinen Schtandbunkt und obs sie noch befehlen, das inser Bezierksamtman zwegn seiner frechheit gegen inen fersezt wern mus und wohin ich in fersezen lase. Wen sie im nicht ferzeien, bin ich gantz ungnedig und tue in auf einen schlechten Bosden, wo er sich fieleicht besinnd, was er der geischtlingen Obrigkeid schuldig is.

Gesdern is die Viehzälung gewesd, so hat es meine Bäurin geschriebn, und sie ham mir alle Rindfiecher aufgschriebn.

[19] Inen auch?

Ich mus es jetz beschlüssen, und sagens der Freilein Köchin, das ieren Grobf mit hundsschmaltz einschmierbt und auf widersehn macht freide

Ir liber Freind

Jozef Filser     
Landagsabgeorneter

[20] An Wollgeborn

               Hern Jozef Filser,

               kenigl. Abgeorneter

                                   Minken

                              im Barlamend


     Liber Jozef

Ich mus dir schreim, weils mir der Bfahrer zum wiesen gmacht hat, das ier einen so hochen Daglohn kriegt.

Ich mus dir schreim, das ich es schon weis, das iers eksdra 400 March kriegt. Fieleichd meins du, ich weis es nüchd; aber ich weis es schon.

Der Bfahrer hat g’sagt, das du 3600 March kriegsd und nicht mer blos 10 March im Dag.

Liber Jozef, fieleichd schreibsd du wider, das es nüchd gelangt, weil du imer gsagd hast das 10 March nüchd glangt.

[22] Aber ich weis es jetz, das ier aufbäsert seids und du musd Geld heimbringen, sonsd bas auf!

Und 400 March hasd du eksdra kriegt, und ich weis es schon. liber Jozef, wo ich so fiel Ferdrus mit die Diensboden hab, weils du nüchd da bisd, musd du fieleichd das Geld ferbuzen?

die Zenzi is jetz ganz frech und hat gsagd, obs fieleicht nüchd gnug arbeit, sagds, und ich hab gsagd, sie sol nüchd mit den Rosknächt spenzeln, und sie sagd, mich gez einen Dräg an.

liber Jozef, es is gans ausgschamt, wies bei dem Mensch zuget und in der Nacht laufens mit die gnagelten Stifel einunaus und grad zugehn thuts. Vorgesdern bölld der Hund ich hab mir gleich denkt aha und schaug naus und es war dem Wagner sein Natzi und er hat schon ein Hagsen über der Aldan ghabt.

Gest oba! hab ich gschrien, und er schreid, am … liber Jozef, du weisd es schon.

In der fruh hab ich zu der Zenzi gsagd, ob ich fieleichd zuschaugn mus bei so was und sie hat gsagd, wens mich gfreut, derf ich auch zuschaugn, und neiling hab ich gsagd, sie sol nüchd mit dem Rosknächt spenzeln und sie sagd, mich gez einen Dräg an.

Es is kein Reschbegd forhanden, weils du nüchd da bisd und fieleichd verbuzd dus Geld auch noch.

Aber ich weis es schon, das du 400 March kriegt hasd und fieleicht meinsd du, ich weis es nüchd.

[23] wenn du bald kombst, bring mir ein baglmeite*) mit und eine Kuhken**) braugen mir auch.

Ich mus dir noch schreim, das den Wagner seine Binschgauerin ein Keiwel kriegt hat, is aber gleich feräkt, und die Bfahrerkechin reibt sich fleißig mit deinen hundsschmalts ihren Grobf ein, wo ich bin mit fielen Grüßen von deiner liben

Mari Filserin.     

     Ferbuz das Geld nüchd!



*) Packl Mai-Tee.
**) Kuhkette.


[24]  An Herrn Bechler Gorbinian

          Bosthalder in

               Mingharting

               Bosd daselbst


Liber Schbezi.

Jetz bin ich wüder in Minken, Gozeidank, den ich mus Dirs sagen, das meine Alde schbinnt un si is iberhaupts narrisch, indem si klaubt, das ich mein Geld ferbuz und fieleicht gar mit die Weibsbülder. liber Freind, Du kenzt mich und weist schon, das ich gern fidöll bin und auch waar es nücht zwider, was man siecht im Garnawal, wo die Madeln ihr fleusch in di Auslag hengen, das es einen gantz anderst wird bal man hinschaugt, aber liber Schbezi, Hand fon der butten, es san Weinperlen drin, und inser heuliger kadolischer Glaubn un der Saggerament der Ehe schteht mir vor Augen.

Mit dem Regirn hamm mir jetz wider ein Kreuz un es get eine bluatige Arbet an im barlamend. Gleich den erschten Dag hams mir drei dicke Heften geben und ham gsagt, es sünd Regirungsforlagn und Rehfirade zum Schtudieren, aber ich hab mir was [25] denkt, ob ich fieleicht die drei Heften schtudier, wo ein jedes Dicker is wie der Sultspacher Galender und ich fieleicht Gobfweh krieg fon lauter Schtudieren und ich bin zum Schweinmezger gangen oder Scharkudier, [26] wie mans heußt und hab die drei Heften fier zwei Gnackwürschte ferkauft un da hab ich doch was Dafon und brauch kein Gobfweh nücht zum kriegen.

liber Freind, in unserer bardei gracht es, weil der Dokder Heim jetz anderst aufdraht gegn den Hochwierden Hern Pichler, der wo der Alergescheidest sein mecht.

Eugenlich san mir vereidigt worn auf den Hern Pichler, aber ich mus es Dir schreim, das mir heumlich den Dogder fiel lieber habn, und das es ins gfreut, wen er dem Pichler solchene Fotzen hinhaut, das er gans Damisch werd und seine bletschen so draurig hengen last, das man gleich mit die Schlabbschuh drauf tretten kan.

Den er is sär hochmietig und er und der Orderer wiesen gar nicht for lauder Schtolz, was sie thun missen.

Zun beischpiel liber Freind, bin ich gestern auf den Abdrid gangen, weil ich missen hab un es sind zwei Abdrid im barlamend, einer mit einen feinen babier für die Geischtlingen und Herrn un der ander mit einem groben Babier fier ins Bauern. leider es hat bräsiert un aus den bauernabdrid hat einer geschrieen besäzt, das ich grad noch in den geischtlingen Abdrid komen bin und ich war froh.

Aber wie ich heraus bin und beim Zugnöpfeln war, schteht der Orderer da und schaugt mich gantz fuchsdeifelswild an un fragt mich, ob ich nicht weis, das es sein Abdrid is.

[27] Ich hab gsagd, das kan ich nüchd schmeggen und er hat gsagt, das kann ich schon schmeggen. Und dan is er hinein, leider is fieleicht nücht alles schön gwesen, was er gesehen hat, indem es mir so bräsirt hat, und ich hab den Deckel nücht gleich aufbracht und er war gantz kasweis, wie er in den Sall zurieck gekomen ist. Jetz haast er mich, und er hat sich beim Ausschus beschwert bedreft Verunreunlichung geischtlinger Abdride.

Ja, liber Schbezi, fon disen bolidischen Kämbfen macht sich keiner eine Forstelung, der wo drausen is und fieleicht klaubt, das Regirn is so leichd, oder es is lauder Frieden un Eunigkeit in der bardei. Man kent sich oft gar nüch aus, wie mans recht machd und wie man seine Schtimm abgeben mus.

Der barlamendarische beruf ist aufreubend und man bringt ein groses Obfer fier den Wallgreis. Aber in Goznamen, ich bring es und denk, fieleicht is es doch schöner als daheim, wo einem die Alde aufbasst. Sag es aber Niemand, liber Schbezi und kome bald, das wirs fieleichd auf eine Rehdutt gehen und fidöll eine flaschen Schambaninger drinken. Im deitschen Theeader hamms obn weniger an und aber im Kindlkeller is fon unt auf mehr zum sehgn. Was dir liber is, da gehen wir hin.

Und auf Widersehen macht freide
von deinen
liben

Jozef Filser.     

[28] An hern Jozef Filser

               Abgeornter in

                         Minken     

                         im Barlamend


Liber Sepl,

Das gfreit mich, das mir miteinand auf di Rehdutt gengan und das mir nücht zu weng aufdran [29] daderfier kenzt du mich, alder Gombanieschbezl und odrahter Lumb. Miserabliger und gans ausgschamter.

Hergozaggerament, ich bin schon fidöll, wan ich blos dran denk, und ich bin schon hungrig auf eine andere Fleuschsbeise.

Aber ich mus dirs schreiben, das du keinen schnaufer nicht maxt fon dissen Abendeiern, die wo wir ham, indem das meine Alde schon was in der Nasen hat. Sie mus es in der lufd richen, das mir auf dem Abweg sind, den si get umanand, un macht Augn wie eine Kaz auf ieren Ganarifogel.

Und ich derf nichd laud feiffen, sinst wierd sie gans wild. Ich hab gesagd, das ich nach Minken mus, ums mit dier zu beraden zwegn der Eusenban und fileichd, das mir zwoa zun Minisder hinauf gengen. Sie klaubt es nichd und hat gesagd, den gschlampeten Minisder kent si schon. leider sie hat mich einmal erwiescht, wie ich bei dem Spielmadel an irer Kammertier klobft hab und gsagt hab, obs fileicht in der fruh ins Engelamd get.

Meine Alte hat nicht klaubt das ich blos zwegn den Kirchenbesuch das Madel gweckt hab und seit derer Zeid schaugt sie mich an wie einen Ganarifogel.

Aber liber freind und Gombanieschpezl, du musd es schlau machen und recht barlamendarisch indem du moring delegraffirst, das der Minisder ins schprechen mus.

[30] Fieleichd is es noch gscheider, wenst du fier den Minisder selm underschreibst, da haut es beser, und den Namen brauchsd ja nicht felschen, weil es dellegrafisch ist, und wen der Schwiendel aufkombt, sagst blos, es is eine Fiecherei.

Da lachd der Minisder.

Auf disse Weuse kan ich meine Alte schön schlenggen, auch wen sie klaubt, sie hat es in der Nasen.

Ich ferlase mich ganz auf dich, alter Gombanieschpezl, das mir ein baar nedde Madeln finden aber keine alten Schlidden.

hergozakerament, ich gfrei mich gans damisch auf dein Delegram fon insern Eusenbanminisder, und mir gehen ins deitsche Theeader, aber auch in Kindlkeller, weil mir ales priefen wolen. bis aufs Widersehn du ausgschamter Patzi

fon deinem          
liben Gorbinian Bechler
Bosthalter.          

Im Delegram mus es heisen, das ich one Gnad und Bardon komen mus.

[31]

An Hern Bechler Gorbinian

Bosthalder in

Mingharting
Bosd daselbst


Liber Freind

Ich schreibe Dirs mit häfdigen Gobfweh und ich habe schon zwei Bulfer gefrässen, aber leider es ferget nichd, sondern es schticht, als wen mir einer Dratstefden in den Gobf schlagt.

Liber Freind, du bisd schuld, das es mir jetz zum Schbeiben schlächt is, den wegen dir habe ich inser Abendeier fortgesäzt, das wo mir im Kindlkäller gefunden ham.

Liber Freind, ich mus es dir erzehlen, das die Baronässin, wo so fiel Schambus drunken had und wo du gans weg gwesen bist, keine Baronässin nichd is, sondern sie is der abscheilingste Schlamben fon Gising bei Minchen.

Weil Du gesagd hast, ich mus es heraus bringen, bin ich nochmal auf die Redutt gangen, das ich ir [32] fieleichd einen schenen Grus sagen derf fon insern bosdhalder und obs sie in fieleichd nichd fergesen had.

Ich hab sie auch gleuch getropfen, und si war wider als babi da mit einen Schnuler umghängt und [33] hat gleich gfragt, ob der Wampete nicht komd und das bist du, liber Freind. Ich hab gesagd, er kombd nicht aber er last sie griesen und da hat sie gsagd, es macht nix und ich sol ir Schambus zaln und ich hab ir auch einen gezalt und noch mehrer.

Si is ganz lübreich gwest zu mier und nach der driten Flasch is si auf meinen Schoß gesätzt und hat mich abgeschleggt und iberhaupts is si noch zertlinger gwest als wi bei dir liber Freind und wen ich gesagd hab, obs an dich denkn thud, hat sie gesagd, du bist blos ein gscherder Rahmel und si will blos von mier was wiesen. Liber Freind, ich mus es Dir schreim weils war is.

Nach der fimbften Flaschen hat si gsagd, mir wolen gen, und ich war auch besopfen und hab gefragd, ob mir fileichd heim gen, aber sie hat gesagd, nein, weil ier Gemall ein Baron is, der wo eifersichdig is und fileichd schüßt, aber mir gen noch wohin, da wo mir Weiswierscht äsen. Das is mier auch liber gewest, als wen ier Gemall einen Schbedaggl machd.

Und mir sind zu die Weiswierscht, aber liber Freind, ich weis es nichd mer, wo es gewesen is und mir sind umadumm gangen bis mir hinkomen sind und es war eine gans träkige Wirdschafd, da wo mir hinein sind.

Liber Schbezl, jetz baß auf, wie es mir da gangen ist und was es fier lumpen gibt in der Schtadt herin, wo mir keine Anung nichd ham. [34] Die Wirtschafd war noch foller Leid und mir sind an einen disch, wo anderne gesätzen sind und es warren bekante von ier und si hat gesagd ich bin ier Breidigam. Jessesmarandjosebf, wenn es fieleicht meine Alde wiesen tät, das ich der Breidigam gewest bin von einer solchenen Schlamben! Di andern ham mir kradalierd, was ich fir ein Glick hab und ich hab missen Bier zaln und Ale ham angstößen und einer hat gfragd, was ich bin und ich habs pfeigrad gsagt, das ich in Barlamend siez und da hams Egslengs zu mir gsagt und sin gans häflich gwesn. Und da ham mir Ale weißwierscht gäsen und ich bin ser fidöll worn und hab gsungen, un wen ich färdig war, hams ale gsagt, der egslengs mus noch einen außerlasen und ich hab einen außerlasen.

Liber Freind, jetz baß auf!

Der Schlamben, wo du klaubst, das sie eine baronnässin war, is gans zertling worn, das ich schir nimer schnaubfen hab kinnen, so hazie mich trukt und puselt und is mit iren Pläker in mein Gsiecht umeinandgfarren un di andern ham gschrien, schaugs nur krad die baronnin an mit ieren egslengs.

Aber jetz hab ich gen wolen, aber es war kein Gäldbeidel nichd mer forhanden, sondern er war vort und ich hab geschrien hilfe, mein Gäld is gestolln. Liber Schpezl, jetz baß auf, wis mir gangen is. Sie ham mich bei där Kurgel gebakt und Einer schreid gleich Du gscherds Dach, Du henglender Du lufdgselchder, ham fileichd mir dein Gäld? [35] Ich ruhfe um Hülf und bollizei und Schantarmeri, aber die Baronäsin haud mir den Sänfkiebel auf di Fozen und ein anderner schlagd mir ein Bar wadschen hinein und ein anderner bakt mich bei di har und steßt meinen Gobf auf den Disch und ein Anderner schlagd mich auf die Nasse, das ich blüten hab missen und der Wird machd die Thier auf.

Da hams mich hinausgeschmiesen und einen Dritt geben als wen ich ein handwergspursch bin aber kein Abgeorneter und mitglid im Barlamend.

Liber Freind, jetz bin ich auf der Strase gesäzen und hab nichd gewißd wo ich bin und hundert simmazwanzd March warn ferlorn und fierundsechzg warn schon fersopfen.

Ich bin lang gangen, bis ich ein Schantarm gesähen hab und er hat mich gesähen und hat gefragtd wer ich fileichd bin.

Ich hab im gesagd, das ich im Barlamend bin, aper er had gelacht und had mich auf di Schtazion genohmen, da habens mich gewaschn und jetz habens mich erkent als Abgeorneter.

