Das Quecksilber und seine Salben als Volksheilmittel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Karl Ruß
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Quecksilber und seine Salben als Volksheilmittel
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 471–473
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Ausplaudereien aus der Apotheke Nr. 4
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[471]
Ausplaudereien aus der Apotheke.
4. Das Quecksilber und seine Salben als Volksheilmittel.


Mit achtundsechszig Briefen bin ich von den Herren Apothekern in Folge der ersten drei „Ausplaudereien“ beehrt, erfreut und zum Theil insultirt worden. Sonderbarer Weise hat aber die große Mehrzahl aller dieser Herren meine Ausführungen als persönliche, gegen sie und „ihren Stand“ gerichtete, natürlich höchst ungerechte Angriffe aufgefaßt. Ja, man ist soweit gegangen, mich zu beschuldigen, daß ich im Solde eines Geheimmittelkrämers stehe, ohne zu bedenken, daß ich doch seit einer Reihe von Jahren bereits unermüdlich und in zahlreichen Schriften gegen den Geheimmittelschwindel angekämpft und namentlich in meinem Buche „Naturwissenschaftliche Blicke in’s tägliche Leben“ Aufklärungen über die Geheimmittel in die Familien zu bringen gesucht, also mindestens indirect für den Vortheil der Apotheker gewirkt habe. Fast ohne Ausnahme legen die Apotheker darauf Gewicht, daß sie bei der immer mehr zunehmenden Bedrängniß und Misere ihres Gewerbes gar nicht anders können, als den Verkauf jener Gegenstände auszuüben oder ihm doch den Willen zu lassen; damit sehen sie meine Darlegungen natürlich als Schädigung ihrer Interessen an. Hiergegen protestire ich ganz entschieden: denn, sobald die Leute nicht mehr Werthloses und Ueberflüssiges kaufen, holen sie dafür wirksame Heilmittel und in jedem Falle müssen sie dennoch zu dem Apotheker ihre Zuflucht nehmen. Verluste entstehen den Apothekern also nimmermehr – wohl aber den Armen wesentliche Ersparungen bei wirklicher Abhülfe ihrer Leiden.

Ferner klammern sich fast sämmtliche Erwiderungen der Apotheker mit wahrhaft krampfhaftem Triumph und Ingrimm an die „Unrichtigkeiten“ in meinen Artikeln; mindestens, so behaupten sie jederzeit den eclatantesten Angaben gegenüber, sei in ihren Apotheken dergleichen unerhört. Auch hat man mich kategorisch „zum Beweisen“ meiner Aufstellungen aufgefordert. Ich muß hiermit gern zugeben, daß theils in Provinzialismen, theils in einseitiger Auffassung einiges Unrichtige und nicht allgemein Gültige sich darin befindet; allein Niemand wird die Behauptung wagen wollen, daß diese Aufklärungen im Ganzen nicht durchaus richtig seien. Im Uebrigen habe ich in ihnen ja mehrfach an das Publicum appellirt: man möge sich von den Thatsachen, ob dieser oder jener alte Unrath in den Apotheken noch verkauft werde oder nicht, durch Versuche doch selbst überzeugen! Freilich erwidert man, daß jeder dieser Stoffe doch „noch irgend eine Wirkung“ habe, doch noch für irgend einen Zweck zu brauchen sei, und ein Apotheker hatte eine bogenlange Erörterung eingeschickt, in der er die heilkräftigen Wirkungen von Schachtelhalm, Bärlappkraut, Wolfslunge, Mumie etc. auf das Gewissenhafteste erläuterte. Selbstverständlich liegt ja aber einer der Hauptzwecke der „Ausplaudereien“ gerade darin, das Publicum von den Ausgaben für solche werthlose oder mindestens überflüssige Stoffe zurückzuhalten.

Auch alle übrigen „Erwiderungen“ und „Erklärungen“ der Apotheker haben ohne Ausnahme am Ziele vorbeigeschossen. Entweder ergehen sie sich in Lamentationen über die derzeitige Misere des Geschäfts und das Unrecht, welches ihnen angethan wird, oder sie geben theils recht wissenschaftliche Ehrenrettungen der von mir geschmähten und gebrandmarkten, ihnen allerdings theuren alten Arzneistoffe, oder schließlich sie ergießen sich in bitterbösen Aergerausbrüchen über den „Literaten, der nichts davon versteht“, ohne zu bedenken, daß es doch wohl ein Fachmann geschrieben haben müsse. Wenn unter den zahlreichen „Erwiderungen“ eine einzige Abhandlung gewesen wäre, welche die in den drei ersten „Ausplaudereien“ aufgestellten Thatsachen Punkt für Punkt wirklich thatsächlich hätte widerlegen oder auch nur commentiren können, so würde dieselbe wahrlich sofort in der Gartenlaube abgedruckt sein.

