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Das Debusskop

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Das Debusskop
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 496
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[496] Das Debusskop. Die Lehre von dem Winkelspiegel hat in dem Kaleidoskop eine in der ganzen Welt bekannte Anwendung gefunden, und wohl die meisten der Leser werden sich all den mannichfaltigen Bildern ergötzt haben, welche dieses mit so großem Beifall aufgenommene Zauberglas zu schaffen vermag. Dennoch läßt sich nicht in Abrede stellen, daß das Kaleidoskop manches zu wünschen übrig läßt. Einmal fehlt es den Bildern, die nur durch eine enge Oeffnung gesehen werden können, an Reinheit und Schärfe, anderntheils geben sie durch die leiseste Erschütterung der Hand für immer dem Auge verloren. Diesen Mängeln hat das auf gleichem Princip ruhende Debusskop in der einfachsten und trefflichsten Weise abgeholfen. Statt des Glases sind nämlich polirte Silberplatten in Anwendung gebracht, welche die Bilder in einer Schönheit, Schärfe und Klarheit darstellen, die nichts zu wünschen übrig lassen. Sodann ist das Instrument so construirt, daß es auf die untergelegten Gegenstände der verschiedensten Art, Farbenklexe, Seidenfäden, Moosstückchen, Perlen, zerrissene Spitzen oder Bänder etc. aufgesetzt wird. Die in unendlicher Mannichfaltigkeit aus den einfachsten Stoffen erzeugten Figuren bleiben demnach ruhig und fest vor den Augen liegen und können in aller Bequemlichkeit abgezeichnet werden, bis es dem Beschauer beliebt, durch eine leise Umdrehung oder Verrückung des Instruments sich ein anderes Bild her vorzurufen. Aus diesen wenigen Andeutungen erklärt sich hinlänglich die schnelle Verbreitung, welche dieser von mehreren Professoren nach seinem Erfinder, dem Stellerrath Debus in Schönberg bei Darmstadt, benannte Apparat in der kurzen Zeit seines Erscheinens gefunden hat. Wer ein zu gleich den Schönheitssinn bildendes Unterhaltungsmittel sucht, oder wer durch seinen Beruf auf die Auffindung von Mustern mannichfacher Art angewiesen ist, der findet in dem Debusskop einen Rathgeber und Helfer, der ihn nie im Stiche läßt, sondern ihn bei jeder Zuratheziehung mit neuen und sichern Fingerzeigen überrascht und erfreut.

Unter diesen Umständen konnte es an Nachbildung des Instruments nicht fehlen; nur schade, daß dadurch auch schon ungenaue und unreine Exemplare in den Handel gekommen sind.