Ich hab aber nichds gesagd, was mir bassirt is, das es meine Alde nichd erfart.

Liber Freind, jetz weisd du es, was ich fier dich gelidden habe wegen deiner baronässin, wo dir so gfalen hat.

Ich geh aber nichd mer auf die Rehdutt, sondern ich arbeit nur mer im Barlamend.

Und ich bin jetz im Ferein gegen Unsiddlichkeid [36] eintretten, weil ich di abscheilingen Auswükse der Grosschtadt kene und ich weis jetz, was fier eine Ferworpfenheid im Volk härscht, wan es keine Mohral und Räligon nichd mer hat.

Nichd blos, das si einen das Gäld stelen, sondern si mishandeln den Unglieklichen, wo fertrauensfoll zu inen kombt.

Nein, es mus wider die heulige Räligion reschbegdird wern und solchene Schlamben, di wo als Baronässinen ir handwerg treibn und dan einen mit den Sänfkiebel auf den Gobf schlagen, missen ins Zuchdhaus.

Jetzt heist es nicht mer, mein Geisd ist schtark, aber mein Fleusch ist schwach, sondern ich geh auf keine Rehdutt nicht mer. liber Schbezl, fiere mich nichd mer in fersuchung, den ich will nichd mer gengen das heilinge Saggeramend der Ehe siendigen und mich nichd mehr mishandeln lasen. Das musd du wiesen von deinen

liben Freind          
Jozef Filser

Halz Mäu und sag es keinen Menschen nichd, sonzt sag ich es auch von dier. [37]

An den hochwierningen Gabidlforsdand und geischlingen Rad Dobias Angerer

in Zillhofen     
Bosd Mingharding


Hochwiern Här geischlinger Rad

Kelobd sei Jesses Kristo in aler ewigeid Am. Aleluha! Frologged im Härn und jauxet. Heulig, heulig, heulig sei der här Sebahod! [38] Teo krazias!

Den der här had ins seine Barmherzikeit erwisen und insern hochwierningen Bresident Orderer seinen finfazwanzgeten Jubileum gefeuert.

Teo krazias!

Hochwiern här geischlinger Rad, ich mus inen meine Glickseligeid mideilen, die wo mir ale gehabd hawen in der freidingen Erwardung dises schenen Dages, disses ährendages, wo inser hochwiern her Bresadent Orderer seine sülberne Hozeit mit dem Barlamend feuern derf, nemling den ersden Merz.

Oh wi unervorschlich sind Godes Wäge un wi krenzenlos is seine Barmerzikeid, das er in fon einen ladeinischen Schulmeisder bis zu der Schbize der Regirung gepracht had!

Teo krazias.

Lobed God, wo auf der nidrigsten Greadur sein aug had und das ermste Geschäbf erhäht.

Wen man es bedengt, das er for einer kurtzen Schbane Zeid plos ein harmsäliger brofäser war und es hawen im fileichd seine Schullgnaben nichd gefolgd sondern ien zerbleggt und jäzd folgd im das ganse Volk un das ganse Land und die Minisder und die Brinsen folgen iem und der genigliche Hof und jeder schantarm mus iem folgen und ale miesen auf iem aufbasen, was er sagd. Das ist ein sichdbares Wunder durch die Krafft des Gebedes, wo einen kleinwinzigen Brofeser zu einen mechdigen Härscher machd. [39] Lobed den Härn! Und frologged und jauxet! Aleluha. Aleluha!

Jez mus ich nach disser andächtingen Bedrachdung mideilen, wie mir den Dag gefeuert hawen.

Hochwiern här geischlinger Rad, jäz mus ich es ienen schreim, das mir Ale im Kasino fersambelt gewesd sind am Abend dafor un der hochwiern Här Domgabidelar Pichler had die Bredigd gehalden ieber den Bsalm, wo es heust, ich läge Deine Feunde zun Schemel Deiner Fieße.

Ho wi wahr ist es doch, was der Bsalmmisd singd, had er gesagd! Ho wi erfillt sich ales so härlich an insern Bresadenten!

Die Lüberalen sind for seine Fieße als Schemel hin gelegt und aber auch die Minisder und ale Groskopfeden sind hingelegt und miessen gnirschend und zehnefledschend zu iem hinaufschaugen, wo er jäz auf dem Throne der Härlichkeid siezt. Der Bsalmmist hat gesagd: Härsche inmidden deiner Feunde!

Sehen wir nichd insern innigst gelibten hochwierningen und unbeschreublingen Bresadenten Orderer inmidden seiner Feunde härschen?

Inmidden fon die Unkläubigen und Lüberalen und Sozi? Aber der Bsalmmisd sagd, God richded den Geringen auf aus dem Schtaube und erhäht den Armen aus dem Kode und machd aus dem Brofäser einen Bresadenten und säzt ien neben die Fürschten seines Folkes und sein Samen wird mechdig auf [40] erden. Und ales disses schtimt aufälig bei insern unbeschreiblingen Bresadenten Orderer, Amen!

Hochwiern här geischlinger Rad ich mus es ienen schreim, das disse Bredigd auf ale Anwäsenden gans mechdig gewürgt had, indem das mir ale die almachd Godes bewundert hawen und jäz is er selpst gekomen, den wo mir als libling Godes erkent hamm. Nemling jäz is der Bresadent Orderer auf das Bodium hingestanden und had zu ins unwirdinge sindige Menschen gesprochen.

Er had ins gedankt fier insere Dreie und fier das Fertrauen, wo mir auf ien gesäzt hawen und er had gesagd, er weis es nichd ob er ales ferdient. Die Dränen sind iem herundergelaupfen bis auf den Bard, wo sie im hengen blieben sind und mier sind die Dränen heruntergelaupfen und ich wahr gans soachnas und die antern auch. Sogahr der Kolega Heim had geschluxt, hobwol er ien nichd mag und sich immer rebällisch bezeigd gengen die Obrigkeid des Bresadenten.

Und der hochwiern här Pichler und der hochwiern här Gärstenberger und der hochwiern här Daller und der hochwierninge Här Jeger und der hochwiern här Frank und ale geischlingen kristgadolischen Abgeordneten ham for lauder Wemud geschmoltzen und der Lerno hat furchbar geschmoltzen und hat eine gans draurige Fotzen gemachd, indem mir ale geriert gewest sind fon dieser Bescheidenheid fon disen grosmechdigen Bresadenten. [41] Hochwiern Här geischlinger Rad ich mus ienen mideilen, das ich klaube, das der Heim in dissem erkreifenden Augenplick dem Orderer im stilen Abbit geleisded had zwegen dem Ferdrus, wo er iem gemachd had.

Und ich hab iem auch Abbit geleisded, Sie wiesen schon, indem ich iem auf den Deckel von seinen geischtlingen Abdrid eine Unfledigkeid begangen habe, aber blos weil ich muste und es so geschwind war, aber in dissem erkreifenden Augenplik habe ich Reie emfunden und ieber meine Unfledigkeid eine Bedrachtung angestelt. Ich wiel seinen Abdriddekel nichd mer beschmutsen.

Mea kulba, mea kulba, mea maksima kulba.

Bei dissen Gedanken ist aber der Vertretter des Minisderiums auf den Bodium gestanden und had seinem Forgesäzten einen grosen Orden ieberreichd wo mit einen grosen Band ieber den Hals gedragen wird wie eine kugloken.

Inser hochwierninge unbeschreublinge här Bresadent hat beinah ausgeschaugt wie ein fornemer Mentsch oder ein Gäneral.

Die geischtlingen Abgeorneten ham es ins erklert, das disser Orden eine Umwelzung ist in Bayern, indem das damit bewiesen ist, das die anderne Regirung for uns Angsd hat und ales tun mus, was mir wolen und uns schmeigeld, das wir sie bestähen lasen und nicht umschtirzen und deswengen hawen si dem Bresadent einen Orden geben, den wo man nichd blos ins knobfloch stekt sondern ien um den [42] Hals hengt. Da waren wir auch sär geschmeigeld und mir wolen die anderne Regirung noch nichd schtirzen. Hochwiern här geischlinger Rad, ich mus jäz mein schreiben bald beschlüssen, indem diser Orden der Gibfelbunkt der Freide war.

Am andern Dag war im Barlamend noch eine Feuer, indem ales foll Blumen war, wo auch di Lüberalen und die Sozi inserm Bresadenten damit beschengd ham.

Ich klaube aber nichd, das es ienen ernst war, sondern sie hawen es blos so gedan, und auch had inser kristgadolischer Abgeorneter Pichler gesagd, das unter dissen Blumen die Schlangen sind, nemling die Schlangen der Aufklerung und der Räligonslosikeid.

Inser Bresadent hat es schon gemerkt, aber er had si angenohmen, weil er Niemand beleidingen wiel und so fornehm ist.

Am zweiten Dag hat inser Bresadent Orderer den Brinsregenden mit seinen Besuch beehrt, das er sieht, das der Bresident mit dem Orden zufrieden ist und das er foler Wolwohlen fier den Brinsregenden ist und das auch mir zufriden sind und fohler Wolwohlen.

Der Orderer ist auch gleich beim Essen dagebliben und had den Brinsregenden mit seiner Anwäsenheid beärt.

Leider es ist inserm Bresident auf einmal schlächt worden, das er geschwind had hinaus missen, wohin weis man schon. [43] Mier ist dise Nachrichd ein Trosd gewesen, weil er gesehen had, das man oft geschwind mus und das ich es nichd mit fleuß gethan hawe auf den Deckel, sondern aus Notwär. Jäz haz ien selber in dem geniglichen Gemache ieberfalen und er weis jäz, wie es dabei zuget bei disen Gwalen, wo man emfindet, wen es so bräsierd.

Hopfendlich war es nichd zu schpät, wie er hinaus ist, weil auch disses forkommt, das es zu schpät ist. Er ist aber trotzdem nichd heim gegangen, sondern er ist gebliben, das der Brinsregend eine Freide hat.

Disses war der Schlus der erhebenden Feuer, fon dem Jubileum fon inserm erhabenen kristgadolischen Bresidenten. Teo krazias! Und ich mus jäz mein Schreiben beschlüssen in kindlicher Verärung und bin

ier liber     
Jozef Filser,
Abgeorneter.

[44]

An den Bechler Gorbinian

Bosdhalter in Mingharting

Bosd daselbs


Liber Schbezi

Mein Gobf heult und ich wil es fergäsen, was ich gelidden hawe fier Dich, du helendiger Batsi.

Ich bin anderst froh, das Nimand nichs weis fon dissen geschlächtlingen Abendeiern, wo si mir den Sembfkiebel iebers Mäu gehaud had, den wen es fileichd ein Lüberaler gesbant häte oder fileichd ein Sotsi, were es fier die Bardei ein Plamaschi gewessen und kein Mentsch weis es nücht, was fier bolidische Volgen daderaus komen. Aber Gozeidank weis es Nimand und du halzt schon dein Mäu, weil Dich sonzt deine Alde herumlast.

Ich erwenne dises Gabidl fon Deinen geschlächtlingen Absichden indem das mir jäz gerade fon der Siddlichkeid im Barlamend dischkatieren, wo es ienen mein Bardeigenose Frangenstein hinreubt. Er is auch ein Baron, aber kein solchener, wo ich durch Dich auf der Rehdutt kene, sondern ein würkliger. Er is scharbf auf di liderlingen Weibspilder und erlaubt keinen Mentschen einen Genuss, auser im [46] verheuradeten Zustand, wo es sich fon selber ferstet. Und er get gar nichd mehr durch die Magsimilansstrase, indem dort fiele liederlinge Bilder in der Auslag hengen.

Dier möchden sie woll gefahlen, Du Batsi aber dem Frangenstein gefahlen sie nichd, sondern im Gegendeil.

Der kristgadolische Redagdör mit Namens Klausen had gesagd, das er eine scheißlinge Samlung fon den gemeinsden Bfodagrafin besiezt und jäz wiel es jeder sähen, das er es weis und es get gans narrisch zu und ich wiel es auch sähen und es dier erzelen, das dir das Mäu trobpft, Du helendiger Batsi, aber Dier zeigd man es nichd, weil es nüchd fier das Volg ist, sondern fier die Volgsverdretter un die Regirung. Mir känen es ferdragen one das mir ferdorben wern aber Du kriegsd einen Dräg zum sähen.

Das dier forleifig das Mäu wesserig werd wiel ich Diers in ferdrauen sagen, das sie ale budelnackert sind und es sind ieber Dausend Scheißlikeiden. Ich gfreu mich ganz damisch darauf. Liber Schbezi. Jäz mus ich Dir ich schreim, das ich in der foring Woch an den groskobfeden Bfarrer fon Zillhofen einen Berüchd abgeben hab ieber den Jubileum fon insern Bresadenten Orderer.

Leider ich hab missen, den ich hab es nichd gern gemachd, indem das ich den Orderer nichd schmeggen kan und ieberhaupts kan ien keiner nichd [47] schmeggen fier seinen hochmiedigen Schtolz und indem ich den Bfarrer fon Zilhofen noch weninger schmeggen kan, aber leider ich hab missen, den man muß volgen oder man wird kein Ageorneter nichd mer.

Aber ich hab fier Dage geschriem an dissen Brif, aber ich hab ien doch geschlenggt und die Augen ausgwiescht, indem das ich aus meinen Gebetbiechel abgeschriem hawe und habe es dem Bfahrer hingribn, das den Orderer auf eine selzame Weuse schlächt worn is. Liber Schbezi, du verstest mich schon und die Geschichde mit dem Abdriddekel habe ich iem auch hingribn und hawe aber ganz reimiedig gedan, aber ich habe es doch mit fleuß gemachd, das der Orderer einen heundel gehabd had. Liber Schbezi, ich mus dir mideilen, das ich einen gans heuligen Brif geschriem hawe, das Du dich grobferd lachen musd, wenn du es läsen kunzt, aber der Pfarrer schbant es nichd, das ich ien derbleggt hawe, sondern er friest es schon und klaubd es mier.

Liber Schbezi, jäz mus ich dier aber auch was ernsdes schreim, indem meine Alde geschriem had, das inser Kalb, wo du gekaufd hasd, das abweigen gekrigd hat for du es gewogen hasd, das es um drei bfund leichder war und das had dein Mezger gedan und had iem eingeben. Disse Forkomniese zersterren di greßte Freindschafd. Das musd du dir mergen

fon Deinen liben Freind

Jozef Filser.          

[48]

An hochwierningen Hern Bfahrer

Emeran Schanderl

in Mingharting,
Bosd daselbst


Hochwiern Her Bfahrer,

Kelobd sei Jessas Kristo in aler ewigeid Am.

Düsses isd ser lange, das ich nichd geschriem habe, aber indem das die Bolidik rut, hawe ich gedenkt es brauchz nichd, das ich schreiwe.

Den hochwiern Her Bfahrer, mir regirn jäzd gans langsam und es bassird nichts, auser das mir Ferigen machen. Die lezden Ereugnise in inseren Barlamendsleben sind gewäsen zerscht das grose Schingenäsen und dan war die Brobe des Mäupokes und seid derer Zeid rut die Bolidik.

Beträf das Schingenäsen mus ich berichden, das es als ein schänes Ereugnis bedrachded wern mus, indem mir achd Schingenbroben gekrigt hawen und jeder isd gud gewäsen, aber ich weuß es nichd, der welchene den Breis ferdient, hobwol ich fon jeden zwei Borzionen gegäsen hawe, aber indem ich [50] mit einen ferdig war, had mir der anderne schon geschmeggt, und auf einmal isd keiner mer dagewäsen, sonzt häde ich es gewiesenhafd noch einmal brobierd, indem es ser wichdig isd, ob die einheimische Sau mit der breissischen Sau kongurieren kan.