Wenn aber andere, jedenfalls recht tüchtige und menschenfreundliche Apotheker einwenden, daß meine Ausführungen doch nichts nützen könnten, mindestens also überflüssig seien, so muß ich allerdings zugeben, daß „mit der Dummheit, die sich nicht belehren lassen will, selbst die Götter vergebens kämpfen“, und daß ebenso derartige Aufklärungen und Wahrheiten in die ihrer vorzugsweise bedürftige große Menge freilich kaum oder doch nur sehr spärlich dringen. Doch Niemand wird es bestreiten können, daß auch in den Kreisen der „Gebildeten“ nur zu viele und beklagenswerthe derartige Düsterkeiten noch herrschen. Und wenn nun von den Hunderttausenden der Gartenlaubenleser nur der hundertste Theil meine Aufklärungen gelesen, von ihnen aber wiederum nur ein Zehntel sie beherzigt und in die große Masse zu tragen gesucht, [472] dann dürften meine Artikel völlig ihren Zweck erreicht haben und ihre Resultate wahrlich als befriedigende erachtet werden.

Gern erkläre ich noch, daß ich den Stand der Apotheker hoch achte und für einen viel zu wichtigen halte, als daß ich zu seinen leider hier und da ohnehin schon sehr großen Bedrängnissen irgendwie beitragen möchte. Man wolle es doch ja nicht außer Augen setzen, sondern stets von vornherein beachten: daß ich nur für das Publicum und nicht etwa gegen die Apotheker zu schreiben beabsichtige. In den obigen Auseinandersetzungen glaubte ich meinen Standpunkt und meine Absichten darlegen zu müssen, damit über dieselben sowohl das Publicum, als die Apotheker völlig im Klaren seien, bevor ich in meinen „Ausplaudereien“ fortfahren kann. –

Es giebt einige menschliche Leiden, bei denen der davon Heimgesuchte noch obendrein der Schande und Verachtung seiner Mitmenschen anheimfällt. Dies sind namentlich die sogenannten Schmutzkrankheiten. In ihrer Heilung, oder richtiger den gegen sie angewandten Mitteln, liegt aber zugleich eine außerordentlich große Gefahr für die Gesundheit und wohl gar für das Leben dieser Patienten. Dies bezieht sich auf die Quecksilber-Salben und sonstigen Präparate, welche gegen die den Menschenkörper äußerlich heimsuchenden Parasiten gebraucht werden.

Das gefährlichste von diesen Mitteln ist eine Salbe, welche aus salpetersaurem Quecksilberoxyd und Fett besteht und die gegen jene scheußlichen, winzigen Milben gebraucht wird, die in die menschliche Haut sich einnisten und den verächtlichen Ausschlag Krätze hervorbringen. Leider nur zu populär ist dies Mittel, das bezeugen seine zahlreichen Namen: Citronen-, Glogauer-, harte Krätz-, Lauk’sche, Niteröl- und Scheidewasser-Salbe, Jungfernfett etc., während es bekanntlich auch noch andere Krätzsalben unter fast unzähligen weiteren Namen giebt.

Diese gelbe Quecksilbersalbe, wie sie am richtigsten genannt wird, bereitet die Pharmacie, indem sie einen Theil Quecksilber in zwei Theilen reiner Salpetersäure durch Erhitzen auflöst, mit zwölf Theilen geschmolzenem Schweinefett vermischt und in Papierkapseln ausgießt. Die Salbe bildet gelbe Tafeln. Nur zu oft bereiten sich die Landleute dies Mittel selbst, entweder aber gelingt die Zubereitung nicht, oder sie machen die Salbe zu stark und in beiden Fällen kann eine große Gefahr entstehen. Unseres Erachtens sollte selbst in den Apotheken der Verkauf dieser Quecksilbersalbe nur unter den für sehr heftig wirkende Stoffe eingeführten gesetzlichen Beschränkungen gestattet sein. Vor der Selbstbereitung der Salbe aber sollte allenthalben recht ernstlich gewarnt werden. Wohl jedem Apotheker und Arzte sind bereits hier und da durch diese Salbe vorgekommene Unglücksfälle bekannt geworden. Namentlich bei Kindern, Frauen und andern Personen mit zarter Haut können durch ihre Einwirkungen Entzündungen, große, entsetzliche Wunden, wohl gar mit brandigem, tödtlichem Ausgang, hervorgebracht werden. Die Salpetersäure, „Scheidewasser“ und auch das metallische Quecksilber sind ja bekanntlich fast überall in den Apotheken zu haben; wenn wir nun hiermit ein gesetzliches Verbot Beider auch wohl schwerlich zu provociren vermögen, so sei es doch allen Apothekern an das Herz gelegt: um der Menschlichkeit willen die Landleute, welche die gelbe Quecksilbersalbe sich selbst bereiten wollen, dringend zu warnen oder ihnen die Ingredienzien lieber gar nicht zu verkaufen! Namentlich aber seien die Gutsbesitzer und Lehrer auf dem Lande auf diesen übeln Gast in armer Hütte aufmerksam gemacht, um ihm durch Belehrung und Aufklärung möglichst entgegenzutreten und so alljährlich sich wiederholende zahlreiche Unglücksfälle abzuwenden.

