Christliche Symbolik/Nachfolge Christi
Als Jesus dem Knechte des Hauptmanns von Kapernaum geholfen, heilte er des Petrus Schwieger, Besessene und allerlei Kranke, und ging dann an den See Genezareth, um hinüberzufahren. Viel Volk begleitete ihn. Da sprach ein Schriftgelehrter, durch den Anblick seiner Wunderthaten ergriffen: „Herr, ich will dir folgen, wo du hingehst!“ Aber Jesus traute seinem schnellen Eifer keine Ausdauer zu und sprach: „Die Füchse haben Gruben, die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, da er das Haupt hinlege.“ Noch Einer wollte ihm folgen, aber erst seinen Vater begraben. Da sprach Jesus: „Folge mir und lass die Todten ihre Todten begraben.“ Matth. 8, 19 ff. Jener eilende Schriftgelehrte, der mehr will, als [153] er kann, contrastirt mit diesem Zaudernden, der noch etwas Anderes zu thun hat, wenn er auch sonst den besten Willen hat. Beide stellen zwei Seiten der christlichen Gemeinde dar.
In dem herrlichen Wort: „Lass die Todten ihre Todten begraben“ liegt aber die edelste Erhebung der Seele über alle irdische Noth und Sorge, es ist der schlagendste Ausdruck des himmlischen Heimwehs, der verächtlichste Blick auf die Kerkerwände dieses Erdenlebens.