Fieleichd gibt es in Breißen grösserne Säu als bei ins, wofon ich fieleichd ieberzeigt bin, und fieleichd sind Zäu in Breißen fornemer in der Absdammung, awer die gewenliche Bauernsau in Bayern isd gros genug, so das mir sagen kennen, mir hawen fiele Säu und mir hawen grosse Säu in inserm gelibden Faderlande Baiern, und mir haben ins dafon glenzend ieberzeigt.

Hochwiern Her Bfahrer, leuder es war kein Schingen nichd mer da, wie ich es zum driden un lezden mal brobieren gewohld habe und da hawe ich blos mer einen Läberkas gegäsen, wo aber kein Kongurensäsen nicht war, sondern ich hawe ien alein gegäsen zur Regarazion. Zulez sin mir ale gans foll gewesen und mir hawen ins zusamen genohmen das keine Unanstendikeit nichd bassirt isd, weil die Minisder auch forhanden waren, die es fieleichd beleudigd.

Bei mier häte es nichd so fiel gemachd, weil ich weid weg war, aber der Pichler is bei den Eisenbahnminisder gesäsen und had einen kräbsroden Gobf aufgehabd, aber fieleichd isd iem auch nichs bassierd, hobwol es eine Kunzd war, das man es ferhalden hat. [51] Beträf den zweiden Regirungsakd, so war es der Mäupok, den mir brobieren haben miesen und mir hawen iem inserne barlamendarische Genämigung erdeild, indem er siffig und sieß isd.

Die Pokwierschdeln waren deligad und der Sämbf war auch sehr erquiggend und die Schdimmung war under ins Barlamendarier ser gehoben.

Das Minisderium war fohlzelig versambeld und isd keine Enschuldigung wengen Infulenza eingelauffen, wi es sonzt der Fahl isd, und sogar die geschtierzden Minisder sind dagewesen und hawen sich an dem Freibier bedeiligd.

Inser gelibder und hochwierninger Bresadent Orderer hat blos fimbf Halbe gedrungen, awer er is doch gans lusdig gewesen und had den Minisder Wäner umarmbt und gekiest. Es war aber nichd wengen Besopfenheid sondern aus Überwalung seines kadollischen Gefiels, weil dem Minisder beim Schneizen ein Rosengrantz aus dem Sacktiechl gefahlen is und man gesähen hat, das er auch bei den wältlichen Gescheften imer seinen Rosengrantz bei sich mit dabei had. Den Liberahlen sind die Trentschen hinunder gehengt for Ferdrus, wie si gesähen hawen, das der Orderer schmohlis machd mit den Minisder, aber si haben doch ier Mäu gehalden.

Jäz mus ich ienen schreim, das der Minisderbresadent Bodelwies mit mir angestössen had bei düssem Mäupok.

Auf einmal is der bei mir dagestanden und had gesagd, [52] Her Abgeorneder darf ich mier erlaupen, sagd er. Fon mier aus, habe ich gesagd, und ich habe angestessen.

Sie fertretten den Wallgreis Mingharting, sagd er und ich habe gesagd jawoll.

Sie hawen auch Eisenbanschmärzen had er gesagt und ich sage jawoll, düssen Wehdam hawen wir schon und fieleichd sind Si der Toktor, wo ins kurihren kann. Da had er gelachd und hat gesagd, nein er isd nichd der Toktor, sondern der Toktor siezt dort und hat auf den Minisder Frauntorpfer gezeigt. Und dan had er gesagt, es had ien gefreid, das er die ähre gehabd had mit mier zu schprechen und ich habe gesagd, es had leichd sein känen. Und da sind mier aber die Ratieschen hinaufgestössen. Wi meinen si? had der Minisder gefragd. Es kombt fon den Radi hawe ich gesagd und er had gesagd ja so, und griesen Si ier schenes Mingharting, und er is gegangen und had noch eine freindliche Fotzen auf mich gemachd. Hochwiern Här Bfahrer ich hawe es nichd vergäsen, was sie mir imer gesagd hawen, das die Groskobfeden ins blos schmeigeln, wen si was wohlen, und man had es auch deidlich gesähen an den geschtierzden Minisdern, wo ins gar keine Beachdung nichd geschengt haben, sondern si hawen blos gedrunken und gegäsen.

Der Feilitsch had sonzt immer mit ins Abgeorneten geschpenzelt, das mir iem ein gnediges Gehär schengen sohlen, aber düssesmal had er seine Aufwardung nichd gemachd. [53] Si fräsen ins ale blos aus der Hand, wen sie es braugen und der ausgesuzelde Graff Greilsheim isd an ins forbeigegangen one ein Komblamend. Aber mier lasen dafier die andere Dantzen, wi mir feifen und desweng mus ich ienen schreim, das mir der Radi fieleichd nichd hinaufgestohsen wär, wenn ich nicht gewohld hädde.

Jäz weis ich nichds mer Bolidisches, auser das inser hochwierninger Bresadent Orderer das Säpter und di Grone fon Baiern iebernohmen had wie der Brinsregend nach Wien gefarren isd und das er iem aber das Säpter wider zurickgegem had, wi er wider gekohmen isd. Das der Freilein Bfahrerköchin ier Grobf nichd verget isd sär draurig hobwol si ien mit Hundsschmaltz einreubt. Jäz weis ich aber noch ein Middel. Am Johanidag mus ier bei der Nachd um zwelf Ur ein keischer Jüngling einen Kazendräg auf den Nabl schmirren. Fieleichd isd der Här Bfarrer so gud, und reubt ien fesd ein, aber es darf kein unkeischer Gedange nichd dabei sein, sondern blos der Nabl.

Düsses Middel isd noch schterker und hilfd alen Junkfrauen, was mier hopfenlich annähmen dierfen. Hochwiern Her Bfahrer, ich weus es schon, das der Bezirksamtman in der Oberbfalz fersäzt isd zur Schtrafe fier seine Wiederschpenstigkeit gengen die kristgadollische Geischtlikeit. Da kan er jäz Schmeizler schnubfen, das iem fieleichd das Hirn häller wierd und das er schpannt, was mier fermögen. [54] Der Kazendräg mus fon einer schneeweisen Kaze sein und griesen si die Freilein Bfarrerköchin und reuben si ier den Nabl ein und jäz mus ich mein Schreiben beschlüssen.

Ir liber Freind

Jozef Filser
Abgeorneter.

B.S.

Den Kazendräg miesen si zuersd anhaugen, das er warm isd, for er den Nabl beriert. [55]

An Hern Klämend Fischer, Schuhlerer

in Mingharding, Bosd daselbst


Liber Her Lerer,

Indem ich ier Biddgesuch an mich erhalden habe, wiel ich es beandworden hobwol inserne Bardei mit den Schuhlerern keine freide nichd hat. Indem si geschriwen ham, das ich die Nitzlichgeid der Schule bedengen sohl, so brauch ich nichd bedengen, weil ich ales weis.

Ob ich ienen aufbäsern kan, weis ich nichd, weil es blos der Pichler weis und fieleicht last er ienen den Minisder Wäner gnedig sein, wen sich die Schuhlerer beigen und demietig sein wohlen. Den mir kennen keine Schuhlerer nichd braugen, die wo sich zu fiel einbilden und fileicht gar das Mäu aufreisen gengen die Obrikeid.

Indem es mier einer gesagt had, das sie am Balmsonndag beim Lamplwird gesagt hawen, das mier in Baiern keine gebildeden Abgeornete nicht [56] hawen, sondern es sind geschärte Rahmel. Fieleichd ich?

Mein liber Man, bald sie so daher reden und one Reschpekt for ier Barlamend und Regirung, da isd es freilich weid gekohmen mit insernen Schuhlerer [57] und ich bedrachde einen solchenen, der wo seine Regirung fier geschärte Rahmel bedrachded, fier einen schlechden Undertan.

Auch der Schuhlerer mus seine Flicht erfielen, had inser hochwierninger Pichler gesagt, haber es isd keine Flichd das man beim Lamplwirt seine Drekschleider aufreisd.

Was legen sie den fier einen samen in die zarden Kindersehlen? Indem sie ienen sagen, das mir geschärte Rahmel sind.

Fieleichd kennen sie bäser buchstawieren, wie ein Man des Volkes, wo den Mänschen das Brod giebd, haber fon Regirn ferstengen sie einen Dräg, sondern das verstengen mier.

Mein liber Man, bald sie mit solchenen Eiserungen in die Wirdshäuser herumschmeisen, da miesen sie ersd sehen, ob ienen die geschärten Rahmel fieleichd mer Geld bewillingen.

Mein liber Man, das hawe ich ienen schreiwen miessen, weil es mein Härz bedriebd had, das ich ein geschärter Rahmel bin.

Fieleichd klauben sie, es machd nichs, sondern der Minisder isd auch noch da.

Der Minisder isd nichd da, sondern wen mier blos feifen, danzt er und der Pichler hat iem gefiffen.

Mein liber Man, da miest ier schulmeisder schaugen, wie mir geschärte Rahmel fieleichd so einen Minisder danzen lasen, den bald er nichd will, heist [58] es gans einfach, er mus einbaken und wird hinausgeschmiesen.

Ford damit!

Keinen Wiederspruch gibd es nichd. Der Pichler niemt in beim Gragen und der Daller dritt iem hinden hinein und mier schmeisen iem den Hud nach.

Da gibd es keinen Bardohn. Hinauß damit mit solchene Minisder!

Jawoll!

Das kennen die geschärten Rahmel. Der Minisder weis es schon und deswengen plinzelt er ganz wähmiedig bald er ins wo siecht und er reist einen särfus for die geschärten Rahmel und macht eine sieße Fotzen, auch bald er was saures zum frässen krigt.

Mein liber Man, brobiern sie es und redens mit dem Minisder, wie mir reden; fieleichd fahlen sie über die stiegen hinunder und der Bordiäh mus ienen aufklauben und fieleichd mergen sie, das der Minisder fier ienen ein groser Härr isd, haber fir ins nichd.

Mein liber Man, solchene Leide, die wo einen Minisder blos feifen, die mus ein Schuhlerer keine geschärten Rahmel nichd heisen, sondern mus dengen, das er zu ierem Gefahlen lebt und nichd beim Lamplwird ieren Unwiehlen reizd. Indem sie das Buchstawieren beser känen wi ich, miessen sie fieleichd schon wiesen, was der Bfahrer bredigt, wo es in der heilingen Schrifd heist: Zanke nicht mit einen [59] Gewaldigen, das du iem nichd in die Hände fahlst.

Mein liber Man, das missen sie inen mergen for sie zum Lamplwird gengen oder meinen Kaschpar fimbf Datzen geben fier nichs. Disses hawe ich ienen geschriewen, weil es war isd, den es hat mir einer gesagd, der wo es gehörd had.

Schimbfe nicht zu laud, es sind Schindeln am Dach! Es griest sie

ier lieber

Jozef Filser     
Kgl. Abgeorneter

aber kein geschärter Rahmel, das miesen sie inen mergen. [60]

An Wollgeborn

hern Josäph Filser,
kenigl. Abgeorneder

in Minken     
im Barlamend
Mingharding am 17 Juli 1908


Liber Josäph

Fileichd glaubs Du das ich glaub das man eich noch nichd auslasd in der Schtad und ier noch regürn miest, wo du schreibsd, das ier mitn regürn noch nichd ferdig seiz. Du habscheilinger Lugenbeidel Du auskschamder Du glaubs, das ich es glaub? Ich weus es schon das man plos in Winter regürt und aber in Somer nichd, weil ier dan eine gescheide Arbet zun Duhn habds und nichd regürn.

Das Hei isd schon herin und jäz fangen mier schon mit den Kohrn an, haber wo isd der Hauswierd? In der Schtad bei die Mentscher und die liderlingen Freinde.

Wan ich in der fruh aufsteh und in den stahl [62] kombe, fahlt es mier ein, das ich alein bin. Die Edelweis had ein Kalm krigt und mier ham si forher Adär lahsen und die Bläß had nachschtiert. Aber Du bisd nichd bei Deine Fiecher, sondern bei Die, wo regürn.

Zau isd beerig worn, haber Du bisd in der Schtad und laufsd fileicht solchene nach, die wo auch beerig sin.

Wan ich fileicht mit die Minisder zum reden kome, hernach frag ich schon ob das eine Manir isd, das sie nicht allein regürn sondern einen solchenen Deppen dazu braugen?

Ich mus auch alein den Hof regürn und bin haber plos ein Weibsbild und fileichd isd die Arbet mehrer in einen Hof als wi bei die Gschwohlschedel in der Schtad.

Das isd keine Kunsd, wer es kan, das er die Schteuern ferschreibt, wo man zahlen mus, haber das isd eine Kunsd, das man das Gäld ferdint zun Schteier zalen und wen es plos ein Weibsbild alein leisden mus nacher kennen die Gschwohlschedel fileichd fier inen alein auch saudum regürn und braugen keinen Hanswurschden nichd dazu, wo plos daneben schtet und eine dume Fozzen schneit.

Liber Josäph, ich mus es Dier schreim in ahler Libe, den es isd nichd mer zun aushalden, den in der Mentscherkamer is ale Dag Kirchwei und ieber mir häre ich die halberte Nachd wies mit die knagelden Schtiefel herumschbaziern und wen drobn schon ein [63] Laggel isd, feift herund schon der andere und schteigt auf der Leider. Du weist es nichd, haber ich weis es.

Neiling hab ich den Bfahrer gefragd hobs regürn nichd bald aufhärt, hab ich gsagd und er sagd nein und ich habe gesagd, ob das fileicht auch noch eine Ard und Manir isd, und er hat seine Bledschen hengen lasen und had gesagt libe Filserin sagd er, es isd fier inserne heulinge Rähligon und eier Man mus dafier schtreiden und disse Zeid wird iem der Hiemel belonnen und ich habe gesagd, so und fileichd isd das auch fier die heulinge Räligon das sie mier in der Mentscherkamer den Brederboden durchdretten und inser Haus mit der Unkeischheid befleggen, und er hat gesagd, dafier kan man nicht, indem der Teiffel herumget und suchd wen er ferschlingd, und er had seine Bledschen noch weider hengen lahsen und isd gegangen.

Aber ich ken mich schon aus mit diesse Schprüche und mir wiesen es ahle in Mingharding, das Du iem gesagd hasd, er mus seiner Kechin einen Kazendräg auf den Nabl lägen und da weis man schon.

Die Kechin hat es der Kramerkathl ferzelt ins Ferdrauen und die Kramerkathl had es der Schusdernanni ferzelt und die Schusdernanni had es mir ferzelt.

Liber Josäph, ich mus es Dier schreim mit ahler Libe, das ich nichd weis, was Dich der Bfahrerkechin ierer Nabl anget und zuwegen was du wielst das er mit Kazendräg angeschmirrt wird und fileichd wilst [64] Du dich noch ieberzeignen, obs richdig hingeschmirrd ist. Liber Josäph, ich mus es dir schreim, das du ein Saubärr bisd und ich kan es mir schon dengen, wie Du in der Schtad regürst und fileichd must Du noch mehrernen gschlampeden Kechinen was ferschreim fier iere Näbl. Haber Du braugsd nichd komen, du kanzd fon mir aus regürn, baß nur auf, ich regür auch! Du Haderlumb Du miserablinger!

Liber Josäph, disses mus ich dir schreim mit filen Grießen

fon deiner liben

Mari Filserin.     

[65]

An Wollgeborn

Frau Mari Filser
kenigl. Abgeornetensgahtin

in Mingharding
Bosd daselbst


Libe Mari

Ich mus es dier schreim, das solchene Brife als wie du schreibsd gans unferschemd sind und fileichd bisd Du blos ein Weibsbild, wo thum daherred und [66] die Har lang sind aber der Ferstand isd kurtz und es mus geblabbert sein und geradscht und geschimbft, und alle Weibsbilder sind fon dieser Beschapfenheid, und inser Herrgott hädd auch was gescheuteres duhn kennen als wie mit inserne Ribben solchene Geschäbfe fabritzirn.

