Der Neumarkt von der Moritzstrasse her (Canaletto-Mappe)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Otto Richter
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Neumarkt
Untertitel:
aus: Canaletto-Mappe
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagsbuchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[8]
XIII.
Der Neumarkt

von der Moritzstrasse her aufgenommen 1750. Das Haus links ist das Eckhaus am Ausgange der Frauenstrasse, dessen mit einem Kinderfries geschmückter Erker aus der Zeit Herzog Georgs noch heute erhalten ist. Gegenüber steht das 1591 bis 1592 erbaute alte Gewandhaus, mit seiner 200 Ellen langen, mit drei Giebeln geschmückten Hauptfront von der Frauenstrasse bis zum Jüdenhofe reichend; seine oberen Räume dienten bei den Jahrmärkten als Verkaufshalle für Tuchhändler, Kürschner und Schuhmacher, sowie bei den Landtagen zu den Sitzungen der Ritterschaft und sonst zu Theateraufführungen, während sich im Erdgeschoss die Fleischbänke befanden. Es wurde nach Vollendung des neuen Gewandhauses 1770 an den Staat abgetreten und der hier sichtbare Theil im Jahre 1800 abgebrochen. – Der Einblick in die Augustusstrasse zeigt ein Stück des Brühlschen Palais, das erst später bis zur Fischergasse (Brühlschen Gasse) weitergeführt worden ist. Das vor der Frauenkirche stehende Gebäude ist die 1715 erbaute Hauptwache (Corps de Garde), die bei der Beschiessung 1760 mit zerstört wurde; davor bei dem Schilderhause ist ein Galgen zur Hinrichtung militärischer Verbrecher und der zum Strafreiten dienende hölzerne Esel aufgestellt. Rechts steht der zum Andenken an den Sieg Johann Georgs III. bei Wien 1683 errichtete, 1866 nach dem Jüdenhofe versetzte Viktoriabrunnen, dessen Beckenrand damals mit zahlreichen Vasen geschmückt war. In der Nähe erblickt man Vogelhändler und Hökerinnen, dahinter Schleiferbuden, im Vordergrunde links auf einer Bühne einen Quacksalber, der durch einen Guitarrespieler und einen Possenreisser das Publikum zum Kaufe seiner Heilmittel anlockt. (Oelgemälde Nr. 613 in der Königlichen Galerie.)