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Der Fahrraddienstmann

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Der Fahrraddienstmann
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 200 a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[200 a] Der Fahrraddienstmann. Der Verkehr steigt in unseren Großstädten; alles sucht er sich dienstbar zu machen; die alten Omnibuswagen werden von elektrischen und Gasbahnen überflügelt und auch der alte gute Dienstmann, der so prompt allerlei eilige und auch vertrauliche Aufträge besorgt, ist vielen nicht mehr fix genug. Doch eine Abhilfe ist leicht geschaffen. Warum soll er weiter zu Fuß als Eilbote der rastlos hastenden Menschheit dienen? Gebt ihm ein Dreirad und er wird durch das Gewühl der Straßen schnell dahinfliegen! Seit einiger Zeit ist dieser Gedanke in Berlin verwirklicht worden. Da radelt er in rotgestreiften Pumphosen, mit enganschließenden Gamaschen von Segeltuch auf dem rotlackierten Stahlroß emsig dahin – ein neuer Typus des Großstädtertums: der Fahrraddienstmann! Der neue Bote kann auch Pakete übermitteln, denn das Dreirad ist mit einer Plattform, die bis 75 kg Tragfähigkeit besitzt, versehen. Es werden zunächst gegen einhundert der Fahrraddienstmänner an den verkehrsreichsten Punkten Berlins aufgestellt, die jeden Augenblick bereit sind, einer mündlichen oder telephonischen Bestellung Folge zu leisten. Der Fahrraddienstmann hat gewiß eine Zukunft, denn an Schnelligkeit im Nachrichtendienst im Stadtbezirk übertrifft er selbst die Rohrpost und den Telegraphen.

Berliner Fahrraddienstmann.
Nach dem Leben gezeichnet von Ewald Thiel.