Christliche Symbolik/Hund

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Hund >>>
{{{UNTERTITEL}}}
aus: Christliche Symbolik
Seite: {{{SEITE}}}
von: [[{{{AUTOR}}}]]
Zusammenfassung: {{{ZUSAMMENFASSUNG}}}
Anmerkung: {{{ANMERKUNG}}}
Bild
[[Bild:{{{BILD}}}|250px]]
[[w:{{{WIKIPEDIA}}}|Artikel in der Wikipedia]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[[Index:{{{INDEX}}}|Wikisource-Indexseite]]
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[423]
Hund,

wegen seiner Wachsamkeit und Treue ein Sinnbild christlicher Tugend und sonderlich des geistlichen Standes. Nach der Parabel üben die Hunde im Gegensatz gegen die Menschen Gerechtigkeit aus, indem sie die Schwären des armen Lazarus mitleidig lecken. Hunde fressen die böse Jezabel. Das Vorbild aller treuen Hunde aber ist das Hündlein des Tobias. Auf einem alten Bilde in Braunschweig erblickt man die christlichen Tugenden als Jagdhunde am Halsband [424] von einem Engel als Jäger geführt. Fiorillo II. 57. Eben so in Strassburg, Waagen, Deutschland II. 312. Die vier Cardinaltugenden als Hunde im Kampf mit den höllischen Wölfen in einem spanischen Gedicht. Clarus, span. Lit. II. 323. Der stumme Hund ist Sinnbild eines treulosen Wächters, Jesaias 56, 10. Oft wurde das auf Priester angewandt, die aus bösem Willen oder Feigheit schwiegen, wo sie die Ehre Gottes und der Kirche hätten vertreten sollen. Vgl. Augustini enarr. in psalm. 67. §. 32. Der Vergleichung mit treuen Hunden schämten sich die Mönche nicht. Die Legende sagt von der Mutter des heiligen Bernhard, sie habe geträumt, einen bellenden, schwarz und weiss gefärbten Hund zu gebären; das bedeutete den beredten Heiligen vor, dessen Ordenstracht schwarz und weiss war. Desgleichen von der Mutter des heiligen Dominicus, sie habe geträumt, einen Hund zu gebären, der eine Fackel im Munde trug. Auf einem Bild in der Kirche S. Maria Novella zu Florenz hüten Papst und Kaiser als treue Hunde die Heerde der Christenheit. Kopisch zu Dante S. 324.

Hunde als Attribut von Heiligen. Dem heiligen Rochus brachte sein treuer Hund Brodt im Munde. Der heilige Benignus und die heilige Sira wurden von den wilden Hunden verschont, denen man sie vorwarf. Der heilige Parthemius tödtete einen tollen Hund durch das Zeichen des Kreuzes. Der heilige Ludger gründete Helmstädt da, wo er sein verlaufenes Hündlein Helmi wiederfand. Der heilige Hubertus, ein grosser Jäger, wird angerufen gegen tollen Hundsbiss. Bischof Gottfried von Amiens hat einen todten Hund zum Attribut, weil dieser statt seiner vergiftet wurde.

Nach deutschen Volkssagen nahmen die Hunde von mit dem Kirchenbann getroffenen Herren kein Essen mehr an, so vom Herzog Otto von Brandenburg, von einem Grafen von Osterburg, einem Grafen von Gardelegen etc.

Auf Grabsteinen von Damen des spätern Mittelalters kommen oft zu deren Füssen kleine Hunde, so wie zu den Füssen der ritterlichen Herren Löwen vor, bedeutend Treue [425] und Stärke, ohne besondere christliche Beziehung. Vgl. Kunstbl. 1847, S. 15.

Der persische Dichter Nisami hat eine kleine Legende von Christo aufbewahrt. Ein todter Hund liegt am Wege, alle Leute halten die Nase zu und schmähen das Aas. Christus aber in seiner Milde lobt die schönen weissen Zähne des todten Thieres. Hammer, pers. Redekünste S. 108.