Zum Inhalt springen

Das Zeughaus in Moskau

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
CCLII. und CCLIII. Der Trollhätta- und Göta-Canal Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Sechster Band (1839) von Joseph Meyer
CCLIV. Das Zeughaus in Moskau
CCLV. Berchtesgaden
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
[Ξ]

DAS ZEUGHAUS IN MOSCAU

[52]
CCLIV. Das Zeughaus in Moskau.




Moskau ist ein Phönix unter den Hauptstädten Europa’s. Das Moskau vor 1812 war ein Chaos von Hütten mit ein paar tausend Palästen und Kirchen; schmutzig, winklich und düster; das neue ist eine der schönsten Städte in der Welt. Um den ehrwürdigen Kreml, der ihren Kern bildet, schlingt sich, statt der ehemaligen Wälle und Gräben, jetzt ein weiter Kreis freundlicher öffentlichen Gartenanlagen, und diese umfaßt ein noch weiterer Gürtel von Palästen und geschmackvollen Gebäuden, die Wohnungen des höchsten Adels und des Reichthums. Der Kreml selbst nahm Theil an der allgemeinen Umwandlung. Unansehnliche Gebäulichkeiten, womit Zufall und Bedürfniß im Laufe der Jahrhunderte die Paläste und Kirchen der Czaaren verunstaltet und sie theilweise dem Auge entzogen hatten, wurden entfernt, und auf dem gewonnenen Raume erhoben sich allmählich Gruppen von Prachtgebäuden, die dem Ganzen das Ansehen einer Stadt von Palästen geben, welche ihres Gleichen vergeblich sucht.

Die schöne, dieses Heft schmückende Platte, führt uns in die Mitte der neuen Verschönerungen des Kremls.