Das Unwetter in Groß-Gerstädt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Unwetter in Gr. Gerstädt
Untertitel:
aus: Die Volkssagen der Altmark
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[36]
43. Das Unwetter in Gr. Gerstädt.

In der Gegend von Salzwedel liegt ein Dorf, Groß-Gerstädt genannt. Daselbst hat sich vor ungefähr hundert Jahren folgende schreckliche Begebenheit zugetragen: Es lebte daselbst ein Ackersmann, der sich eines Tages mit seinem Sohne veruneinigte, und in seinem Zorne den gotteslästerlichen Wunsch ausstieß, daß Gott mit Feuer vom Himmel in dessen Hof schlagen möge, daß sie beide nicht mehr darin wohnen könnten. Als er so frevelte, war der Himmel noch ganz heiter. Aber zu seinem eigenen Schrecken sollte sein Fluch schnell in Erfüllung gehen. Denn während bald nach dem Streite der Sohn nach Salzwedel ging, und der Vater sich auf das Feld begab, da entstand plötzlich ein Gewitter so schwarz, wie man es in dem Dorfe noch nicht erlebt hatte; das zog sich gerade über dem Dorfe zusammen, und schlug auf einmal, fast ohne allen Donner, an drei verschiedenen Stellen ein, so daß in [37] einer Stunde fünf Ackerhöfe mit allen Gebäuden, und die Ställe von zwei anderen Höfen in einen Aschenhaufen verwandelt waren. Der Hof des fluchenden Bauern war zuerst vom Blitze getroffen, so daß weder der Vater noch der Sohn jemals die Schwelle ihres Hauses wieder haben betreten können.

Beckmann histor. Beschreibung v. Brandenburg. Th. 3. S. 514.