Der Herr und sein Schildknecht (Erk, Variante 1)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Herr und sein Schildknecht
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 19–20
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[19]
8. Der Herr und sein Schildknecht.


Mäßig. Mündlich, aus der Gegend von Hainau in Schlesien.
Noten
Noten


1.
Es ritt ein Herr und auch sein Knecht :|:

den schmalen Steg, den breiten Weg. :|:

2.
Und wie sie auf die Heid naus kamn,

da stand ein schöner Sadelbaum.

3.
Darauf saß eine Turteltaub,

die Taub war ihres Gleichen werth.

4.
„Ei Knecht, ich nehm das Roß beim Zaum,

steig du auf diesen Sadelbaum!“

5.
‚‚‚Ach nein, mein Herr, das thu ich nicht,

die Aeste sind dürr, sie halten nicht.‘‘‘

[20]
6.
„Ei Knecht, nimm du mein Roß beim Zaum!

ich steig hinauf den Sadelbaum.“

7.
Und wie er auf die Mitte kam,

der Baum der fieng zu brechen an.

8.
Er fiel herunter auf einen Stein,

schlug ihm das Herz im Leib entzwei.

9.
‚‚‚O weh, o weh, mein Herr ist todt!

so bleib ich Armer unbelohnt!‘‘‘

10.
„Ei Knecht, nimm du mein graues Roß,

und reit zu meiner Frauen ins Schloß!“

11.
‚‚‚Ach nein, mein Herr, das thu ich nicht,

die Frau ist edel, sie begehrt mein nicht.‘‘‘

12.
„Ei Knecht, nimm du mein silbern Schwert!

es ist schon deines Lohnes werth.“

13.
‚‚‚Ach nein, mein Herr, das nehm ich nicht,

das Schwert ist silbern, es gehört mir nicht.‘‘‘

14.
„Ei Knecht, nimm du mein goldne Peitsch,

und peitsch die Hündlein um die Bein!“

15.
‚‚‚Ach nein, mein Herr, das thu ich nicht,

die Hündlein sind bös, sie leidens nicht.‘‘‘

16.
„Ei Knecht, zieh an das Hemdlein weiß

und zeuch mit mir ins Paradeis!“

17.
‚‚‚Ach ja, mein Herr, das thu ich schon,

das will ich habn zu meinem Lohn.‘‘‘

18.
Der Knecht zog an das Hemdlein weiß,

zog mit dem Herrn ins Paradeis.

Sâdelbaum, Sâdebaum, Sagebaum etc.; volksmäßig für Säbenbaum, Sêbenbaum, von dem lat. sabina.