Der Kieler Hafen im Winter

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Titel: Der Kieler Hafen im Winter
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aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 113, 116
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[113]

Der Kieler Hafen im Winter.
Nach einer Zeichnung von A. Kircher.

[116] Der Kieler Hafen im Winter. (Zu dem Bilde S. 113.) Ein paar Monate sind es her, da haben wir unseren Lesern ein stolzes Bild aus dem Kieler Hafen vorgeführt. Damals spielte sich in diesen Gewässern die großartige Flottenparade ab, die wir in Nr. 41 des vorigen Jahrgangs abgebildet haben. Aber der außerordentlich strenge Winter dieses Jahres hat den Schauplatz dieser Begebnisse bedeutend verändert. Auf Wochen schlug der Frost das bewegliche Element in Fesseln, zwanzig, ja dreißig Centimeter starkes Eis hielt die Schiffskolosse gefangen, bis Friedrichsort dehnte sich die krystallene Fläche und mühsam hielten die Hafenbehörden eine schmale Fahrstraße offen. Auf der glatten Bahn aber, zwischen den eingefrorenen Meerdurchfurchern hin und her, bewegte sich der Schlittschuhläufer vergnügliche Menge. Da lagen die beiden jetzt von der Liste der Kriegsschiffe gestrichenen Fahrzeuge, das ehemalige Kadettenschulschiff „Niobe“ und die „Pommerania“, die zuletzt als Vermessungsfahrzeug diente, abgetakelt, eisbehangen über und über. Vor ihnen, im Strom, erblicken wir das Minenschulschiff „Rhein“, von welchem Geleise zum Ufer führen, auf denen kleine Wagen sich bewegen; die Bojen, sonst des Schiffers Wegzeiger, dienen den Schlittschuhläufern als bequeme Gelegenheit zum Ruhen, zum Aus- und Anziehen der Schlittschuhe, kurzum, es ist das vollkommenste Widerspiel zu jenem sommerlichen Bilde, das sich denken läßt.