Das Deutsche Repräsentationshaus für die Pariser Weltausstellung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Deutsche Repräsentationshaus für die Pariser Weltausstellung
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 757, 772
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: deutscher Pavillon für die Weltausstellung Paris 1900, entworfen von Johannes Radke
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[757]

Das Deutsche Repräsentationshaus für die Pariser Weltausstellung 1900.
Nach dem Entwurf des Bauinspektors Johannes Radke.

[772] Das Deutsche Repräsentationshaus für die Pariser Weltausstellung. (Zu dem Bilde S. 757.) Auf dem Quai d’ Orsay in Paris, in dessen Umkreis gegenwärtig tausend Hände geschäftig sind, die Paläste aufzuführen, in denen die Kulturnationen der Welt im nächsten Jahre ein Bild ihres höchsten Leistens und Könnens darbieten werden, ist das Repräsentationsgebäude des Deutschen Reichs bereits im Rohbau vollendet. Mit dem über 60 m hohen Turm, seinem reichen Giebelwerk und den steil ragenden Dächern ist seine Erscheinung schon jetzt eine charakteristisch deutsche. Nach dem Entwurf des Bauinspektors Johannes Radke, dessen Ausführung der Baufirma Philipp Holzmann u. Komp. übertragen wurde, wird der Turm eine teilweise patinierte Kupferbedachung erhalten, die Hauptfronten sollen malerisch geschmückt und die Dächer mit Ziegeln in kräftigem Rot gedeckt werden. In Ausführung von Beschlüssen, welche persönlich vom deutschen Kaiser gefaßt wurden, sollen die im Hauptgeschoß nach der Seine zu gelegenen Räume mit Gemälden und Möbeln ausgestattet werden, welche aus dem Besitze Friedrichs des Großen stammen und dessen Vorliebe für die Kunst Frankreichs bezeugen. Das Mobiliar wird aus den erlesensten kunstgewerblichen Stücken des Potsdamer Stadtschlosses, von Sanssouci und dem Neuen Palais zusammengestellt werden. Dieser Ausschmückung soll die architektonische Ausgestaltung der Säle entsprechen. Selbst die berühmte Bibliothek Friedrichs des Großen in Sanssouci wird in einem Eckraum eine wenn auch bescheidene Nachbildung erfahren. – Doch auch die Kultur des heutigen Deutschen Reichs soll in dem Repräsentationshaus eine angemessene Vertretung finden. Das deutsche Buchgewerbe als Organ des geistigen Lebens der Nation und die graphischen Künste werden mit ihren Ausstellungen diese Mission gewiß aufs würdigste erfüllen. Die gewaltigen Fortschritte, welche Deutschland heute auf sozialem Gebiete aufweist, finden in einem anderen Raum künstlerische Veranschaulichung. Durch Gemälde, Modelle und graphische Darstellungen soll ein übersichtliches Bild der besten Einrichtungen auf dem Gebiete der öffentlichen Wohlfahrtspflege und der Fürsorge für die minderbemittelten Klassen hergestellt werden. Den Willkommen bietet den Besuchern im Untergeschoß, das sich in offenen Arkaden nach der Seine öffnet, die Kollektivausstellung des deutschen Weinbaus, mit welcher ein deutsches Weinrestaurant verbunden sein wird.