Der Gertalbachfall im Schwarzwald

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: J. J. Hoffmann
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Gertalbachfall im Schwarzwald
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 277, 291
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[277]

Der Gertelbachfall im Schwarzwald.
Nach einer photographischen Aufnahme.

[291] Der Gertelbachfall im Schwarzwald (Zu dem Bilde S. 277.) Wer vor etwa zwanzig Jahren auf den Höhen und endlosen Waldflächen, des nordöstlichen Schwarzwaldes mit den Thälern von Hundsbach, Schönmünzach und Herrenwies verweilte und, vom Zauber dieser herrlichen Gebirgslandschaft angezogen, diese auch heuer wieder zur Erholung aufsucht, vermag seinem Erstaunen kaum Ausdruck zu verleihen über die mannigfachen Neuschöpfungen, welche die Kunst im Verein mit der Natur dort in nie rastendem Fleiße geschaffen.

Hoch droben, auf einem Ausläufer des „Mehliskopfs“, 1000 m über dem Meere, wo in den 1870er Jahren noch der „Stabhalters Michel“ in einsamer, rauchgeschwärzter Hütte, von riesigen Tannen umrauscht, das beschauliche Leben eines Köhlers führte und dem müden Wanderer um billiges Geld erquickenden Trank und Weidmannskost verabreichte, erhebt sich nunmehr inmitten prächtiger Anlagen das mit reichstem Komfort ausgestattete Hotel Hundseck. Weithin schweift von seiner Terrasse aus der Blick über die dunklen Kuppen der Bergrücken hinaus auf die volkreiche Ebene, die im Westen das Silberband des Rheins durchzieht. Zu unsern Füßen aber bietet sich dem Auge ein ebenso interessantes als reizendes Bild. Hart in der Nähe in steil enger Schlucht drängen sich tosend und schäumend in eiliger Hast die krystallhellen Wasser eines rauschenden Baches über Felsen und Halden der Niederung zu. An den Wänden der zackigen Ufer, bald rechts, bald zur Linken über zahlreiche, luftige, hölzerne Stege schlingen sich moosige Treppen empor zu der Höhe.

Das ist der „Gertelbachfall“.

Viel und gern ist im Sommer dieses herrliche Thal von den Fremden besucht, das weithin als Perle des Schwarzwaldes gilt. J. J. Hoffmann.