Libe Mari, ich mus mit Schmärtz bemergen indem Du solchene Ausdrick hasd, das ich ein Haderlump bin und ein miserablinger.

Libe Mari, düsses wiel ich Dir ferzeien, weil es familär isd und ieberall der Brauch.

Libe Mari haber Du hasd geschriem das die Minisder keine Hanswurschden nichd braugen und düsses sind mier alle, die wo in der Schtad noch in Schwaise ires Angesüchtes regürn, und da musd du dich fieleichd besienen, ob sich fileichd die Regirungselämende for einer gscherten Moln und schtoknarische Gredl, die wo ire Drägschleider nichd einzeint had, sich auf düsse Weuse beleudingen lasen hoder nichd.

Libe Mari, du musd es nichd klauben, das ich fileichd mir keine Sorgen nichd mache um das Hauswäsen und wan ich in der Fruh aufsteh schauge ich sähnsiechtig hinaus in der Färne wo das Korn waxt und ienser liebe God seinen Sägen datzu gibd, das der Woaz auch waxt.

Libe Mari, ich mus es dir schreim, das ich eine härliche Freide gehabd hawe, das di Edelweis ein Kukalm had und ich hobfe, das ier nichs verseimt habt indem Zau bärig ist, sondern den Bärn vom [67] Wirth darieber last, wo ich klaube, das er schön schpringd.

Libe Mari, ich mechte auch dabei mit wierken indem ich immer mit düssen Gedangen bescheftigt bin und foller Liehbe, haber leider es isd mir nichd geschtattet, sondern ich mus dem algemeinen Beßten und dem Vaderland düsse Freiden obfern und indem es heußt, wier missen inser Baiernland regürn da fragd kein Mentsch nach insern Brifatwienschen und ob fieleichd Zau bärig isd.

Libe Mari, da isd man kein Hanswurscht nichd wenn man sich fier sein Vaderland obfert sondern man isd eine thume Schneganß, bald man es nichd ferstet und Du kanzt den Minisder schon fragen, ob er einen solchenen Deppen dazu braugen kan und er mus es sagen, das er ohne iem ieberhaupts nichs machen kan, und ich nichd daneben schtehe und blos eine dume Fozen schneite, sondern mier schaffen an.

Libe Mari, indem du schreibsd das in der Mentscherkamer ein solchener Grägori schtadfindet, isd es ser draurig, das die Keischheit ferschwindet und sie machd der Wolllusd Blaz, haber nichd blos in inserner Mentscherkamer sondern iberhaupts in jäder Hitte und in jäden Ballaste, und indem mir desweng inser Eißerstes thun miessen, das mir wieder die heilinge Rähligon in schwung bringen, kennen wier nichd in die liebe Heumat ziehen und bald es uns gelüngt isd es fieleicht auch in Deiner Mentscherkamer nichd mer so wollüstig wie sonzt. [68] Libe Mari, damid du es siehgst und nichd mer solchene fräche Brife schreim musd, schicke ich dier disses Büld indem es mich darschtellt und meinen Kohlegen den keniglichen Abgeorneten Matias Glasel fon Eirasburg.

Schaugen die Hanswurschten so aus oder die Männer, wo irem Vaderlande Gesäze forschreiben?

Disses Büld schtellt ins dar in einer geheumen Beradung der Lehgisladurbäriode, wo du nichd ferstest und auch nichd braugst.

Was auf dem Dische schteht isd ein Klobus oder Erdbahl und man kan ien umadum drahn.

Darunder befinden sich die Biecher, wo mir schtudiern miessen, das mir die Brojekte der Regirung oboniehren und blädiehren, den disses sind die bedreffenden Ausdrike der barlamendarischen Schprache.

Ale Biecher zusamen heißt man die einschlengige Lideradur und fileichd fragst du insern Hern Bfahrer, ob es so leichd isd, oder ob man nichd seinen Gobf anschtrengen mus das man es beweldingen kan.

Indem der Glasel eine solchene Fozen machd, isd es desweng, weil er ein Refirat machen mus, wo fileicht dreisig ladeinische Werter darin forkomen und das Buch wo ich habe isd der Endwurf fon der Finansbäriode, wo du auch nichd kenst.

Libe Mari, schaugen fileichd so die Hanswurschten aus, wo du schreibsd oder die Mäner, wo iere Zeid in Schtudium ferbringen zum Beßten des Baiernlandes? [69] Fileichd is der Glasel in der nemlingen Lage das iem Zäu bärig wern und er kan sich nichd daran bedeiligen sondern er mus sein Refirat anferdingen.

Libe Mari, indem du schreibsd, was mich der Bfahrerkechin ierer Nabl anget, so isd es fileichd nichd unferschemt, das du mir solchene Unkeischheiden in den Sak schibst, wo es nur die Gefehligkeit isd, das ich ier den Grobf verdreiwen will und ich bin kein Toktor wo sich ieberzeigt, ob der Kazendräg am richtingen Orte isd, sondern mir isd es gleich.

Der wo ihn auf den Nabl legt bin ich nichd, sondern der Bfahrer, und er wird schon wiesen, wie er sich dabei zum ferhalden had, und ich ferschreibe es blos fier den Grobf, wo kein sindiger Gedange hinkomt und auch kein Geschlächtsdeil nicht isd.

Das musd du Dir mergen und nichd solchene schmuzige Worde ieber meinen Läbenswandel haben.

Libe Mari, ich kome nichd, indem noch die Lägisladur nicht ferdig gemachd isd und ich darf die Lägisladur nicht hint lasen, indem ich geschwohren habe. Libe Mari, fileichd wird sie ferdig in Augusd oder in Setämber, das weis kein Mentsch nichd, wan sie ferdig wird. Ich auch nichd.

Desweng bin ich kein Haderlump nichd, sondern ein dreier Regänt des Schtaates, wo sich auf inserne Ausdauer verlast und nichd aufbaßd, ob fileichd daheim ein Weisbild blärrt. [70] Libe Mari, das musd du dir genau mergen, das ich kein Hanswurscht nichd bin und es grießt Dich

Dein

liber Jozef Filser
kenigl. Abgeorneter.

Bosd S.

Schauge das dem Wirt sein Saubär gud schbringt haber lase die Bolidik aus dem Schpiele. [71]

An Ekselenz

den Hern Joseph Filser

Lantagabg. im Pallament


Eier Ekselenz, sieser Schaz!

„Denkst du auch noch der weihevollen Stunden,
Wo uns die Liebe Seligkeit beschert?
Wo unsre Herzen glühend sich gefunden
Und die Begierde alles hat gewährt?“

[72] Sieser Schaz! Dengst du noch an disse Stunden, wo mir ein Rantewuh im Kindlkeler gehabt haben und darnach waren wir beim Toniesel, wo mir uns so herlich amusirt haben, aber sieser Schaz dafor waren wir wo anderst, Du weist es schon, wo insre Hertzen glühend sich gefunden haben, und du hast meine Unschuhld geraupt.

Oh, wie habe ich mich geschträubt for Deinen Ungestiem aber es war fergebens, denn Du warst gans ungestiem und ich glaube, das ich bin honmechtig geworden und aber wie ich erwachde, bin ich nichd mer in Besieze meines kosbarsten, was ein Mätchen hat gewesen sondern Du hast es gestolen, sieser Schaz mit Deinem Ungestiem.

Oh, wie habe ich geweint und gefluhcht ieber meine enschwundene Mätchenbliethe, wo man nur einmal zum fergeben hat und sie war jez fort. Ich habe gedenken miessen an meine Famillje, wo mich ungeratenes Geschäpf ferstoßen mus, weil ich die ganse Famillje beschimbft habe und entärt habe durch dissen leichsinn, der mich in deine Umarmung gefiert had, wo es kein Entrienen nichd mer gibt, sondern es war um mich geschähen.

Meine Mutter wird mich fragen mit gebrochener Schtimme, wo ist er?

Und ich mus fragen wer?

Der wo dir dein Heiligtuhm genohmen had und deine Mätchenbliethe zerschtärt?

Und ich mus sagen, leider er ist ein ferhairadeder [73] Man, der wo mich ieberweltigte und meinen Sinnenrausch beniezt had zu seiner schnellen Luhst. Mein kramgebeigter Vater siezt gans erschäpft auf das Kanabee und ruhft mit holer Schtimme, ich ferfluche Dich, wen du nichd for dem Altare die ferlezte Äre deiner Famillje herstehlst.

Aber was mus ich sagen?

Der wo mich in libestaumel hinweggeraft had, und wo meine Bluhme entbläddert had, disser Schmedderling ist schon ferheiradet. Wehe mier! Mein Kind had keinen Vater nichd!

Sieser Schaz, denn es ist leider bis zun eißersten gekomen, das ich die Frucht der Siende schpüre. In der Nachd wache ich auf und mus weinen, das disse flichtige liebe zu dier einen solchenen schweren Ausgang nimmt, aber ich habe es mir gleich gedenkt und ich bin gleich in Trauer fersunken wie es forbei war, als wenn ich eine Ahnung gehabt habe und Du must es noch wiesen, das ich beim Toniesel nichts mehr geschprochen habe, sondern ich war in mich fersunken.

Eier Ekselenz, sieser Schaz! In diessen quallfollen Stunden rufe ich um Hilfe und du must mier sogleich 800 Mark schiken, das ich nach Amerika farre, wo Niemand meine Abschtammung känt und nichts weis fon meinen ferlohrenen Mätchentraum und fieleicht kan ich in der Ferborgenheid leben und unserm Kind eine entschprechende Erziehung geben und schtudieren lahsen, wen es ein Gnabe wierd.

Sieser Schaz schike es gleich bis zun Middwoch, [74] denn ich mus es haben, weil der Dampfer nach Amerika geht, aber wen du es nichd schikst, mus ich zu Fus gehen bis Mingharding, wo deine Frau ist und ich lege das Kind auf ihre Schwehle des Hauses und bidde sie, das sie fier deinem Kinde sorgt und ich gehe in das Wahser.

Sieser Schaz, schike es gleich, aber nichd an meine Adrehse, weil mein Vater mich sonzt erschiest, sondern an die Adrehse fon Xaver Schützinger, Steinträger in Giesing, Entenbachstraße N. 2., weil er mein Küsän isd, der wo ahles weis und ins Fertrauen gezogen ist.

Sieser Schaz, fieleichd meinst Du, ich war eine Barohnin und ferheiraded, aber es war ein Scherz, sondern ich war ein unschuhldiges Mätchen und bin es nichd mehr durch dich.

Sieser Schaz, schike gleich die 800 Mark an diese obige Adrehse, oder ich mus ins Wasser gehen und fier dissen Fall bidde ich dich instendig, das du unsern Kind ein liebefoller Vater bist, und an deine Frau schreibe ich, aber wen du 800 Mark schikst, herst du nichts mer von mier und unserm Kinde, sonder wir farren nach Amerika.

Sieser Schaz, lebe woll; es war doch schön, wen es auch jez so traurig ist.

„Ach, es sind ja nur Sekunden,
Wo man reines Glück genießt!
Aber lange sind die Stunden,
wo man es mit Reue büßt!“

[75] Sieser Schaz, lebe ehwig wohl

fon deiner          
gebrochenen Creszentia v. S.

P. S. Meinen Nahmen brauchst Du nicht wiessen, sonden schike es gleich an Xaver Schützinger!


[76]

An Hern Gorbinian Bechler

Bosdhalder in Mingharding
Bosd daselbst


Liber Gorbinian

Disses isd kein Brif wi di andernen Brife wo mier in liederlinger Weuse einander geschriem haben [77] aus leuchdferdigen Schpaße, sondern es isd ernst aus reimietigen Härzn und ich habe es fest forgenohmen das ich Dich bekern muhs wie ich bekert bin durch einen Draum, wo ich dier erzelen wiel.

Indem mier disser auskschamte Hadern geschriem had, das eine Faterschaft ieber mir schwäbt durch die unzichtingen Wiensche wo mier auf der Rähdut wahren durch dich, habe ich disses schröklich bereiht und bin auch in mich gegahngen.

Ich habe erkahnt das ich durch dissen Lebenswahndel in deiner ausgelahsenen Geselschafd ein unreunes Gefäs der Siende bin und bin in der Jozefschbitalkirche gewessen wo ich meinem Härzen durch Seifzen und Weunen Lufd gemachd hawe und meinen Nahmensbadron eine zähnpfindige Kirzen fersbrochen hawe, bald er mier fon dissem Schlamahssel hilfd das ich den schlambeten Mentsch nichs zu zallen brauge.

Da isd es mier gleich gewessen als wi wen der heilinge Jozef geplinselt hat mit das linge Aug und in der Nachd for dem Schlaffe habe ich mein Fersprechen widerhohlt und hernach bin ich geschlaffen. Haber auf einmahl bin ich aufgewahchd indem ich fon einen helen Glantse umflohsen wahr und der heulinge Jozef isd for mier geschtanden und had dreimahl gesagd wache auff mein Son Jozef. Was wüllst Du hawe ich gefragd. Gelibtester, du hasd mier eine zähnpfindinge Kirzen gelobd, sagd er, und fier disses wird die Begürlichkeit deines Fleusches [78] ferzien had er gesagd, haber Du bisd ferfiert worden Gelibtester sagd er, und deinen Freind Gorbinianus kan ich nichd helfen had er gesagd. Da hawe ich bidderlich geweunt, das Du ferlohren bisd und der heulinge Jozef sagd, fier Deine Drauer wohlen wier ihm ferzeien, sagd er, bald er seine Wolllusd bereiht und ahles bezalt, sagd er, den du derfst es nichd zalen, weil du bei inserner heulingen kristgadollischen Zentrumsbardei bisd sagd er und er had wider gans freundlich geplinselt und is durch die Decken gefarren und mein Zihmmer had noch in der Fruh ganz schtark gerohchen.

Liber Gorbini durch disses isd mir leuchder geworden und ich mus es dir middeilen, das mier nach dem Willen des heulingen Josef handeln und du ahles zalst und durch eine bidderliche Reihe Deine Sehle fon disser Todsinde befreust. Liber Gorbini, lahse es dich nichd ferdriesen, das es so fil Geld isd indem du der schuldinge Ferfierer bisd und was isd ales Geld, bald deine unschterblinge Seele ferlohren isd?

Ich hawe zuersd gemeunt ich wiel auch die helfde zallen haber durch disse Worte des heulingen Jozef isd es mier klahr geworden, das ich nichd derf, den bald ich aufkohme isd es ein bolidischer Schkandall und bald du aufkomst isd es blos brifat.

Liber Gorbini Du must nichd klauben, das ich dier einen Pliemelplahmel formache, sondern es isd ein merkwirdinges Ereignis, und komt aber oft for [79] das die Heulingen den Mentschen erscheunen bald man ienen eine Waxkirzen oder sonzt was ferspriecht.

Gelibtester Du must es bereihen und zalen das du Barmhärzikeit findest und ich hawe es meinen Nahmensbadron fersprochen, das ich nichd auslahse bis Du zalst, und bald Du nichd wielst sag ichs Deiner Alden, das sie fier dich zalt und Deine Sehle geräthet wird, haber fileichd fozt dich deine Alde umeinand und du hasd noch einen ierdischen Ferdrus.

