Christliche Symbolik/Mandel

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Mandel.

Im heiligen Lande blüht die Mandel um Neujahr, und auch in unserm Süden ist sie die erste Baumblüthe im Jahre. Sie wurde daher (gleich der um dieselbe Zeit zum erstenmal wieder aufsteigenden Sonne) ein Sinnbild Christi, des geistigen Frühlings. Ihr rosiges Aufblühen an dem vorher dürren und winterlichen Baume veranlasste die Symbolik der Stäbe Aarons und Josephs. Vgl. diese Artikel. Der Stab Aarons, der 4. B. Mos. 17, 8. wirklich als Mandelbaum bezeichnet wird, bedeutete durch sein Blühen das Priesterthum der Juden, der Stab Josephs aber die in Christo aufblühende christliche Kirche vor. Das Wunder, dass ein dürrer Stab blühen könne, wurde zum Sinnbild der unbefleckten Empfängniss, der reinen Jungfräulichkeit der Gebärerin. Aber auch die Frucht der Mandel diente dieser Symbolik. Christus wurde gezeugt in Marien, wie der Mandelkern sich in der unverletzt bleibenden Schale bildet. Conrad von Würzburg, goldne Schmiede 432. Die Maler wählten deshalb auch die Mandelform (mandorla) zur Glorie oder zum länglichen Lichtnimbus, der die ganze Gestalt Christi oder Mariens mit dem Kinde [74] zu umgeben pflegt. Kunstbl. 1847. S. 134. Bunsen, Beschreibung Roms III. 3. 669. Die nämliche Form wird übrigens auch als Fisch gedeutet. S. Fisch.

Der Mandelbaum ist auch Symbol des Crucifixes geworden, weil er, von Natur bittere Früchte tragend, durch Pfropfen, also durch Stechen und Schneiden, dahin gebracht wird, süsse Früchte zu tragen. Picinelli, mundus symb. 540. — Ein Mandelbaum ist auch Attribut des heiligen Johannes Eremita, denn einen solchen Baum, den letzten, der ihm Schatten gab, hieb jener Einsiedler um, indem er sich auch der letzten Bequemlichkeit freiwillig beraubte. Acta SS. 23. Februar.