Das Leben der Menschen
Das Leben der Menschen.
Süß ist das Leben, doch ach, das Leben währet nicht ewig;
Wenige Tage, so ists wie ein Gedanke dahin.
Immer wanket die bittere Fichte des menschlichen Hieseyns;
glaub’ es, und immer trägt Blüthe der Jugend sie nicht.
lieblich; jedoch du weißt, daß sie in kurzem verblüht.
Also auch Du, im zärtlichen Schooße der Mutter Erzogner,
Traue der Mutter Natur sanften Verzärtelung nicht.
Geh nicht sicher dahin, wie das Lamm mit hangendem Haupte
Braucht es, des Weisen Ohr zu betäuben mit langer Erinnrung?
Wer dann kennet sie nicht, Wechsel und Fluthen der Welt?
Athme der Frühlingswind; wo irgend auf Erden er wehe,
treibet der Herbstwind ihn stürmend und schleunig hinweg.
kauftest nimmer du dir Einen zu lebenden Tag.
Also hefte das Herz, Freund Pilger, nicht an die Herberg’;
bauet der Reisende sich mitten im Reisen ein Haus?
Haschest du nach Begierden hienieden; o glaube, Geliebter,
Wer Gott liebet, der achtet die Welt nicht über Verdienst hoch;
denn er weiß es, sie giebt keinen gesicherten Tritt.
Thue du, was dir gebührt. Vor Allem zähme die Zunge;
glaub’ es, auf Erden giebts keinen verderblichern Feind.
als den lange der Fuß weiserer Menschen betrat.
Hebe die Hände zum Thron, den Alle betend umringen,
Nichts ist dem reinen Gemüth süßer, als beten zu Gott.
Meide den Schmerz, je Einen der Freunde gekränket zu haben,
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Sadi, du hast die Welt mit dem Schwert der Rede gewonnen,
Danke; du thatst es nur zu des Unendlichen Ruhm.
Deiner Gesänge Ruf hat alle Länder erfüllet,
Schnell wie der Tygris stömt, mächtig und stürzend wie Er.
Glück und Gedeihen, es wird selten in Kämpfen erlangt.