Der musikalische Bratspieß

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der musikalische Bratspieß
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 24
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[24] Der musikalische Bratspieß. Die merkwürdigste Vereinigung von Musik und Gesang findet man bei dem reichsten Herrn Treviso’s, dem Grafen de Castel Mario, und zwar in der Form eines Bratspießes, der zugleich 130 andere Röst- und Bratwerkzeuge dreht und dabei nach der Reihe 24 Arien spielt. Jede Arie und jeder Theil derselben entspricht einem gewissen Maße der Zeit, welches die verschiedenen Bratensorten zum Garwerden gebrauchen, so daß der Koch bald weiß, bei welcher Arie Hammelkeule à l’Anglaise gut, bei welcher Geflügel à la Flamande u. s. w. Daß die Braten am Feuer in verschiedenen Tönen, Stoßseufzern und manchmal langen, schwitzenden Angsttönen Vocalmusik machen, wird hoffentlich allen unsern Lesern und Leserinnen bekannt sein. Man kann sich also denken, wie der reichste Herr von Treviso stets in einem Meere von Gesang, Musik und Düften schwebt und er stets genau weiß, wenn das Concert zu Ende sein und die Kunstthätigkeit des Kauens, Schluckens und Verdauens feierlich beginnen kann. Es muß sehr schön sein; wir Leser der Gartenlaube wollen aber vorläufig unser Fleisch noch in eigener Musik braten lassen und unsere Küche nicht zu aristokratischer Kochmusikdrehorgelspielerei herabwürdigen.