Christliche Symbolik/Arche

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Arche,

der Kasten, in welchem Noah auf Gottes Geheiss von allen Thieren je ein Paar versammelte, um damit sicher durch die Sündfluth zu schwimmen und die neue Erde nach der Fluth wieder mit Thieren zu erfüllen. Die dem Heidenthume zugeneigten und rationalistischen Erklärer haben von jeher gern die Arche als Sinnbild der Welt in nuce aufgefasst und viel Witz daran geübt. Grossen Werth legte man darauf, dass schon in der indischen Mythologie ein Schiff Argha vorkommt als [81] Sinnbild der gesammten Natur, sofern das Schiff selbst das weibliche, der Mast aber das männliche Princip bezeichnen soll, v. Bohlen, das alte Indien I. 209. 273, wie man denn auch das griechische Schiff Argo (auf dem die berühmte Argonautenfahrt geschah) hieher bezog. Ferner haben Juden und Muhamedaner mit viel Phantasie und Witz aus der Arche Noä allerlei Eigenthümlichkeiten der künftigen Menschen und Thiere hergeleitet. So z. B. erklärt der Talmud die schwarze Farbe der Mohren aus einem Frevel Chams in der Arche. Noah hatte während der heiligen Nothzeit in der Arche allen Geschöpfen verboten, sich zu paaren. Sein eigner Sohn Cham aber gab das böse Beispiel, und zur Strafe wurden alle seine Nachkommen schwarz. Eisenmenger, entdecktes Judenthum I. 448. Vgl. Olearius, pers. Reise S. 570. Hammer, Rosenöl I. 33.

Allein mit diesen frivolen Gedankenspielen hat die christliche Symbolik nichts zu schaffen. Ihr gilt die Arche Noä ausschliesslich als Vorbild des Schiffes der Kirche. Wie während der Sündfluth kein Mensch gerettet werden konnte, ausser in der Arche, so ist auch innerhalb der sündenvollen Welt extra ecclesiam nulla salus. Die Vergleichung kommt schon vor im ersten Briefe Petri 3, 20. und wird von fast allen Kirchenvätern wiederholt. Wie sie weiter ausgebildet worden ist, s. später im Artikel Schiff.

Dem Begriffe nach ganz das Nämliche ist die Arche des neuen Bundes, die dann sichtbar wird, wenn der Tempel Gottes unter Ungewittern sich öffnet. Offenb. Johannis 12. 19. Das christliche Gegenbild zur jüdischen Bundeslade im alten Testament.

Aber auch die Jungfrau Maria wird, weil sie den höchsten Gott in sich beschlossen, mit der Arche des neuen Bundes verglichen. Didron, manuel p. 99. Marianischer Liederschatz. Augsb. 1841. S. 282.

Noah in einem kleinen Kasten, die Arme der Taube entgegenstreckend, kommt öfters auf altchristlichen Sarkophagen vor, Aringhi I. 331. 333. 551, als Sinnbild des im [82] Grabe verschlossenen Menschen, welcher der Seligkeit entgegenharrt. Wenn Noah unter den Patriarchen vorkommt, wird er durch das Attribut der Arche unterschieden, die er auf dem Arme, einmal sogar auf dem Kopfe trägt. Didron, man. p. 125. Die Taube auf der Arche allein sitzend auf einem Grabdenkmal bei Bottari III. 79. Auf einem andern sind an der Arche, aus der Noah im Priestergewande der Taube harrt, drei Löwenköpfe angebracht, so dass er zugleich Daniel in der Löwengrube bedeutet. Daniel unter den Löwen kommt sonst gewöhnlich in den altchristlichen Katakomben-Gräbern nur neben Noah vor. Aber auch David trägt eine kleine Arche (weil er die Bundeslade zurückbrachte und[WS 1] weil aus seinem Stamme Maria, die Arche des neuen Bundes, hervorging), wenn er unter den Propheten vorkommt, welche auf den Messias hingewiesen haben. Didron, annales IV. 67.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nnd