Christliche Symbolik/Katharina von Alexandrien

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St. Katharina von Alexandrien.

Diese Heilige, an der Alles geistreich und abentheuerlich ist, drückt das Verhältniss des emancipirten Weibes zum Christenthum aus. Sehr gelehrt und aus königlichem Geschlecht war sie nur heidnischer Weisheit ergeben, bis ihr einmal die heilige Jungfrau mit dem Kinde in wunderbarer Schönheit erschien, aber sich von ihr wegen ihrer (heidnischen) Hässlichkeit abwandte. Da bekehrte sie sich und trat öffentlich im Tempel vor dem Kaiser Maxentius auf, ihm ankündigend, der Götzendienst sei Unsinn. Man kerkerte sie ein und schickte fünfzig heidnische Philosophen zu ihr, um sie zur Vernunft zu bringen, aber ihre Beredsamkeit war so unüberwindlich, dass alle fünfzig sich bekehrten und den Martyrertod litten. Katharina selbst wurde mit einem Rade voll Nägel gemartert, das aber zerbrach, und zuletzt enthauptet. Aber Engel fügten das Haupt dem Körper wieder an und trugen die Heilige durch die Luft zum nach ihr benannten Katharinenberge hin, der neben dem Sinai liegt, und begruben sie hier. Die heilige Helena baute daselbst ein Kloster, und jährlich kommen Vögel in Schaaren zum Grabe Katharinens mit Oelzweigen, um dem Kloster das nöthige Oel für die Lampe zu liefern.

Nach einem schönen Gedicht von Guido von Meyer (Lyrische Versuche, Frankfurt 1835. S. 148) finden Pilger in der Nähe des Sinai in der Wüste zuweilen ein Kloster, das sie gastfrei aufnimmt, das aber nie wieder gefunden wird, wenn man es sucht. Man hat darin Mönche gesehen, die früher in Katharinens Kloster auf dem Sinai gelebt, aber längst gestorben sind. Hier soll ihre ganze Bruderschaft geisterhaft fortleben. [468] Ein junger Graf verlobte sich der heiligen Katharina, nahm aber nachher eine irdische Frau und bat alle Morgen das Bild der Heiligen kniend um Verzeihung. Die junge Gräfin glaubte, er gehe zu einer Buhlerin und schnitt sich den Hals ab. Die heilige Katharina aber machte die junge Frau wieder lebendig und liess dem Grafen, der ihre Hand mit Thränen bedeckte, einen aus diesen Thränen geformten Handschuh vom zartesten Gewebe zurück. Volkslied im Wunderhorn II. 319.

Die Heilige hat das Rad und die Palme der Martyrer zum Attribut.