Liber Gorbini, Du must dengen, das es zur Abtödung deiner fleuschlichen Lieste isd und das ich auch abtöded worden bin, wo mich die Schlahwiener so hergeschlahgen ham und zwei Schtokzehn verlohren, das ich nichd mer gescheidt beussen kan, und jez must du in Deinen Geldbeidel hineinglangen und zaln. O wi leichd isd es bald man sich plos mit Geld befreihen kan fon dissen Sehlenkwahlen und Du kanzt Dier ja forstehlen, das dier filleichd eine Ku ferekt isd, wo auch so fiel kost. O warum sind mier auf eine Rädut gangen! O wie bereihe ich es, das ich den heulingen Jozef so beleudinget hawe durch dissen Wahndel mit dem Schlamben, wo jez schreibt, das mier zwei iere Mätchenbliethe zerschtärt hawen. O wi gern wiel ich Bäserung gelohben und bald wider ein Freind kohmt, das ich mit iem herum lumbe ruhfe ich zu meinen Schuzbadron das er mir nichd zum erscheunen brauchd und fier mich so fiel arbeid had. Liber Gorbini mier wohlen beten und bereihen und du must zaln, das auch der heulinge [80] Gorbinian mit dier eine Freide had wie der heulinge Jozef mit mier eine Freide had und ins bewart for solchene unferschembte Schlamben. Disser Brif isd nichd wie ein anderer Brif und plos ein Schpaß sondern ich bin auf dem wäge der Buhse und wiel jeden Dag beten, das Du auch so erleichted wierst und besiene Dich nichd sondern zal mit Freiden.

Kelobd sei mein Nahmensbadron der wo dir auch helfen wiel balst Du zalst und in ewikeit Amen

fon deinen liben Freind

Jozef Filser.     

[81]

An Hern Jozef Filser

in Minken


Mein Liber

Deinen frächen und unferschembten Brif habe ich erhalden und ist es eine Erbressung, wo ein anderner Lumb dafier eingeschbert wird haber die [82] grosen Schpizbuben kan man leuder nicht hengen, sonzt werst Du kein Abgeorneter nicht mer.

Mein Liber, Du hasd geschriem, Du schreibst es meiner Alden fon dem Schlamben wo du bis in der fruh damid herum bisd und in Gesälschaft von ierene Schtrizi, wo du hinbasst indem Du selwer ein solchener bisd und wo sie dich Gozeidank hergeschlahgen ham, indem mich disses mit Freide erfielt. Den so einen mus man herschlahgen als wie dich und fileichd erwiesche ich eine bassende Gelehgenheid und lase Dich herum mit einen Oxenfisel das dier die Lumberei fileichd ferget, so lase ich dich herum du hunzheitener Batsi. Der Oxenfisel isd schon hergerichd und du brauxt blos kohmen und huiaxdax lase ich Dich schpringen, das Du es mirkst fier was du erbressen wielst. Geh nur här und sag es meiner Alden geh nur här zwengen meinen Sehlenheul haber bass auf wi ich fieleichd Deine Sehle so abscheilig herschlahge das sie kein Häftbflaster nichd mer zusahmenhebt. Geh nur här Du scheinheulinger Bauerndahdah und schauge dier aber zuerscht meinen Oxenfisel an wo du mit iem Bekantschafd maxt das du umadum plau bist. Solchene Abgeornete mag ich gärn die wo in der Schtad die bludigen Kreizer des Folkes ferbuzen und nichd genuhg si erbressen noch bei den Gewerbsleiten.

Indem du schreibs, das du einen Draum gehabd hasd must du nichd klauben, das du mich machen kanzt und ich fieleichd Reschpekt habe for einen [83] solchen heulingen Schuzbadron der wo sich dazu hergibd, das er Dier erscheunt und bald er wider kombt bei der Nachd kanzt iem einen Grus fon mier ausriechden und er weuß schon. Das mus ein drauringer Schuzbadron sein der wo keinen andern Ferkehr nichd had wie mit Dier und solche Lumbereien einblahst das ich 800 March zaln mus. Du must iem bidden das er mier erscheunt und ich gib iem keine Waxkirzen aber hinder der Beddschtatt ligt der Oxenfisel das mier ein Wertlein schprechen. Las ien plos erscheunen bei mier und er kan schon herein beim Fensder haber ob er als ein gantser hinaus kombt wohlen wier schon sehgn. Fieleichd bereiht er disses das er zu mier erscheunt und 800 March wiel und einen frächen geschärten abdrahten Rahmel zu solchene Lumbereien hielft. Ich ziend iem schon ein Lichd auf haber keine Waxkirzen nichd. Had er gesagd, das er deinen Freind Gorbinianus leuder nichd hälfen kan und Dein Gorbinianus mus zaln? Der Gorbinianus zalt einen Dräg saxt du iem und ferdient sein Gäld auf ehrlinge Weuse und schtapazierd keinen Schuzbadron nichd, das er mit einen frächen Draum anderne Leite erbresst und bald er mit seiner Wollust hinein fahlt, zallt er ahles selwer. Und du must iem sagen das es keinen Freind Gorbinianus ieberhaupts nichd mer gibt sontern es isd ausgeschpezelt und brauxt nichd zu weunen fier mein Sehlenheul und fier Disses kan ich mir schon selwer einen Schuzbadron zaln aber einen richdigen [84] und anschtendigen der wo fiel zu gud isd das er in Deinen Sauschtall erscheunt und sich fon keinem Haderlumben keine Waxkirzen zaln last. Das must du iem ausriechden bald du wider einen Draum hast und dräume sieß Du hunzheitener Batsi wie man die Leite erbresst und lase ien bei mier erscheunen und ich erscheune iem auch mit einen Oxenfisel.

Mein Liber indem Du schreibs, Du must es meiner Alden sagen, das meine Sehle gerättet wird, und ich einen irdischen Ferdrus krige da hör ich dich schon gehen.

Fieleichd wiel ich auch ein übringes duhn und deine Sehle fier den Hiemel rätten bald sie im Baradies eine solchene Saublahdern ieberhaupts möhgen und nichd ahle Aerzengl schiageln und krank werden bald sie Dich herumfliehgen sehgen. Aber fileichd brobier ich es das mier deine schelche Sehle rätten und sag es deiner Alden mit was fier einen Schlidden Du schbazieren farst in der Schtadt und fieleichd had sie auch einen Draum und das ier eine Schuzbadronin ferraten kan mit was fier einen Schteken si dich herschlahgen mus, das di Begerlichkeit des Fleusches unterdrikt ist. Und ich sag es ieberall was mir in inserm Wallgreis fier einen härlichen Fertreter hawen, der wo ins so härlich fertritt bald er seine Reische ausgeschlapfen had und seine Fotzen nichd geschwohlen ist fon die Maulschälen wo iem seine libreuche Braud hinhaud oder ier Schtrizzi. [85] Mein Liber Du must nichd bidderlich weunen ieber mir, weil du ein solchenes Mitleid hast auf meine Wolllusd und Du must nicht seifzen wegen meiner, den ich bin nichd so thum, das ich deine Schlamben auszal und plos klaube es isd eine Kuh ferekt, sontern es ferekt keine Kuh und ich behalde mein Geld.

Warte noch ein pissel bis das du in der Heumath kombst und Du kanzt seifzen ieber Dir bald deine Alde Dir eine solchene Watschensupen aufkochd und ich schmallze Dirs mit meinen Oxenfisel das es gewies reucht. Warthe noch ieber eine kleine Weule krixt Du 800 March und fier Deinen Schuzbadron auch was, weil er mier so gefahlt und kohme bald liber Jozef in das kleine Ziemer neben der Schenke, wo ich ahles beisahmen habe in einer Schuhblade was du brauxt. Dort wiel ich dich hinfieren mein sießer Jozef bald Du kombst und die Thiere zuschperren das mier gans ungeschtert sind und mit einander Reih und Leid machen und Dein Schutzbadron derf zuschaugen was ich aus der Schuhblade ziehe und es ist aber keine Waxkirzen mein Gelibtester und auch keine Bangenoten mein Gelibtester, sontern es ist was geweichtes, das Dein Schuzbadron mit Freiden plinseln kan und es ist lang eingeweicht im Wahser mein Gelibtester, das es bäser schmärzt bald ich Dich damit herumlase in dissem kleinen Ziemer und du must Kahrusel farren so schnell lase ich Dich herum Gelibtester. [86] Kohme doch bald mein sießer Jozef der wo jez so heulig geworden ist, das die Schuzbadrön in sein Schlafgemach aus und ein fligen wie die Schwalberln und seinen Geldbeidel beschitzen indem das sie ehrlinge Gescheftsleute um 800 March brellen und erbressen wohlen.

Kohme bald und grieße einsweulen Deinen Schlidden fon mier, der wo aber nicht so thum ist und zalt. Und bald du mier einen irdischen Ferdrus machen wielst bei meiner Alden hernach schauge nur das du deine unschterbliche Sehle in ein guseisernes Schileh schtekst, weil sie sonzt zu schnel hinauf farrt zu den heulingen Schuzbadron wo Dich so freindlich anplinselt. Das must Du dir mergen

fon deinem liben

Gorbinian Bechler
Bosdhalder.     

[87]

An hochwiern hern Bfahrer

Emeran Schanderl

in Mingharting
Bosd daselbs


Hochwierniger Her Bfahrer

Kelobt sei Jessas Kristo in aler ewikeit Am.

Disses ist geschriem unterm Beichdsigl. Ein gewieser Man in Minchen ist gefahlen in Fersuchung durch Umgang mit einen schlechden Mentschen wo mit einen eingewurtselten Lahster behafded isd und durch die Gwalen der Fleuscheslusd wo iem durch einen unkeischen Anbliek entstanden sind.

Der schlechde Mentsch hat den gewiesen Man durch einen Brif ferleidet das sie hirauf zu einer Rähdute gangen sind, wo die gefahlenen Weipsbilder durch unbedäktes Fleusch zur Siende ferlokten.

Indem aber disser Man bis zu disser Stund einen herforagenden lebenswahndel sich befleußiget had und keine Anwahndlung durhauß nichd begieng sontern in einen guden Geruch befündlich gewäsen ist, das iem auch die hochwierninge Geischlichkeit ins Fertrauen gehabt had. [88] Haber der schlechde Mentsch had es gewießt das er in einem niechdernen Zuschtand keine Fähldridde nichd beget und in die Siende hineinfahlt so das er Schambaninger had kohmen lasen und disser brafe und gerächte Man had es drinken gemust bis er seinen Geischt ferlohr. Indem er sich aber in disser Bewustlosikeit befündlich war had er fieleichd in Worden und Wergen gesiendigt haber nichd so schtark indem er ja so sär bedrunken wahr das es nichd auf das schlimbste gekohmen ist und keine Totsiende nichd forfiel, sondern unkeische Redensahrten.

Es begahb sich aber das der gerächte Man for lauter Bewustlosikeit in ein kleunes Wierzhaus geried zum Genuse der Weiswierschte wo er nichds dabei gedenkt had sondern er as disselben.

Er wurde jetoch in einer auffahlenden Weuse belährt das er sich gengen die Gebohte der fröhmikeit und des kristlichen Wahndels in eine habscheilinge Gelehgenheid begäben hatte, indem er bläzlich eine Anzall Wadschen empfing und auch schluhg iem disses ferlohrene Weipsbild einen Sembfhafen ins Andliez und auch fohzten ien die Spißgesählen auf eine gans unerlaupte Manir das der gerächte Man blüten muste auch zwei Zehne ferlohr. Durch disses ist der Man schmärzlich bedriebt und isd gefoldert fon Gewiesensengsten in seiner unschterblichen Sehle und had gelohbt zum wahlfarren nach Aldenöding und schtiftet auch hundert March fier die Kürche in Mingharding bald ahles sich gud hinausget. [90] Fieleichd kombt es for, das die Frau des gerächten Manes durch den schlechden Mentschen in Erfarung disses gesäzt wird und ein ahlgemeines Ungliek sich begiebt, das der Früde zerschterrt ist, indem di Frau durch ier leichdgleibiges Geschlächt bewohgen wierd und klaubt, das eine Totsiende forgefahlen ist und nichd klaubt, das der gerächte Man so sär bedrunken sich befunden had. Der gerächte Man bittet um den Schuz der Kürche gengen die weldlichen Nachdeile seines Begäbnisses, indem der hochwierninge här Bfarrer der gewiesen Frau sagd, das ahles ferleimdung isd durch die erfiendung eines schlechden Mentschen. Fier dissen Fahl schtiftet der gewiese Man hundert March fier einen guden Zwäk, wo der her Bfahrer selbst ien beschtiemt nach seinen Ermässen und auch schtiftet er fier die leublichen Bedierfnisse des hochwierningen Härn zwei junge Anten und eine fedde Gans auf Mardini und last sich herbei das er auch eine flaschen Zweschgenschnabs aufwixt. Indem aber die gewiese Frau nichds in Kenntnis bekohmen darf, bald sie es nichd schon weis, mus der hochwiernige Her ieberaus forsichtig sein und nichd fieleicht schon forher reden sontern er mus es an dem Benähmen der gewiesen Frau mergen hob sie es weis.

Fieleichd get der hochwiernige Her efters zu jenem Haus und fragt wie get es meinem gelibten Son, der wo in der Schtadt fier uns arbeided und bald sie was weis schimbft sie schon und dan ist es Zeid, das ien die Kürche schiezt. Der gerächte Man hat beschlohsen, [91] das er seinem geischlingen Oberhaupt die hundert March auch schtiftet und die Gans und Anten und Zweschgenschnabs, bald ieberhaupt der gewiesen Frau durch die Gunzt der Heuligen nichts bekannt wierd.

Ich mus es noch schreim das der schlechde Mentsch ein gewieser Bosdhalder ist wo auch ieber den hochwiernigen hern Bfahrer ruchlohse Geschichden ferbreidet und ieber die Schuzbadron schimbft und sie bedrot. Das mus man wiesen for man iem ferdraut.

Disses hawe ich jez fohlendet underm Beichsigl und klauben sie nichd, das der Man das bedreffende fieleichd nicht schtiftet, sontern er schtiftet es schon. Disses beschtetigt ier

liber Jozef Filser
kenigl. Abgeorneter.

[92]

An den hochwierningen Gabidlforsdand

Dobias Angerer

in Zillhofen     
Bosd Mingharting


Hochwiern her geischlinger Rad

Kelobt sei Jessas Kristo in aler ewikeid Am. Kum schbiridu duoh Am.

Indem das sie geschriem ham das ich zum bresadent Orderer mich begäben mus und zum Minisder Wehner bin ich zuerscht zum Orderer mich begäben, der wo aber jez fier einen Bardeibruder kein härz nichd mer had sondern er ist ganz geschwohlen, indem er ins Minisderi hinein kohmt. Wo ich zu iem hinein bin had er eine habscheilinge Fozen gemacht [93] und had durch seine Briehle mich angeschaugt das ich mir gedengt habe auwäh. Er had gesagd was wohlen den si schon widder? Ich wiel nichz hawe ich gesagt sondern der hochwierninge Her Degahn Angerer wiel was sag ich, in dem das si ein Schulschbezl zu iem sind und er had einen Schuhllerer wo gengen die briesderliche Wierde sich fergangen ist und auch die Bfahrerkechin ein schlechdes Mentsch und eine Karnalli geheußen had und mus hinwäg fon Zilhofen, wo jez das Familenläben im Bfarhof zerschteret is indem die Kechin und der hochwierninge her geischling Rad iere gewonheiden nichd mer ferrichden kenen, bald sie eine Karnalli fier einen Schuhlerer abgäben mus, weil die Schuhlererin einen gälben Fogel auf ierem Hud had wo gewies zwanzig March kost und die freilein Bfahrerkechin gesagt had das fier eine so eine ferhungerte Schuhlererin fieleicht ein Schbaz auch genug isd auf dem Hud und braugt keine gälben Föhgel nichd sontern sohl ier Mätchen was zum äsen geben und deswengen heußt si der Schuhlerer eine Karnalli das si den gansen Dag rohzen mus und kan iere Bflichd und Schuldikeid nichd mer ferichden mit dem geischlingen Hern Rad.

Der Bresadent Orderer hat mich gans fuxdeifelswield angeschaugt indem ich disse Erzelung gemachd habe und er ziegt seine Läfzen hinauf das ich geklaubt hawe er wiel mich beußen und hat gefragt hob ien die Föhgel was angengen wo auf die Hüde sich befiendlich sind und hob es ein Schbaz ist oder nichd. Haber [94] ich hawe gesagt, das seinem Schulschbezl seine Kechin keine Karnalli nichd ist und er mus es beschtetigen und durch seine Freindschaft zu ienen mus er den Schuhlerer fersezen.

