Der Arme und das Glück

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Textdaten
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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Der Arme und das Glück
Untertitel:
aus: Sämmtliche Schriften. 1. Theil: Fabeln und Erzählungen, Drittes Buch. S. 243
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1769
Verlag: M. G. Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1746/48
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[243]
Der Arme und das Glück.


Ein armer Mann, versehn zum Graben,
Wollt itzt ein besser Schicksal haben,
Und rief das Glück um Beystand an.
Das Glück erhörte sein Verlangen.

5
Er fand, indem er grub, zwo starke goldne Stangen;

Allein der ungeschickte Mann
Sah sie für altes Messing an,
Und gab für wenig Geld den Reichthum aus den Händen,
Fuhr fort, und bat das Glück, doch mehr ihm zuzuwenden.

10
     O Thor! rief ihm die Gottheit zu,

Was quälst du mich, dich zu beglücken?
Wer wäre glücklicher, als du,
Wenn du gewußt, dich in dein Glück zu schicken?

 _______

     Du wünschest dir mit Angst ein Glück,

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Und klagst, daß dir noch keins erschienen.

Klag nicht, es kömmt gewiß ein günstger Augenblick;
Allein bitt um Verstand, dich seiner zu bedienen;
Denn dieses ist das größte Glück.