Der Denkstein über der Eingangstür des Diakonatsgebäudes in Sebnitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Friedrich Bernhard Störzner
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Denkstein über der Eingangstür des Diakonatsgebäudes in Sebnitz
Untertitel:
aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 435–436
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Arwed Strauch
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: SLUB Dresden = Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[435]
188. Der Denkstein über der Eingangstür des Diakonatsgebäudes in Sebnitz.

Ueber der Eingangstüre des im Jahre 1733 erbauten Diakonatsgebäudes in Sebnitz befindet sich ein interessanter Denkstein. Derselbe trägt folgende lateinische Inschrift:

J. S. K.

P. S. Quod

Oculus Os Manns

Numinis Regis Benefactoris Eiusdemque B. D. N. Joannis Sigismundi Kuffneri Senat. Dresd. Viri Ob Munificentiam[WS 1] Post Mortem Immortalis Dextram Jungente B. Coniuge Ipsius Joanna Gertrude Nat. Strauchia Providit Probavit Promovit Cor Pium Senatus Coetusque

Sacri Sebnitiens. aedificium E. C. A. MDCCXXXIV.


Die Parentationshalle zu Sebnitz.

Die Buchstaben J. S. K. P. S. sollen bedeuten: Johanni Sigismundo Kuffnero Publico Signo (bez. Pietatis Signo). Das soll heißen: Johann Sigismund Küffnern zum öffentlichen Denkmal, bez. zum Zeichen dankbaren Gedenkens.

Die lateinische Schrift bedeutet:

„Was Auge, Mund und Hand Gottes, des Königs und des Wohltäters, nämlich des seligen Herrn Johann Sigismund Küffner, Ratsherrn in Dresden, eines ob seiner Freigebigkeit nach seinem Tode unsterbl. Mannes, in Gemeinschaft mit seiner seligen Gattin Johanna Gertrud, geb. Strauch vorgesehen, gebilligt und gefördert, hat in Pietät Rat und Kirchengemeinde Sebnitz in diesem Gebäude errichten lassen im Jahre 1734.“

[436] Hierzu diene folgendes als Erklärung:

Im Jahre 1680 wütete in Dresden in verheerender Weise die Pest. Herr Johann Sigismund Küffner, „auf Walde und Kritz,“ Ratsherr, Stadtbaumeister und Kaufmann in Dresden, nahm während jener Pestzeit mit seiner edlen, jungen Gemahlin Johanna, einer Tochter des Dresdener Superintendenten D. Aegid. Strauch, Zuflucht in Sebnitz. Sie blieben beide von der Pest verschont und bewahrten der Stadt Sebnitz stets ein dankbares Gedenken. – Im Jahre 1729 gedachten beide im Testamente der gastfreundlichen Stadt, nachdem schon vorher Frau Johanna Küffner der Kirche in Sebnitz „ein rotdamastenes, mit goldenen Tressen besetztes, völliges Ornat, nebst zwei großen silbernen Kannen“ geschenkt hatte. Sie vermachten der Sebnitzer Kirche 300 Taler, den Geistlichen 100 Taler und den Armen 300 Taler. Die der Kirche gestiftete Summe wurde der „finanzielle Grundstock“ zur Erbauung des Diakonatsgebäudes. –

Zur bleibenden Erinnerung an das wohltätige Ehepaar Küffner, das der Stadt Sebnitz ein dankbares Herz bis zum Tode bewahrt hatte, brachte man über der Eingangstüre des Diakonats jenen Denkstein an.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Mnnificentiam