Auch die graue Quecksilbersalbe, welche aus nur mechanisch mit Fett zerriebenem, metallischem Quecksilber besteht, ist als Volksheilmittel gefährlich. In ihrer kräftigsten Zusammensetzung ist sie für die ärztliche Praxis sehr heilkräftig. Sie ist dann aber, als Unguetum Hydrargyri cinereum, bestehend aus sechs Theilen gereinigtem Quecksilber, vier Theilen Talg und acht Theilen Schweinefett, von so energischer Wirkung, daß sie ohne ärztliche Verordnung nicht verabreicht werden darf. Bedeutend verdünnt, d. h. mit alten und schlechten Fetten vermischt, ist sie die Läusesalbe des Handverkaufs in den Apotheken. Ihre Popularität als solche ist eine ungeheuere, wofür uns wieder ihre Namen zeugen: graue, Grind-, Kuckuks-, Material-, Mercurial-, Papageien-, zugerichtete Quecksilber-, Räuber-, Reiter- und Soldatensalbe, Annepotanne, blauer Umwand, Klokkenkling etc. In manchen Apotheken werden zu ihrer Bereitung noch verschiedene andere Stoffe, grüne Seife, mancherlei vegetabilische Pulver etc. gebraucht; auch wird sie ganz ohne Quecksilber (als Unguentium Pediculorum), blos aus Fett mit scharfen, den Parasiten schädlichen Pflanzenstoffen hergestellt. Wenn aber in einigen Apotheken, seiner Gefährlichkeit und des etwaigen Mißbrauchs wegen, das Quecksilber ganz fortgelassen, das bloße Fett mit Graphit graugefärbt und dann als Quecksilber- oder Läusesalbe verkauft wird, so ist die menschenfreundliche Absicht wohl anzuerkennen, allein dies „Geschäft“ doch keineswegs zu billigen, denn die armen, unwissenden Landleute erhalten wiederum für ihr sauer erworbenes Geld etwas durchaus Werthloses. Als vorzüglichstes Mittel gegen alle Parasiten, zu deren Bekriegung, respective Heilung der durch sie verursachten Hautausschläge man die vorstehenden beiden Quecksilbersalben gebraucht, hat sich, nebenbei bemerkt, neuerdings das Petroleum, als Einreibung an und für sich oder mit Fett zur Salbe bereitet, gezeigt, und dabei ist die Verwendung desselben zugleich durchaus gefahrlos.

Ebenfalls gegen die Krätze, doch auch zu anderen Zwecken wird auch die weiße Quecksilbersalbe häufig gebraucht und unter den Namen: Gliedergrind-, Handteller-, weiße Krätz-, weiße Nies-, Officier-, weiße Präcipitat-, weiße Principal- und weiße Schebsalbe, Champon, zugerichtetes Kupfer und weißer Scholajak gekauft. Da das in ihr enthaltene Quecksilberchloramid ein äußerst gefährlicher Stoff ist, so sollte sie im Handverkauf eigentlich ebenfalls gar nicht verabreicht werden.

Ungleich weniger bedenklich ist die rothe Quecksilbersalbe, welche bei vielen Wunden, sowie als Augensalbe für ein treffliches Haus- und Volksheilmittel gehalten werden kann. Auch gegen jene Parasiten wird sie hin und wieder gebraucht. Ihr gegenüber ist zu bemerken, daß man sie nur unter einem Namen kaufen wolle und nicht unter den folgenden, etwa mehrmals als verschiedene Mittel: rother Augenbalsam, St. Yve’s Augenbalsam, rothe Augensalbe, rothe Kopf-, rothe Präcipitat-, Principal-, Potes-Salbe und „Frevelthat“.

