Das offne Auge des Todten

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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Das offne Auge des Todten
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aus: Zerstreute Blätter (Vierte Sammlung) S. 70–71
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Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: Google und Commons
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[70]

 Das offne Auge des Todten.

     Ein König sah im Traum einst seiner alten
     Vorfahren Einen, der vor hundert Jahren
     regieret hatte. Asche war sein Leib;
     doch seine Augen, offen in dem Sarge,

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     sie blickten hell umher. – Er fragt die Weisen,

     was das bedeute? Und ein Frommer sprach:
     „Mit offnen Augen siehet er sein Reich
     in fremden Händen, ohne Rast und Ruh.

O wie viele, wie hochberühmte decket die Erde;

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     Und sie verließen auf ihr keine wohlthätige Spur!

Aber Nuschirwan lebt, noch unvergessen im Tode,
     Er, der gerechte Fürst, Er, der gutthätige Mann.

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Folge Nuschirwan Du, und gewinne das Leben zum Wohlthun,
ehe die Stimme ruft: „nun ist auch Dieser nicht mehr.“