Da had er gebrillt, das ich sohl hinausgehen aus seinen Ziemer und nichd mehr kohmen, indem das er keine Zeid hat fier solchenen Dratsch und hob fieleichd die Siezungen noch lenger dauern missen indem das Barlament sich bescheftingen mus mit der Schuhlererin ieren gälben Fogel und er had ieberhaupts keine Schbezl nichd.

Hochwiern her Degahn ich mus es leuder schreim, das der Orderer ein schlechder Freind zu ienen ist und er get plos mer mit die Großkobfeten wo er selbs bald einer ist. Er had mich hinaus geschmiesen und ich bin aus seinen Augen ferschwunden.

Aber forgestern da bin ich zum Minisder Wähner hingegangen und ich mus es ienen mit freide beriechten das mir den Schuhlerer eine Suppen engebrokt hawen, wo er nichd so geschwiend ausgelöfelt und sie mus ieren gälben Fohgel wo anderst fligen lahsen.

Forgestern da bin ich ins Minisderi hinein und ein Bordiäh war herunt und ich hawe gesagt er sohl mich zum Wähner Toni hinfiehren. Er had gesagt, er derf nichd sontern ich mus in ein Ziemer for seinem Ziemer und warten bis der Minisder mich mag. Da bin ich hinein und ein wambeter Mentsch hat mich gefragt was ich fileichd wiel. Ich wiel zun Wähner Toni hawe ich gesagt, indem ich keniglicher [95] Abgeorneter bin und ein Schtazgeheimnis besieze wo ploß der Minisder hören darf. Da had er ein Komblimend gemachd und hat mich zun Minisder gefiert, der wo gleich auf mich hergangen ist und hat freindlich gelechelt und gesagt mein liber Her Filser das ist schen fon ienen, das sie mir die Ähre erweißen. Mier haben ins auf dem Kanabä gesezt und ich hawe es iem erzehlt, das der Schuhlerer so fräch ist und heußt die freilein Kechin eine Karnalli, indem sie der Schuhlererin ieren gälben Fohgel nicht leiden kan.

Der Minisder ist gans draurig gewohrden und hat seinen Kopf geschittelt. Ich mus es beschtettigen, das er ein heflicher Mentsch ist und er siecht aus in der Nehe wie der alte Laubheimer, wo als Gieterhandler zu ins kohmt und seine Nahsen ist so lang das er mit der Zunge darauf schleggen kahn bald sie ien beußt.

Er hat den Kobf geschittelt und hat geseifzt und wie ich ferdig wahr hat er gesagt sie klauben nichd sagt er Her Abgeorneter, was ich mit disse Schuhlerer fier eine Arbeit hawe indem si die geischlinge Obrikeid reizen und jäden Tag mus ich solchene Erfahrrungen machen, das sie wiederschbenstig sich benämen.

Ich hawe gesagt zu was braugen die Schuhlererinen fieleichd gälbe Fögel auf die Hüde?

Er had gesagd disses ist ser bezeuchnend fier dissen wiederschbenstigen Schtand, indem die Schuhlererinen große Fögel auf dem Hud haben und die [96] Schuhlerer haben große Fögel im Kobf und man mus sie bendigen indem sonzt der ungesezliche Geischt ieber die Schuhle kohmt.

Sie missen iem fersezen hawe ich gesagt den die Kechin ist gans draurig und get nichd mer in der Kürche weil der Schuhlerer auf der Orgel siezt und zu ier hinunder zahnt und die Schuhlererin niemt den gälben Fohgel in das Goteshaus wo doch dem hern geischlingen Rad gehert.

Da had mier der Minisder die hand darauf geben das er iem fersetzt weil er ein Eksembel schtatieren wiel hat er gesagt und er reist die grosen Föhgel iere Fädern aus, wo sie haben inwändig und auswändig und er had gesagt, er wiel inserer heuligen Kürche zum Siehg helfen, wo er plos kahn und dissesmal gegen den gälben Fohgel. Da hawe ich gesagt das ich mit iem zufriden bin und hawe iem schnubfen lahsen hobwohl fier seine Nahsen ein bfund auf einmahl nichd fiel ist und er braugt eine ganse Lieterflaschen fohl Schmeizler bald er schnubfen thete, haber er schnubft nichd, weil er sonzt schtatt ein Saktuch eine grose Bettziehgen im Sak haben mus.

Hochwiern her geischlinger Rad disses hawe ich fohlbracht mit freiden und der Freilein Kechin einen schenen Grus und sie braugt nicht mer zum weinen und sohl ier Familienläben wider ferichten. Hobfendlich dürfen mier jez bald heum indem mier das Barlament beschlüssen, und es griest ienen

ier lieber Jozef Filser.

[97] An hern Schtazionskommadand

Lorenz Schmelzer
in Mingharting
Bosd Daselbs

Beträf ieren Schreiben fon Aufbäserung hawe ich ienen aufbäsert und mier haben beschlohsen disse Obfer zu bringen indem mir jez erkehnen das der Beahmte auch ein Mentsch ist und eine wahrme Subben haben mus.

Mein liber Man, das ist ein groses Obfer das wo mir briengen und ier mießt dankbahr sein und nicht jäden Oegonohm aufschreim bald er one Laderne farrt, den zahlen thud wäh und ier seiz auch freidig bewägt das mier eich aufbäsern und mießt nichd den Oegonohm um sein Geld briengen wo er in Schwaise seines Angesiechz ferdint.

Mein liber Man, bald der Oegonohm ins Wierzhaus get weil er gans erschepft ist fon Arbeiten und fieleicht drinkt und laud dischbadirt und fileicht mit die Fienger bfeift und fileicht ein unferschembter Mentsch ien schimbft und er auch schimbft und sich [98] keine Fotzen nichd geben lahst, sontern in der notwär hinhaud mus di Schantarmeri nicht gleich ien aufschreim. Weil der Oegonohm den Schantarm aufbäsert und den Beziergsamdman und den Ambsrichder. Bald der Oegonohm luschtig ist im Wierzhaus heußt es gleich di Sau ist besobfen aber bald die Hern Beahmten brillen im Wierzhaus, da heußt es plos die Hern sind ein pißchen angeheiderd. Aber das ist jetz forbei, das die Beahmten mer sind als der Oegonohm und das sie ien schiganüren. Mein liber Man, das ist gans forbei. Jez schiganüren mier und die beahmten missen demiedig warten hob mier fieleicht ins herablahsen das mier ienen aufbäsern.

Der geschwohlene Beziergsamdman schreibt einen Brif, das er gar schen bitt, das mier sohlen es doch bedengen, das er fimbf Kiender had, wo schtudirn missen und der groskobfede Ambsrichder macht eine Bedizion, das mier ins sohlen derbarmen ieber seine zallreiche Familli.

Jez heußt es nichd mer, das die Saubaurn missen eingeschbärt werden und mier sind nichd mer die grachläderne Henglender und Biffel, wo nichz hineinget in iere fireketen Köbf, sontern man mus fro sein bald was herausget aus inserm Sak und sontern mier sind die waisen Fertretter des Folkes, wo in ierer erhahbenen Einsichd die Nodlage der beahmten fieleicht erkehnen. Jez ist es forbei, das der Ambsrichder sein Mauhl aufreist zum Schimbfen [99] sontern er reist sein Mauhl auf, das mier iem was hineinschteken und er was zum beußen hat.

Den der Oegonohm mus den Minisder aufbäsern und den Gäneral und nichd plos einen draurigen Asesser oder gahr einen Schtazionskomadand.

[100] Ein solchener Man, der wo disses fohlbringt, ist keine besobfene Sau, sontern er ist der Wollteter fier ahle beahmten und mus man ien nichd schtehren in seinem Fergnigen, wo er im Wierzhaus hat.

Bald ein solchener Mahn fileichd wider im Schtrassengrahm hinunderfahlt, mus ien der bedrefende Schantarm nichd beleidigen sontern mus dengen, hir ligt mein Wollteter, wo mich aufbäsert had und mus ien libreich heimfieren und bald er nichd mer aufrächd schtehen kahn mus er ien schtitzen oder an seine Haustiere hinlänen, das er nichd umfahlt.

Mier haben ins lang besohnen, hob mier die Beamten aufbäsern sohlen, indem so fiele Unverschembtheiten sich begäben gengen den ährwierdigen Bauernschtand, aber mier hawen eich aufbäsert indem es in der Rähligion heußt, das man seine Feinde liben mus und Gutes erweißen die wo ins hasen.

Mein liber Mahn fier dissesmahl sind mier noch barmhärtsig gewest, haber jez miesst ier nichd plos dengen das sich eier Lohn bäsert, sontern das eier benämen sich bäsert und das ier fohl Dank seiz gengen den Oegonohm und nichd die gantse Wochen herumget, wo ier was zum Anseigen fienden kent und auf eine Geriechzferhandlung lahden, wo der Ambsriechder brillt.

Mein liber Mahn jez ist ausgebrillt, indem ier ein schenes Drinkgeld habts und der Ambsrichder auch und missen ahle heflich sein und freindlich zu [101] dem barmhärtsigen Oegonohm, wo ein Drinkgeld hergiebt.

Fier disses warne ich eich ahle, das es sich jäder mergen sohl und auch der Beziergsambman

als eier 
Wollteter 
Jozef Filser.

[102] An hern

Gorbinian Bechler, Bosdhalder
in Mingharting
Bosd Daselbs

     liber Freind

Indem ich gestern zur Fohlendung fon meiner barlamendarrischen Anwäsenheit in München noch beicht hab bei di Kabutsiner mus ich dier ahles verzeihgen wo du mier gethan hasd in Worden, Wergen und fräche brife.

Indem der hochwierninge Kabutsiner disses gesagt hat, das ich es dier ferzeihgen mus.

liber Freind, du must nichd klauben das ich noch der alde Mentsch bin, sontern ich bin ein neier Mentsch und bald du wider nach Minchen kohmst, da gehen mier nichd mer auf die Rähdut sontern mier gengen briederlich zusahmen zu die Kabutsiner und lahsen inserne Sählen auswaschen und reunigen und buzen, den du must es klauben, mier braugen schon einen schtarken Kabutsiner bis das mier ausbuzt sind.

[104] Disses hawe ich jez erkahnt. Liber Freind ich mus es dier beriechden, das disser heulige Badder Zirilus mich ausbeidelt had, das keine Siende nichd mer blaz gehabd had bei mir sontern siend ahle herausgefahlen und ist es jez ganz lär. Er is zuerscht gans schtill dagesiezt und hawe ien plos schnaubfen hören bald er geschnubft had, haber auf einmahl hat er angefahngen mit seinen grosen Barth zum waggeln und mit die Augn zum Kuhgeln das ich gemergt hawe jez bakt er den Deifel an und fozzt ien aber anderst her das ihm die Lufd ausget und fieleicht bleggt er seine hellischen zene und wiel nicht ford, haber der Kabutsiner kehnt keinen Schpas nichd und fozzt ien umeinand in beichdschtuhl das er wimbseld, und der badder Zirilus hat geschwiezd for lauder Arbeid und auf einmahl had es habscheiling gerohchen und fieleicht wahr es der Deifel und ist fort.

Der badder Zirilus hat geseifzd und ist iem leuchter wohrden und ich hawe gefragt hochwiern her badder zuwägen was miessen sie ienen so blahgen und er war gans zohrnig und had gesagd, das mein Deifel, der wo bei mier loschierd gewesen ist ein biesiger Bauerndeifel wahr wo immer nach iem geschnabbt had und geknuhrt und had iem missen auf die Schnautsen schlahgen und obachd gäben, das er nicht beußt haber jez ist er heraussen.

Der badder Zirilus had gesagd was ich fieleichd klaube, wie schwär es ofd ist bald man einem Menschen plos einen Zan ziegt wo fest schtekt und [105] grose Wurtseln had, und der Deifel had fiel schtärkerne Wurtseln und ist tifer einwändig und schpreizt sich ein, bis man ien herausziegt aus der bauernsähle und derf man kein Augnpliek loslahsen sonzt rudscht er wider hinunder in die Bauernsähle. Haber jez ist er heraussen und der badder mus schnaubfen for er zum buzen anfahngt, das der ganse Dräg weg kohmt wo der Deifel hinderlahsen had.

Liber Freind jez hat der Badder Zirilus in die hende geschbiben indem er jez den geischlingen Schubkahren niemt, das er den grosen Misthauffen der Siende hinausfarrt aus der Bauernsähle.

Liber Freind, ich mus es dir beriechden, das ich iem ahles gesagd hawe und auch deinen Brif hawe ich iem gesagt. Liber Freind da had awer sein Barth gedanzt, wie ich iem gesagt hawe, das du mit einen Oxenfisel die Schuzbadrön herum lahsen wielst.

Er had gesagt was fier ein Deifel mus bei dissem Mentschen loschürn. Da braugen mier ja einen Kaiblstriek das mier dissen Deifel herausziegen und er had gesagd, ich sohl meinen Freind herbriengen, und er niemt noch zwei Kabutsiner, das sie zusahmen disse schwäre Arbeid ferrichden und ein Kabutsiner mus dier den Kobf halden und die andern zwei ziehgen, sonzt get disser Deifel nichd heraus.

Mein liber Gorbinian du derfst es nichd ferseimen, indem es mier der Badder Zirilus genau beschriem [106] had das dein Deifel zulezd das Fuhderal zerschbrengt, wo deine Sähle ist und bald einmahl das Fuhderal kabud ist kahn man es nichd mer buzen. Du derfst nichd mehr zohrnig sein und keine schlechden Reden nichd fieren, indem disses dem Deifel sein Fudder ist, wo du iem zu fressen giebst, sontern du must jez ganz sanbftmiedig sein, bald ich zu dier kohme und lahse auch deinen Oxenfisel in der Schuhbladen.

Liber Freind ich bin jez auch gans sanbftmiedig, indem meine Sähle ausbuzt ist und kein Dräg nichd mer darin und ich fezeihge dier ahles und auch deinen frächen und unferschembten Brif, haber lahse deinen Oxenfisel in der Schublade darin. Ich wiel Deiner Alden nichz sahgen, indem jetz disse wollistige Begäbenheid forbei ist und disses Weibsbild hat ein Afikat kadollisch gemachd und ier gesagd, bald sie plos mit die Augn plinselt, mus sie wegen Erbresung inz Zuchdhaus. Jez lahst sie mier meine Ru und du brauxt keine Anxt nicht mer zum haben for die ierdischen Ferlegenheiden und wegen den hiemlischen Ferdrus brauxt du plos einen Kabutsiner, wo dich ausbuzt. Indem du mier deine Freindschaft kündigt hast mus ich bemergen, das ich zwei Kaibln zum ferkaufen hawe und der Lamblwierth mechte sie gern kauffen, haber fieleichd maxt Du kein Brofid machen fon deinen Feind und ich geb die Kaibln dem Lamblwierth? Aber bald Du klaubst das mier sich wider gud sind krixt Du die Kaibln.

Indem ich jez ganz sanbftmietig bin und ich [107] nichd wiel, das Deine Alde was schbannt, indem die Weibsbilder es gleich in die Nahsen krigen.

Fieleichd bist du auch fohler Reie ieber Deinen frächen und unferschembten Brif und mir sind wider Schbezeln, indem ich bald heimkohme.

Es grüßt Dich 
Dein liber 
Jozef Filser.

[108] An Mari Filserin Ögonohmsgathin

in Mingharting
Bosd daselbst
Libe Mari

Moring kohme ich heum und bin deswengen ser fro, indem heunte die barlamendarrische Säsion geschlohsen ist und die Regirung aufhert.

