Christliche Symbolik/Kröte

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Kröte.

Eine Gestalt des Teufels. In den Hexenprocessen kommen sehr oft teuflische Kröten vor, die von den Hexen feierlich getauft, geputzt, mit Hostien gefüttert und sorgfältig als Schutzgeister des Hauses unterhalten werden. Vgl. Bodini, daemonomania, deutsch von Fischart, 140. Soldan, Hexenprocesse 206. 226. Ein Geiziger, der, im Sterben liegend, den Mund nicht aufthun konnte, um die Hostie zu empfangen, nahm doch leicht den Pfenning ein, den ihm eine Kröte in den Mund schob. Paulli, Schimpf und Ernst. In Vintlers[WS 1] Blume der Tugend wird der Geiz ebenfalls durch die Kröte bezeichnet (Haupt, Zeitschr. IX. 73.).

Vasari malte in der Kuppel des Domes von Florenz unter den sieben Lastern den Geiz in Krötengestalt. Ein arger Wucherer zu Köln ward alt und beichtete endlich, und wollte, zur Sühne seiner Sünden, all sein Gut den Armen geben. Als er aber seine Geldkiste öffnete, war alles Geld verschwunden und sie war voller Kröten. Er ging entsetzt zum Beichtvater zurück. Der sagte ihm: Siehe, so gefällt Gott dein Almosen, und rieth ihm, sich nackt zu den Kröten in die Kiste zu legen, um durch diese schreckliche Busse wenigstens seine Seele zu retten. Der Wucherer that es, und am andern Morgen war er von den Kröten bis auf die Knochen gefressen. Cäsar von Heisterbach II. 31. Wolf, deutsche Märchen Nr. 109. Man ersieht hieraus, dass die Kröte insbesondere als ein Geldteufel gedacht wurde, wie sie denn auch in deutschen Volkssagen häufig über unterirdischen Schätzen brütet. Wie es scheint, ist die Vorstellung aus dem heidnischen Elfenglauben in den christlichen Aberglauben mit herüber gekommen.

Eine krötenartige Figur an Gnadenaltären als Votivbild angebracht soll die Bärmutter bedeuten, und wird dadurch [531] der Dank ausgedrückt für Befreiung von Mutterbeschwerden. Schmeller, bayr. Wörterbuch I. 188.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berichtigung Band II. In der Vorlage: 'Winklers'