Das Wißmann-Denkmal in Bagamoyo

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Titel: Das Wißmann-Denkmal in Bagamoyo
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 149, 163–164
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[149]

Die Einweihung des Wißmann-Denkmals in Bagamoyo.
Nach einer photographischen Aufnahme.

[163] Das Wißmann-Denkmal in Bagamoyo. (Zu dem Bilde S. 149.) Während sich Major von Wißmann in Italien an der Seite seiner jungen Gattin von der schweren Krankheit erholt, die wir als Nachwirkung seiner in Afrika bestandenen Strapazen und Aufregungen betrachten müssen, erhalten wir aus Bagamoyo die Nachricht von der Enthüllung eines Denknmls, das seinen Namen trägt. Gewidmet ist dasselbe allen Braven, die unter Wißmanns Führung und als Angehörige seiner Truppe im Dienste des Reichs ums Leben gekommen sind.

Vom Regierungsbaumeister Klingholz in Gestalt eines Obelisken entworfen, ist das Denkmal vom Ingenieur Friedrich in Sandstein ausgeführt und auf der Straße nach dem alten Fort von Bagamoyo errichtet worden. Die auf den vier Seiten des Obelisken in der Mitte angebrachten Votivtafeln sind in Berlin aus Bronze hergestellt worden; sie verzeichnen in erhabener Schrift die Daten der unter Wißmann stattgehabten Gefechte und die Namen der dabei Gefallenen oder in der Folge Gestorbenen.

Seine Weihe erhielt das Denkmal am 21. Dezember vor. Jahres. Der Feier wohnten Gouverneur von Schele, die Mehrzabl der Offiziere und Beamten von Deutsch-Ostafrika und andere Herren aus Dar-es-Salaam und Sansibar bei. Sie begann nachmittags 5 Uhr und wurde durch eine Rede des Gouverneurs eröffnet, welche im besonderen auf die Verdienste von Peters und Wißmann um die kolonialen Errungenschaften des Deutschen Reichs näher einging und mit einem Hoch auf den Kaiser schloß. Die zu beiden Seiten des Denkwals aufgefahrenen Geschütze gaben 21 Schüsse ab und die mit dem Rücken gegen das Meer aufgestellte Ehrenkompagnie präsentierte. Sehr ansprechend wirkten die folgenden Gesangsvorträge der Zöglinge der katholischen Mission von Bagamoyo. Man sang dreistimmig mit Harmoniumbegleitung „Heil dir im Siegerkranz“, „Hinaus in die Ferne“ und „Ich hab’ mich ergeben“. Die deutliche Aussprache sowohl als auch der gute Zusammenklang, schreibt unser Gewährsmann, überstieg alle Erwartungen, die an Schwarze gestellt werden können. Des [164] Abends fand im Hotel Weinberger ein Festessen statt, an dem auch der Wali von Dar-es-Salaam und Bagamoyo, sowie der angesehenste Inder und Beludsche am Ort teilnahmen. Der Toast des Gouverneurs galt Wißmann. Von der Bevölkerung wurde währenddessen überall Goma geschlagen und das Getrommle, Gesinge und Getanze dauerte bis zum frühen Morgen.