Der Auszug des verlorenen Sohnes (Neue Gedichte)
Nun fortzugehn von alledem Verworrnen
das unser ist und uns doch nicht gehört,
das, wie das Wasser in den alten Bornen
uns zitternd spiegelt und das Bild zerstört;
noch einmal an uns anhängt — fortzugehn
und Das und Den
die man schon nicht mehr sah
(so täglich waren sie und so gewöhnlich)
und wie an einem Anfang und von nah
und ahnend einzusehn, wie unpersönlich,
wie über alle hin das Leid geschah
von dem die Kindheit voll war bis zum Rand —:
als ob man ein Geheiltes neu zerrisse,
und fortzugehn: wohin? Ins Ungewisse
weit in ein unverwandtes warmes Land,
das hinter allem Handeln wie Kulisse
und fortzugehn: warum? Aus Drang, aus Artung,
aus Ungeduld, aus dunkler Erwartung,
aus Unverständlichkeit und Unverstand:
allein zu sterben, wissend nicht warum —
Ist das der Eingang eines neuen Lebens?