Christbaumschmuck (Die Gartenlaube 1896/46)

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Titel: Christbaumschmuck
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aus: Die Gartenlaube, Heft 46, S. 788 a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[788 a] Christbaumschmuck. Bei der nahenden Weihnachtszeit ist es gewiß vielen willkommen, darüber belehrt zu werden, wie man mit eigner Hand die schönsten Christbaumverzierungen anfertigen kann. Die wirksamste von allen, die vergoldeten Tannenzapfen an den Astenden des Christbaums, stellt man, besser als mit Schaumgold und Gummilösung, mit Gerstendörffers Goldtinktur her. Das Fläschchen für 50 Pfennig reicht weit und liefert einen gleichmäßigen, rasch trocknenden Goldüberzug. In allen größeren Geschäften ist dies sowohl als das Patent-Bronzepulver vorrätig, das, mit etwas Lack vermischt, einen farbigen Metallton giebt. Man kann mit demselben ausgeblasene Eier zu rot und grüngoldenen Kugeln machen, auch kleine Körbchen zur Aufnahme von Konfekt wirksam anstreichen. Unübertroffen in der Wirkung sind die allbekannten goldenen Ketten um den Baum. Um sie sehr schön herzustellen, klebt man einen Tag vor der Anfertigung immer 2 Bogen Goldpapier mit den weißen Seiten zusammen und beschwert sie zum Trocknen. Nun hat man feine, auf beiden Seiten gleiche Goldstreifen, schneidet sie schmal, daß die Ketten fein werden, und klebt Ring um Ring mit gutem, flüssigem Leim ineinander. Die Christbaumsterne mit den lang niederhängenden Gold- und Stanniolfäden, welche, in großer Anzahl am Baum angebracht, ihm ein wunderschönes Ansehen geben, stellt man folgendermaßen her: Aus Karton wird ein Rund von 9 cm Durchmesser geschnitten. Zum Stern wählt man Seidenpapier, z. B. eine Schattierung von 5 Bogen, vom allerzartesten Rosa bis zum ziemlich tiefen, und schneidet, mit diesem beginnend, ein Rund von 3 cm Durchmesser. Das nächstfolgende von 5 cm, das dritte von 7, bis man endlich mit dem äußersten 11 cm erreicht hat. (Selbstverständlich faltet man das Papier zusammen, so daß immer 8 Scheiben zugleich geschnitten werden.) Nun heißt es, den Rand einer jeden (auch vierfach gefaltet) mit einer feinen Schere einzähnen, und nachdem dies geschehen, heftet man alle Scheiben aufeinander und schließlich mit Draht auf den Karton. Aus Rauschsilber oder Rauschgold schneidet man dann möglichst lange (40 bis 70 cm) Streifen von 4 cm Breite und spaltet diese in 4 bis 5 feine Fäden. Mit dem festen oberen Ende, das man rechts und links etwas nach innen umbiegt, heftet man dann diese Staubfäden in die Sternenblumen ein und bringt rückwärts am Karton zwei Drahtenden zur Befestigung am Baume an. Man kann auch farbigen Stanniol zu den Fäden verwenden: Grün zu rosa Sternen, Blau zu gelben, Rot zu weißen, die abwechselnd aus Weiß und goldenen oder silbernen Scheiben hergestellt werden, weil Weiß allein zu matt wirkt. – Lichterhalter sind praktisch, aber nicht billig. Wo sie fehlen, befestigt man die Wachslichtchen ganz solid durch starke Stecknadeln, welchen man mit der Drahtzange die Köpfe abknipst. Das stumpfe Ende wird mit der Zange ein paar Augenblicke in ein brennendes Licht gehalten und, sobald es glüht, fest in das untere Ende des Wachslichtchens bis über die Hälfte eingebohrt. Den heraussehenden Stachel von 11/2 cm Länge stößt man dann mitten in den Tannenzweig, und das Licht sitzt gut und fest auf diesem auf. Die größte Mannigfaltigkeit von Anregungen verwandter Art findet sich in dem Büchlein, das H. Steinach unter dem Titel „Christbaumschmuck“ (München, Kellerer) diesem Thema gewidmet hat. Nicht nur für die Herstellung der verschiedensten Arten von Sternen, Papiernetzen, Glaskugeln, Ketten u. s. w. sind darin die nötigen Erklärungen gegeben, auch Rezepte für Christgebäck und gute Ratschläge zur Ausschmückung des Baumes im ganzen machen die Schrift empfehlenswert.