Andere Quecksilbersalben kommen als Volksheilmittel nicht in Betracht. Dagegen sei es uns vergönnt, jetzt das metallische Quecksilber selbst als solches zu beleuchten. Mit wahrhaft unbegreiflichem Leichtsinn gestattet die polizeiliche Gesetzgebung, die sonst doch so gern bevormundet, allenthalben den Verkauf von metallischem Quecksilber und die Landleute kaufen dasselbe, wie man sich leicht überzeugen kann, überall sehr fleißig aus den Apotheken, wo es in Federposen, mit Baumwachs verschlossen, verabfolgt wird. Außer den in der gelben Quecksilbersalbe, sowie in der Läusesalbe, sofern die Leute auch die letztere sich selbst zu bereiten verstehen, verborgenen, wahrlich nicht zu übersehenden Gefahren, liegt auch eine solche bereits von vornherein in der Handhabung des metallischen Quecksilbers. Wir führen das Folgende aus Dr. Hager’s Commentar zur preußischen Pharmacopöe hier an: „Das Quecksilber bildet einen farblosen Dampf und verdunstet schon bei gewöhnlicher Temperatur, wovon man sich überzeugen kann, wenn man eine Goldmünze über Quecksilber, welches sich in einer Flasche befindet, aufhängt. Das Gold überzieht sich nach einiger Zeit mit einer weißen Quecksilberhaut. Es erfordert beim Abwägen alle Vorsicht, weil es eine leichtbewegliche und zugleich schwere Flüssigkeit ist. Ueberhaupt sollte man mit Quecksilber nicht im Dispensirlocal oder gar in einem Wohnzimmer arbeiten. Das Metall, welches auf die Erde verschüttet wird, ist verloren und läßt sich nicht wieder aufsammeln, kann aber durch seine Verdunstung sehr nachtheilig auf die Gesundheit einwirken. Fühl- und sichtbare Zeichen dieser Einwirkung sind bleiches, kachektisches Aussehen, Schwindel, Eingenommenheit des Kopfes, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Entzündung und Anschwellung der Drüsen, Speichelfluß, Zittern der Glieder, Engbrüstigkeit, Lähmung, Schlagfluß. Die Einwirkung ist langsam schleichend. Beim unvorsichtigen innerlichen und selbst äußerlichen Gebrauch des Quecksilbers und seiner Präparate (selbstverständlich auch der Salben) tritt später oder früher Mercurialvergiftung ein, von welcher der Speichelfluß nur ein Theilsymptom ist.“ Bedenken wir nun aber, daß beim Zubereiten der Quecksilbersalben, für die Menschen oder das Vieh, in großen Massen, so manche Federpose voll zur Erde fällt und daß die kleinsten Kinder der Landleute dann die ganzen Tage auf dem Boden umherkriechen und den unheilvollen Dunst einathmen, wie wünschenswerth muß uns dann eine entschiedene Verbannung [473] desselben aus dem Hausgebrauchs erscheinen! Ja, eine einzige Federpose voll, die durch Ungeschicklichkeit vergossen wird und in die Ritzen sich verläuft, kann auf die Jüngsten des Bauernhauses schon sehr schädlich einwirken. Darum wolle man also die derartigen Salben jederzeit, für Menschen aus Fett und für die Hausthiere aus grüner Seife, nur mit Petroleum sich herstellen. Noch wirksamer gegen die Parasiten ist bekanntlich die Insectenpulvertinctur, ein Auszug jenes Pulvers mit drei Theilen Spiritus und einem Theil Wasser, den man sich leicht und billig selbst bereiten kann.

Wie alle Uebertreibungen beim Gebrauch von Arzneimitteln, so kann namentlich die bei der Anwendung von grauer Quecksilbersalbe sehr leicht traurige Folgen haben. Es ist ein bedauernswerthes, leider nur zu allgemeines Vorurtheil ungebildeter Leute, daß man durch recht große Portionen einer vom Arzte verordneten Arznei die Heilung beschleunigen, gleichsam erzwingen könne, während doch jeder Verständige einsehen muß, daß eben nur ganz genaue und pünktliche Befolgung der ärztlichen Vorschrift allein eine Wirkung des Heilmittels ermöglichen und herbeiführen kann! Fast bei keinem ähnlichen Mittel kann aber die übermäßige Anwendung so üble und nachhaltige Folgen bringen, wie bei der grauen Quecksilbersalbe, die, vom Arzte vielleicht zur Entfernung einer unbedeutenden Geschwulst verordnet, Quecksilbervergiftung, Speichelfluß und jahrelanges Elend hervorzurufen vermag. In ähnlicher, wenn auch nicht völlig so bedrohlicher Weise kann auch das Quecksilberpflaster gefährlich werden. Alle übrigen Präparate und Zubereitungen des Quecksilbers sind von vornherein so drastisch und furchtbar bedrohend, obwohl oft zugleich unersetzbar heilkräftig in ihren Wirkungen auf den menschlichen Körper, daß sie niemals ohne ärztliche Verordnung verabreicht werden dürfen und daher als Volksheilmittel gar nicht in Betracht kommen können.