Christliche Symbolik/Korb
Ein Korb voll Obst ist Attribut des Propheten Amos, weil derselbe in einem Gesichte einen solchen Korb sah, wobei des Herrn Stimme rief: „Das Ende ist kommen über mein Volk Israel.“ Amos 8, 2. Hiebei ist zu bemerken, dass auf antik heidnischen Bildwerken ein umgestürzter Obstkorb (z. B. auf vielen Darstellungen des Raubes der Persephone) gleichfalls das Ende, zunächst der Jahreszeit, anzeigt. Die Obstkörbe, an denen Vögel naschen, auf altchristlichen Gräbern in den Katakomben öfter sich wiederholend, können die vorübergegangene Lebenslust, aber auch die erst zu erwartenden Früchte des Paradieses bedeuten.
Ein Korb mit zwei Täubchen kommt als jüdische Opfergabe gewöhnlich auf Bildern der Darbringung im Tempel vor. Ein Korb mit Brodt für die Armen ist Attribut des heiligen Rochus und der heiligen Elisabeth. Statt des Brodtes trägt die Letztere auch Rosen im Korbe, weil nach der Legende sich das Brodt in ihrem Korbe in Rosen verwandelte, als ihr Gemahl, der ihre Gänge zu den Bettlern ungern sah, einmal ihren Korb argwöhnisch untersuchte.