Libe Mari fileichd must Du jez klauben das es war ist indem es in der Zeidung schtet, wo auch gedrukt ist das mir leuder so lange braugen und wo es auch beschriem ist, wie es hergangen ist beim Schluhs. Indem inser Bresadent Orderer ins gedankt hat fier die obferwielige Bflichddreie und die unermiedliche Bflichddreie, wo mier bewisen hamm.

Indem es Hirgst wahr wo mier ins fersambelt haben zur Regirung des Bayerlandes und jez ist es wider Hirgst wo mir aus einand gengen, und es ist Winder gewesen, da wahren mir drin bein Regihren und in Lanks, da wahren mir auch drin und in Suhmer, und hawen nicht auslahsen sondern hawen pfeigred regihrt.

[110] Libe Mari, das mus ich dier heunte noch schreim damit das du es weist und dise Zeidung die bringe ich dier, das du es lesen sohlst bald du es lesen kanzt, haber nicht gleich bei der Ankumbft dein Mäu aufreisen und nichd schimbfen sontern dänken, das der Mahn regihrt hat und mit unermiedlicher Bflichddreie regihrt hat und bald der Bresadent Reschbekt had mus fieleichd so eine geschehrte Mohln auch Reschbekt hawen und sohl dänken, das disser Mahn fiel geleustet hat fier das Bayerland.

Du bist plos ein Weisbild und kanzt es nichd wiesen, was mier geleustet hawen, haber Du must es klauben indem es gedrukt ist und nichd auf die Kramer Zenzl aufbassen, wo iere Dregschleidern nichd halten kahn, sontern dänken. libe Mari, das mus ich Dier schreim, das ich es nichd mag bei der Ankumbft, das du fieleichd deine Bletschen hengen last sonzt geh ich ins Wierzhaus.

Sontern Du sohlst mier was gudes aufkochen in der Freide des Härzens und fieleichd Schpekknedel und Sauergraut und Nuhdl, das mahn wider gern in der Heumath ist.

libe Mari ich bin auch froh, das ich in die Heumaht kohme, wo jez die Ärnte forbei ist und Zau auch schon fedd, das mier sie schtechen kehnen.

Ich bin fro, bald ich wider in meinen Hof herumwergeln kahn und mich ausrahste, indem ich miede bin for lauter Regihrn und Du kanzt es den Dienztboten sahgen, das es jetz forbei ist mit der [111] Wollust, indem ich heumkohme und wiel nichz hören, das einer herumget in der Mentscherkahmer, sontern bald einer kohmt, schmeise ich dissen hinaus.

Den jez kohme ich.

Das must Du ienen sahgen. libe Mari, indem ich mich gans narisch freie, das ich heumkohme, haber Du derfst keine Bletschen machen, sontern must libreich sein und fohler Lust, das der Mahn zurik kohmt.

Juhu! Ich bin fro, das ich jez keinen Minisder nichd mer zum reden hören mus, sontern Mihst farren und den groskobfeden Orderer brauge ich jez auch nichd mer zum sehen und den Bichler und den Schedler, sontern sie könen mich jez in der Ferne grießen.

Libe Mari Du must es klauben, das regihrn ist nichd ahle Tag schön sontern macht oft Ferdrus, indem man es oft nichd weis, was man wiel, sontern es wiesen es plos die Groskobfeden, haber jez, bald ich Mihst farre, weis ich es und get keinen was an und kahn mich in der Ferne grießen.

lebe woll und mache keine Bletschen nichd, bald ich kohme, den jez ist es Schluhs und aus’ is und gahr is und mache mier Schpekknedel und Sauerkraud.

Juhu!

Der Orderer hat gesagd, mier sohlen in der Heumath die grosen Gedangen for inserner Bardei bflegen, damit das mir sie nichd fergesen, haber ich [112] habe jez keine Zeid nichd mehr zum bflegen und wiel meine Ru.

lebe woll, ich kohme, und der Natsi sohl auf die Schtazion mit dem Schiemel um fimbf Ur kohme ich. Ich bin anderst fidöll, haber mache keine Bletschen nichd!

     Es grießt Dich bis moring

Dein liber 
Jozef Filser. 
kenigl. Abgeorneter 
in Ruheschtand. 

[113]

Bolidische Gedangen


zu babier gebrachd fon mier selbs, Jozef Filser, keniglicher Abgeorneter und barlamendarrischer Fertretter des Wallgreis Mingharting und forgelehgt dem hochwierningen Hern Domgabidular Dobias Angerer in Zillhofen zur Briefung.


Erschtens: Über die Rähligion


Die Rähligion ist das, wo der Mentsch had, das er sich fom Thürreich underscheiden kahn.

Es giebt ferschidene Rähligionen, wo mahn aber plos lachen muhs, indem es keine Rähligionen nichd sind, sontern käzerisch.

Zun beischpiel die ludderische. Es giebt auch Tierken, wo einer gleich ein Duzend Weiber haben derf und fieleichd ist disses angenäm, haber eine wolllistige Gemeinheid, indem ins die richdige Rähligion plos eine ferlaubt und was oft schon genuhg ist.

Es giebt auch Juhden.


[114] Die meischten dafon sind Hobfenhendler, und mus der kristliche Ögonohm ser obacht gehben, damit das er nichd beschiesen wird, sontern fieleicht umgekert, haber sie sind ser schlauh und haben eine feundliche Rähligion.

Es giebt auch Heuden.

Sie sind meischtens schwartz und laufen nakert herum und haben plos eine Schierze da wo mier Kristen die Hosenthiere haben. Sie sind so fräch, das sie nicht an Goth klauben und bein Oktoberfest kahn mahn sie oft sehgen, wo der Eintriet 10 Pfänig kost. Sie hubfen herum und sind ieberhaupts ganz thum.

Disses sind die andern Rähligionen, wo aber keine wierklichen sind sontern plos so ausschauhen.

Es giebt plos eine Rähligion die wo was gielt, das man damit in das Hiemelreuch gelangt, bald mahn sie besiezt. Disses ist die kadollische Rähligion.

Es giebt schwahche und schtarke Kadolliken.

Die schwahchen Kadolliken kohmen durch die Unifersatet, wo die brofesser leuder gans fräch und unferschembt sein dierfen, indem sie biecher schreihben, wo es zum beischpiel heußt, das der Mentsch vom Ahfen abschtamt.

Gozeidank, das der Ögonohm disses nicht bekreift, indem mir es durch Erfarrung wiesen, das die Ku ein Kaibl krigt, und der Mentsch einen Mentsch, haber kein Ahfe nichd einen Mentsch.

Und indem mier es wiesen, das ins Goth selbs [115] ferfertigt hat nach sein Ebenbield, wo man zwahr oft nichd Klauben wiel, bald einer besobfen ist, haber es ist doch akerat so.

Die schwahchen Kadoliken giebt es plos in der Schtadt und bald einer auf dem Land forkohmt ist es eine Ausnam oder ein Schuhllerer.

Sie aboniehren auch auf eine lieberahle Zeidung, womit mahn sie erkehnt und sie wehlen auch einen lieberahlen. Frieher waren sie auch Bauernbiendler haber durch die Hallmacht Gothes sind sie ferschwunden und plos mer beim Doktor Heim. Jez wehlen sie einen lieberahlen, und auch wehlen sie einen Sotsi. bald einer fiel Gehld had und kein Gescheft, wo er aufbassen muhs auf die Kuntschaft der Geischlichkeid, ist er lieberahl. bald einer kein Gehld had ist er ein Sotsi.

Die Abodäger sind lieberahl. Die Maurer sind Sotsi. bei die birbrauer und Gaschtwierte ist es ferschiden; die Waxziehger sind schtarke Kadolliken wengen die Kirzen, wo die Geischtlichkeit kauft.

Die schwahchen Kadolliken klauben nichz oder nichd fiel und thun plos so. Zum Beischpiel die Beahmten. Sie gengen zwahr schon in die Kierche, aber plos weil sie miessen indem jez die Regirung ein auhge auf ienen hat und auch die Minisder so thun. Frieher sind die Beahmten lauter Freimauhrer gewest, indem disses erlaupt wahr und sie haben ier Mäu aufgeriesen gengen die Härschaft der Kierche und fieleicht hat mahn gelacht ieber die thumen Ögonohmen [116] wo iere Rohsengränz betten und wahren gans aufriererisch gengen den heuligen Babst, indem es der Bißmarch befolen hat, das sie rebällisch sein miessen, haber jez bfeift der Wiend aus einen andern Loch und die Ambsrichter kaufen Rohsengränz. haber sie kehnen nichd einmahl einen Faderunser betten und schtehen forn in der Kierche, damit das sie der bfahrer siecht, den bald er sie nicht bemergt und es inser bresadent Orderer erfarrt, krigen sie ein schlächtes Zeignis.

Sie gehorchen zwahr, haber sie knuhren und bald mahn sie nicht mer an der Kedden had, mechten sie schohn wider beußen, haber mier lasen sie nichd mer los.

Frieher da ist kein bezirgsambtman mit der Fronleuchnahmsbrozäson gangen, sontern er had beim Fenster hinuntergeschaugt und fieleicht er hat eine Ziehgare gerauchd und hat gelöcheld ieber das Folk wo so antechtig ist, haber jez get er schohn mit neben dem Hiemel und hat seinen Schiefhud und einen Sabel dabei und macht eine frohme Fozzen wie der Mesmer oder ein Minischdrand und muhs ieber seine briehlen schiegeln und gans demiedig sein, wie mier auch.

Disses is ganz recht. Den bald ich einen Mahn zale mus er ahles thun was ich wiel und er darf schon knuhren haber plos heumlich.

Disses ist ein Driumbf der kadollischen Kierche, das die Groskobfeten wo auf der Unifersatet fieleicht [117] gelehrnt hawen, das der Mentsch ein Ahfe ist, disses fergehsen missen und nicht sahgen dierfen, sontern sie missen Rohsengränz betten und mit der Brozässon gehen.

Aber sie sind plos schwahche Kadolliken.

Der Ögonohm ist Gozeidank ein schtarker Kadollik, indem er ahles klaubt und einen Zendrumbsmahn wehlt. Mir wiesen, das die Geischlichkeit inserne koschtbaren Sählen regihrt und in iere mitterliche Bflege niemt, damit das sie zun Hiemel farren.

Disses ist eine glohreiche Kunzt, und ser schwehr.

Zu der weldlichen Obrikeit had kein Mentsch kein Ferdrauen, indem sie ins einschbert oder inser Gehld niemt, bald man so thum ist und ier fertraud, das mahn fieleichd was begangen had. Aber die geischliche Obrikeit ferzeit ins und giebt ins plos einen Rohsengranz zum betten auf, was aber nichd so schmärzt, indem es nichz kost.

Und bald der Mentsch schterben muhs, last er fieleicht einen Schantarm hohlen oder einen Beziergsambdman? Er last einen Bfahrer hohlen, der wo iem hälfen kahn.

Deswengen missen mir auch die Geischlichkeid ähren, und nichd klauben, das sie plos da ist, bald mir sie braugen. Die Bolidik ist ein Kambf von der weldlichen Obrikeid mit der geischtlingen Obrikeid. bald die weldliche Obrikeid Herr wierd, ist es lieberahl, und bald die Geischlichkeit Herr wierd, ist es uldramadan.


[118] Was had der Ögonohm fon der weldlichen Obrikeit? Nichz.

Der Schantarm schreibt ien auf, und der Beziergsambdman schtraft ien und der Ambsrichter schberrt ien ein und der Rentambman hohlt die Schteiern.

blos bei dissen Bescheftigungen schteigen sie zum Folke herunder, sonzt siecht man sie das gantse Jar nichd und bald der Ögonohm fieleichd einmahl etwas haben mechte, dan ferschwienden sie und hören nichd mer.

Die weldliche Obrikeid ist plos da, das sie was zum ferbieten had oder zum schtrafen. Die weldliche Obrikeit had an jäder Hand dausend Finger bald sie was nähmen kahn, haber sie had eine Fausd und keine Finger bald sie was hergehben sohl.

Die geischlinge Obrikeid ist da fon der Wiehge bis zum Grahbe.

Jäder waise Mahn schaugt, das er mit dissen Mentschen freindlich ist, wo bei iem wohnen und wo er was dafon had. Der bezirgsambdman ist nicht bei ins, und der Minisder auch nichd, haber der Bfahrer ist bei ins und retet inserne unschterbliche Sähle, bald mier seine Freindschaft erhalden, indem das mier beim Zendrum sind.

Auch ist es ser beinlich, bald man sich rebällisch beniemt, indem der hochwierninge Her Bfahrer die Familli behärscht und durch die Schtimme des Weihbes zu ins schpricht und disses schpürt man ser, und hat keine Ru.


[119] Die weltliche Obrikeid derf aber disses sich nicht unternähmen, indem es sonzt ein Gewiesenszwang ist und in der Zeidung schteht.

Sontern disses ist ein Vohrrecht fon inserner heuligen Rähligion, indem sie ieberahl hinein kohmt.

Wen der Mentsch angenähm leben wiel und keinen Schtreit haben, und keine Zerwierfnisse mit seine Nachbahrn muhs er seine Bflichd gengen die Kierche erfühlen, und wan der Mentsch eine schene Leich haben wiel, muhs er es auch.

Es hilft aber nichz, das man seine Rähligon plos im Geheumen had, sontern man muhs sie zum erkehnen geben, weil disses eine Forschrifd ist und sonzt der Her Bfahrer nicht daran klaubt. Darum missen mir inserne Rähligon beweusen.

Es gelangt nichd, das man plos in die Kierche get, den dahinein gehen fiele und auch die schwahchen Kadolliken und Schuhlerer.

Und mahn weis ja nichd, ob es einen freit, wen mahn darin ist.

Sontern bald einer seine Rähligion libt und bald einer seinen Bfahrer libt, muhs er den Zendrumsmahn wehlen.

Disses ist ein Beweus, was einer dengt.

die fornemsten Einrichdungen der kadollischen Kierche sind der Beichdzeddl und der Schtiemzeddl.

Plos durch disse Zeddl kan mahn die Reunlichkeit der Sähle bezeigen und die Schterke seiner Rähligon. Ahmen.


[120]

Zweidens: Über die Wiesenschaft

Es giebt ferschiedene Wiesenschaften. Eine wo der Dokter kehnen mus und eine, wo der Adfikat kehnt und eine wo der Gehomeder had und noch eine wo der bezirgsdierarzt had. Disses heußt mahn die weldlichen Wiesenschaften, haber sie sind plos niezlich.

Es giebt auch eine göthliche Wiesenschaft und disse besiezt die Geischlichkeid und disse ist nothwändig.

Die weldliche Wiesenschaften lehrnt mahn auf der Universatet und kost fiel Gäld, wo die Brofässer in ieren Sak schiben.

Die weldliche Wiesenschafd wird beschlohsen durch eine Briefung und eine Anschtelung auf Schtazkoschten, wo das Folk bezallt und jez durch die Gnahde des barlamends erhäht ist gewohrden. Die göthliche Wiesenschafd wierd beschlohsen durch eine Brimins, wo die gantse Umgehgend feuert und das bedrefende Wierzhaus einen grosen Brofit macht, indem es fiele Kaibln und Säuhe und Gense und Ahnten und Schbansäuhe zum ähsen giebt und disses schohn einen siechtbahren Forzug der göthlichen Wiesenschafd bedeitet.

Disses ist aber nichd der einsige sontern es sind noch mer.

Durch die weldliche Wiesenschaft lehrnt der betrefende plos was anderne auch kehnen und gengen nichd zuerscht auf die Unifersatet und braugen nichd so fiel Gäld dem Brofesser in Sak schiben.


[121] Zum beischpil was der Dokter kahn, das er die Mentschen kurihrt, disses kahn auch ein Schehfer hoder die Dokterbäurin fon Schönbruhn oder ein Bahder.

