Zum Inhalt springen

Das Breisgau

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hermann von Greiffenegg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Breisgau
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 175–176
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[175]
Das Breisgau.

Du schönes Land! Mit stillem innigem Entzücken
Begrüß’ ich dich, von deiner Berge Rücken
Zu Blüthenthälern fern den Blick gewandt.
Rings mich umhauchen aromat’sche Düfte

5
Wie Engelslieder säuseln milde Lüfte;

Frei athmend träum’ ich mich in deinen Himmelsrand,
Du schönes Land!

Du kräftig Land! – Wie deiner Riesenberge Urgebeine,
Steht fest im Volk die alte, treue, reine

10
Anhänglichkeit an’s liebe Vaterland. –

Stolz wie die Tannen bei des Feldbergs Kronen,
Kühn wie die Gemsen in des Schnee’s Regionen,
Sind deine Söhn’ am Alb- und Dreisamstrand,
Du kräftig Land!

15
Du biedres Land! Gemüthlich wie in Theokrits Gesängen,

Ertönt die Luft von froher Hirten Klängen,
Wo Herzensgüte schlingt Ein Liebesband.
Und auch der Städte feineres Getriebe
Beut jedem Fremden Gastlichkeit und Liebe,

20
Und niemals drückt ihm Heuchelei die Hand,

Du biedres Land!

Du Segensland! Was Nord und Süd nur Köstlliches gewähren,
Der Bäume Frucht, des Feldes goldne Aehren –

[176]

Erringt des Fleißes nimmermüder Stand.

25
Auf Bergen zahlreich muntre Heerden weiden,

Die Hügel sich mit Rebenlaub umkleiden,
Und aus dem Schacht wird Salz und Erz gesandt, –
Du Segensland!

Du theures Land! Nicht in Hesperiens Fabelauen,

30
Nicht wo der Jungfrau Wolkengipfel grauen,

Nicht an der Seine und Croatiens Strand,
Wo in den wechselvollen Lebenstagen
Den Sänger Dienst und Schicksal hingetragen,
Sah Gutes er und Schönes so verwandt;

35
Du theures Land!


Du glücklich Land! Dort wo der Ueberfluß sich stets ergießet
Und die Genügsamkeit den Fleiß umschließet,
Wo Lieb’ und Treue wandeln Hand in Hand:
Dort wo der Jugendfreunde Leben waltet,

40
Und immer neuen Reiz Natur entfaltet,

Dort möcht ich weilen bis zum Grabesrand,
Du glücklich Land!

Zeng, 1828. Hermann von Greiffenegg,[1] 
Festungscommandant in Zeng, am Meeresgestad
Croatiens, an der Türkischen Grenze. 
(Siehe Freiburger Wochenblatt 1828.)



  1. WS: Diese Angabe kann nicht stimmen, da Hermann von Greiffenegg 1807 verstorben ist. Es muss sich um seinen Sohn Gottlieb handeln.