In dissem Fahle derf es aber nichd Mädizien heußen sonter Bfuscher, indem es die Gewabbelten nichd erlauhben for brohdneid, weil sonzt die Brofesser nichd mer so fiel Gäld ferdihnen.

haber es ist das nemlinge, plos aus anderne Biecher.

Was der Adfikat kahn, das ferstet auch ein Schreibher beim Notahr, haber er derf auf sein Haus kein Dafel nichd hinmachen sontern ist ein Wienkladfikat.

Was der Bezirgsdierarzt kahn, das kahn ich auch und bin schohn fier disse Wiesenschaft beschtraft wohrden, indem ich fierzich March habe zallen missen, den der Dierarzt hat auch ein Reahlrechd als wie die Kamihnkährer damit das er das Gäld wider ferdint, wo er zum Schtudihrn brauchd had.

Was der Gehomäder ferstet ist gahr nichd fiel, sontern das kahn jäder.

Haber die göthliche Wiesenschafd kan keiner nicht nachmachen und giebt es dabei keine Bfuscher, den es ist ahles ladeinisch.

Und es ist mit Fleuß eingeriechtet, sonzt mechten es fiele brobiehren, wo nichd geweichd siend und kein Engl kehnt sich nichd mer aus, wer iem was anschaft.

Sontern es muhs geweichd und ladeinisch sein sonzt gielt es nichz.


[122] bei der weldlichen Wiesenschafd giebt es fiele Unterschide, indem einer fiel kahn und einer kahn wehnig und einer kahn ieberhaupts nichz.

Ein Doktor kahn die Wahsersuchd heulen und ein anderner die erfrehrten Fieße und ein anderner die Kröbf.

Bei einem Adfikat ferschpilt mahn iemer seinen Brozes, haber ein anderner gewient, und einer had eine schlächte Fozzen und einer had eine guhte Fozzen.

Disses ist sehr ferschiden, haber bei der göthlichen Wiesenschaft giebt es so was nichd, sontern ein Jäder hochwierninge her Bfahrer kahn das nemlinge und praucht keine lange Bragsis, sontern die brimins, wo die ahlererschte Meß ist, die ist oft gleich schtärker wie die andern.

Bei der weldlichen Wiesenschafd giebt es lauder Schtreitikeiten. bald mahn drei Dokter frahgt, hat mahn fier Krankheiden und jäder Adfikat muhs lachen ieber das, was der anderne sahgt und die Brofesser sind die ahlerärgsten indem das sie einahnder bekembfen, indem sie so thun, als wen die Wiesenschaft ein Hennerstahl ist, wo plos ein Goggel Blaz had und keinen andern nichd leihden wiel. Und sie kembfen so lang bis das einer vom Blaz get und last seine Fädern hint wo iem der anderne ausgerubft had.

Ich hawe einen Brofesser im Barlamend gesähen. Wen man iem had zohrnig machen wohlen had man plos sahgen dierfen, das sein Kohleg was [123] neies geschriem had. Da ist er so heis gewohrden, das iem die Briehlenglasl angelohfen siend und er had seine Auhgen ferdret und had gelahchd wie ein Geißbogg, weil es iem gleich dum forgekohmen ist, was der anderne schreibt und had es doch gahr nicht geläsen gehabd.

Die Brofesser sind lauder Goggel und jäder meint, er had die schenern Fädern.

bei der göthlichen Wiesenschafd giebt es keine Schtreitikeiden und jäder muhs seine Meß läsen wie der anderne und derf keiner klauben, er kahn es bäser, sontern der heulige Babst sagt bunktdum und darnach ist es bunktdum in der gantsen Wält.

bei der weldlichen Wiesenschafd giebt es ahle Wochen was neies. Das wo gesting das riechtige wahr ist heunte sauduhm und sie erfienden iemer neie Schwiendel, damit das die Schtudentn neie Biecher kaufen miessen und disses heußt mahn den Fordschrid der Wiesenschaft und kost fiel Gäld.

bei der göthlichen Wiesenschafd giebt es keine Neigkeiten und kein alder Bfahrer mus nichz umlehrnen, sontern es gielt iemer das nemlinge. Jez muhs ich noch zun Schluhs die Freiheid der Wiesenschafd beschreim, wo ins im Barlamend so fiel Ferdrus gemachd had und wo inser Minisder Wähner Toni nichd leuden wiel.

Die Brofesser auf der Unifersatet wohlen keine Inschbeksion nichd hawen, wo doch jäder Schuhlehrer einen Inschbekter had, der wo seine Schieler brieft, [124] sonzt weis man nichd, hob sie was gelehrnt haben. Indem ich im Gabidl eins schon bemergt hawe, das sie so fräch und unferschembt sind indem sie behaubten das inser Schtamfader Ahdam fieleicht ein solchener Ahf gewesen ist wie jez auf die Jarmerkt danzen, und fieleichd im Baradies der Efa iere Flö gesuchd had.

Mit solchene Unferschembheiden fertreiben sie iere Zeid anschtat das sie iere Schieler was gescheides lehrnen. Fieleichd kombt es dafon das die groskobfeten Beahmten ins noch fier Ahfen anschaugen, wo mahn lauhsen kahn, und das sie meihnen, sie siend in einer Menahscherie und missen die Ögonohmen bendigen als wie die wielden Fiecher und mir missen aufwahrten.

Jäder Mentsch der wo ein Gewehrbe bedreibd muhs sich ausweißen das er was kahn und bald ein Schuhster solchene Schtifel machd, wo mahn nichd braugen kahn, krigt er kein Gäld nichd. Waruhm missen mir die Brofesser zallen, die wo plos die Wält fier einen Ahfenkefig hinschtehlen und eine Wiesenschafd daher bringen, wo nichz werth ist?

Disses ist die Freiheid der Wiesenschafd. Bald es so schteht, hernach mus man ieberhaupts auch fier die Wiesenschafd die Gewärbfreiheid einfieren, das die Schtudentn plos bei solchene Brofesser einkehrn, die wo was gescheides hergehben, haber fon disser Freiheid wohlen die Brofesser nichz wiesen, sontern sie missen eine beschrenkte Anzahl sein wie [125] die Abodäger und Kamienkährer, damit das mahn zu ienen hingehen muhs und sie iere Bekantschafd mit die Ahfen recht teier ferkaufen.

Haber Gozeidank das die göthliche Wiesenschafd keine Wiesenschafd fier die Fiecher ist, sontern fier die Mentschen und derf kein Brofesser seinen Ahfen danzen lahsen, sontern muhs was gescheides forbringen, sonzt wierd er hinausgeschmiesen. For disser Wiesenschafd haben mir Ögonohmen auch Reschpekt, und aber for der andern nichd, indem das mir fon die Fiecher fieleichd mer wiesen, wie so ein Brofesser, wo erscht lehrnen muhs, das Zau keine Kaibln krigt. Disse brofesser sohl man kein Gäld nichd gehben, sontern bald sie eines wohlen, mus mahn ienen sahgn, das sie auf die Beime kleddern sohlen und Nieß broggen wie anderne Ahfen.

Disse Brofesser sohlen in einen Zierkus auftretten haber nichd auf der Unifersatet, und das missen mir barlamendarier noch fohlenden.


Dritens: Über die Kunzt

Indem das Minchen eine Kunztschtadt ist haben mier oft im barlamend die Forlahge gehabt, was eine Kunzt ist hoder was keine Kunzt nicht ist.

Die Mahlerei ist schohn eine Kunzt, haber plos bis zum Nahbl. Untern Nahbl ist es eine Sauerei, indem es dohrt geschlächtlich ist. Der biderne Ögonohm schähmt sich bereiz im Hämd, wodurch mir ins in der Unterhohsen ins Bett lehgen.


[126] Und bald ich meine kristgadollische Ehefrau anschauge ist es mir fiel liber bald sie mer anhat als wie wehniger, hobwol es beim ferheirateden Zuschtand keine Unkeischheid nichd gibt sontern es ist gesezlich.

haber man kahn sein Schamgefiehl nichd einmahl bei der Ehe unterdriken, sondern man drahd sich um, bald man heraus muhs. Disses ist eingewurtselt und in der Nadur forhanden. Die Mahler haben kein Schahmgefül nichd, sontern sie mahlen die Weisbielder gans nakert wie die Kü auf der Wihsen. Indem mahn in Minchen auf der Schtrase get und dengt an nichz schtet mahn auf einmahl for einem Fensder wo disse liderlingen Geschäbfe aufgemahlen sind und häben die Hend in die Höh und schtreken iere ferbotenen Kerperdeil hinaus. Disses ist ser schedlich.

Es kohmt auf dem lahnde for, das die Weisbilder nichd forsichtig siend, bald sie zum beischpil auf eine Leither schteigen, haber da bfeift der Ögonohm und sie ferstehen disses Signahl und halden die Rök zu. haber for dissen Fensder hilft es nichz, bald man bfeift und muhs man dissen Anbliek aushalden.

Einmahl bin ich in der biehnakertäg gewehsen. Disses ist eine Anschalt fier alte Bielder zum aufheben, haber bfui Deifel!

Ich habe den Minisder Wähner gefrahgt, ob disses mit seiner Erlauhbnis sich begiebt und er had [127] gesahgt, ich sohl um Gothes wielen im Barlamend keine Rehde dafon machen sonzt ist es eine Blamaschi, indem disse bielder beriehmde Kunztwerge siend.

Ich habe nichz gesahgd, indem auch der Bresadent Orderer zu mier gekohmen ist und mier ferbotten hat, das ich keinen Schbetakel darieber mache, haber ich habe gedänkt, fier was missen mir neie bielder ferabscheien, bald die alden noch schlächter sind?

In Mingharting ist es forgekohmen das eine Schtahlmagd ieber den Zaun ist geschtiegen und ist der Rok hengen bliben, das man ferschidenes bemergt had, wo sonzt nichd zum bemergen ist. Die lädigen Purschen haben gelacht, haber die ferheirathen Mähner haben weg geschaugt.

In der bienakertäg sind fiele solchene bielder, aber kein Mentsch schaugt weg, sontern sogahr die Weibsbielder bleiben dafor schtehen und halden sich briehlen for die Augen, das sie es gans genau sehgen. Ein brofesser had zu mier gesagt in der Kunzt macht es nichz. Disses kahn ich nichd klauben. Fier was ist es unkeisch bald es ein wierkliches Fleusch ist? Und fier was ist es schöhn, bald es ein gemahlenes Fleusch ist?

Disses ist selzam. Indem ich klaube, das es mit der Öhlfarb keinen Unterschid machd.

Was ich zudehke, lahse ich von mier nichd mahlen, und lehge mich mit der Unterhohsen ins bedd.

Disses ist mein kristlicher Schtandbunkt.


[128]

Fiertens: Über die Schtehlung bayerns zum Auslahnd

Eigenlich begient das Ausland ieber der Dohnau, indem die brofinz Franken kohmt. Aber durch die bolidik begient es weiter drohben beim Main.

Disses heist breißen wo ich nichd wahr und auch nichd hingehe, aber fieles geläsen habe und nichz schenes.

Das Kenigreich Breißen ist ein ahrmes Land und nehren sich fon Kahrdofeln indem sonzt nichz waxt. Durch disses sind die Leite ser begiehrig und wohlen iemer ein Lahnd, wo Gäld forhanden ist und ein guter Fiehschtand und Getreihde. Disses Lahnd heist bayern und ist inser Faderland.

Dadurch wiesen mir, das mir Ohbacht gehben miessen und ist inserne auswertige bolidik, das mir ins nichz nähmen lahsen. Die Breißen sind ser schlauh und kehnen sich gut ferstehlen, haber mir sind auch schlauh und mergen ahles.

Inser Erbfeund ist das Kenigreich Breißen, hobwol mier scheinbar mit einahnder Freind sind seit dem Jare siebsich, wo mir bayern ienen gehohlfen hawen.

Schpäter hawen mir leuder die Bickelhauben eingefiehrt, damid das man ins ferwexeln sohl. Disses had der Bißmarch gemacht, und auch hat er das deitsche Reich gemacht, damit das mir die Schuhlden zallen, wo die Breißen haben.


[129] Disses ist leuder ser fiel und schpürt man es schtark, indem die Schteiern waxen.

Schpäter haben sie das Waperlgesez gemacht, wodurch mier ahle Wochen fier die Dienztboden Waperln zallen missen. Disses Gäld wahndert auch nach Breißen.

Mir selbs haben noch keins dafon gesehgen, und mir sehgen es auch nie mer, indem die Breißen nichz hergehben, was sie krigen.

Es kohmen iemer mer Breißen zu ins. Sie kohmen scheinbahr, als wen sie was lehrnen wohlen bei ins oder zum Fergniegen. Haber mir miessen Ohbacht gehben, das sie nichd dableihben.

Die bflichd der bayrischen barlamendarier ist es, das sie den Minisdern disse schleuchende Gefar beweisen und bald wider einer kohmt, mus mahn Schpetakel machen.

Den disses ist leicht zum bekreifen, das wo mahn plos Kahrdofel hat, wiel man was andernes. Sie fersuchen es, indem sie ins schmeigeln, damit das mir zutrauhlich werden, haber wen der bayrische Löhwe seine Zehne bleckt und zum Knuhren anfangt, ziehgen si geschwiend die hende weg, womit sie ien gestreigelt haben. Im forigen Jar haben sie es brobiert, das mir die gleichen Brifmargen haben sohlen als wie sie haben. bald mir disses nichd geschbannt häten, wäre wider ein Unterschid ferschwunden und sie häten noch mer Gäld fon ins genohmen. Aber mir haben es geschpant und sind nicht [130] so thum und auch die Eusenban gehben mir ienen nichd.

Mir missen ser forsiechtig sein und disses ist nicht schwer, weil mahn die Breißen gleich kehnt. Sie rehden ser schnehl mit einer Schprache, wo kein Mentsch ferstet und bald sie ins nachmachen wohlen, mus mahn plos lachen.

Ieberhaupts sind die breißen keine angenämen Mentschen nichd, indem sie klauben, das sie fierchterlich gescheid sind.

Bald mahn einen Breißen hört, had er die ganse Fozzen fohl lauder Wohrte und schbeibt sie auf einmahl aus wie Zweschgenkern und es get nichd nacheinahnder, sontern ahles auf einmahl. Es bräsiert fier einen Jäden, das er ahles sagt, indem wen noch ein Breiße dabei ist, disser plos wahrtet, das seinen Lanzmahn die Lufd ausget, das er darahn kohmt und dan lahst er nichd mer aus, sontern schbeibt auch seine Worte hin, das sie burtselbeim schlahgen.

Jäder had jez einen Schnuhrbahrt das er sich bereiz die Auhgen ausschticht, indem seine Auhgen aus dem Kobf hengen und Bazelauhgen sind.

Iere Köbf sind geschwohlen und disses kohmt fon lauder Kahrdofelesen.

Disses ist war, indem ich es weis, dadurch das so fiele Breißen in Minchen sich befiendlich sind.

Die brofesser auf der Unifersatet sind meischtens Breißen und muhs disses Unglik abgeschaft werden.


[131] Die Breißen sind auch ludderische. Wodurch mahn ahles weis und nichz mer zum sahgen ist.

Die lieberahlen sind eine breißische Erfiendung und schtet auch iemer in die lieberahlen Zeidungen, das mir eihnig sind.

Disses ist ein Schwiendel, indem breißen inser Erbfeund ist und sie bassen auf, hob’ sie ins nichd ferschlingen kehnen. Aber der bayrische Löhwe schtet auf der Wacht und lahst sich fon keinem Raubfogel nichd ferschluggen, bald er auch sein Mäu noch so weiht aufreisen kahn. Disses mus mahn sich mergen. Disses hawe ich ersohnen und zum Babier gebracht und jez sahge ich lebe woll.

Ich mus es beschlüssen, indem ich nichz mer weis.

fon

Jozef Filser     
kenigl. Abgeorneter
in Ruheschtand.